Braunes Zypergras
Braunes Zypergras | ||||||||||||
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Braunes Zypergras (Cyperus fuscus) | ||||||||||||
Systematik | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Cyperus fuscus | ||||||||||||
L. |
Das Braune Zypergras[1] (Cyperus fuscus), auch Schwarzbraunes Zypergras[2] genannt, ist eine Pflanzenart aus der Gattung Zypergräser (Cyperus) innerhalb der Familie der Sauergrasgewächse (Cyperaceae).
Beschreibung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Vegetative Merkmale
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Das Braune Zypergras erreicht Wuchshöhen von 3 bis maximal 25, selten bis zu 40 cm und ist damit ein kleinwüchsiges Sauergras. Diese einjährige krautige Pflanze bildet keine Ausläufer[3], aber kleine Horste.[1] Die Wurzeln sind lebhaft schwarz-rot.[4] Die glatten Stängel sind bei einer Dicke von 2 bis 3 Millimetern scharf-dreikantig;[3] sie sind aus niederliegendem Grund aufrecht und tragen unterhalb der Mitte zwei oder drei Laubblätter.[4] Die meist 2 bis zu 4, selten bis zu 5 Millimeter breiten Laubblätter sind meist so lang wie der Stängel.[1] Sie sind glatt oder auf der Oberseite etwas rau.[4] Die Blattscheiden der unteren Blätter sind braun bis rot-braun.[4]
Generative Merkmale
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Blütezeit reicht von Juli bis Oktober.[4] Der einfache oder zusammengesetzte Blütenstand ist eine drei- bis achtstrahlige Spirre und ist meist 2 bis 5, selten bis zu 7 Zentimeter breit.[4] Die schwarz-roten, selten gelb-grünen Ährchen sind 3 bis 10 Millimeter lang und 1 bis 2 Millimeter breit[4] und enthalten fünf bis 20 Blüten.[4] Die Spelzen sind eng anliegend, bei einer Länge von etwa 1 Millimetern eiförmig bis kreisrund mit stumpfem oberen Ende und ganz kurzer, nach rückwärts gebogener Stachelspitze;[4] sie sind dunkel-rot bis schwarz-braun und haben einen grünen Kiel.[4] Jede Blüte enthält meist zwei Staubblätter und drei Narben.[4]
Die gelb-braune Frucht ist mit einer Länge von etwa 1 Millimeter und einer Breite von 0,5 Millimeter scharf-dreikantig mit aufgesetzter Stachelspitze.[1] Die Oberfläche der Frucht ist fein punktiert.[4]
Die Chromosomenzahl beträgt 2n = 72.[5]
Ökologie
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Das Braune Zypergras wächst an Flussufern, auf Teichböden und in Entwässerungsgräben. Es keimt nach sommerlich sinkendem Wasserstand auf schlammigen Böden oder humosen Sanden. Dort schließt die Pflanze, oftmals zwergwüchsig, den Lebenszyklus ab, bevor bei steigenden Wasserständen im Herbst die Wuchsorte überschwemmt werden. Den Winter überdauert sie als Samen (Therophyt).
Vorkommen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Das Verbreitungsgebiet von Cyperus fuscus umfasst Europa, Makaronesien und reicht vom Mittelmeerraum und Nordafrika bis China.[6] In Nordamerika ist diese Art ein Neophyt.[6]
Das Braune Zypergras steigt in Südtirol am Ritten am Wolfsgrubner See bis zu einer Höhenlage von fast 1200 Meter auf, in Graubünden im Schanfigg bis 1250 Meter.[4] Das Braune Zypergras gedeiht auf nackten, sommerlich feuchten, nährstoffreichen, neutralen bis milden, schlammigen Sand- oder Tonböden.[5]
Die ökologischen Zeigerwerte nach Landolt et al. 2010 sind in der Schweiz: Feuchtezahl F = 4+w+ (nass aber stark wechselnd), Lichtzahl L = 4 (hell), Reaktionszahl R = 3 (schwach sauer bis neutral), Temperaturzahl T = 4 (kollin), Nährstoffzahl N = 3 (mäßig nährstoffarm bis mäßig nährstoffreich), Kontinentalitätszahl K = 2 (subozeanisch).[2]
Die Zwergbinsen-Teichbodengesellschaften, in denen diese Art wächst, sind auf diesen Standorten durch den jahreszeitlich schwankenden Wasserstand stabil. Sie ist eine Charakterart der Ordnung Cyperetalia fusci.[5] und kommt als Charakterart im Cyperetum flavescentis und auch im Cypero-Limoselletum vor.[5]
Auf diesen Standorten ist das Braune Zypergras in ganz Deutschland verbreitet, wenngleich nicht überall gleich häufig; regelmäßige Vorkommen bestehen vor allem an den Strömen.[1]
Taxonomie
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Erstveröffentlichung von Cyperus fuscus erfolgte 1753 durch Carl von Linné in Species Plantarum, Tomus I, Seite 46. Synonyme für Cyperus fuscus L. sind: Cyperus virescens Hoffm., Cyperus calidus A.Kern.[7]
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ a b c d e Cyperus fuscus L., Braunes Zypergras. auf FloraWeb.de
- ↑ a b Cyperus fuscus L. In: Info Flora, dem nationalen Daten- und Informationszentrum der Schweizer Flora. Abgerufen am 17. September 2023.
- ↑ a b Werner Rothmaler et al.: Exkursionsflora von Deutschland. Band 4, 1990, S. 662.
- ↑ a b c d e f g h i j k l m Wolfram Schultze-Motel: Familie Cyperaceae. In: Gustav Hegi: Illustrierte Flora von Mitteleuropa. 3. Auflage, Band II, Teil 1. Verlag Paul Parey, Berlin und Hamburg 1980, ISBN 3-489-54020-4, S. 87–88.
- ↑ a b c d Erich Oberdorfer: Pflanzensoziologische Exkursionsflora für Deutschland und angrenzende Gebiete. Unter Mitarbeit von Angelika Schwabe und Theo Müller. 8., stark überarbeitete und ergänzte Auflage. Eugen Ulmer, Stuttgart (Hohenheim) 2001, ISBN 3-8001-3131-5, S. 157.
- ↑ a b Datenblatt Cyperus fusus bei POWO = Plants of the World Online von Board of Trustees of the Royal Botanic Gardens, Kew: Kew Science.
- ↑ P.Jiménez-Mejías, M.Luceño (2011+): Cyperaceae. Datenblatt Cyperus fuscus In: Euro+Med Plantbase - the information resource for Euro-Mediterranean plant diversity.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Braunes Zypergras. In: BiolFlor, der Datenbank biologisch-ökologischer Merkmale der Flora von Deutschland.
- Steckbrief und Verbreitungskarte für Bayern. In: Botanischer Informationsknoten Bayerns.
- Verbreitung auf der Nordhalbkugel.
- Thomas Meyer: Datenblatt mit Bestimmungsschlüssel und Fotos bei Flora-de: Flora von Deutschland (alter Name der Webseite: Blumen in Schwaben).
- Cyperus fuscus in der Roten Liste gefährdeter Arten der IUCN 2013.2. Eingestellt von: R. V. Lansdown, 2012. Abgerufen am 11. April 2014.