Diskussion:Ali İsmail Korkmaz
Auslagerung aus Proteste in der Türkei 2013 - Bitte einarbeiten falls sinnvoll
[Quelltext bearbeiten]Am Morgen des 10. Juli erlag der 19-jährige Ali İsmail Korkmaz, nachdem er 38 Tage im Koma gelegen[1][2] und 30 Tage auf der Intensivstation in Lebensgefahr geschwebt hatte, einer Schlagverletzung, die ihm am 2. Juni am Rand einer Demonstration in Eskişehir zugefügt worden war.[3][2]
Der Gouverneur von Eskişehir, Güngör Azim Tuna, stritt zunächst jede Rolle der Polizei bei der Prügelattacke auf Korkmaz ab. Unbeanstandbar klare Bilder des Mordes an Korkmaz, die von der Überwachungskamera eines Hotels stammten und der Polizei vorgelegt wurden, zeigten jedoch die Beteiligung von fünf Personen, unter denen sich ein Polizist befand. Doch wurden die Aufnahmen nach der Beschlagnahme durch die Polizei unbrauchbar. Während der Staatsanwalt erklärte, dass es sich um einen „isolierten Vorfall“ handeln würde, zeigten andere Zeugenaussagen und weiteres Videobeweismaterial auf, wie die gleiche Gruppe in derselben Straße (Sanayi Sokak) einen weiteren Demonstranten, Doğukan Bilir, verprügelte.[2] Obwohl im Fall Ali İsmail Korkmaz 24 Minuten entscheidungsrelevanten Videomaterials der Überwachungskamera des Hotels Beşik verloren gingen, nachdem die Polizei Zugriff auf das aufgenommene Video nahm und obwohl das Überwachungsvideo der Bäckerei Harman gelöscht wurde, wurden keine Schritte in die Wege geleitet, Untersuchungen über die Vernichtung von Beweismaterial einzuleiten und die Verantwortlichkeit der Behörden für die Vernichtung zu untersuchen. Eine Verhängung von Sanktionen gegen das Sicherheitsdirektorats wurde nicht erwogen.[2] Während das nachträglich gelöschte Videomaterial der nahe dem Tatort gelegenen Bäckerei durch eine nach der Vernichtung des Beweismaterials speziell für diese Aufgabe beauftragte Sondereinheit der Gendarmerie wiederhergestellt werden konnte, konnte das Videomaterial des nahe dem Tatort gelegenen Hotels nicht vollständig wiederhergestellt werden. Die unvollständige Aufnahme zeigt eine Person, bei der es sich um einen Polizeibeamten in Zivilkleidung handeln soll, der das Hotel betritt, kurz bevor die Kamera ausgestellt wurde.[4]
Am 7. August 2013 verhaftete das Gericht vier des vorsätzlichen Mordes an Ali İsmail Korkmaz Tatverdächtige (einen Polizisten und drei örtliche Bäcker). Ein fünfter Verdächtiger, ein Zivilist, wurde am 15. August 2013 verhaftet. Am 5. September 2013 stellten die Staatsanwälte die Anklageschrift im Fall Ali İsmail Korkmaz fertig, mit der sie lebenslange Strafe für fünf Personen wegen „vorsätzlicher Tötung“ von Korkmaz forderten.[2] 2014 betraf die von Verzögerungen und Schwierigkeiten begleitete Strafverfolgung der Täter vier Polizeibeamte der Anti-Terror-Abteilung und vier Zivilisten, die beschuldigt wurden, in Eskişehir an der Verprügelung von Ali İsmail Korkmaz teilgenommen zu haben, die zu seinem Tod geführt hatte.[5]
Ablauf von der Gewalttat bis zum Tod:
