Offshore-Windpark DanTysk
Offshore-Windpark DanTysk | |||
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Lage
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Koordinaten | 55° 9′ 0″ N, 7° 10′ 30″ O | ||
Land | Deutschland | ||
Ort | Ausschließliche Wirtschaftszone | ||
Gewässer | Nordsee | ||
Daten
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Typ | Offshore-Windpark | ||
Primärenergie | Windenergie | ||
Leistung | 288 MW | ||
Eigentümer | 51 % Vattenfall 49 % Stadtwerke München | ||
Betreiber | DanTysk Sandbank Offshore Wind GmbH & Co. KG | ||
Projektbeginn | 1999 | ||
Bauzeit: | 2012 – | ||
Betriebsaufnahme | Dezember 2014 | ||
Gründung | Monopiles | ||
Turbine | 80 × Siemens SWT-3.6-120 | ||
Eingespeiste Energie 2023 | 842 GWh | ||
Website | Vattenfall | ||
Stand | Februar 2024 |
DanTysk ist ein Offshore-Windpark in der Nordsee. Er liegt in der deutschen Ausschließlichen Wirtschaftszone rund 70 km westlich der Insel Sylt und umfasst eine Fläche von 71 km² bei Wassertiefen von 21 bis 31 Metern. Die Windenergieanlage DT 22 ist der nördlichste Landpunkt Deutschlands.[1]
Der Windpark speist seit Dezember 2014 Strom ins deutsche Stromnetz ein;[2] er wurde am 30. April 2015 offiziell von Bundeswirtschaftsminister Sigmar Gabriel eröffnet.
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Am 7. März 2000 stellte die Gesellschaft für Energie und Oekologie mbH mit Sitz in Enge-Sande den Antrag zum Bau und Betrieb von 300 Windenergieanlagen (WEA) mit je 5 MW Leistung. Mit Bescheid vom 23. August 2005 wurde der Bau und Betrieb des Windparks mit 80 WEA als Pilotphase vom Bundesamt für Seeschifffahrt und Hydrographie (BSH) auf Grundlage der Seeanlagenverordnung genehmigt.[3]
Im April 2007 kaufte die Vattenfall Europe New Energy GmbH die Rechte am Projekt DanTysk. Mit Gründung der Vattenfall Europe Windkraft GmbH wurde 2009 die Ausführung des Windparks in eine speziell für Windenergie gegründete Gesellschaft der Vattenfall-Europe-Gruppe überführt. Ursprünglich geplant war die Errichtung von insgesamt 300 WEA mit bis zu 1500 MW Leistung. Durch die Baugenehmigung wurde die ursprünglich vorgesehene Fläche aufgeteilt, direkt westlich des genehmigten Feldes „DanTysk“ wird derzeit das Windpark-Projekt „Nordpassage“ mit ebenfalls 80 WEA von Vattenfall Europe Windkraft weiterentwickelt.
Seit Oktober 2010 sind die Stadtwerke München mit 49 % an DanTysk beteiligt.
Bauverlauf
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Im September 2009 wurden die geophysikalischen Untersuchungen und die Baugrund-Erkundungen abgeschlossen, Mitte 2011 waren auch die meisten Vertragsausschreibungen vergeben. Ursprünglich waren Anlagen mit 5 MW Leistung vorgesehen, letztendlich kamen jedoch Turbinen des Typs Siemens SWT-3.6-120 mit 3,6 MW Leistung und einem Rotordurchmesser von 120 m, Nabenhöhe von 88 m und Gesamthöhe von 148 m zum Einsatz. Als Basishafen für den Bau des Windparks diente das nahe gelegene dänische Esbjerg, wo die von Siemens gelieferten Maschinenhäuser zunächst gelagert wurden.[4]
Am 1. Dezember 2012 wurde um das erweiterte Baufeld (500 m um die äußeren Windenergieanlagen) eine Sicherheitszone eingerichtet,[5] im Februar 2013 wurde mit den Bauarbeiten begonnen.[6] Das Errichterschiff Seafox 5 pendelte zwischen Vlissingen (Niederlande), wo Monopiles und sog. Transition Pieces aufgeladen wurden, und dem Baufeld, wo diese als Fundament gerammt und aufgestellt wurden. Haupt-Auftragunternehmer ist das dänisch-deutsche Aarsleff Bilfinger Berger Joint Venture (ABJV). Daneben laufen die Arbeiten zur Innerpark-Verkabelung, ab November 2013 werden die Windturbinen auf die Fundamente montiert.[7]
Ende Juli 2013 traf die Umspannplattform DanTysk OSS aus Rotterdam auf dem Baufeld ein und wurde anschließend am geplanten Standort am östlichen Rand des Windparks errichtet.[8]
Mitte Dezember 2013 waren alle 80 Fundamente errichtet.[9] Die Errichtung der Windenergieanlagen begann Mitte April 2014; im Juli 2014 waren bereits 40 der 80 vorgesehenen Anlagen errichtet.[10] Ende August wurde die letzte Turbine installiert. Der Testbetrieb begann Anfang Dezember, im April 2015 ging der Windpark offiziell in Betrieb.[11]
Wohnplattform
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Windpark wurde – bisher einzigartig bei einem deutschen Offshore-Windpark – mit einer Wohnplattform für das Servicepersonal ausgestattet. Auf dieser Plattform gibt es Platz für bis zu 50 Personen; sie wird während des Betriebs im 14-täglichen Wechsel von Technikern besetzt. Der Bau wurde bei der Rendsburger Werft Nobiskrug in Auftrag gegeben, er begann im Sommer 2013 bei der Schwesterwerft Abu Dhabi MAR in Kiel und wurde später bei der Emder Werft und Dock GmbH (EWD) fertiggestellt.[12] Im Juni 2016 wurde die etwa 100 Mio. Euro teure Plattform „DanTysk OAP“ vom Kranschiff Stanislav Yudin neben der Umspannplattform aufgestellt.[13][14] Das Fundament dazu, eine rund 40 Meter hohe Jacket-Konstruktion aus Stahl wurde bei den Nordseewerken in Emden gebaut.[15] Die Wohnplattform beherbergt auch die Techniker des benachbarten Offshore-Windparks Sandbank.
