Leibniz-Institut für Lebensmittel-Systembiologie an der Technischen Universität München
Leibniz-Institut für Lebensmittel-Systembiologie an der Technischen Universität München | |
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Sitz des Leibniz-LSB@TUM in Freising | |
Kategorie: | Forschungseinrichtung |
Mitgliedschaft: | Leibniz-Gemeinschaft |
Standort der Einrichtung: | Freising |
Art der Forschung: | Grundlagenforschung |
Fächer: | Naturwissenschaften |
Fachgebiete: | Lebensmittelchemie, Lebensmitteltechnologie, Life Sciences |
Grundfinanzierung: | Bund (50 %), Länder (50 %) |
Leitung: | Veronika Somoza |
Mitarbeiter: | ca. 80 |
Homepage: | www.leibniz-lsb.de |
Das Leibniz-Institut für Lebensmittel-Systembiologie an der Technischen Universität München, kurz Leibniz-LSB@TUM (ehemals Deutsche Forschungsanstalt für Lebensmittelchemie DFA) ist eine außeruniversitäre Forschungseinrichtung mit Sitz in Freising. Ihre Forschungsaktivitäten sind der anwendungsorientierten Grundlagenforschung im Fach der Naturwissenschaften auf dem Gebiet der Lebensmittelchemie und der Lebensmitteltechnologie zuzuordnen. Das Institut ist eine Rechtsfähige Stiftung des bürgerlichen Rechts und ist Mitglied der Wissenschaftsgemeinschaft Gottfried Wilhelm Leibniz (WGL).
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Das Institut wird am 3. April 1918 unter der königlich-bayerischen Regierung als öffentlich-rechtliche Stiftung gegründet. Durch die Inflation 1923 geht das Stiftungsvermögen verloren, es erfolgt eine Angliederung an das "Universitätslaboratorium für Angewandte Chemie" der Universität München. Im Jahr 1944 werden die Institutsräume und fast das gesamte Institutseigentum durch Luftangriffe zerstört, 1946 erfolgt die Wiederaufnahme der Forschungsarbeiten in behelfsmäßigen Unterkünften.
Im Jahr 1948 wird die Finanzierung des Instituts vom Bayerischen Staatsministerium für Unterricht und Kultus und dem Bundesministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten übernommen, 1977 wird die Stiftung in die sogenannte Blaue Liste aufgenommen. Im gleichen Jahr bezieht das Institut neue Räume im Gebäude der Fakultät für Chemie in Garching bei München. Im Jahr 2010 wird die Einrichtung nach Freising verlegt. 2017 droht der Forschungsanstalt aufgrund von Betrug und Veruntreuung von Geldern durch Verwaltungsmitarbeiter die Insolvenz, welche aber abgewendet werden kann.[1] Im selben Jahr erfolgt eine strukturelle und wissenschaftlich-strategische Neuausrichtung des Instituts. Infolgedessen wird es zum Leibniz-Institut für Lebensmittel-Systembiologie an der Technischen Universität München umbenannt.
Direktoren
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Direktoren der Deutschen Forschungsanstalt für Lebensmittelchemie waren:
- 1918–1928: Theodor Paul
- 1928–1945: Benno Bleyer
- 1946–1968: Siegfried Walter Souci
- 1969–1993: Hans-Dieter Belitz
- 1995–2017: Peter Schieberle
- 2017–2019: Thomas Hofmann
- seit Nov. 2019: Veronika Somoza
Aufgaben
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Das Leibniz-Institut für Lebensmittel-Systembiologie an der Technischen Universität München hat die Aufgabe, die chemische Zusammensetzung von Lebensmitteln zu erforschen und dabei vor allem mikrobiologische, ernährungsphysiologische, toxikologische und rechtliche Fragen zu berücksichtigen. Auch soll so sowohl die Wissenschaft als auch die Forschung gefördert werden.
Finanzierung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Nach dem Finanzierungsmodell der sogenannten Blaue-Liste-Einrichtungen wird das heutige Institut in Form einer Fehlbedarfsfinanzierung hälftig aus Mitteln des Bundes und der Länder finanziert. Der Bundesanteil wird vom Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) getragen, der Länderanteil zu drei Viertel vom Bayerischen Staatsministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst. Das restliche Viertel des Länderanteils wird nach dem Königsteiner Schlüssel auf alle Länder aufgeteilt. Insgesamt hat das Institut im Haushaltsjahr 2007 einen Etat in Höhe von 2,7 Millionen Euro, hinzu kommen Drittmittel in Höhe von 1,7 Millionen Euro.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Petra Schnirch: Ungewöhnlicher Fall für den Insolvenzverwalter. In: Süddeutsche Zeitung. 11. November 2016, abgerufen am 29. Juni 2018.
Koordinaten: 48° 23′ 52,9″ N, 11° 42′ 39,9″ O