Deutscher Kegler- und Bowlingbund

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
(Weitergeleitet von Deutscher Keglerbund)
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Deutscher Kegler- und Bowlingbund e. V.
Logo
Gegründet Juni 1885
Gründungsort Dresden
Präsident Uwe Oldenburg
Vereine 1.474[1]
Mitglieder 62.855[1]
Verbandssitz Berlin
Website www.kegelnundbowling.de

Der Deutsche Kegler- und Bowlingbund e. V. (DKB) ist der Spitzenverband für den Kegel- und Bowlingsport in Deutschland. Der DKB ist Mitglied im Deutschen Olympischen Sportbund und der Fédération Internationale des Quilleurs.

Zweck und Aufgabe des DKB ist es:

  • den Kegel- und Bowlingsport planmäßig als Spitzen- und Leistungssport sowie Breiten- und Freizeitsport zu fördern
  • den deutschen Kegel- und Bowlingsport in Staat und Gesellschaft sowie gegenüber nationalen und internationalen Sportorganisationen in Abstimmung mit den Disziplinverbänden zu vertreten
  • alle Bestrebungen zur Errichtung und Erhaltung sportgerechter Kegel- und Bowlingbahnen zu unterstützen und die erforderlichen Technischen Vorschriften zu erlassen
  • deutsche Meisterschaften zu veranstalten und andere sportliche Maßnahmen durchzuführen.
  • Sportliche Führungs- und Lehrkräfte aus- und weiterzubilden
  • die Jugendarbeit nach den Grundsätzen der DKB-Jugendordnung im Sinne der Deutschen Sportjugend und des Deutschen Olympischen Sportbund zu fördern[2]
100 Jahre DKB: Briefmarke von 1985

Im November 1884 schlossen sich in Krefeld einige Kegelklubs zusammen und gründeten den Keglerverband von Rhein und Ruhr. In diesem Jahr erschien die Deutsche Kegel- und Skatzeitung. Nachdem in Berlin der erste Ortsverband entstand, wurde auf dem Kegelkongress im Juni 1885 in Dresden der Zentralverband Deutscher Kegelklubs gegründet. Ab dem Jahre 1886 wurden regelmäßig Bundesfeste auf den damals anerkannten Asphalt- und Bohlenbahnen durchgeführt. Im Dezember 1889 wurde der Zentralverband Deutscher Kegler in den Deutschen Keglerbund (DKB) umbenannt. Die ersten deutschen Meisterschaften und der erste Dreibahnen-Vergleichskampf mit den USA auf Bohle-, Asphalt- und Bowlingbahnen fand im Jahre 1891 statt. Die Scherebahn wurde erst 1921 vom Deutschen Keglerbund zugelassen, die Bowlingbahn wird als weitere Bahnart 1929 zugelassen. Die Geschäftsführung hatte in der Person von Wilhelm Bombös in den 1930er Jahren ihren Sitz in Wernigerode.

Nach der Auflösung im Zweiten Weltkrieg erfolgte die Neugründung des Deutschen Keglerbundes 1950 in Bielefeld. Die ersten Weltmeisterschaften auf Scherebahnen fanden 1955 in Essen statt. Auch in Deutschland wurden die ersten vollautomatischen Kegelstellmaschinen in Betrieb genommen. Das 23. und bisher letzte Bundesfest des DKB wurde 1965 in Berlin auf Schere-, Bohle-, Bowling- und Asphaltbahnen ausgetragen. Es standen 48 Kegelbahnen für 5018 gemeldete Starts zur Verfügung.

Die ersten Kegelbahnen mit einer Kunststofflauffläche wurden Anfang der 1970er Jahre verbaut. Zur Weltmeisterschaft 1974 wurden die ersten Asphalt-Euro-Bahnen vorgestellt (ohne Bande, mit Fehlwurfrinne). Im Jahre 1985 feiert der DKB sein 100-jähriges Bestehen, im Dezember 1990 werden die neuen Bundesländer in den DKB aufgenommen.[3]

Folgende Bahnarten wurden vom DKB zugelassen:

  • Die Classicbahn, die vorwiegend im süddeutschen und südostdeutschen Raum beheimatet ist (Baden, Bayern, Sachsen, Thüringen, Hessen, Rheinland-Pfalz, Südbaden und Württemberg), besteht aus einer 19,50 m langen und 1,50 m (bei seitlicher Begrenzung durch Fehlwurfrinnen) breiten Kugellauffläche aus Asphalt oder Kunststoff.
  • Die Bohlebahn, die überwiegend im norddeutschen Raum bespielt wird (Berlin, Bremen, Hamburg, Niedersachsen und Schleswig-Holstein), besteht aus einer 23,50 m langen und 0,35 m breiten gekehlten Kugellauffläche aus Holz oder Kunststoff, wobei die Bahn eine Gesamtsteigung von 10 cm aufweist.
  • Die Scherenbahn, deren Einzugsgebiet im westdeutschen Raum liegt (Hessen, Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz und Saarland), besteht aus einer 18 m langen, gleichfalls gekehlten Lauffläche, wobei sich die Breite von 0,35 m nach 9,50 m scherenartig auf 1,25 m erweitert. Auch diese Lauffläche ist aus Holz oder Kunststoff hergestellt.
  • Die Bowlingbahn, im gesamten Bundesgebiet verbreitet, besteht aus einer 18,28 bis 18,30 m langen und 1,041 bis 1,065 m breiten Lauffläche aus Parkett.[4]

Disziplinverbände

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Für jede im DKB zugelassene Bahnart – Bohle, Bowling, Classic und Schere – ist ein Disziplinverband gebildet. Dieser hat jeweils die Rechtsstellung einer Sektion.

