Diskussion:Epos
[...] Dante ist eher dem Mittelalter als der Renaissance zuzuordnen, aber alle mir bekannten [...] Lexika verzeichen die Göttliche Komödie als ein modernes Epos. Es hat einfach mit den mittelalterlichen Epen so gut wie nichts mehr zu tun, obwohl die Gedankenwelt noch sehr von dieser Zeit geprägt ist.
Das, was man in Spanien »Materia de Bretañe«, in England »Arthurian Romance« nennt, im wesentlichen Artus, Parzival, Tristan und Isolde und Lanzarote, ist sehr zwar im klassischen Sinn kein Epos, wird aber ebenfalls bei allen Quellen verzeichnet und wurde in neuerer Zeit auch in Eposform neu verfasst. Insofern mag es nicht die reine Lehre sein, aber diese Teile sollten wieder eingefügt werden. (Emu)
- Dante könnte man meinetwegen gerade noch unter humanistisch oder unter frühneuzeitlich einsortieren, aber als modern wird ihn kein Literaturwissenschaftler bezeichnen. Und warum hat Dante einen Eintrag im 'Lexikon des Mittelalters'?
- Und entschuldige bitte, ich weiß schon, was Arhturian Romance ist, ich bin Universitätsdozentin für mittelalterliche Literatur ... Wenn es deiner Ansicht nach epische Gestaltungen dieser Stoffe "in neuerer Zeit" gibt (was meinst du damit?), dann sollten eben diese Werke einzeln als Epen aufgeführt werden. Chretiens Romane und die französischen Prosaromane sind jedenfalls keine Epen. Zitat aus dem Lexikon des Mittelalters: "Der ma. Roman ist wohl episch, aber kein Epos." Das ist die heute geltende Auffassung in der Mediävistik. --Sigune 21:08, 13. Dez 2003 (CET)
- Ich denke, »Weiterentwicklung des Epos« ist ein akzeptabler Kompromiss. Ich beziehe mich im übrigen auf Versuche von Autoren des 20. Jh., den gesamten Stoff in eposähnlicher (zugegeben nicht Epos-) Form zusammenzufassen. Vorschlag zur Güte: Verweis, dass es diese Werke gibt, sie aber nicht dem Epos zuzurechnen sind, weil sicher viele gerade diese äußerst populäre Werke hier suchen. Übrigens fehlt mir nach wie vor eine umfangreichere Behandlung der Weiterentwicklung des Epos, ich traue mich aber nicht drüber. (Emu)
- Ja, das finde ich gut. Damit wird klar, daß die Formstrenge zur Moderne hin ganz aufgesprengt wird. (Vielleicht könnte man schreiben »Weiterentwicklung des Epos bis in die Moderne«?) --Sigune 18:15, 15. Dez 2003 (CET)
- Die modernen Werke sind aber oft sehr dezidierte Gegenentwürfe, weshalb man dafür auch den Begriff »Antiepos« geprägt hat. Die klassischen mittelalterlichen »Romane« möchte ich einmal außen vorlassen (episch ist wohl, daß die Helden irgendwie geartete christliche (Irr-/Liebens-)Fahrten unternehmen), aber Goethe wendet das Thema ins Gegenwärtige, ins Bürgerliche und bei Joyce wird es zu einem fast 1-tägigen Irrlauf eines Antihelden - da wird eigentlich nichts weiterentwickelt, was bei Homer bereits angelegt war (es sei denn, man strapaziert den Begriff ein wenig). Schließlich wäre noch zu klären, ob Zettel's Traum von Arno Schmidt ein nachmodernes(?) Epos sei. --Keichwa 19:57, 15. Dez 2003 (CET)
- Ja, wie wärs dann mit: »Neuansätze und Gegenentwürfe bis zur Gegenwart«? --Sigune 20:09, 15. Dez 2003 (CET)
- Das wäre gut. Ich habe schon einmal ein paar Hinweise eingebaut. --Keichwa 20:47, 15. Dez 2003 (CET)
- Zählt denn jetzt z.B. »Orlando furioso« als Epos? Das wäre doch modern, aber nicht Gegenentwurf -- Evtl. »Antiepos« als eigenen (Unter-)punkt?(Emu)
Der Orlando furioso ist sicher ein Epos - mehr noch als die Chanson de Rollant oder das Rolandslied des Pfaffen Kuonrat. Aber was sich hier sonst so tummelt - bis hin zu Hermann und Dorothea - ist z.T. wirklich ein Witz. Wenn man jedes gereimte Schriftstück, das eine gewisse Länge erreicht, dazu zählen wollte, hätte man viel zu tun! Ein wenig saubere Abgrenzung - nicht nur zum Roman - täte da schon gut! Dafür fehlen Epen, die diese Bezeichnung viel eher verdienten, z.B. Os Lusiadas, das Genji Monogatari oder das estnische Gegenstück zum Kalevala.
