Dürnau (Gemeinde Bad Leonfelden)
Dürnau (Rotte) Ortschaft | ||
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Basisdaten | ||
Pol. Bezirk, Bundesland | Urfahr-Umgebung (UU), Oberösterreich | |
Gerichtsbezirk | Freistadt | |
Pol. Gemeinde | Bad Leonfelden (KG Weigetschlag) | |
Koordinaten | 48° 34′ 31″ N, 14° 16′ 14″ O | |
Einwohner der Ortschaft | 4 (1. Jän. 2024) | |
Statistische Kennzeichnung | ||
Ortschaftskennziffer | 12089 | |
Zählsprengel/ -bezirk | Bad Leonfelden-Umgebung (41603 001) | |
Ortsansicht von Dürnau | ||
Quelle: STAT: Ortsverzeichnis; BEV: GEONAM; DORIS |
Dürnau ist eine Ortschaft in der Stadtgemeinde Bad Leonfelden im Mühlviertel in Oberösterreich und namensgebend für die Dürnaumoräne.[1]
Geographie
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Dürnau liegt in einer gut erhaltenen Endmoränenlandschaft[1] im Böhmerwald an der Staatsgrenze zu Tschechien. Die Ortschaft ist Teil der Katastralgemeinde Weigetschlag[2] und des Zählsprengels Bad Leonfelden-Umgebung.[3]
Zur Ortschaft Dürnau gehören 6 Adressen (Stand: 1. April 2020).[4] Sie besteht aus der gleichnamigen Rotte Dürnau und der Einzelsiedlung Marks.[3] Die Rotte befindet sich im Einzugsgebiet des Dürnauer Bachs.[2]
Fauna und Flora
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Das Schutzgebiet in der Dürnau zählt zu den bevorzugten Braunkehlchen-Brutgebieten Oberösterreichs. Weiters kommen hier regelmäßig Wiesenpieper und Wachtelkönig vor.[5]
Weite Teile der Ortschaft sind als Ökoflächen ausgewiesen.
Bezeichnung | Nummer | Fläche in m2 |
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Großer schöner Feuchtwiesenkomplex in der Dürnau[6] | OEKF07406 | 31860 |
Magerwiese in der Dürnau[7] | OEKF07407 | k. A. |
Extensivwiesenkomplex in der Dürnau[8] | OEKF07409 | k. A. |
Magerwiese mit Niedermooranteil in der Dürnau[9] | OEKF07411 | 37520 |
Intensivierte Magerwiese mit Potenzial in der Dürnau[10] | OEKF07412 | 44060 |
Magerrain in der Dürnau[11] | OEKF07413 | k. A. |
Intensivierte Magerwiesen mit Potenzial in der Dürnau[12] | OEKF08224 | 23069 |
Feuchtwiese N von Dürnau[13] | OEKF08268 | k. A. |
Komplex Bergmähwiese/Bürstlingsrasen und Nasswiese[14] | OEKF09503 | 17574 |
Kleine Bürstlingswiese in Weigetschlag[15] | OEKF09525 | k. A. |
Rotschwingelwiese in Weigetschlag[16] | OEKF09526 | 18824 |
Magere Nasswiesenbrache[17] | OEKF09527 | k. A. |
Großflächiger nasser Bürstlingsrasen mit Übergang Nasswiese in Weigetschlag[18] | OEKF09528 | 60886 |
Großflächige magere Bergmähwiese in Weigetschlag[19] | OEKF09529 | 78084 |
Feuchte Bergmähwiese in der Dürnau[20] | OEKF09530 | 19314 |
Lesesteinzeilen in Dürnau[21] | OEKF09778 | k. A. |
Lesesteinmauer Dürnau[22] | OEKF12317 | k. A. |
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Flurname Dürnau wurde im Waxenberger Urbar in den Jahren 1499 in Form des „Durnauerpach“s und 1615 als „Thürnau“ erstmals urkundlich erwähnt.[23][24] Namensgebend waren dabei die auffälligen Magerwiesen des Talkessels. Die Siedlung Dürnau wurde 1650/1668 von Konrad Balthasar von Starhemberg gegründet.[25]
Kultur und Sehenswürdigkeiten
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Müllerkapelle
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Dürnau Nr. 1
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Dürnau Nr. 2
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Dürnau Nr. 3
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Dürnau Nr. 4
