Spiegelkugel
Als Spiegelkugel (auch Diskokugel bzw. Discokugel) bezeichnet man eine fast in jeder Diskothek vorhandene, mit kleinen Spiegeln verkleidete (beklebte) Schaumkunststoff-Kugel. Der Beleuchtungseffekt zahlreicher kleiner, sich langsam bewegender Lichtpunkte, die an einen Sternenhimmel erinnern, ergibt sich dabei aus der Reflexion von Scheinwerferlicht auf die rotierende Kugel. Durch Nebel oder Dunst (Hazer) ist es ebenfalls möglich, die Strahlen sichtbar zu machen.
Spiegelkugeln bestehen aus einer Kunststoffkugel, auf die außen kleine Glas- oder Metallspiegel aufgeklebt werden. Sie werden meist hängend außerhalb der Reichweite von Diskothekenbesuchern montiert. Ein Elektromotor dreht die Kugel langsam, mit etwa einer bis drei Umdrehungen pro Minute.
Selten werden Spiegelkugeln auch als Bestandteil anderer Lichtinstallationen verwendet.
Spiegelkugeln waren bereits im Berlin der 1920er Jahre in Tanzpalästen installiert. Als Erfinder genannt wird Paul Baatz, Chef des Tanzpalasts „Ballhaus Resi“ (eigentlich Residenz-Casino, Blumenstraße 10), in dem er auch andere technische Neuheiten wie „Konfettilicht“, Tischtelefone und Rohrpost einführte.[1] Sie sind bereits in Filmen wie Berlin: Die Sinfonie der Großstadt (1927), Der blaue Engel (1929/30), Wasser für Canitoga (1939; in einem Wildwest-Saloon des Jahres 1905), in Casablanca (1942) und in Große Freiheit Nr. 7 (1943) zu sehen.
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Tobias Pehle: Lichteffekte für Partys in Haus und Garten. Falken, Niedernhausen 1997, ISBN 3-8068-1798-7.
- Michael Ebner: Lichttechnik für Bühne und Disco; Ein Handbuch für Selbermacher. 6. Auflage, Elektor-Verlag, Aachen, 1992, ISBN 3-928051-12-1
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Harald Jähner: Höhenrausch. Das kurze Leben zwischen den Kriegen. Rowohlt, 2022, ISBN 978-3-7371-0081-6, S. 253.