- Sehe ich ähnlich. Die Seite hat, wie an ihrer Konzeptionslosigkeit zu erkennen, keinen 'Betreuer', der diese Anregungen umsetzen könnte. Sei mutig und greif selbst in die Tastatur! --Sigune 23:43, 25. Nov 2004 (CET
ICh füge mal ein ToDo an, weil ich nicht so versiert in
Sachen Wiki bin: Bitte die Epen sauber und stringent sortieren, zB nach dem Kriterium der Entstehungszeit. Grüßle, bernd
Epopöe
[Quelltext bearbeiten]Was ist Epos ich habe das nicht so verstanden
Gudrun-Epos
[Quelltext bearbeiten]Könnte bitte jemand der sich mit der Materie auskennt etwas zum sogenannten Gudrun-Epos ergänzen? Was ist an diesem Epos besonders? Ist es Teil des Nibelungenlieds oder ein eigenes Werk? Wann wurde es verfasst? mfg -- 62.47.145.107 17:27, 3. Feb 2006 (CET)
Döblin - Berlin Alexanderplatz
[Quelltext bearbeiten]Ich bin der Meinung, Berlin Alexanderplatz von Döblin (1927 - 1929) gehört ebenfalls der Gattung des Epos an, wenn nicht die figurale Narration des Franz Biberkopf, sondern die Konstruktion der Stadt Berlin betrachtet wird. „Berlin Alexanderplatz“ ist vor James Joyces Ulysses, bzw. parallel dazu entstanden. Auch hier die Frage an diejenigen, die sich besser auskennen als ich: könnte das ergänzt werden?
-- "Berlin Alexanderplatz" ist sicher kein Epos. Jedenfalls haben wir es im Deutsch-LK nicht als Epos besprochen. :-)
Ist Ulysses von Joyce nicht auch eher ein Roman? Shug 23:58, 28. Okt. 2008 (CET)
Lukrez, De Rerum Natura - Sachepos über Phänomene der Natur ist meiner MEinung nach kein Epos sondern ein Lehrgedicht! JG, 26.06.2011 (nicht signierter Beitrag von 80.121.23.197 (Diskussion) 12:58, 26. Jun. 2011 (CEST))
Adjektiv in der Umgangssprache
[Quelltext bearbeiten]Aus dem US-amerikanischen Raum erobert eine Anwendung des Adjektivs 'epic' den deutschsprachigen Raum, die nur mehr sehr indirekt mit antiker Dichtkunst zu tun hat. 'An epic teacher' ist ein Lehrer von tragender Bedeutung. Ein epischer Soundtrack enthält Musik, die Epochales ausdrückt. -- 178.165.131.165 07:48, 3. Dez. 2014 (CET)
Sortierung
[Quelltext bearbeiten]Also ich finde man sollte eine Tabelle der großen prägenden Epen (bzw. Zyklen) anlegen und darin die Herkunftsregion (nach Kontinent sortiert), Name und Autor, Religion und Niederschrift anlegen. Das ist besser als die Sortierung jetzt. Religion würd ich für wichtig halten damit man das richtig zuordnen kann und den Autor würd ich auch zum Epos dazu schreiben, weil der nicht immer bekannt ist. also:
- Ilias von Homer, Griechenland, Ägais, helladisch-mykenische Religion des 12. Jhd. v. Chr.
- Herkules alias Herakles, Östl. Mittelmeer, helladisch-dorische Religion der Seevölker des 10. Jhd. v. Chr.
- Königreich des Himmel, Anatolien und Syrien, großhethitische Religion des 15. Jhd. v. Chr.
- Etana-Mythos, Kish in Mesopotamien, sumerisch-frühbabylonische Religion des 24. Jhd. v. Chr.
Und ich finde man könnte die Epen auch in die Wikipedia einbinden, zumindestens die Antiken die ja oft nicht so groß sind. (nicht signierter Beitrag von 2003:46:D46:AA00:E0C8:E339:99BE:2789 (Diskussion | Beiträge) 14:21, 2. Okt. 2015 (CEST))