HAL Dhruv

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HAL Dhruv

HAL Dhruv auf der Aero India 2013
Typ Mehrzweckhubschrauber
Entwurfsland

Indien Indien

Hersteller Hindustan Aeronautics Limited
Erstflug August 1992
Indienststellung 2002
Stückzahl 400[1]

Der HAL Dhruv (Hindi एचएएल ध्रुव von Sanskrit ध्रुव ‚Polarstern‘) ist ein Mehrzweckhubschrauber der indischen Hindustan Aeronautics Limited (HAL). Er wird in verschiedenen militärischen, aber auch zivilen Versionen hergestellt.

Die Entwicklung innerhalb Hindustans Advanced Light Helicopter Programmes (ALH) wurde im November 1984 verkündet, kam aber wegen sich ändernder Vorgaben seitens des indischen Militärs und Finanzierungsproblemen (auch in Hinblick auf die Mitarbeit von Messerschmitt-Bölkow-Blohm als Beraterfirma) nur langsam voran. Der erste Prototyp flog so erst im August 1992. 1996 wurde dann eine bewaffnete Version vorgestellt. Weiter verzögert wurde das Programm, als 1998 US-Sanktionen nach indischen Atomtests die Lieferung der vorgesehenen Triebwerke verhinderten.

Daraufhin wurde die Maschine nach einem entsprechenden Vertragsabschluss auf eine Version des Turbomeca TM 333-2B2 mit 746 kW Leistung umkonstruiert. Die erste Version wurde erst 2000–2001 an die indische Küstenwache ausgeliefert, gefolgt von Versionen für die der indischen Armee, Marine und Luftwaffe, insgesamt 56 Stück.

Daneben gibt es auch zivile Varianten, die, alle mit dem TM333-2B2-Triebwerk ausgerüstet, verschiedene Ausstattungsmerkmale aufweisen.

Ab 2003 wurde eine neue Version mit einem Glas-Cockpit israelischer Herkunft aufgelegt, von der 50 nach Israel verkauft werden sollten. Es wurde aber nur eine Maschine dorthin ausgeliefert, eine weitere nach Mauritius, vier nach Nepal und sieben an Ecuador, wovon eine aufgrund eines Pilotenfehlers abgestürzt ist. Das indische Militär erhielt 20 Exemplare. Der Hubschrauber ist auf dem aktuellen Stand der Technik (FADEC für die Triebwerke, Automatisches Flugkontrollsystem (4-Achsen-Steuerung), gelenkloser Rotorkopf, Anti-resonance Vibration Isolation System (ARIS) der Lord Corporation).

Diese nochmals verbesserte mit Shakti-Turbinen ausgerüstete Version, neuen Systemen zur elektronischen Kampfführung und zum Selbstschutz sowie verbesserte Vibrationssteuerung. Die Luftstreitkräfte stellten 2012 ihre erste MK.III Staffel auf. Für die Marine und die Küstenwache wurden 2017 ebenfalls je 16 Exemplare Dhruv Mk.III bestellt[2], die erste Marinestaffel, Indian Naval Air Squadron 323 wurde 2021 aufgestellt[3]. Für das Army Aviation Corps der Landstreitkräfte wurden ebenfalls 2021 25 Mk.III bestellt[4]. Im Jahr 2024 wurden weitere 25 Mk.III für die Army und neun weitere für die Küstenwache bestellt.[5]

Am 16. August 2007 hatte eine weiterentwickelte Variante ALH-WSI in Bangalore ihren Erstflug. Diese verfügt über einen Waffenträger und Sensoren auf einer Nase am Bug und ist mit leistungsfähigeren (gemeinsam von Turbomeca und Indien) entwickelten Triebwerken Shakti (auch Ardiden 1H genannt) mit 30 % höheren Notleistung ausgerüstet. Die Bewaffnung ist mit jener des LCH identisch. Im Oktober 2007 stellte ein Dhruv mit 9075 Metern einen Höhenflugrekord auf. Im Jahr 2009 bestellte das indische Heer die ersten 16 ALH-WSI.[6]

Bewaffnete Version erstmals ausgeliefert 2013, Erstflug 2007.