Korkmaz erlitt eine tödliche Gehirnblutung, als eine Gruppe zunächst unbekannter Täter ihn am 2. Juni in einer Seitenstraße (Sanayi Sokak, nahe Yunus-Emre-Cd.[2][6][7]) attackierten und zusammenprügelten, während er bei den Protesten in der Studentenstadt Eskişehir vor Tränengas, Wasserwerfern oder Polizei flüchtete.[2][8][9][10][11][12][13][14][15][16] Zunächst war es dem schwer verwundeten Korkmaz, der an der Eskişehir Anadolu Universität im ersten Jahr das Lehramt Englisch studierte, gelungen nach dem Angriff zur Behandlung in das öffentliche Yunus-Emre-Krankenhaus in Eskişehir zu gelangen.[2][17][18][19] Dort untersuchte ihn eine Arzt, doch lehnten die Ärzte eine Behandlung ab und schickten ihn wieder fort, eine Aussage bei der Polizei zu machen, da keine weiteren Verletzungen festgestellt wurden.[2][19][18] Zu Hause schlief Korkmaz, war jedoch unfähig zu sprechen, als er am nächsten Tag aufwachte. Nachdem er zu Hause zusammengebrochen und erneut ins Krankenhaus eingeliefert worden war, wurde die Gehirnblutung diagnostiziert und ein schneller medizinischer Eingriff vorgenommen, der aber den späteren Tod nicht mehr verhinderte.[19][18] Korkmaz wurde ins Koma versetzt und starb nach 38 Tagen im Koma. Durch das Verhalten der Ärzte im Yunus Emre-Krankenhaus beim ersten Krankenhausbesuch von Korkmaz nach dem Vorfall hatte er erst 20 Stunden nach der Verletzung eine medizinische Behandlung erhalten.[2]
Details zu Berichterstattung und Strafverfolgung: Die türkische Ärztevereinigung TTB teilte der Nachrichtenagentur Agence France-Presse (AFP) zunächst mit, sie könne diesen fünften Todesfall vorerst nicht bestätigen,[10][8] doch könne sie bestätigen, dass Korkmaz unter den registrierten Schwerverletzten gewesen sei.[8] Bereits in der auf den 10. Juli datierten Aktualisierung der Verletztenstatistik bestätigte die TTB jedoch den Tod von Korkmaz.[20][3][3]
Einige Medienberichte datierten den Vorfall der tödlichen Verletzung abweichend auf den 3. Juni.[21][22] Bianet gab mit Bezug auf die von Radikal veröffentlichten Bilder der Überwachungskamera den Zeitraum von Mitternacht des 3. Juni zum 4. Juni an, obwohl in den entsprechenden Kameraaufzeichnungen das Datum des 3. Juni, kurz nach Mitternacht, eingeblendet war.[23]
Bereits am 10. Juli wurden Details aus dem Obduktionsbericht bekannt.[24] Der medizinische Bericht wurde über Facebook veröffentlicht.[25][26] Die Mütter der beiden ebenfalls bei den Protesten getöteten Ethem Sarısülük und Abdullah Cömert nahmen zusammen mit der Mutter von Ali İsmail Korkmaz an dessen Beerdigung teil.[19] Rund 8000 Menschen waren bei der Bestattungsfeier anwesend, als der Sarg mit dem Leichnam von seinem Haus zum Friedhof gebracht wurde, wo er später begraben wurde.[19][25] Die Menge der Trauergäste veranstaltete Sprechchöre und hielt Bilder von Korkmaz, Cömert und Sarısülük hoch.[19]
Noch am 10. Juli und in der Nacht auf den 11. Juli kam es wegen der mutmaßlichen Ermordung von Ali İsmail Korkmaz zu Zusammenstößen mit den Sicherheitskräften und Verletzten in Antakya[27] und Ankara[28] sowie zu großen Demonstrationen in Istanbul-Kadıköy und am Taksim-Platz.[29][30] Auch in den folgenden Tagen fanden entsprechende Demonstrationen in Ankara und Istanbul statt.[31][32]
In Eskişehir fand die Trauerfeier für Ali İsmail Korkmaz statt. In Antakya kam es zu Demonstrationen anlässlich des Todes von Ali İsmail Korkmaz, bei denen die Polizei Tränengas und Gummigeschosse eingesetzt haben soll. Laut der linksgerichteten SoL sollen in Antakya in der Nacht auf den 11. Juli mindestens 10 Personen durch die Polizei verletzt worden sein, drei davon schwer. Eine Person soll durch eine Gasgranate am Kopf getroffen worden sein.[27]
