Corsica Ferries – Sardinia Ferries

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Corsica Ferries – Sardinia Ferries
Rechtsform
Gründung 1968
Sitz Bastia

Corsica Ferries – Sardinia Ferries ist eine private französische Reederei mit Sitz in Bastia (Hauptverwaltung) sowie Savona-Vado Ligure (Verkaufsleitung, Personal und Technik). Die Marke Corsica Ferries – Sardinia Ferries befindet sich in Besitz der beiden Gesellschaften Corsica Ferries France SAS (Frankreich) und Forship Spa (Italien), die zum Familienbesitz des Korsen Pascal Lota zählen.[1][2] Pascal Lota ist im Januar 2016 im Alter von 83 Jahren verstorben.[3]

Corsica Ferries betreibt regelmäßige Verbindungen zwischen Korsika einerseits und dem italienischen und französischen Festland andererseits, Sardinia Ferries steuert von Festlanditalien aus Sardinien an. Auf allen Strecken werden Autofähren eingesetzt, die man an ihrem charakteristischen gelben Rumpf erkennt. Der Hauptsitz der Reederei ist Bastia, die Schiffe fahren jedoch alle unter italienischer Flagge (in früheren Jahren auch unter panamesischer Flagge). Auch das Personal auf den Schiffen ist zum Großteil italienischstämmig. Das Unternehmen beschäftigt derzeit 1.700 Mitarbeiter, davon knapp 200 auf Korsika.[4]

Corsica Ferries - Sardinia Ferries transportierte im Jahr 2017 knapp 2,8 Millionen Passagiere zwischen Korsika und dem Festland, was einem Marktanteil von 68,7 Prozent entspricht. Somit ist die Gesellschaft Marktführer im Korsika-Fährverkehr.[5]

1968 von dem Korsen Pascal Lota in Bastia unter dem Namen „Corsica Line“ gegründet, steuerte die Reederei Korsika zunächst ausschließlich von Italien aus an. 1973 benannte sich die Gesellschaft mit einer Flottenstärke von zu diesem Zeitpunkt drei Schiffen in Corsica Ferries um. In den 1970er-Jahren testete man eine Vielzahl von Linien, unter anderem von San Remo, Imperia, Savona, Genua, La Spezia und Livorno aus in Richtung Bastia, Calvi und L’Ile Rousse. 1981 wurde die Schwestergesellschaft Sardinia Ferries gegründet. 1982 entschied die Reederei, den Hafen von Genua aus Kostengründen zu verlassen, kehrte jedoch von 1989 bis 1997 noch einmal zurück.

Zwischen 1995 und 1997 betrieb die Gesellschaft unter dem Namen Elba Ferries kurzzeitig auch eine Verbindung zwischen Piombino und Portoferraio, welche jedoch bald aufgrund des harten Wettbewerbs auf dieser Route wieder eingestellt wurde. Seit 2013 wird Elba als Teil der Route Piombino-Portoferraio-Bastia wieder bedient, allerdings ohne eigene Marke Elba Ferries.

Mit der Liberalisierung des europäischen Schiffsverkehrs im Jahre 1996 wurde mit NizzaKorsika erstmals eine Linie von Frankreich nach Korsika eröffnet, welche mit den neuen Hochgeschwindigkeitsfähren Corsica Express II und III bedient wurde. Damit stellte sich Corsica Ferries dem direkten Wettbewerb mit der französischen SNCM, die ebenfalls ab 1996 von Nizza aus zwei neue NGVs (Navires à Grande Vitesse, Hochgeschwindigkeitsschiffe) einsetzte. Später kam auf den Sardinien-Strecken eine baugleiche dritte Schnellfähre namens Sardinia Express zum Einsatz.

Mit dem Sommerfahrplan 1998 wurden alle Verbindungen von Genua aus endgültig eingestellt und durch solche vom nahegelegenen Savona ersetzt, für dessen Hafen Corsica Ferries eine Konzession für 23 Jahre erhielt.