Disziplinverband Kürzel Bahnart Mitglieder
Deutscher Keglerbund Classic DKBC Classic 56 %
Deutscher Bohle-Kegler-Verband DBKV Bohle 24 %
Deutscher Schere-Keglerbund DSKB Schere 12 %
Deutsche Bowling Union DBU Bowling 9 %

Traditionell sind die Spieldisziplinen regional unterschiedlich. In fünf Bundesländern wird neben der dominierenden Bahn noch eine weitere verhältnismäßig stark bespielt: Sachsen-Anhalt (Bohle auf Rang 2), Niedersachsen, Rheinland-Pfalz und Hessen (Schere) sowie Brandenburg (Classic). Die folgende sortierbare Tabelle schlüsselt die DKB-Mitglieder in absoluten Zahlen und relativen Anteilen nach Landesverbänden und Bahnarten auf.[5]

lfd. Nr. Landesverband Bohle Classic Schere Bowling gesamt Bohle (%) Classic (%) Schere (%) Bowling (%)
1 Schleswig-Holstein 8127 663 8790 92 8
2 Hamburg 3650 922 4572 80 20
3 Mecklenburg-Vorpommern 2811 275 3086 91 9
4 Bremen 2728 364 3092 88 12
5 Niedersachsen 13051 104 2732 1482 17369 75 1 16 9
6 Berlin 3701 314 16 1760 5791 64 5 0 30
7 Brandenburg 3895 1772 346 6013 65 29 6
8 Sachsen-Anhalt 1936 5579 213 7728 25 72 3
9 Sachsen 131 13596 128 13855 1 98 1
10 Thüringen 9895 196 10091 98 2
11 Bayern 32725 2638 35363 93 7
12 Baden 7900 1141 9041 87 13
13 Südbaden 4363 21 4384 100 0
14 Württemberg 6934 1538 8472 82 18
15 Rheinland-Pfalz 4473 3004 412 7889 57 38 5
16 Hessen 54 7316 2712 1718 11800 0 62 23 15
17 Nordrhein-Westfalen 49 9741 1815 11605 0 84 16
18 Saarland 2005 20 2025 99 1
DKB gesamt 40133 94971 20210 15652 170966 23 56 12 9
DKB – Präsidium
Präsident Uwe Oldenburg[6]
Vizepräsidentin Verwaltung Dany Rosengard-Beck
Vizepräsident Finanzen Holger Zurek
Vizepräsidentin Jugend Ulrike Klaus
Sektionspräsidenten
DKBC Präsident Lothar Müller
DBKV Präsident Jürgen Ketelhake
DSKB Präsident Carsten Schinke
DBU Präsident Dieter Rechenberg
  • Horst A. Haas: Kegeln nach neuen Regeln. (= Humboldt-Taschenbuch. 243). Humboldt-Taschenbuchverlag, München 1974, ISBN 3-581-66243-4.
  • Georg Bocsai: Fibel für Kegelfreunde. Sport- und Freizeitkegeln, Bowling (= Falken-Bücherei. 191). Falken, Niederhausen/Ts. 1993, ISBN 3-8068-0191-6.
  • Gerhard Gromann: Fit mit Kegeln (= Falken-Bücherei. 2301). Falken, Niederhausen/Ts. 1988, ISBN 3-8068-2301-4.
  • Deutscher Keglerbund (Hrsg.): 50 Jahre Deutscher Keglerbund e. V. Die Geschichte und das Goldene Buch des Deutschen Keglerbundes e. V. Herausgegeben zum 50-jährigen Bestehen am 7. Juni 1935. Deutscher Keglerbund, Wernigerode am Harz 1935.
  • Deutscher Keglerbund (Hrsg.): Festschrift zum 100jährigen Bestehen des Deutschen Keglerbundes. 1885–1985. Deutscher Keglerbund, Berlin 1985.

Einzelnachweise

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  1. a b Bestandserhebung 2023. (PDF; 972 kB) In: cdn.dosb.de. Deutscher Olympischer Sportbund, 1. November 2023, abgerufen am 23. September 2024.
  2. Downloadcenter des DKB: DKB-Satzung
  3. DKB Chronik (Memento vom 28. September 2011 im Internet Archive)
  4. Sportkeglerverband Brandenburg e. V. Bahnarten (Memento vom 23. September 2011 im Internet Archive)
  5. Sportkeglerverband Brandenburg, 2009.
  6. Deutscher Kegler- und Bowlingbund (DKB) - Kontakte. Abgerufen am 17. April 2023.