Ein Schreiber des bekannten Onlineforums ekşi sözlük wollte bezeugen können, dass Korkmaz am 2. Juni in der Yunus-Emre-Straße etwa um Mitternacht zum 3. Juni zusammengeschlagen wurde und gab an, seinen Bericht eine oder anderthalb Stunden nach dem Vorfall geschrieben zu haben.[17][33] Demnach sei nach einem Tränengasangriff ein flüchtender Demonstrant von der Polizei „brutal“ verprügelt worden, während gleichzeitig der ebenfalls flüchtende Korkmaz von Angestellten einer Bäckerei und von mit Holzstangen bewaffneten Männern zu Fall gebracht, vielfach getreten und häufig an Kopf, in den Bauch und auf den Rücken geschlagen wurde. Er sei mit dem Kopf auf die Straße geschlagen, habe das Bewusstsein verloren und sich nach einigen Minuten langsam wieder aufgerichtet.[17] Er sei den Angreifern dann davongelaufen, jedoch am Ende der Straße in einen Hinterhalt von Polizisten in Zivil geraten, die ihn erneut geschlagen hätten.[17][23] Schließlich sei er vor ihnen geflüchtet. Gegenüber T24 gab der Schreiber in einem Interview mit Alaz Kuseyri an, das Gesicht von Korkmaz gut gesehen und später im Internet wiedererkannt zu haben.[17][23] Der Schreiber beantragte als geschützter Zeuge zugelassen zu werden und gab an, dass sich „Polizeibeamten unter den Angreifern“ befunden hätten. Doch wurde seine Anfrage abgewiesen, da das zu untersuchende Verbrechen nicht als „Terrorismus“ eingestuft sei.[23]
Der Gouverneur von Eskişehir, Güngör Azim Tuna, sagte bei der Beerdigung in einer Live-Sendung des Fernsehens, die türkische Polizei habe diese Tat definitiv nicht begangen. Er verwies ferner darauf, dass einige Gruppen Dinge zu provozieren versucht hätten und dass es Gruppen gegeben haben soll, die ihre eigenen Freunde geschlagen und berichtet hätten, dass die Polizei dies verübt hätte.[17]
Am 12. Juli erschienen Filmaufnahmen von Überwachungskameras, veröffentlicht von Radikal, die Szenen von dem Vorfall zeigen, bei dem Ali İsmail Korkmaz von mehreren Tätern angegriffen und tödlich verletzt worden war. Die Bilder zeigen, dass mehrere der Angreifer Gasmasken tragen und Schlagstöcke oder Schlaghölzer tragen.[34][35][36][37][38] Die Bilder sind aus zwei entgegengesetzten Richtungen gefilmt worden und lassen erkennen, wie die bewaffneten Männer flüchtende Personen abfangen und mit den Schlagstöcken schlagen.[34] Zuvor hatte der zuständige Staatsanwalt das Filmmaterial von drei nahegelegenen Überwachungskameras angefordert. Doch soll sich herausgestellt haben, dass zwei von ihnen über „kein Filmmaterial“ verfügten und die dritte nur über unterbrochenes.[23] In der türkischen Presse wurden Widersprüche diskutiert, die sich daraus ergeben haben sollten, dass die Festplatte mit den Videoaufnahmen als beschädigt bezeichnet wurde, von ihr aber CDs erstellt worden sein sollen, die der Polizei übergeben worden sein sollen.[39]
Laut Jürgen Gottschlich existierten Videoaufnahmen, die zeigten, wie Ali İsmail Korkmaz „zwischen eine Polizeikette und zivile Schläger geriet, von denen man […] nicht weiß, ob es sich um Zivilpolizei oder islamistische Unterstützer Erdogans gehandelt hat“. Bilder aus einer Hotelkamera, die den Sachverhalt hätten klären können, seien, so Gottschlich in der taz vom 14. Juli, „angeblich verloren gegangen“. Gottschlich stellte die Beobachtungen in den Videoaufnahmen in Zusammenhang mit einer Zunahme von Gewalt durch „zivile Schläger“, die auf Demonstrationen erschienen und „mit Messern und Knüppeln bewaffnet“ Demonstranten angriffen, während die Polizei sie „gewähren“ ließe.[40]