Technische Daten

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HAL Dhruv auf der Aero India 2023
Kenngröße Daten
Typ Leichter Mehrzweckhubschrauber
Besatzung
  • 1 bis 2 Piloten
  • 4 bis 12 Passagiere
Gesamtlänge 15,87 m
Rotordurchmesser 13,20 m
Höhe 4,05 m
Kabinenvolumen 7,33 m³
Leermasse 2.502 kg
max. Startmasse 5.500 kg
Nutzlast 2.600 kg
Treibstoffkapazität 1.100 kg
Turbinen zwei TM 333-2B2 mit je 825 kW (AEO, take off)[7] oder zwei Ardiden 1H/Shakti mit je 895 kW von Turbomeca
Höchstgeschwindigkeit 270 km/h
Marschgeschwindigkeit 250 km/h
Steigrate 10,3 m/s
Dienstgipfelhöhe 4.500 m
Einsatzreichweite 320 km (oder 3,5 h)
Überführungsreichweite 660 km
  • 8× Panzerabwehrraketen
  • 4× Luft-Luft-Raketen
  • 4× FZ231-Raketen-Rohrstartbehälter für je 12× ungelenkte Forges-de-Zeebrugge-Luft-Boden-Raketen; Kaliber 70 mm (Luftwaffe und Armee)
  • 2× Torpedo-, Wasserbomben oder Antischiff Flugkörper
Indien Indien
Landstreitkräfte/Indian Army: Die indische Army alleine betreibt 145 Dhruv. Davon sind 75 bewaffnete Rudra.[8]
Marine/Indian Navy: 17
Küstenwache/Indian Coast Guard: 16
Malediven Malediven
Luftstreitkräfte/Air Wing: 2

Daneben gibt es noch einige weitere militärische und zivile Nutzer. Ecuador hatte 7 Stück gekauft. Nach 4 Abstürzen und drei Toten groundete das Land die Helikopter und schrieb sie 2016 zum Verkauf aus. Auch in Indien war die Flotte 2016 dreimal gegroundet.[9]

Es gab mindestens 23 Unfälle mit Dhruv, wovon 16 von 2002 bis 2016 sich ereignete. Nur 4 von diesen sollen wegen technischer Probleme passiert sein.[1]

Commons: HAL Dhruv – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. a b Snehesh Alex Philip: Over 400 indigenous Dhruv and its variant helicopters built since 2002, but at least 23 crashed. In: theprint.in. The Print, 22. Oktober 2022, abgerufen am 21. November 2024 (englisch).
  2. Gareth Jennings: First India signs for naval and coastguard Dhruv ALH helos. (Memento vom 2. Juni 2017 im Internet Archive) In: Janes.com, IHS Jane’s Defence Weekly, 31. März 2017 (englisch).
  3. Indian Navy commissions first squadron of Dhruv ALH Mk III helicopters, Janes.com, 20. April 2021 (englisch).
  4. India approves procurement of additional Dhruv helicopters, Janes.com, 30. September 2021 (englisch).
  5. HAL Bags Big Govt Contract: 34 Dhruv Helicopters for Army, Coast Guard, bharatshakti.in, Bharat Shakti, 14. März 2024 (englisch).
  6. Indiens Kampfhubschrauber verspäten sich. In: Fliegerrevue. Nr. 01/2011, Januar 2011, ISSN 0941-889X, S. 28–30.
  7. TM 333 2B2. (Memento vom 14. Mai 2011 im Internet Archive) In: Turbomeca.com, Safran S.A. (englisch).
  8. Dinakar Peri: As Army awaits new utility helicopters, Cheetah, Cheetal remain lifelines in high altitude areas. In: thehindu.com. The Hindu, 26. September 2024, abgerufen am 21. November 2024 (englisch).
  9. Bilal Khan: Ecuadorian Air Force will sell-off HAL Dhruv helicopters. In: quwa.org. Quwa, 24. Oktober 2016, abgerufen am 21. November 2024 (englisch).