Computer-aided Innovation

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
(Weitergeleitet von Computer-aided innovation)
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Computer-aided Innovation (CAI) bezeichnet eine Softwarekategorie von Informationssystemen, die spezifisch für die typischen Managementaufgaben und -aktivitäten im Innovationsprozess erstellt worden sind. CAI-Softwaresysteme unterstützen u. a. Aktivitäten wie Erfindungsmethoden (z. B. TRIZ), Ideengenerierung und -verwaltung oder Projektauswahl und -managementmethoden (z. B. Stage-Gate-Modell). Im Deutschen Sprachraum spricht man auch von Innovationssoftware.

Dabei ist Innovationssoftware von generischer Projektmanagementsoftware, Standard-Kommunikationssystemen und Büroinformationssystemen, CAD/CAE (Computer-aided Design/Computer-aided Engineering) sowie weiteren, vor allem technisch oder operativ orientierten Entwicklungsanwendungen zu unterscheiden.

Während die Begriffe CAI und Innovationssoftware oft synonym verwendet werden, stellt Innovationsmanagementsoftware eine Unterkategorie von CAI dar. Diese Unterkategorie umfasst insbesondere CAI-Produkte, die Managementaufgaben im Innovationsprozess unterstützen.

Nutzenpotenziale von Innovationssoftware

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im Lauf der Zeit hat sich der Markt an Innovationssoftware stetig gewandelt. Die Nutzenpotenziale von Innovationssoftware wurden im Zuge dessen wissenschaftlich evaluiert und können in folgende vier Bereiche unterteilt werden.

Effizienzsteigerung

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ein Schlüssel zur Effizienzsteigerung ist das schnelle Aufnehmen und Verbreiten von Information und Wissen in Produktentwicklungsprojekten. Wie schon Horst Geschka 1993 in seinem Buch Wettbewerbsfaktor Zeit – Beschleunigung von Innovationsprozessen beschreibt, vereinfachen Softwaretools die Integration, Modifikation und den Transfer von Daten und Informationen.[1] Die Datenerfassung muss nur einmal stattfinden, Arbeitskräfte werden dadurch entlastet. Die eingegebenen Informationen sind allgegenwärtig zugänglich und zudem leichter wartbar. Eine mögliche Folge ist beispielsweise eine Senkung der Transaktionskosten oder eine Verringerung der Suchzeit von Informationen.[2]

Effektivitätssteigerung

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im Innovationsprozess ist es wichtig, weniger lohnende Ideen so früh wie möglich auszufiltern und erfolgversprechende Ideen so früh wie möglich zu identifizieren.[3] Innovationssoftware besitzt das Potenzial, diese Entscheidungsfindung zu verbessern und zu beschleunigen. Verschiedene Szenarien, Bewertungskriterien oder Alternativen können simultan in Betracht gezogen werden, was die Qualität der Entscheidungen und der Informationsfülle verbessert. Ebenso ist Innovationssoftware oft dazu geeignet, Entscheidungsprozesse effektiver und verständlicher zu machen.[2]

Kompetenzsteigerung

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Einsatz von Innovationssoftware kann die Transparenz von Prozessen fördern.[4] Der Innovationsprozess wird dadurch verständlicher und leichter akzeptiert. Wissen über die Innovation und Managementmethodiken können an die Benutzer übermittelt werden. So ermöglicht der Einsatz von CAI-Produkten weniger kompetenten Anwendern die Benutzung komplexer Methoden mit wenig Aufwand.

Kreativitätssteigerung

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Vor allem am Anfang ist der Innovationsprozess von einem großen Ideenpool abhängig – erst in späteren Phasen zählt mehr die Qualität der Ideen. Durch die barrierefreie Ideeneingabe und das Einbinden externer Personen und Institutionen wie Experten, Kundenvorschläge etc. wird auch die Kreativität gefördert.[5]

  • S. Kohn, A. Levermann, J. Howe, S. Hüsig: Software im Innovationsprozess. Jahrgang 1, Ausgabe 1. Insti Studienreihe, Stuttgart 2003.
  • S. Kohn, S. Hüsig: Verbreitung und Einsatzbarrieren von Innovationssoftware bei kleinen und mittelständischen Unternehmen in Deutschland. In: Zeitschrift für KMU & Entrepreneurship (ZfKE), 56, 2008, 1/2 (Bereich Dokumentation), S. 118–122
  • S. Kohn, S. Hüsig: Dem Neuen auf die Sprünge helfen… Innovationssoftware – Software für das Innovationsmanagement. In: Der EDV-Leiter, 2, 2005, S. 40–44
  • N. Leon: The future of computer-aided innovation. In: Computers in Industry 60, (8), 2009, S. 539–550.
  • K. Waldmannstetter, S. Hüsig: Innovationsmanagementsoftware: Anforderungen, Potentiale, Marktanalyse und Produktübersicht . WiKu-Verlag Verlag für Wissenschaft und Kultur, Duisburg 2009, ISBN 978-3-86553-341-8.
  • H. Geschka: Wettbewerbsfaktor Zeit – Beschleunigung von Innovationsprozessen. Verlag Moderne Industrie, Landsberg/Lech 1993, ISBN 978-3-478-32050-4
  • R. G. Cooper: Perspective Third – Generation New Product Processes. In: Journal of Product Innovation Management, 11, 1, S. 3–14
  • S. C. Wheelwright, K. B. Clark: Revolution der Produktentwicklung Spitzenleistungen in Schnelligkeit, Effizienz und Qualität durch dynamische Teams. Verlag NZZ, Frankfurt a. M. / New York 1994, ISBN 3-593-35019-X

Einzelnachweise

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  1. H. Geschka: Wettbewerbsfaktor Zeit – Beschleunigung von Innovationsprozessen. Verlag Moderne Industrie, Landsberg/Lech 1993, ISBN 978-3-478-32050-4.
  2. a b Stefan Hüsig, Karl Waldmannstetter: Innovationsmanagementsoftware: Anforderungen, Potentiale, Marktanalyse und Produktübersicht. WiKu – Wissenschaftsverlag Dr. Stein, Duisburg/Köln 2009, ISBN 978-3-86553-341-8.
  3. R. G. Cooper: Perspective Third-Generation New Product Processes. In: Journal of Product Innovation Management. Nr. 11,1, S. 3–14.
  4. S. C. Wheelwright, K. B. Clark: Revolution der Produktentwicklung Spitzenleistungen in Schnelligkeit, Effizienz und Qualität durch dynamische Teams. Verlag NZZ, Frankfurt a. M. / New York 1994.
  5. S. Kohn, A. Levermann, J. Howe, S. Hüsig: Software im Innovationsprozess. Jahrgang 1, Ausgabe 1. Insti Studienreihe, Stuttgart 2003.