Der Anwalt der Familie Korkmaz, Önder Öztürk, teilte mit, es sei verdächtig, dass auf dem Filmmaterial keinerlei Angriffsszenen zu erkennen seien und vermutete Verdeckung von Beweismaterial.[23][41][42] Weiterhin wurde berichtet, dass gemäß einem Sachverständigenbericht, der die Umstände des Todes von Korkmaz untersuchte, eine 18 Minuten lange Aufnahmesequenz in einem Video „verschwunden“ war, das von der Überwachungskamera eines nahegelegenen Hotel stammte, die auf den Bereich der Straße gerichtet war, in dem der Vorfall geschehen war.[43][41] Medienberichte, nach denen Datenträger der Überwachungskamera physisch beschädigt worden waren, wurden von der Polizeibehörde zurückgewiesen. Die Polizeibehörde erklärte, sämtliches Filmmaterial des Areals sei der Staatsanwaltschaft ohne jede Untersuchung von Seiten der Polizei ausgehändigt worden. Dass ein Teil des Filmmaterials nicht gefunden worden sei, sei lediglich darauf zurückzuführen, dass der Hotelbesitzer während der Zusammenstöße in dem Gebiet die Stromversorgung des Gebäudes als Vorsichtsmaßnahme unterbrochen habe, so die Polizeibehörde weiter.[43][44] Regierung und Polizei bestritten jede Beteiligung an dem Verschwinden der 18 Minuten des FilmmaterialS. Die türkische Polizeibehörde teilte am 12. Juli über Twitter mit, dass die Ermittlungen über den Tod von Ali İsmail Korkmaz mit der Untersuchung des Videomaterials fortgesetzt würden. Der AKP-Sprecher Hüseyin Çelik beschuldigte die Presse der Desinformation. Sie führe eine „außergerichtliche Exekution“ durch.[43]
Ein Expertenbericht wurde der Anlagenbehörde ausgehändigt, nachdem etwa 40 Filmaufnahmen untersucht worden waren. Der Bericht vermerkte, das Video zeige eine Gruppe von Leuten, die einen Demonstranten mit Baseballschlägern ähnelnden Stöcken schlagen und verfolgen.[45] Der Bericht fügte hinzu, dass neben Ali Ismail Korkmaz auch einer seiner Freunde in dem Video zu sehen sei.[44] Laut der Tageszeitung Radikal fehle jedoch eine Passage der Filmaufnahmen von 18 bis 20 Minuten, die aufgenommen wurde, nachdem das Verprügeln des Demonstranten begonnen hatte.[45] Die Expertengruppe, die den Tod von Ali Ismail Korkmaz untersuchte, kam in ihrem Bericht zu dem Ergebnis, dass in den Kameraaufzeichnungen von Überwachungskameras, die die Prügelattacke teilweise aufgezeichnet hatten, entscheidende Szenen fehlten. Nach dem Urteil des Expertenberichts handelte es sich bei den Angreifern mit den Baseball-Schlägern oder Schlagstöcken vermutlich „um Polizisten in Zivil oder Zivilisten, die im Einvernehmen mit der Polizei handelten“.[46][44] Regierung und Polizei bestritten jedoch Vorwürfe, die Aufnahmen der Überwachungskameras manipuliert zu haben oder in die Verursachung des Verschwindens der fehlenden Aufnahmen verwickelt zu sein.[46][45]
Am 15. Juli meldete die türkische Presse, dass es anderthalb Monate nach der tödlichen Verletzung von Ali İsmail Korkmaz zur Verhaftung im Zusammenhang mit mutmasslichen Tätern gekommen sein soll.[47][48][49][50][51] Noch am selben Tag erfolgte die Meldung, das Gericht in Eskişehir habe den angeblich in die Tötung von İsmail Korkmaz involvierten 33-jährigen Busfahrer entlassen.[45][44] Er erhielt die Auflage, sich einmal wöchentlich zu melden und das Land nicht zu verlassen. Er hatte zuvor alle Beschuldigungen einer Verstrickung abgestritten.[45]
