National Geospatial-Intelligence Agency

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
(Weitergeleitet von Defense Mapping Agency)
Zur Navigation springen Zur Suche springen

National Geospatial-Intelligence Agency
– NGA –


Emblem der NGA
Aufstellung 24. November 2003
Staat Vereinigte Staaten
Streitkräfte Streitkräfte der Vereinigten Staaten
Teilstreitkraft (übergreifend)
Stärke ca. 16.000 (inklusive externe Vertragsnehmer)[1]
Unterstellung Verteidigungsministerium der Vereinigten Staaten (Under Secretary of Defense for Intelligence)
Fort Belvoir Springfield, Fairfax County, Virginia, Vereinigte Staaten Vereinigte Staaten
Director
Kommandeur Robert D. Sharp

Die US-amerikanische National Geospatial-Intelligence Agency (NGA; deutsch „Nationale Behörde für Geographische Aufklärung“) mit Hauptsitz in Bethesda, Maryland, ist die zentrale US-Behörde für militärische, geheimdienstliche und auch kommerzielle kartografische Auswertungen und Aufklärung. Robert D. Sharp leitet die Behörde seit Februar 2019.[2]

Die NGA-Hauptverwaltung ist das drittgrößte Gebäude in der Washington Metropolitan Area, größer als das Hauptquartier der CIA und das US-Kapitol.[3]

Hauptquartier der NGA in Springfield, Virginia

Am 24. November 2003 bekam die NGA ihren jetzigen Namen.[4] Der Name änderte sich in der Geschichte wie folgend[5]:

  • Army Map Service (AMS), 1941–1968
  • U.S. Army Topographic Command (USATC), 1968–1972
  • Defense Mapping Agency (DMA), 1972–1996
  • National Imagery and Mapping Agency (NIMA), 1996–2003
  • National Geospatial-Intelligence Agency (NGA), 2003–heute

Am 2. Mai 2011 gab die NGA bekannt, dass die Suche nach Osama bin Laden auch erfolgreich war, weil dessen Aufenthaltsort durch GEOINT ermittelt werden konnte.[6]

Die NGA liefert Aufklärungserkenntnisse in den Bereichen Geospatial Intelligence (GEOINT, wörtlich „raumbezogene Aufklärung“, d. h. Zusammenführung von Geoinformationen mit Objektinformationen des militärischen Nachrichtendienstes), Geoinformationen von Karten und Geodaten bis zu Boden- und Klimaanalysen, die durch Auswertung kommerzieller, staatlicher und militärischer Quellen, von örtlichen Vermessungen bis hin zu Luft- und Satellitenbildern entstehen.

Budget der US-Geheimdienste 2013

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Nach einem Bericht der Washington Post beträgt das Budget aller Nachrichtendienste der USA zusammen derzeit 52,6 Milliarden US-Dollar. Nachfolgend sind die fünf größten Behörden aufgeführt, deren jeweilige Budgets die Washington Post in die vier Kategorien Unterhalt, Sammeln von Daten, Datenverarbeitung und -verwertung sowie Datenanalyse unterteilt hat.[7]

Name der Behörde/des Programms Budget
Verwaltung
und Unterhalt
(Management and support)
Budget
Datenbeschaffung

(Data collection)
Budget
Datenverarbeitung
und -verwertung
(Data processing and exploitation)
Budget
Datenanalyse

(Data analysis)
Budget
Gesamt
Central Intelligence Agency 01,8 11,500 0,387 1,100 14,787
National Security Agency 05,2 02,500 1,600 1,500 10,800
National Reconnaissance Program 01,8 06,000 2,500 10,300
National Geospatial-Intelligence Program 02,0 00,537 1,400 0,973 04,910
General Defense Intelligence Program 01,7 01,300 0,228 1,200 04,428
Gesamt 12,5 21,837 6,115 4,773 45,225

Angaben in Milliarden US-Dollar

Vergleichbare Organisationen

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Es gibt keine den Aufgaben der NGA exakt entsprechende Dienststelle in der deutschen Bundeswehr. Die Aufgabenbereiche Geodäsie, Geographie und Kartografie werden durch das Zentrum für Geoinformationswesen der Bundeswehr bearbeitet, während für Luftfahrtdaten das Zentrum Luftoperationen zuständig ist.

Als am ehesten zur NGA passende Organisation bezüglich der Geoinformationsgewinnung und Georeferenzierung mit nachrichtendienstlichem Einschlag kann das erst seit 2002 existierende Kommando Strategische Aufklärung der Bundeswehr bezeichnet werden.

Commons: National Geospatial-Intelligence Agency – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  1. FAQs. Archiviert vom Original; abgerufen am 15. September 2023 (englisch).
  2. Vice Admiral Robert D. Sharp, Director. National Geospatial-Intelligence Agency. Abgerufen am 19. April 2022.
  3. James Bamford: The Multibillion-Dollar U.S. Spy Agency You Haven’t Heard ofForeign Policy, 20. März 2017
  4. NGA History. (PDF, 260 KB) Archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 17. Juli 2007; abgerufen am 7. Januar 2019 (englisch).
  5. The Army Map Service (AMS). Abgerufen am 15. September 2023 (englisch).
  6. Marc Ambinder: The Little-Known Agency That Helped Kill Bin Laden. The National Geospatial Agency mapped bin Laden's compound, analyzed drone data, and helped the SEALs simulate their mission. In: The Atlantic. 5. Mai 2011, abgerufen am 7. Januar 2019 (englisch).
  7. The Black Budget. Covert action. Surveillance. Counterintelligence. The U.S. “black budget” spans over a dozen agencies that make up the National Intelligence Program. The Washington Post, 30. August 2013, abgerufen am 7. September 2013 (englisch).