Dino De Laurentiis

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Dino De Laurentiis, 14. September 2009 in Los Angeles

Dino De Laurentiis (gebürtig: Agostino de Laurentiis; * 8. August 1919 in Torre Annunziata; † 10. November 2010 in Los Angeles, USA[1]) war ein italienischer Filmproduzent.

Dino De Laurentiis wurde als Sohn eines Nudelherstellers in der Nähe von Neapel geboren. Bereits in seiner Jugendzeit wurde das Kino für ihn zu einer wichtigen Fantasiewelt. „Ich war schon immer in das Kino verliebt“, erinnerte er sich später. Mit 17 Jahren verließ er die Schule an seinem Heimatort und ging nach Rom, um dort an einer Filmhochschule zu studieren. Während dieser relativ kurzen Zeit nahm er jeden Job an, der etwas mit dem Kino zu tun hatte. Selbst als Schauspieler ließ er sich mehrfach engagieren. Bereits 1939 wurde er Filmproduzent, doch der Zweite Weltkrieg bremste ihn in seinem Drang, eine Filmkarriere einzuschlagen. Als Soldat der italienischen Armee musste er an die Front. Doch aus diesen Wirrnissen zurückgekehrt, gründete er 1946 seine eigene Produktionsfirma für Filme. Der erste Film, den er herstellte, war Bitterer Reis mit dem Regisseur Giuseppe De Santis (1917–1997) und mit der Schauspielerin Silvana Mangano (1930–1989) in der Hauptrolle. Er kam 1949 in die Kinos und war schicksalhaft für seine weitere Entwicklung.[2] Denn der Film entpuppte sich als ein Klassiker des italienischen Neorealismus und De Laurentiis heiratete Silvana im Juli des gleichen Jahres.

Insgesamt war Dino De Laurentiis zweimal verheiratet. Seine erste Frau, bis zu ihrem Tod im Dezember 1989, war die Schauspielerin Silvana Mangano De Laurentiis. Aus der Ehe gingen vier Kinder hervor, drei Töchter und ein Sohn. Die älteste Tochter Veronica De Laurentiis (* 1950) ist heute Schauspielerin, Raffaella De Laurentiis (* 1954) wurde wie ihr Vater Filmproduzentin und Francesca De Laurentiis (* 1961) ist ebenfalls als Filmemacherin tätig. Der Sohn, Federico De Laurentiis, der ebenfalls als Filmproduzent tätig war, kam 1981, im Alter von 26 Jahren, bei einem Flugzeugabsturz ums Leben.

Im April 1990 heiratete Dino De Laurentiis zum zweiten Mal, die US-amerikanische Filmproduzentin Martha Schumacher. Mit ihr hatte er die beiden Töchter Carolyna De Laurentiis (* 1988) und Dina De Laurentiis (* 1990), die als Schauspielerinnen arbeiten.

Sein Neffe Aurelio De Laurentiis ist Filmproduzent und heute Präsident des Fußballclubs SSC Neapel.

Nach diesem ersten Filmerfolg arbeitete Dino De Laurentiis in den 1950er Jahren sehr eng mit Carlo Ponti, dem erfolgreichsten italienischen Filmproduzenten, zusammen. Im Jahre 1952 brachten sie den Film Europa 1951 mit Ingrid Bergman auf die Leinwand. Danach produzierten sie mit Federico Fellini La Strada, der mit dem Oscar ausgezeichnet wurde. Darauf folgte 1954 das Epos Die Fahrt des Odysseus. Im Anschluss daran kam 1956 Krieg und Frieden mit starker internationaler Besetzung in die Kinos. Doch als er dann das Filmstudio Dinocitta gründete, riss der Erfolgsfaden ab. Das funktionierte nicht und er selbst erkannte, dass dieser Schritt ein Fehler war.[3]

