Kaprötel
Kaprötel | ||||||||||||
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Kaprötel | ||||||||||||
Systematik | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Cossypha caffra | ||||||||||||
(Linnaeus, 1771) |
Der Kaprötel (Cossypha caffra) ist eine bis zu 18 Zentimeter große Vogelart aus der Familie der Fliegenschnäpper.
Aussehen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Rücken und die Flügel der Vögel sind braun, der Bauch ist im unteren Teil grau, die Kehle und die Unterseite des Schwanzes sind auffällig orange gefärbt. Über den Augen tragen die Vögel einen dicken weißen Streifen. Der Schnabel und die Beine sind schwarz. Beide Geschlechter sind äußerlich gleich gefärbt.
Verbreitung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Kaprötel kommt nur in Ost- und Südafrika, vom Südsudan bis zum Kap der Guten Hoffnung vor. Er bewohnt dort die Wälder und Buschlandschaften, kommt aber auch auf landwirtschaftlich genutzten Flächen sowie in Städten vor.
Lebensweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Diese Vögel suchen vor allem am Boden nach Insekten, Spinnen, Würmern, Fröschen, Eidechsen, daneben werden aber auch Beeren nicht verschmäht. Die Vögel sind sehr aufmerksam und flüchten beim geringsten Anzeichen von Gefahr ins nächste Unterholz.
Fortpflanzung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Das Nest, welches aus Moosen, Wurzelresten und anderem besteht, wird in hohlen Baumstümpfen oder in dichter Vegetation an Ufern von Gewässern gebaut. Das Weibchen bebrütet die 2 bis 3 Eier ca. 13 bis 19 Tage lang. Die Nestlingszeit der Jungen beträgt zwischen 14 und 18 Tage.
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Gelege der Kaprötel
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Junge Kaprötel im Nest
Gefährdung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Aufgrund ihrer weiten Verbreitung und da sie auch in vom Menschen veränderter Umgebung vorkommt, wird diese Art von der IUCN in der Kategorie (least concern) ungefährdet eingestuft.
Unterarten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Es sind vier Unterarten bekannt:[1]
- Cossypha caffra iolaema Reichenow, 1900[2] – Diese Subzepezies ist vom Süden des Sudan bis Malawi und in den Norden Mosambiks verbreitet.
- Cossypha caffra kivuensis Schouteden, 1937[3] – Diese Unterart kommt im Südwesten Ugandas und dem Osten der Demokratischen Republik Kongo vor.
- Cossypha caffra caffra (Linnaeus, 1771)[4] – Die Nominatform kommt in Simbabwe und dem nördlichen, östlichen und südlichen Teil Südafrikas vor.
- Cossypha caffra namaquensis Sclater, WL, 1911[5] – Diese Unterart ist im Süden Namibias und dem westlichen sowie zentralen Südafrika verbreitet.
Etymologie und Forschungsgeschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Carl von Linné beschrieb den Fliegenschnäpper unter dem Namen Motacilla caffra. Das Typusexemplar zur Beschreibung stammte vom Kap der Guten Hoffnung.[4] Später wurde die Art der 1825 von Nicholas Aylward Vigors für die Spottrötel (Cossypha dichroa) (Gmelin, JF, 1789)[6] (Syn: Turdus vociferans (Swainson, 1823)[7]) eingeführten Gattung Cossypha zugeordnet.[8] Der Name leitet sich vom griechischen »kossyphos, κοσσυφος« für »Amsel, Drossel« ab.[9] Das Artepitheton »caffra« leitet sich vom lateinischen Wort »Caffer« für »Land der Kaffern« ab.[10] »Namaquensis« bezieht sich auf den Fundort, das damalige Namaqualand.[5] »Kivuensis« steht für die Provinz Kivu, das Gebiet, in dem die Unterart gesammelt wurde.[11] »Iolaema« ist ein griechisches Wortgebilde aus »ion, ιον« für »violett« und »laimos, λαιμος« für »Kehle«.[12]
Quellenangabe
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Das große Weltreich der Tiere. Planet Media AG, Zug 1992, ISBN 3-8247-8614-1, S. 332, 333.
- James A. Jobling: Helm Dictionary of Scientific Bird Names. Christopher Helm, London 2010, ISBN 978-1-4081-2501-4.
- Carl von Linné: Car. a Linné Mantissa plantarum : Generum editionis VI. et specierum editionis II. Impensis Direct. Laurentii Salvii, Stockholm 1771 (online [abgerufen am 23. Dezember 2014]).
- William Lutley Sclater: On the Birds collected by Mr. Claude H. B. Grant at various Localities in South Africa – Part II With field notes by the collector. In: The Ibis (= 9). Band 5, Nr. 19, 1911, S. 405–437 (online [abgerufen am 23. Dezember 2014]).
- Anton Reichenow: Zur Tierverbreitung in Afrika II. In: Ornithologische Monatsberichte. Band 8, Nr. 11, 1910, S. 4–6 (online [abgerufen am 23. Dezember 2014]).
- Henri Schouteden: Quatre oiseaux du Kivu. In: Revue de zoologie et de botanique africaines. Band 30, 1937, ISSN 0035-1814, S. 164–168.
- Nicholas Aylward Vigors: On arrangement of the genera of Birds. In: The Zoological journal. Band 2, 1825, S. 391–405 (online [abgerufen am 23. Dezember 2014]).
- Johann Friedrich Gmelin: Systema Naturae per Regna Tria Naturae, Secundum Classes, Ordines, Genera, Species, Cum Characteribus, Differentiis, Synonymis, Locis. Band 1, Nr. 2. Georg Emanuel Beer, Leipzig 1789 (online [abgerufen am 23. Dezember 2014]).
- William Swainson: Zoological illustrations, or, Original figures and descriptions of new, rare, or interesting animals: selected chiefly from the classes of ornithology, entomology, and conchology, and arranged on the principles of Cuvier and other modern zoologists. Band 3, 36 (Tafel 180 + Text). Printed by R. and A. Taylor for Baldwin, Cradock, and Joy; and W. Wood, London 1823 (online [abgerufen am 23. Dezember 2014]).
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Cossypha caffra in der Roten Liste gefährdeter Arten der IUCN 2023.1. Eingestellt von: BirdLife International, 2018. Abgerufen am 15. Januar 2024.
- BirdLife International: Species Factsheet – Cape Robin-Chat (Cossypha caffra). Abgerufen am 23. Dezember 2014.
- Kaprötel (Cossypha caffra) auf eBird.org
- Kaprötel (Cossypha caffra) bei Avibase
- Cossypha caffra im Integrated Taxonomic Information System (ITIS)
- xeno-canto: Tonaufnahmen – Kaprötel (Cossypha caffra)
- Cape Robin (Cossypha caffra) in der Encyclopedia of Life. (englisch).
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ IOC World Bird List Chats, Old World flycatchers
- ↑ Anton Reichenow, S. 5.
- ↑ Henri Schouteden, S. 165.
- ↑ a b Carl von Linné, S. 527.
- ↑ a b William Lutley Sclater, S. 415.
- ↑ Johann Friedrich Gmelin, S. 949.
- ↑ William Swainson, Tafel 180 + Text.
- ↑ Nicholas Aylward Vigors, S. 396.
- ↑ James A. Jobling, S. 120.
- ↑ James A. Jobling, S. 83.
- ↑ Henri Schouteden, S. 164.
- ↑ James A. Jobling, S. 207.