Die Müllerkapelle ist die Ortskapelle von Dürnau. Es handelt sich um ein giebelständiges Bauwerk mit Spitzbogenfenstern und rundem Schluss. Das Äußere ist mit der Jahreszahl 1876 und das Innere mit der Jahreszahl 1875 bezeichnet. Ein Kappengewölbe schließt den Innenraum ab. Das neugotische Altarretabel aus dem Jahr 1879 ist ein Werk des Bildhauers Engelbert Westreicher und wurde 1969 aus der Pfarrkirche Bad Leonfelden übertragen, wo es bis dahin als Seitenaltar aufgestellt war. Es inkludiert ein Hochrelief mit einer Darstellung des Heiligen Leonhard und Tier-Reliefs vor einer gemalten Landschaft mit der Szene der Auffindung einer Marienfigur. Hinterglasbilder in der Kapelle stammen aus dem 19. Jahrhundert und zeigen den Gekreuzigten und Maria.[25]
Der Vierkanthof Dürnau Nr. 1 ist im Steinbloßstil gehalten. Er wurde nach einem Brand 1876 renoviert und weist im Inneren Flachtonnen und eine Rauchküche auf. Das kleine Haus Dürnau Nr. 2 ist ebenfalls im Steinbloßstil gestaltet und wurde im 19. Jahrhundert erbaut. Die zeitweise noch in Betrieb genommene Mühle mit der Adresse Dürnau Nr. 3 war ursprünglich ein Streckhof und ist an der Fassade mit der Jahreszahl 1836 markiert. In ihrem Hausstock und im ehemaligen Stall gibt es Platzlgewölbe. Es ist eine Rauchküche vorhanden. Einzelne Türen stammen noch aus dem 19. Jahrhundert. Die Steher des Stadels sind mit Schnitzereien versehen. Die Einrichtung des Mühlentrakts, der mit der Jahreszahl 1860 bezeichnet ist, ist vollständig erhalten. Der kleine barocke Streckhof Dürnau Nr. 4 ist seit seiner Errichtung in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts nahezu unverändert geblieben. Eine Riemlingdecke mit einem mit der Jahreszahl 1768 markierten Rüstbaum schließt seine Stube ab. Auch in diesem Hof gibt es eine Rauchküche. Es sind barocke Füllungstüren mit Türstöcken aus der Epoche vorhanden.[25]
Im Ort steht eine Tabernakelsäule, die mit der Jahreszahl 1774 versehen ist.[25]
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Dehio-Handbuch – Oberösterreich – Band I – Mühlviertel. Berger, Horn/Wien 2003, ISBN 3-85028-362-3, S. 65.
- Amt der oö Landesregierung, Naturschutzabteilung (Hrsg.): Natur und Landschaft / Leitbilder für Oberösterreich. Band 9: Raumeinheit Böhmerwald. Linz 2007 (land-oberoesterreich.gv.at [PDF]).
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ a b Dürnaumoräne. In: Hubert Nagl: Zur eiszeitlichen Vergletscherung des Sternsteins. In: Jahrbuch des Oberösterreichischen Musealvereines. Band 127a, Linz 1982, S. 225 (zobodat.at [PDF]).
- ↑ a b DORIS (Digitales Oberösterreichisches Raum-Informations-System). Land Oberösterreich, Abteilung Geoinformation und Liegenschaft, abgerufen am 1. Juli 2023.
- ↑ a b Statistik Austria (Hrsg.): Ortsverzeichnis Oberösterreich 2001. Verlag Österreich, Wien 2005, ISBN 3-902452-43-9, S. 327 (statistik.at [PDF; abgerufen am 1. Juli 2023]).
- ↑ Bundesamt für Eich- und Vermessungswesen: Österreichisches Adressregister, Stichtagsdaten vom 1.4.2020 (online)
- ↑ Hans Uhl, Gabor Wichmann: Artenschutz- und Monitoring-Projekte zugunsten gefährdeter Kulturlandschaftsvögel in Oberösterreich 2015–2017. Projektbericht, Birdlife Österreich, 2017, S. 60 (zobodat.at [PDF]).
- ↑ Großer schöner Feuchtwiesenkomplex in der Dürnau (Ökofläche OEKF07406). In: Geografisches Naturschutzinformationssystem (GENISYS). Amt der Oberösterreichischen Landesregierung, abgerufen am 1. Juli 2023.
- ↑ Magerwiese in der Dürnau (Ökofläche OEKF07407). In: Geografisches Naturschutzinformationssystem (GENISYS). Amt der Oberösterreichischen Landesregierung, abgerufen am 1. Juli 2023.
- ↑ Extensivwiesenkomplex in der Dürnau (Ökofläche OEKF07409). In: Geografisches Naturschutzinformationssystem (GENISYS). Amt der Oberösterreichischen Landesregierung, abgerufen am 1. Juli 2023.