Netzanbindung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die 80 Windenergieanlagen sind über Mittelspannungskabel mit der Umspannplattform DanTysk OSS im Windpark verbunden, die den Dreiphasenwechselstrom (Drehstrom) von 33 kV auf Hochspannung von 155 kV transformiert. Von dort aus wird der Strom mittels einer rund 10 km langen Seekabel-Verbindung an das Offshore-HGÜ-System SylWin1 des Übertragungsnetzbetreibers Tennet TSO geleitet. An die bei Nordic Yards gefertigte[16] Konverter-Plattform SylWin alpha schließen auch die Offshore-Windparks Butendiek und Sandbank an. Nach Umwandlung in Gleichstrom erfolgt die Übertragung über 205 km (davon 160 km Seekabel und 45 km Erdkabel) zur Konverterstation Büttel.[17] Das SylWin1 genannte HGÜ-System ist für 864 MW ausgelegt und ging 2015 in Betrieb.
Sonstiges
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Direkt westlich des Baufeldes befindet sich die Forschungsplattform FINO 3.
Siehe auch
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- DanTysk bei Vattenfall
- NDR Doku: Das Offshore-Hotel: Wohnen und Arbeiten über dem Meer | die nordstory | NDR auf YouTube, 24. April 2017, abgerufen am 6. April 2020.
- WillieBrandl: N24 Reportage | Windpark auf YouTube, 14. November 2014, abgerufen am 6. April 2020 (45minütige Reportage über die Installation des Windparks DanTysk vor Sylt. Erstausstrahlung auf N24 am 8.11.2014).
- Vattenfall: Offshore wind farm DanTysk: Green energy from the German sea – Vattenfall auf YouTube, 5. Februar 2015, abgerufen am 6. April 2020.
- Vattenfall Deutschland: 360° Wind – Offshore-Windpark DanTysk zum Anfassen auf YouTube, 11. Januar 2019, abgerufen am 6. April 2020.
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Peter Kleinort: Deutschlands neuer Norden heißt „DanTysk“. In: Täglicher Hafenbericht. 17. Dezember 2013, S. 15.
- ↑ Offshore-Windpark DanTysk speist ersten Strom ein
- ↑ DanTysk Genehmigungsbescheid. (PDF) Bundesamt für Seeschifffahrt und Hydrographie, 23. August 2005, abgerufen am 7. April 2020.
- ↑ Deutsche Windtechnik überwacht „DanTysk“. In: Schiff & Hafen, Heft 8/2013, S. 51.
- ↑ NfS 45/12, S. 4.3, BSH, Hamburg/Rostock 2012.
- ↑ Alexander Klay: 1,4 Milliarden für Windpark. weser-kurier.de, 9. Februar 2013.
- ↑ Michael Meyer: Kranhub für 3200 Tonnen. In: Täglicher Hafenbericht. 7. August 2013, S. 4.
- ↑ Frank Binder: Offshore-Umspannplattform vor Sylt. In: Täglicher Hafenbericht. 26. Juli 2013, S. 1.
- ↑ Offshore-Fundament im Windpark Dantysk ist neuer nördlichster „Landpunkt“ Deutschlands. IWR.de, 16. Dezember 2013; abgerufen am 17. Dezember 2013.
- ↑ Dantysk: 40 von 80 Offshore-Turbinen sind installiert IWR.de, 2. Juli 2014; abgerufen am 4. Juli 2014.
- ↑ Offshore-Windpark Dan Tysk vor Sylt liefert erstmals Strom. In: Lübecker Nachrichten. 3. Dezember 2014; abgerufen am 4. Dezember 2014.
- ↑ Anne-Katrin Wehrmann: Prestige-Projekt mit großer Verspätung. In: Hansa, Heft 7/2016, S. 76/77.
- ↑ Wohnplattform für Windpark DanTysk. In: Hansa, Heft 11/2012, S. 58.
- ↑ Neubauauftrag für Offshore-Wohnplattform. In: Schiff & Hafen, Heft 12/2012, S. 9.
- ↑ Peter Kleinort: Wohnplattform erhält Kontur. In: Täglicher Hafenbericht. 18. März 2014, S. 4.
- ↑ NordicYards – Offshore Projekte. Abgerufen am 14. August 2024.
- ↑ TenneT: SylWin1. Abgerufen am 6. April 2020.