Diskussion:Gänseblümchen (Gattung)

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Letzter Kommentar: vor 10 Monaten von Mautpreller in Abschnitt Hamlet?
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Etymologie

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Merkwürdig, diese Namensableitung bei Linné. Bellis ist ja schon in der Antike bekannt (bei Plinius dem Älteren steht es für die Pflanze!). Siehe Naturalis historia, Liber XXVI, XIII: Bellis in pratis nascitur, flore albo, aliquatenus rubente. hanc cum Artemisia inlitam efficaciorem esse produnt. (https://la.wikisource.org/wiki/Naturalis_Historia/Liber_XXVI#XIII). Eine zeitgenössische Übersetzung: "Das Tausendschön wächst auf den Wiesen, hat eine weiße und einigermaßen ins roth fallende Blume: man sagt, wann man diese mit Beyfuß auflege, solle sie noch kräftiger seyn." [1], Johann Daniel Denso, 1765.--Mautpreller (Diskussion) 12:25, 30. Jan. 2022 (CET)Beantworten

Naturhistorisk tidskrift

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Das hilft leider gar nicht weiter. Es handelt sich um einen Aufsatz von Jens Wilken Hornemann unter dem Titel Om de danske, norske og holsteenske botanikere som have nydt den Ære at deres Navne ere blevne tillagte Planteslægter til Erindring om dem. Das ist (natürlich) Dänisch und bedeutet etwa: "Über die dänischen, norwegischen und holsteinischen Botaniker, die die Ehre genossen haben, dass ihre Namen Pflanzengattungen beigelegt wurden, um an sie zu erinnern". Ist Naturhistoriske tidskrift, Jg. 1, H. 6, S. 550–595. Der Aufsatz behandelt genau das, was er sagt. Aber in einer Fußnote auf S. 550f. zitiert er (aus Anlass des Umstands, dass Gattungen auch nach anderen mythologischen oder historischen Personen benannt wurden) Georg Rudolf Böhmer: Lexicon rei herbariae, Leipzig 1802, S. 31.

Dort heißt es als Erklärung des Gattungsnamens Bellis: "Belli regis daniae filius, vel quia ejus flos sit bellus, pulchra colore" (und noch einiges andere, was mir mangels Griechischkenntnissen zu kompliziert ist). Das bedeutet: "Belli, Sohn eines Konigs von Dänemark; oder weil seine Blüte hübsch ist, von schöner Farbe." Natürlich zitiert Böhmer im ersten Teil des Satzes (ungenau und ohne seine Quelle zu nennen) aus Linné, Critica botanica, 1737, wo Bellis unter den Gattungen aufgezählt wird, die nach Königen ihren Namen hätten: "Belli regis Daniae filii" (was genaugenommen bedeutet: Belli, die Söhne des/eines Königs von Dänemark). Hornemann scheint nicht gewusst zu haben, dass hier Linné zitiert wird.

Hornemann schreibt nämlich im Folgenden (ich übersetze aus dem Dänischen): "G. R. Boemer hat in seinem Lexicon rei herbariae unter anderem folgende Erklärung des Gattungsnamens Bellis. Er sagt nämlich: Belli regis daniae filius. Ich weiß nicht, was ihm Anlass zu dieser Etymologie gegeben hat; denn es ist mir nicht bekannt, dass es in der dänischen Geschichte einen Königssohn dieses Namens gegeben hätte. Auf alle Fälle ist diese Etymologie unrichtig, denn der Name Bellis findet sich bereits bei Plinius." --Mautpreller (Diskussion) 21:20, 30. Jan. 2022 (CET)Beantworten

@Benutzer:Kingbossix, @Benutzer:Josef Papi: An dieser Notiz von Linné, die Lotte Burkhardt zitiert, sind ein paar Sachen merkwürdig. Das ist aus Linnés Critica Botanica (1737), wo Linné die Pflanzennamen einem "Examen unterwirft", die geeigneten bestätigt und die unwürdigen verwirft (gemäß Titel). Im Abschnitt über die Gattungsnamen (nomina generica), Nr. 237 handelt er von den Namen, die der Poesie entnommen, Göttern oder Königen zugeeignet oder solchen, die das Studium der Botanik befördert haben, gewidmet sind. Diese will er beibehalten ("retineo", ich behalte sie). Unter den Namen der Könige (regum) nennt er unter anderem Bellis mit der bereits zitierten Anmerkung: "Belli regis Daniae filii". Aber das heißt vermutlich nicht "Belli, des Sohnes des Königs von Dänemark". Denn alle anderen Erklärungen Linnés stehen durchgängig im Nominativ, nie im Genitiv. Es müsste folglich heißen: "Belli, die Söhne des (eines?) Königs von Dänemark." Warum die Königssöhne als "Belli" (Schöne?) bezeichnet werden sollten, weiß ich nicht. Im Übrigen wusste Linné natürlich genau, dass der Name von Plinius herkommt. Denn unter Nr. 241 handelt er von den Namen, die von den Vätern (patrum) der Botanik i.e. den Griechen und Römern übernommen wurden. Auch diese seien, "wenn sie gut sind" (si bona sint), beizubehalten, denn sie seien die gebräuchlichsten. Unter den Namen lateinischer Autoren, "die bei Plinius und anderen Römern vorkommen", nennt er erneut Bellis. – Wie das zusammenpasst, weiß ich leider Gottes auch nicht.--Mautpreller (Diskussion) 22:13, 30. Jan. 2022 (CET)Beantworten

Was ich kurz überlegt hatte, war, ob hier Onorio Belli geehrt werden sollte. Der war allerdings kein König, sondern venezianischer Botaniker. Linné kannte seine Arbeit an den kretischen Pflanzen, speziell in Candia. Es passt aber doch zu wenig für diese Theorie zusammen.--Mautpreller (Diskussion) 22:37, 30. Jan. 2022 (CET)Beantworten

Naja, ich wusste es halt nicht, war mir nicht möglich das richtig zu lesen, man kann ja sonst dies wieder entfernen wenns nichts nützt. Interessant ists schon was der Linné da meinte.--Kingbossix (Diskussion) 22:59, 30. Jan. 2022 (CET)Beantworten
Oder es heißt Belli = schön wie die dänischen Königssöhne, aber warum bezieht er sich auf dänische? er war ja Schwede. Vorher war ja der Krieg mit Dänemark den Schweden verlor, Großer Nordischer Krieg.--Kingbossix (Diskussion) 00:20, 31. Jan. 2022 (CET)Beantworten

Hamlet?

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Was mir noch am wahrscheinlichsten vorkommt: Hamlet ist ein dänischer Königssohn und in dem Drama spricht Ophelia vom "daisy": "There's a daisy – I would give you some violets but they withered all when my father died". Das könnte Linné gekannt haben, er war zu dieser Zeit in England. Vielleicht ist dies die rätselhafte mythologische Referenz, die Linné da anspricht. Vielleicht kannte er auch Saxo Grammaticus oder Belleforest, Shakespeares Quellen. --Mautpreller (Diskussion) 16:02, 12. Feb. 2024 (CET)Beantworten