In den darauf folgenden Jahren verbuchte die Reederei auf ihren Korsika-Strecken wachsende Gewinne und gab schließlich die beiden Express-Cruise-Fähren Mega Express I und II in Auftrag, welche in Livorno gebaut wurden und seit Frühling 2001 auf den Strecken zwischen Frankreich und Korsika zum Einsatz kommen. Zuvor hatte man stets auf das Konzept gesetzt, Schiffe günstig aus zweiter Hand einzukaufen. Die beiden Mega-Express-Fähren waren die ersten Neubauten für Corsica Ferries & Sardinia Ferries seit den drei Hochgeschwindigkeitsfähren 1996.

2002 verzeichnete das Unternehmen die Rekordzahl von 1,6 Millionen Passagieren auf den Korsikastrecken und überholte damit den langjährigen Marktführer SNCM (1,2 Millionen Passagiere).

2004 wurde die Flotte um das Schiff Mega Express III erweitert. Bereits ein Jahr später wurden erneut Rekordzahlen im Personentransport verzeichnet, 2,85 Millionen Passagiere insgesamt, wovon knapp zwei Millionen auf die Korsikastrecken entfielen.[6] Für die Saison 2007 wurde die Flotte nochmals um die beiden Schiffe Mega Express IV und V erweitert, wiederum beide aus zweiter Hand gekauft. Sie sollten langfristig zwei der drei Corsica-Express-Fähren ersetzen.[4] Damit tat es Corsica Ferries & Sardinia Ferries der SNCM gleich, die ihrerseits in der Vergangenheit ihre drei Hochgeschwindigkeitsfähren verkauft hatte. Begünstigt wurde die Marktführerschaft durch niedrige Tarife; Kosten wurden unter anderem dadurch eingespart durch Abwicklung der Buchungen via Internet, Nutzung günstiger kleinerer Häfen und eine reduzierte Personalstärke auf den Schiffen.[7][8] Corsica Ferries – Sardinia Ferries ermittelt seine Preise durch Ertragsmanagement, die Tarife wechseln je nach Auslastung der jeweiligen Fähre.

Die Sardinia Express wurde 2012 an einen koreanischen Reeder, die Corsica Express Seconda an eine griechische Fährgesellschaft verkauft[9]. Das verbleibende Hochgeschwindigkeitsschiff Corsica Express III kommt aufgrund seines hohen Treibstoffverbrauchs nur noch auf kurzen Strecken zum Einsatz (Piombino – Portoferraio, unregelmäßig nach Bastia).

Im Mai 2021 kaufte Corsica Ferries - Sardinia Ferries die Mariella von der finnischen Viking Line[10], welche als Mega Regina die Sardinia Regina ersetzt, welche im Oktober 2021 nach Libyen verkauft wurde.[11] Im August 2022 kaufte Corsica Ferries - Sardina Ferries die Fähre Amorella ebenfalls von Viking Line. Die Amorella ersetzt seit der Saison 2023 unter dem Namen Mega Victoria[12] die Corsica Victoria, welche im Februar 2023 an Flipper Lines verkauft wurde.[13] Zusätzlich kaufte das Unternehmen im Januar 2023 die Rosa Dei Venti von der Gruppo Grendi und vercharterte sie an eben dieses Unternehmen für fünf weitere Jahre.[14] Anfang 2024 wurde zudem noch die Sardinia Vera zum Abbruch verkauft.[15]

