Diskussion:Axt von Arkalochori

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Letzter Kommentar: vor 6 Jahren von Oltau in Abschnitt Hinweise zur Entzifferung
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Der Artikel „Axt von Arkalochori“ wurde im Februar 2012 für die Präsentation auf der Wikipedia-Hauptseite in der Rubrik „Schon gewusst?vorgeschlagen. Die Diskussion wird voraussichtlich hier archiviert. So lautete der Teaser auf der damaligen Hauptseite; die Abrufstatistik zeigt die täglichen Abrufzahlen dieses Artikels.

Wichtiger Hinweis

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Bei der abgebildeten Doppelaxt auf diesem Bild (hier kurzzeitig eingefügt) handelt es sich nicht um das im Artikel beschriebene Fundstück. Die Doppelaxt mit der Inschrift, auf dieser Website als „Fig. 2“ zu sehen, ist wesentlich kleiner (30 Zentimeter von Schneide zu Schneide). --Oltau  03:27, 25. Mär. 2012 (CEST)Beantworten

Danke für diese Erkenntnis, man muss eben immer kritisch bleiben. Ich erlaube mir nun, die Überschrift in Wichtiger Hinweis umzuändern. --Curieux (Diskussion) 17:58, 17. Sep. 2013 (CEST)Beantworten
In der Höhle von Arkalochori wurden hunderte bronzener Doppeläxte gefunden. Lediglich eine dieser bronzenen Doppeläxte, wies in der Mitte zwischen den beiden Wangen ("Einzeläxten") eine Inschrift auf. Ein Abbild dieser Axt findet sich hier oder hier.--MBelzer (Diskussion) 16:45, 24. Okt. 2014 (CEST)Beantworten
Richtig, siehe meinen Link oben zu „Fig. 2“. --Oltau  16:58, 24. Okt. 2014 (CEST)Beantworten

Inschrift

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Hinweis: Der erste Abschnitt zur Inschrift ist eine Beschreibung derselben. Die Referenz dient zum Abgleich und zum Vergleich mit der rechts eingefügten Tabelle. Eine andere Funktion kann dieser Link nicht haben und ist auch nicht gewollt. Die Ansichten Torsten Timms zur Inschrift sind aus der verlinkten Seite nicht abzuleiten. --Oltau  21:55, 3. Aug. 2012 (CEST)Beantworten

Hinweise zur Entzifferung

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10 11 08 13 14 15            04 05 06 07 08 09            01 02 03

Die drei Kolumnen sind oben in der von Thomas Berres (2017, S. 217–225) begründeten Leserichtung angeordnet. Berres gibt auch Erkenntnisse aus den archäologischen Befunden an (2017, S. 216). Darunter, dass es sich bei den gefundenen beschrifteten Äxten nicht um Werkzeuge, sondern Opfergaben handelt und die gestifteten Gegenstände (auch die unbeschrifteten) einen überwiegend militärischen Charakter besitzen. Bei der Linear-A-Schrift auf der Silberaxt (AB28 AB01 AB80 AB04) geht Berres vom Namen des bedachten Gottes, dem Namen des Stifters oder einer religiösen Formel aus. Ich halte dabei ersteres für wahrscheinlich. Dazu folgende Überlegungen:

Stilisierte minoische Harpunenwaffe als Schriftzeichen für den Laut „i“ (nach Kehnscherper)

Die Zeichen AB80 AB04 werden MA-TE gelesen (vgl. Gareth Owens), was soviel wie Mutter bedeutet. Dies müsste sich auf die beiden Zeichen davor beziehen. Das Zeichen AB28 stellt nun nach Berres (2017, S. 229) ein Präfix mit nicht sicher bestimmbarer Bedeutung dar. Nach Günther Kehnscherper (Kreta, Mykene, Santorin. 1986, S. 83) handelt es sich dabei jedoch um die stilisierte minoische Harpunenwaffe als Schriftzeichen für den Laut i (siehe Bild rechts). Diese Harpunenwaffe, der Dreizack, ist das Symbol des Poseidon (siehe Balbina Bäbler: Poseidon. In: Der Neue Pauly. Band 10, Sp. 201–206). Wenn nun das Zeichen AB01, gesprochen DA, das allgemeine Symbol für Gott ist (siehe indogermanische Rekonstruktion *dy-ḗw-s / griechisch Ζεύς Zeus) und der Dreizack das beschreibende Symbol für den betreffenden Gott, so bedeutet AB28 AB01 Poseidon, möglicherweise der oberste Gott der Minoer. Denn sein „Konkurrent“ Zeus war in minoischer Zeit ein im Herbst sterbender und im Frühjahr wieder auferstehender jugendlicher Gott (siehe Kouros), der bis in die griechische Zeit als kretischer Zeus den Bedeutungswandel zum Hauptgott auf Teilen der Insel nicht vollzog (siehe Hymnus an den diktäischen Zeus). Die Zeichen AB28 AB01 AB80 AB04 würden dann aber Mutter des Poseidon, Gottesmutter oder Mutter des höchsten Gottes bedeuten, die von den Minoern verehrte chtonische Muttergottheit, später von den Griechen Rhea genannt. Auf der Axt von Arkalochori ist bei der möglichen Übereinstimmung der letzten Kolumne mit den Linear-A-Zeichen 010101 der oberste Gott (Poseidon) der Empfänger der Weihgabe. Wobei das Zeichen 01 die Bedeutung für / an / bei haben könnte. Würde man 02 nicht mit gleichsetzen, wäre eine andere Gottheit gemeint.

