Diskussion:Ein Kind

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Letzter Kommentar: vor 9 Jahren von Paul1948 in Abschnitt Roman?
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Roman?

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"Ein Kind" ist eines der fünf autobiografischen Werke von Thomas Bernhard. Kann es als ein Roman bezeichnet werden?

Bei Suhrkamp sind die fünf autobiographischen Bücher Bernhards, zu denen "Ein Kind" gezählt wird, in einem Band "Die Autobiographie" vereint. Dazu heißt es: In Band 10 sind die fünf autobiographischen Bücher Die Ursache, Der Keller, Der Atem, Die Kälte und Ein Kind, zwischen 1975 und 1982 erschienen, zum ersten Mal in einem Band versammelt. Zur Erinnerung: Die Leser erwarten von diesen Texten Aufschluß über den »wahren« Thomas Bernhard. Doch die autobiographischen Bücher sind weniger Dokumente seines Lebens, sondern vollendete Literatur. (Suhrkamp-Anzeige zu Thomas Bernhard, Werke in 22 Bänden - Band 10: Die Autobiographie)

Thomas Bernhard nennt zwar seinen eigenen Namen nicht und nennt Verwandte nur beim Vornamen, aber diese stimmen - wie auch Orts- und Straßennamen - mit seinen biographischen Daten überein, sind also keine Fiktion. Vermutlich gilt dies auch für die beschriebenen Kindheitserlebnisse. Insofern scheint es mir fraglich, das Buch, wenn auch "vollendete Literatur", als einen Roman zu bezeichnen, und Formulierungen wie "Der Erzähler, ein Kind", “dieses Kind” oder "der Erzähler, in diesem Fall wahrscheinlich mit dem Autor gleichzusetzen" halte ich für irritierend. Ich empfehle eine Angleichung an die Wikipedia-Artikel zu den übrigen autobiographischen Schriften Bernhards. Die Bezeichnung als Roman entstammt möglicherweise der als Weblink genannten Buchbesprechung bei lesekost.de, sollte aber meiner Meinung nach nicht übernommen werden.

Entsprechend der der Einordnung in "die fünf autobiografischen Erzählungen von Thomas Bernhard", die am Ende des Artikels gemacht wird, sollte das Buch auch in die Kategorie "Autobiografie" eingeordnet werden, wie dies bei zwei anderen Teilen dieses Zyklus gemacht wurde. (Vergleiche "Der Keller. Eine Entziehung" und "Die Kälte. Eine Isolation". "Die Ursache. Eine Andeutung" ist noch nicht als Autobiografie gekennzeichnet. Nebenbei: Ist "Erzählungen" die richtige Bezeichnung für diese Schriften?)

Nützlich fände ich auch Aussagen über Sprache und Form: der rastlose, von keinem Absatz unterbrochene, in seinen Gedankensprüngen einem kindlichen Gemüt entsprechende Erzählstil, die Verquickung von Tragik und Komik, von Verzagtheit und Stolz des Kindes, kunstvolle Schachtelsätze, ... Bei anderen Wikipedia-Artikeln zu Werken von Bernhard wird auf Ähnliches hingewiesen.

Vielleicht könnte ein Kenner der Thomas-Bernhard-Literatur den Artikel überarbeiten und noch einiges ergänzen, um diesem Werk besser gerecht zu werden? --Paul1948 (Diskussion) 22:10, 7. Aug. 2015 (CEST)Beantworten

Hallo, Paul1948, ich habe von den fünfen bisher nur Der Keller gelesen: „weniger Dokumente seines Lebens, sondern vollendete Literatur“ trifft es mMn sehr gut. Es gibt zwar den autobiografischen Hintergrund, aber eine Bezeichnung als Autobiografie halte ich für zu weit gehend; das ist gestaltete Literatur. Wenn jemand etwas über Thomas Bernhards Leben erfahren will, würde ich ihm nicht zur Lektüre von etwa Der Keller raten, sondern dann klar etwa den entsprechenden Wikipedia-Artikel. Nicht mal, um zu erfahren, welches „Lebensgefühl“ er damals hatte. Die Erzählung ist mMn derart literarisch gestaltet, dass es unzulässig wäre, ebenso wie bei den Werken anderer Autoren, direkte Rückschlüsse auf den Autor zu ziehen.
Welche Bezeichnung? mMn 'Erzählung'. 'Roman' passt vom Umfang nicht, und weil eben doch der autobiografische Hintergrund da ist; das wird bei 'Erzählung' mittransportiert. 'autobiografische Erzählung' ‚ geht dann schon wieder zu weit, s.o. So gesehen halte ich auch Kategorie:Autobiografie für etwas fragwürdig. Schöne Grüße, --Coyote III (Diskussion) 10:19, 8. Aug. 2015 (CEST)Beantworten
Hallo Coyote III, vielen Dank für die umgehende Antwort und die Überarbeitung.
Der Artikel enthält jetzt noch die Passage, dass sein Großvater weder arbeitete noch sonst irgendwie Geld verdiente. Dass er nicht arbeitete, sollte man vielleicht nicht so stehen lassen: Als Schriftsteller hatte er zwar offensichtlich wenig Erfolg, er muss aber recht arbeitssam gewesen sein. Bei Carl Zuckmayer (Als wär's ein Stück von mir) ist Freumbichler als ein in größter Armut lebender und rastlos schaffender Dichter beschrieben, und bei Wikipedia sind neben seinen nicht so vielen Veröffentlichungen auch noch zahlreiche unveröffentlichte Arbeiten genannt.
Freundliche Grüße --Paul1948 (Diskussion) 12:12, 8. Aug. 2015 (CEST)Beantworten
ja; gemeint war wahrscheinlich "ohne regelmäßige Lohnarbeit"; hab's mal ganz rausgenommen; "eher erfolglos" drückt genug aus, und das Ganze ist ohne Beleg eh etwas problematisch. Schöne Grüße, --Coyote III (Diskussion) 13:15, 8. Aug. 2015 (CEST)Beantworten
Danke. --Paul1948 (Diskussion) 21:18, 8. Aug. 2015 (CEST)Beantworten