Die Corsica Victoria im Hafen von Savona
Schiff Schiffstyp Baujahr Im Dienst
bei Corsica Ferries
Vermessung Passagiere Spurmeter Geschwindigkeit
in knoten
Route Flagge Bild
Pascal Lota Schnellfähre 2008 2017– 36.299 BRZ 2.080 1.930 27 Italien Italien
Mega Express Schnellfähre 2001 2001– 26.024 BRZ 1.800 790 29 Italien Italien
Mega Express Two Schnellfähre 2001 2001– 26.024 BRZ 1.800 790 29 Italien Italien
Mega Express Three Schnellfähre 2001 2004– 29.637 BRZ 2.100 1.000 31 Italien Italien
Mega Express Four Schnellfähre 1995 2006– 25.710 BRZ 2.000 1.400 27 Italien Italien
Mega Express Five Schnellfähre 1993 2009– 28.338 BRZ 1.800 1.400 26 Italien Italien
Mega Andrea Fähre 1986 2015– 34.419 BRZ 2.000 850 22 Italien Italien
Mega Smeralda Fähre 1985 2008– 34.694 BRZ 2.000 850 22 Italien Italien
Mega Regina Fähre 1985 2021– 37.864 BRZ 2.500 1.000 22 Italien Italien
Mega Victoria Fähre 1988 2022– 34.392 BRZ 2.420 970 21.5 Italien Italien
Corsica Marina Seconda Fähre 1974 1986– 12.035 BRZ 1.500 790 18 Italien Italien
Corsica Express Three Katamaran 1996 1996– 3.530 BRZ 550 37 Italien Italien

Italien – Korsika

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Frankreich – Korsika

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Italien – Sardinien

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Italien – Elba

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Frankreich – Mallorca

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Frankreich – Menorca

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Frankreich – Sizilien

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Des Weiteren vermarktet Corsica Ferries – Sardinia Ferries auch die Strecke Bonifacio (Korsika) – Santa Teresa di Gallura (Sardinien), die jedoch nicht mit eigenen Schiffen betrieben wird.

  • Läuft eine Fähre der Flotte in einen Hafen ein oder aus, ertönt über die Lautsprecher die Ouvertüre der Oper La gazza ladra (dt. Die diebische Elster) von Gioachino Rossini.
  • Einige Fähren haben eine bordeigene GSM-Abdeckung über den Telekommunikations-Provider MCP[16] von Telenor, die Mobilfunkgespräche und Internetverbindung auf offener See erlauben.
Commons: Corsica Ferries – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. La compagnia di navigazione Corsica Sardinia Ferries, Corsica Ferries – Sardinia Ferries.
  2. Archivierte Kopie (Memento des Originals vom 4. Juli 2015 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.bakchich.info
  3. Adieu Monsieur Pascal Lota! Abgerufen am 7. Juli 2017.
  4. a b La corsica ferries, Mare Nostrum Corsica.
  5. Introduction aux lignes maritimes de Corse : lles compagnies et les lignes desservies. Abgerufen am 16. Juli 2019.
  6. Archivierte Kopie (Memento des Originals vom 7. Oktober 2007 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.corsicaferries.com
  7. Michael Mönninger: Seeschlacht vor Korsika, Zeit Online, 20. Oktober 2005.
  8. Introduction aux lignes maritimes de Corse : lles compagnies et les lignes desservies. Abgerufen am 16. Juli 2019.
  9. Meldung auf ship2shore.it: [1]
  10. Nuovo ingresso nella flotta Corsica Ferries: acquistato per 19,6 Mln il traghetto ribattezzato Mega Regina. 12. Mai 2021, abgerufen am 6. März 2023 (italienisch).
  11. Sardinia Regina da Corsica Ferries alla libica Kevalay per una nuova linea con la Turchia. 20. Oktober 2021, abgerufen am 6. März 2023 (italienisch).
  12. Altro acquisto da Viking Line per Corsica Ferries. 5. August 2022, abgerufen am 6. März 2023 (italienisch).
  13. Simone: Corsica Victoria si prepara a lasciare la flotta delle navi gialle ed a cambiare nome in Camomilla. In: Pianeta Navi. 15. Februar 2023, abgerufen am 6. März 2023 (italienisch).
  14. Acquistata da Corsica Ferries la nave Rosa dei Venti di Giovanni Visentini. 10. Januar 2023, abgerufen am 6. März 2023 (italienisch).
  15. Nach 50 Jahren: Die letzten Rickmers-Fähren werden verschrottet. Abgerufen am 20. Mai 2024.
  16. Website von MCP (Memento des Originals vom 30. August 2018 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.mcp.com (Telenor Maritime)