Geht man davon aus, dass in der letzten Kolumne der Axt von Arkalochori der Adressat der Weihgabe (Poseidon) genannt ist, so könnten die ersten beiden Kolumnen die Spender nennen. Berres (2017, S. 221) fasst die Zeichen 10, 04 und 07 als Determinative auf, je als „stummes Deutungszeichen für einen nachfolgenden Personennamen“ (2017, S. 219). Ich würde es nicht als Determinativ für einen Personennamen, sondern allgemein für eine Person deuten. Denn hinter dem dritten Profilkopf 07 folgt 08 09, was aus der Linear-A-Schreibung AB80 AB04 als MA-TE für Mutter bekannt ist, hier allerdings nicht in Bezug zu einem Gott. Logisch wäre, wenn hinter dem zweiten Profilkopf 04 die Zeichen für Vater ständen. Es handelt sich um die Zeichen 05 06. Das zweite Zeichen gleicht dem Linear-A-Zeichen AB05 mit dem möglichen Lautwert TO. Das erste Zeichen ähnelt entfernt der luwischen Hieroglyphe (Konsonant-Vokalverbindung) pu, es wäre also eine Aussprache PU-TO möglich (vgl. indogermanische Rekonstruktion *ph₂tḗr für Vater).

Bei den Zeichen nach dem ersten Profilkopf 10 könnte es sich tatsächlich um einen Namen, vielleicht mit vorangestellter Funktion oder gesellschaftlicher Stellung 11 (vielleicht BI für Basileus/Beamter, vgl. bei Dieter Rumpel), handeln. Gefolgt von der Nennung seiner Eltern in der zweiten Kolumne und als Bestimmung der Weihgabe der Name des Gottes in der dritten Kolumne. Dabei ist zu bemerken, dass Profilköpfe auch auf dem Diskos von Phaistos und bei den luwischen Hieroglyphen, dort als Vokal á, auftauchen. Dies weist auf mögliche Verbindungen der betreffenden Schriftsysteme und könnte zur Entzifferung der Linearschrift A führen. Allerdings ist es möglich, dass Linear A für mindestens zwei verschiedene Sprachen genutzt wurde, die minoische Variante des Luwischen und eine nordwestsemitische Sprache von Einwanderern aus der Levante, da die Zeichen teilweise aus der Byblos-Schrift entlehnt wurden.

Nimmt man nach Dieter Rumpel für 14 die Lesung GI und für 15 die Lesung TI an, so ergäbe sich folgende hypothetische Lesung:

(D)-BI-MA-NA-GI-TI (D)-PU-TO (D)-MA-TE KA I-DA

Das Zeichen 15 könnte auch das luwische Logogramm für Fuß darstellen und gehen bedeuten. Damit würde es aus dem Namen der ersten Kolumne herausfallen, ähnlich dem ersten Zeichen der dritten Kolumne. Es ergäbe sich die hypothetische Bedeutung: (Die Person) Beamter MA-NA-GI geht zur (Person) Vater und zur (Person) Mutter, zu/für/bei Poseidon. Eine Deutung, die mit dem Tod der Person des Beamten (Heerführers? Priesters?) MA-NA-GI zu tun hätte.

Die Zeichen 11 in der ersten Kolumne und 03 in der dritten Kolumne ähneln einander, sind aber seitenverkehrt. Bei der kurzen Inschrift scheint eine Verwechslung ausgeschlossen, zumal beide Zeichen gut gearbeitet und erhalten sind. Beide müssen also etwas anderes aussagen. Setzt man das zweite Zeichen mit AB01 (DA / Gott) gleich, bedeutet das erste Zeichen möglicherweise Gottesdiener, also Priester, was aber eine reine Vermutung ist. Zwei Determinative hintereinander scheinen jedoch nicht außergewöhnlich, wenn man den Diskos von Phaistos betrachtet. Dort kommen die Zeichen insgesamt 13 mal zusammen vor. Bei der kurzen Inschrift der Axt von Arkalochori wäre das Vorkommen von zwei Determinativen 1011 also nicht ungewöhnlich, zumal wenn eine Person genannt wird. --Oltau 23:56, 29. Apr. 2018 (CEST)Beantworten