Dibutylzinndichlorid

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Strukturformel
Strukturformel von Dibutylzinndichlorid
Allgemeines
Name Dibutylzinndichlorid
Andere Namen
  • Dibutyldichlorzinn
  • Dibutyldichlorstannan
  • Dichloridodibutylzinn
  • DBTC
  • Zinndibutyldichlorid
Summenformel C8H18Cl2Sn
Kurzbeschreibung

wenig flüchtiger, weißer[1] bis gelber Feststoff mit stechendem Geruch[2]

Externe Identifikatoren/Datenbanken
CAS-Nummer 683-18-1
EG-Nummer 211-670-0
ECHA-InfoCard 100.010.610
PubChem 12688
Wikidata Q18411326
Eigenschaften
Molare Masse 303,85 g·mol−1
Aggregatzustand

fest[2]

Dichte

1,37–1,40 g·cm−3[2]

Schmelzpunkt

37–40 °C[2]

Siedepunkt

148 °C (bei 16 hPa)[2]

Löslichkeit
  • sehr schwer in Wasser (0,32 g·l−1 bei 20 °C)[2]
  • löslich in Ether und Benzol[1]
Brechungsindex

1,499[1]

Sicherheitshinweise
GHS-Gefahrstoffkennzeichnung aus Verordnung (EG) Nr. 1272/2008 (CLP),[3] ggf. erweitert[2]
Gefahrensymbol Gefahrensymbol Gefahrensymbol Gefahrensymbol

Gefahr

H- und P-Sätze H: 301​‐​312​‐​314​‐​317​‐​330​‐​341​‐​360FD​‐​370​‐​372​‐​410
P: 260​‐​273​‐​280​‐​303+361+353​‐​304+340+310​‐​305+351+338[2]
Zulassungs­verfahren unter REACH

besonders besorgnis­erregend: fortpflanzungs­gefährdend (CMR)[4]

Toxikologische Daten

50 mg·kg−1 (LD50Ratteoral)[2]

Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet.
Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen (0 °C, 1000 hPa). Brechungsindex: Na-D-Linie, 20 °C

Dibutylzinndichlorid ist eine chemische Verbindung des Chlors aus der Gruppe der zinnorganischen Verbindungen.

Dibutylzinndichlorid kann durch Reaktion von Tetrabutylzinn mit Zinn(IV)-chlorid gewonnen werden.[5]

Dibutylzinndichlorid ist ein brennbarer, wenig flüchtiger, weißer[1] bis gelber Feststoff mit stechendem Geruch, der sehr schwer löslich in Wasser ist und sich in diesem langsam zersetzt.[2] Es hat in Benzol ein Dipolmoment von 4,38 Debye.[6]

Dibutylzinndichlorid wurde in einer Konzentration von 0,3 bis 3 Prozent als Stabilisator für PVC verwendet.[1] Es wird auch als Zusatzstoff in Kautschuk sowie als Katalysator bei der Herstellung von Polyurethanen und Silikonen eingesetzt. So ist es in Isolierungen und Beschichtungen, Lebensmittelverpackungen, T-Shirts, Polyurethan-Handschuhen, Hygienebinden, medizinischen Geräten, Cellophan-Verpackungen und Plüschtieren, PVC-Kunststoffen (Wasserleitungen, Verpackungsmaterial, Textilprodukte), Silikonkautschuk (Dichtungsmittel, Dentalprodukte, Papierbeschichtungen), Polyurethanen (Schaumkunststoffe, Kleb-/Dichtstoffe), Glas (Beschichtungen), Isolierungen in elektronischen Erzeugnissen und Kabeln sowie Entwurmungsmitteln für Geflügel enthalten.[7]

Einzelnachweise

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  1. a b c d e Poisons Information Monograph (PIM) für Dibutyltindichloride, abgerufen am 9. Dezember 2014.
  2. a b c d e f g h i j Eintrag zu Dibutylzinndichlorid in der GESTIS-Stoffdatenbank des IFA, abgerufen am 20. Januar 2022. (JavaScript erforderlich)
  3. Eintrag zu Dibutyltin dichloride im Classification and Labelling Inventory der Europäischen Chemikalienagentur (ECHA), abgerufen am 1. August 2016. Hersteller bzw. Inverkehrbringer können die harmonisierte Einstufung und Kennzeichnung erweitern.
  4. Eintrag in der SVHC-Liste der Europäischen Chemikalienagentur, abgerufen am 18. Oktober 2015.
  5. Stuart Dobson, Paul Howe, Peter Floyd: Mono and Disubstituted Methyltin, Butyltin, and Octyltin Compounds (= Concise International Chemical Assessment Document. Nr. 73). World Health Organization, 2006, ISBN 92-4153073-1, S. 32 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  6. Jörg Lorberth, Heinrich Nöth: Dipolmomente einiger Organozinnchloride. In: Chemische Berichte. Band 98, Nr. 3, März 1965, S. 969, doi:10.1002/cber.19650980342.
  7. Dibutylzinndichlorid. In: REACH-CLP-Biozid Helpdesk. Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin, abgerufen am 1. November 2020.