Ryan (Kalifornien)

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
(Weitergeleitet von Devar)
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Ryan
Lyla C. Borax-Mine bei Ryan

Ryan (auch bekannt als New Ryan, Devar oder Devair) ist eine aufgelassene Bergmannssiedlung im Inyo County, Kalifornien.[1][2] Sie liegt in einer Höhe von 928 m (3045 Fuß) in der Amargosa Range 13 km (8 Meilen) nordöstlich von Dante’s View und 24 km (15 Meilen) südöstlich von Furnace Creek.

Der Name Ryan geht zurück auf eine Siedlung beim Lila-C.-Bergwerk, die 1907 gegründet worden war, um Borate für die Pacific Coast Borax Company abzubauen. Die Siedlung war ursprünglich nach Lila C. Coleman, der Tochter des Bergwerkbesitzers William Tell Coleman benannt. Sie wurde aber nach einem Besitzerwechsel in Ryan umbenannt, um John Ryan (* 1849; † 1918), den General Manager der Pacific Coast Borax Company zu ehren.[3]

Als die Bergmannssiedlung 1914 von Lila C. nach Devar verlegt wurde, bekam sie den Namen New Ryan, um sie von der älteren Siedlung Old Ryan zu unterscheiden.[4]

Nachdem die Bergwerke 1927 geschlossen worden waren, wurde die Siedlung „Devar“ oder vermutlich durch einen Schreibfehler auf einer amtlichen Landkarte „Devair“ genannt.[1] Devar ist ein Akronym für die Endstation der Death Valley Railroad (DVRR), von der aus das Erz von sechs in der Nähe gelegenen Bergwerken mit einer Schmalspurbahn ins Tal nach Death Valley Junction gebracht wurde.

Devar lag in der Nähe von den folgenden sechs Bergwerken:[5]

  • Played Out Mine, 3 km nördlich der DVRR-Bahnlinie
  • Biddy McCarthy Mine, direkt südlich der DVRR-Bahnlinie
  • Lower Biddy McCarthy Mine, direkt südlich der DVRR-Bahnlinie
  • Grand View Mine, südlich der DVRR-Bahnlinie
  • Lizzie V. Oakley Mine, südlich der DVRR-Bahnlinie
  • Widow Mine, südlich der DVRR-Bahnlinie
Schienenbus der Death Valley Railroad
Baby-Gauge-Schmalspurbahn der Pacific Coast Borax Company

New Ryan lag am nordwestlichen Ende der Death Valley Railroad bei den sechs Borax-Minen der Pacific Coast Borax Company. Laut dem Death Valley Conservancy war es für die damalige Zeit ein luxuriöses Camp mit elektrischem Licht, Dampfheizungen und einer Kühlanlage und hatte eine Schule, ein Krankenhaus, ein Postamt, eine Freizeithalle sowie einen Laden.[6]

Nachdem der Borax-Bergbau 1928 eingestellt worden war, fuhr der Brill-Schienenbus weiterhin auf der Death Valley Railroad mit einer Spurweite von 914 mm (3 Fuß) vom Amargosa Hotel in Death Valley Junction nach Devar. Die Wohngebäude der Bergleute wurden in einen weiteren Hotelbetrieb umgewandelt, von dem aus man mit der sogenannten Baby-Gauge-Schmalspurbahn mit einer Spurweite von 610 mm (2 Fuß) in eins der aufgelassenen Bergwerke fahren konnte. Das in Devar gelegene Death Valley View Hotel war von 1927 bis 1930 in Betrieb. Danach wurde der Betrieb auf der Death Valley Railroad eingestellt.

Das klimatisch günstig gelegene Camp wird heute von der Death Valley Conservancy betrieben, nachdem die Rio Tinto Borax Corporation die Gebäude am 6. Mai 2013 an diese gemeinnützige Wohltätigkeitsorganisation übertragen hat, deren Präsident und Schatzmeister der ehemalige Rio Tinto Chief Executive of Energy & Minerals, Preston Chiaro, ist.[7]

Einzelnachweise

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  1. a b TS Bryan, B Tucker-Bryan: The explorer’s guide to Death Valley National Park. 2nd Auflage. University Press of Colorado, Boulder, Colorado 2009, ISBN 978-0-87081-962-9, Tourism and the national park (google.com): „After the mines closed in October 1927, the visitors had a second option of staying in the Death Valley View Hotel in remodeled rooms at Ryan, which was renamed Devar (later, Devair).“
  2. U.S. Geological Survey Geographic Names Information System: Ryan, California
  3. Hildebrand, GH. (1982) Borax Pioneer: Francis Marion Smith. San Diego: Howell-North Books. ISBN 0-8310-7148-6
  4. David L. Durham: California’s Geographic Names: A Gazetteer of Historic and Modern Names of the State. Clovis, Calif.: Word Dancer Press, 1998, S. 1198. ISBN 1-884995-14-4.
  5. Desert Fog: Ryan, Death Valley, California. Kapitel 1.
  6. Ryan Mining Camp, Death Valley, Death Valley Conservancy; ursprünglicher Inhalt (Memento vom 5. Juli 2013 im Webarchiv archive.today)
  7. Rio Tinto Announces Donation of Historic Ryan Camp to DVC Press Release

Koordinaten: 36° 19′ 23″ N, 116° 40′ 17″ W