Defence for Children International
Defence for Children International (DCI) ist eine unabhängige NGO, die im internationalen Jahr des Kindes (1979) gegründet wurde. Sie hat das Ziel praktisches, systematisches und konzertiertes Handeln für Kinderrechte, die in der Kinderrechtskonvention stehen.
Das internationale Sekretariat befindet sich in Genf in der Schweiz. DCI hat 48 Sektionen Die Organisation ist auf globaler, regionaler, nationaler und lokaler Ebene tätig. Auf globaler Ebene fokussiert sie sich auf Lobbyismus, Eintreten für Kinderrechte und Monitoring der Umsetzung der Kinderrechtskonvention durch die Staaten. Die Sektionen arbeiten zu verschiedenen Kinderrechtsthemen. Die Hauptthemen sind Kinderarbeit, Jugendjustiz, Kinderprostitution,[1] Kinder im bewaffneten Konflikt und Kinderrechtsbildung.
Sie gehört zur Koalition für die Beendigung des Einsatzes von Kindersoldaten und dem Child Rights Information Network. DCI hat einen beratenden Status beim Wirtschafts- und Sozialrat der Vereinten Nationen, UNICEF, UNESCO und dem Europarat.
Im Oktober 2021 stufte Israel den palästinensischen Ableger der Defence for Children International neben fünf weiteren Organisationen, u. a. Al-Haq, als Terrororganisation ein. Er soll verdeckt für die Volksfront für die Befreiung Palästinas tätig gewesen sein, von deren Vertretern kontrolliert werden und humanitäre Hilfsgelder für die Finanzierung der Terrororganisation zu verwenden.[2] Israel legte keine Belege für diese Aussagen vor. Amnesty International und Human Rights Watch kritisierten den Schritt als einen Angriff auf die internationale Menschrechtsbewegung. Das Menschenrechtsbüro der Vereinten Nationen zeigte sich alarmiert. Die USA und EU, die nicht vorab informiert waren, forderten von der israelischen Regierung weitere Informationen an. Im November 2021 teilte der irische Außenminister Simon Coveney mit, dass weder Irland noch der Europäischen Union Beweise für die israelischen Behauptungen trotz mehrfacher Nachfrage vorgelegt wurden.[3] De facto hat Israel die Arbeit der Menschenrechtsorganisationen vor Ort unmöglich gemacht, was von einigen Beobachtern als das eigentliche Ziel der unbelegten Einstufung gesehen wird.[4][5][6]
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Aus Kumasi berichten Sophia Bogner, Paul Hertzberg: Kinderprostitution in Ghana: Hölle auf Erden – und schlimmer. In: Der Spiegel. 13. April 2019 (spiegel.de [abgerufen am 13. April 2019]).
- ↑ Christine Kensche: Israel stuft palästinensische NGOs als „Terrorgruppierungen“ ein. In: Welt. 23. Oktober 2021, abgerufen am 24. Oktober 2021.
- ↑ Tovah Lazaroff: Israel hasn’t given us evidence linking NGOs to terror, Irish FM says. In: Jerusalem Post. Abgerufen am 3. November 2021.
- ↑ Christian Meier: Nach Terror-Vorwurf: Heftige Kritik an Israels Einstufung palästinensischer NGOs. In: Frankfurter Allgemeine Zeitung. ISSN 0174-4909 (faz.net [abgerufen am 24. Oktober 2021]).
- ↑ Israel stuft palästinensische NGOs als »terroristisch« ein. In: Der Spiegel. 23. Oktober 2021, ISSN 2195-1349 (spiegel.de [abgerufen am 24. Oktober 2021]).
- ↑ Simon Widmer: Kommentar zu NGO in Israel – Diese Terrorliste ist fragwürdig. In: Basler Zeitung. 24. Oktober 2021, abgerufen am 24. Oktober 2021.