Daraufhin ging Dino De Laurentiis trotz schlechter Englischkenntnisse in die USA und fing fast nochmal von vorn an. Doch von den Schwierigkeiten der ersten Schritte ließ er sich nicht beirren. Die Erfolgsspur begann sich mit dem Polizeifilm Serpico 1973 wieder zu öffnen, mit Musik von Mikis Theodorakis und Al Pacino in der Hauptrolle. Es folgten von Sydney Pollack Die drei Tage des Condor 1975 mit Robert Redford und 1977 Das Schlangenei mit Ingmar Bergman als Regisseur und der Norwegerin Liv Ullmann als Schauspielerin. Als der ehemalige Bodybuilder und Schauspieler Arnold Schwarzenegger für den in Planung befindlichen Abenteuerfilm Conan der Barbar im Büro von Filmproduzent De Laurentiis zu einem ersten Vorstellungsgespräch erschien, spottete Schwarzenegger in Bezug auf den körperlich klein gewachsenen Dino De Laurentiis, wofür ein derart kleiner Mann einen solch riesigen Schreibtisch brauche, hinter dem Laurentiis saß. Daraufhin kritisierte De Laurentiis empört seinen Gesprächsgast wegen Schwarzeneggers österreichischem Akzent, der angeblich für einen amerikanischen Spielfilm wie Conan der Barbar untauglich sei, anschließend hielt Schwarzenegger dem Filmproduzenten vor, als italienischstämmiger Mensch selbst nur schlecht die englische Sprache zu beherrschen. Bei diesem turbulenten Vorstellungsgespräch, das lediglich eine Minute und 40 Sekunden dauerte, verwies Dino De Laurentiis wutentbrannt den forsch auftretenden Schauspieler des Büros. Trotz dieses ersten negativen Eindrucks erhielt Schwarzenegger dennoch mit Unterstützung des Regisseurs John Milius, der nicht bereit war, den Film ohne Schwarzenegger zu realisieren, die Hauptrolle. Bei den Dreharbeiten zum Film Conan der Barbar konnte Schwarzenegger schließlich mit seinem markanten Spiel den skeptischen Produzenten De Laurentiis doch noch tief beeindrucken und seine Anerkennung gewinnen.[4] Als dann 1982 Conan der Barbar in die Kinos kam, war dieser Film der Start für eine von zahlreichen Erfolgen gesäumte filmische Karriere des Österreichers Arnold Schwarzenegger. Insgesamt sind es über 150 Filme geworden, die das Lebenswerk von Dino de Laurentiis ausmachen.[5] Dafür wurde ihm 2001 der Irving-Thalberg-Award für sein Lebenswerk verliehen und das Filmfestival in Venedig ehrte ihn 2003 in besonderer Weise.

2004 gründete er als Joint Venture mit Cinecittà und der Sanam Holding die CLA Studios in Ouarzazate, Marokko.

Dino De Laurentiis verstarb 91-jährig am 10. November 2010 in Beverly Hills.

Filmografie (Auswahl)

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De Laurentiis erhielt fünfmal den David di Donatello für seine Filme. Er erhielt den Preis für sein Lebenswerk bei den Internationalen Filmfestspielen in Venedig und 2000 den Irving G. Thalberg Memorial Award im Rahmen der Oscar-Verleihung. Außerdem gewann er als Produzent den Oscar für Federico Fellinis La Strada – Das Lied der Straße.

Commons: Dino De Laurentiis – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. Filmmaker Dino De Laurentiis Dies at Age 91 In: USA Today 
  2. S.Vahabzadeh, 150 Filme und ein Fehler, Süddeutsche Zeitung vom 11. November 2010
  3. Magdi Aboul-Kheir, Auch Flops für die Ewigkeit, Südwest Presse vom 12. November 2010, in www.neckar-chronick.de
  4. Arnold Dreiteiliger Netflix-Dokumentarfilm über Bodybuilder, Schauspieler und Politiker Arnold Schwarzenegger, Episode 2: Akteur (62 Min.), 2023. Regie: Lesley Chilcott. Ausführende Produzenten: Allen Hughes, Peter Nelson, Lesley Chilcott, Paul Wachter und Doug Pray. Eine Produktion von Defiant Ones Media Group Production und Netflix
  5. sha (DPA) Oscar Preisträger Dino De Laurentiis ist tot, Spiegel vom 11. Nov. 2010