- ↑ Großer schöner Feuchtwiesenkomplex in der Dürnau (Ökofläche OEKF07411). In: Geografisches Naturschutzinformationssystem (GENISYS). Amt der Oberösterreichischen Landesregierung, abgerufen am 1. Juli 2023.
- ↑ Intensivierte Magerwiese mit Potenzial in der Dürnau (Ökofläche OEKF07412). In: Geografisches Naturschutzinformationssystem (GENISYS). Amt der Oberösterreichischen Landesregierung, abgerufen am 1. Juli 2023.
- ↑ Magerrain in der Dürnau (Ökofläche OEKF07413). In: Geografisches Naturschutzinformationssystem (GENISYS). Amt der Oberösterreichischen Landesregierung, abgerufen am 1. Juli 2023.
- ↑ Intensivierte Magerwiesen mit Potenzial in der Dürnau (Ökofläche OEKF08224). In: Geografisches Naturschutzinformationssystem (GENISYS). Amt der Oberösterreichischen Landesregierung, abgerufen am 1. Juli 2023.
- ↑ Feuchtwiese N von Dürnau (Ökofläche OEKF08268). In: Geografisches Naturschutzinformationssystem (GENISYS). Amt der Oberösterreichischen Landesregierung, abgerufen am 1. Juli 2023.
- ↑ Komplex Bergmähwiese/Bürstlingsrasen und Nasswiese (Ökofläche OEKF09503). In: Geografisches Naturschutzinformationssystem (GENISYS). Amt der Oberösterreichischen Landesregierung, abgerufen am 1. Juli 2023.
- ↑ Kleine Bürstlingswiese in Weigetschlag (Ökofläche OEKF09525). In: Geografisches Naturschutzinformationssystem (GENISYS). Amt der Oberösterreichischen Landesregierung, abgerufen am 1. Juli 2023.
- ↑ Rotschwingelwiese in Weigetschlag (Ökofläche OEKF09526). In: Geografisches Naturschutzinformationssystem (GENISYS). Amt der Oberösterreichischen Landesregierung, abgerufen am 1. Juli 2023.
- ↑ Magere Nasswiesenbrache (Ökofläche OEKF09527). In: Geografisches Naturschutzinformationssystem (GENISYS). Amt der Oberösterreichischen Landesregierung, abgerufen am 1. Juli 2023.
- ↑ Großflächiger nasser Bürstlingsrasen mit Übergang Nasswiese in Weigetschlag (Ökofläche OEKF09528). In: Geografisches Naturschutzinformationssystem (GENISYS). Amt der Oberösterreichischen Landesregierung, abgerufen am 1. Juli 2023.
- ↑ Großflächige magere Bergmähwiese in Weigetschlag (Ökofläche OEKF09529). In: Geografisches Naturschutzinformationssystem (GENISYS). Amt der Oberösterreichischen Landesregierung, abgerufen am 1. Juli 2023.
- ↑ Feuchte Bergmähwiese in der Dürnau (Ökofläche OEKF09530). In: Geografisches Naturschutzinformationssystem (GENISYS). Amt der Oberösterreichischen Landesregierung, abgerufen am 1. Juli 2023.
- ↑ Lesesteinzeilen in Dürnau (Ökofläche OEKF09778). In: Geografisches Naturschutzinformationssystem (GENISYS). Amt der Oberösterreichischen Landesregierung, abgerufen am 1. Juli 2023.
- ↑ Lesesteinmauer Dürnau (Ökofläche OEKF12317). In: Geografisches Naturschutzinformationssystem (GENISYS). Amt der Oberösterreichischen Landesregierung, abgerufen am 1. Juli 2023.
- ↑ Karl Hohensinner, Peter Wiesinger, unter Mitarbeit von Hermann Scheuringer, Michael Schefbäck: Die Ortsnamen des politischen Bezirkes Urfahr-Umgebung (Mittleres Mühlviertel) (= Ortsnamenbuch des Landes Oberösterreich. Band 10). Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien 2006, ISBN 978-3-7001-3676-7, S. 98, Nr. 10.2.7.9 (Dürnau).
- ↑ Konrad Schiffmann: Historisches Ortsnamen-Lexikon des Landes Oberösterreich. 1. Band (A–J). Jos. Feichtingers Erben, Linz 1935, S. 225 (digi.landesbibliothek.at [abgerufen am 1. Juli 2023]).
- ↑ a b c d Dehio-Handbuch – Oberösterreich – Band I – Mühlviertel. Berger, Horn/Wien 2003, ISBN 3-85028-362-3, S. 65.