Der Todesfall von Korkmaz dominierte die öffentliche Debatte in der Türkei über Tage hinweg, während landesweite Demonstrationen stattfanden, um gegen die Tötung und die Art der Ermittlungen zu protestieren.[45]
Am 20. Juli wurde ein mutmaßlicher Mörder von Korkmaz verhaftet.[52][38]
In der ersten Augustwoche wurden Medienberichten zufolge vier Personen, darunter auch ein Polizeibeamter einer Anti-Terror-Einheit, in Eskişehir verhaftet, nachdem die Fahndungseinheit der Gendarmerie das Filmmaterial von Überwachungskameras sichergestellt hatte, das nach früheren Berichten gelöscht worden sein sollte. Auf den Aufnahmen soll eine Gruppe von Leuten zu sehen sein, die auf Korkmaz einschlagen. Der Generalstaatsanwalt in Eskişehir, Orhan Çetingül, erklärte auf einer Pressekonferenz, es werde nach einem weiteren Verdächtigen gesucht. Er bestätigte auch, dass an dem Filmmaterial unbefugt hantiert worden war.[53][38] Am 16. August wurde die Verhaftung eines fünften Tatverdächtigen wegen angeblicher „vorsätzlicher Tötung“ in der Presse gemeldet.[1][54]
Am 22. August veröffentlichte Radikal bearbeitetes Videomaterial einer weiteren Überwachungskamera, das die Szene zeigen soll, in der Korkmaz tödlich verletzt wurde.[55][54][56] Am 23. August veröffentlichte Radikal bearbeitetes und kommentiertes Videomaterial derselben Überwachungskamera, das die Zusammenarbeit von Polizei und Zivilisten bei dem Abfangen und Misshandeln der Demonstranten in der Straße Sanayi Sokak zeigen soll.[57][58][59]
Am 26. August berichtete Radikal neben den fünf bis zu diesem Zeitpunkt der vorsätzlichen Tötung beschuldigten Personen über einen sechsten Tatverdächtigen.[60]
Am 13. September meldeten türkische Medien, dass sich die Staatsanwaltschaft in Eskişehir an den Wissenschaftsrat der Regierung gewandt habe, um dem Verdacht nachzugehen, dass die mutmaßliche Verantwortung von Polizisten für den Tod von Ali İsmail Korkmaz vertuscht werden sollte. Der Wissenschaftsrat solle klären, ob oder wie Aufnahmen von Überwachungskameras gelöscht wurden, die tödliche Prügelaktionen von Polizisten und Zivilisten an Korkmaz zeigten. Experten der Militärpolizei waren zu dem Schluss gekommen, dass insgesamt vier Mal versucht wurde, Aufnahmen einer Überwachungskamera zu löschen. Den Fachleuten der Militärpolizei war es jedoch gelungen, die Aufnahmen wiederherstellen, was zur Anklage gegen vier Polizeibeamte und vier Zivilisten führte, die Korkmaz mit Knüppeln und Fußtritten so schwer misshandelt haben sollen, dass er nach einigen Wochen seinen Verletzungen erlag. Zwei der Versuche zur Löschung der Aufnahmen sollen in dem Zeitraum stattgefunden haben, während dessen sich die Bilder bei einem Gutachter befanden. Die Aufnahmen einer anderen Überwachungskamera blieben weiterhin aus ungeklärten Gründen verschwunden. Die Protestbewegung sieht sich durch die mutmaßlichen Vertuschungsversuche in ihrem Verdacht bestätigt, dass Polizisten selbst bei schwersten Straftaten vom Staatsapparat gedeckt werden.[61]
Am 3. Februar begann in Kayseri (Zentralanatolien) der Prozess zum Tod von Korkmaz. Etwa 2000 Sicherheitskräfte sicherten das Gerichtsgebäude. Acht Verdächtige (davon vier Polizisten) sind angeklagt.[62]
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