Diethylaluminiumchlorid

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Strukturformel
Strukturformel von Diethylaluminiumchlorid
Allgemeines
Name Diethylaluminiumchlorid
Andere Namen
  • DEAC
  • Diethylaluminiummonochlorid
  • Chlordiethylaluminium
Summenformel C4H10AlCl
Kurzbeschreibung

farb- und geruchlose Flüssigkeit[1]

Externe Identifikatoren/Datenbanken
CAS-Nummer 96-10-6
EG-Nummer 202-477-2
ECHA-InfoCard 100.002.253
PubChem 7277
Wikidata Q413029
Eigenschaften
Molare Masse 120,56 g·mol−1
Aggregatzustand

flüssig[1]

Dichte

0,97 g·cm−3[1]

Schmelzpunkt

−74 °C[1]

Siedepunkt

208 °C[1]

Dampfdruck

31 Pa (20 °C)[1]

Löslichkeit

heftige Zersetzung in Wasser[1]

Sicherheitshinweise
GHS-Gefahrstoffkennzeichnung[1]
Gefahrensymbol Gefahrensymbol

Gefahr

H- und P-Sätze H: 250​‐​260​‐​314
EUH: 014
P: 210​‐​231+232​‐​233​‐​280​‐​302+335+334​‐​303+361+353​‐​304+340+310​‐​305+351+338​‐​370+378[1]
Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet.
Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen (0 °C, 1000 hPa).

Diethylaluminiumchlorid ist eine aluminiumorganische Verbindung. Sie wird als Katalysator zur Herstellung chemischer Produkte verwendet.

Die Reaktion von zwei Äquivalenten elementarem Aluminium mit drei Äquivalenten eines Alkylhalogenids (RX) ergibt je ein Äquivalent R2AlX und ein Äquivalent RAlX2. Durch Umsetzung von Aluminium mit Ethylchlorid wird so als eines der Produkte Diethylaluminiumchlorid erhalten.[2]

Diethylaluminiumchlorid wird bei Ziegler-Natta Polymerisationprozessen von Vinylen, Alkenen und Dienen sowie linearen Oligomerisationen und Cyclisierungen von ungesättigten Kohlenwasserstoffen als Katalysator eingesetzt. Es wird außerdem als Katalysator bei Alkylierungen benutzt (siehe auch Friedel-Crafts-Alkylierung). Weiterhin dient es als Zwischenprodukt zur Produktion anderer Chemikalien.[3]

Sicherheitshinweise

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Als aluminiumorganische Verbindung mit kurzkettigen Alkylresten ist Diethylaluminiumchlorid pyrophor, entzündet sich also bei Kontakt mit Luft schon bei Raumtemperatur spontan. Auch Lösungen – als Lösungsmittel werden Kohlenwasserstoffe verwendet – können sich spontan entzünden, wenn diese nicht stark verdünnt sind. Daneben reagiert die Verbindung auch sehr heftig mit Wasser und verursacht bei Hautkontakt schwere Verätzungen.[4]

Einzelnachweise

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  1. a b c d e f g h i Eintrag zu Diethylaluminiumchlorid in der GESTIS-Stoffdatenbank des IFA, abgerufen am 20. Januar 2022. (JavaScript erforderlich)
  2. Aristid V. Grosse, Julian M. Mavity: ORGANOALUMINUM COMPOUNDS: I. Methods of Preparation 1. In: The Journal of Organic Chemistry. Band 05, Nr. 2, März 1940, S. 106–121, doi:10.1021/jo01208a004.
  3. Hazardous Substance Fact Sheet: Diethylaluminium chloride, Juni 2001.
  4. W. B. Heck, R. L. Johnson: ALUMINUM ALKYLS—SAFE HANDLING. In: Industrial & Engineering Chemistry. Band 54, Nr. 12, 1. Dezember 1962, S. 35–38, doi:10.1021/ie50636a007.