Diskussion:G’schamster Diener
Teuschl
[Quelltext bearbeiten]Danke Benutzer:TTomLL, den Teuschl hatte ich zwar im Hinterkopf, aber eben nur dort. Ohne deine Quellenangabe wäre der Artikel wohl tatsächlich gelöscht worden.--Grasbecker 00:26, 14. Nov. 2007 (CET)
- Kein Problem. War mir ein Bedürfnis. --TTomLL 12:19, 14. Nov. 2007 (CET)
Quellen
[Quelltext bearbeiten]Da in der LD ja allen Ernstes die Herkunft (von "gehorsamst") angezweifelt wurde, weitere Quellen:
- "gehorsamster Diener Grußformel, besonders als Abschiedsgruß; in Wien heute bei Kellnern noch üblich" - Ebner Jakob (1980): Wie sagt man in Österreich? Wörterbuch der österreichischen Besonderheiten. 2., vollst. überarbeit. Aufl. Mannheim Wien Zürich. (= DUDEN-Taschenbücher, Bd. 8).
- "gschamster Diener (gehorsamster) Abschiedsgruß, der Ehrerbietung zum Ausdruck bringt oder vortäuscht" - Wintersberger Astrid (1995): Wörterbuch. Österreichisch - Deutsch. Unter beratender Mitwirkung von H. C. Artmann. Salzburg Wien
So weit ich das als Laie zu beurteilen wage, war das "gehorsamster Diener" ursprünglich ja überhaupt nichts typisch Wienerisches, sondern Teil einer weit verbreiteten höflichen Schlussformel in Briefen ( vgl. z. B. [1] und [2]; oder werden dafür auch noch andere Quellen verlangt???). Wienerisch ist nur die Verballhornung, und dass das zu einer - vereinzelt heute noch verwendeten - mündlichen Grußfloskel wurde (entsprechend der Schlussformel im Brief wird es auch mündlich vorwiegend als Abschiedsgruß eingesetzt). --Niki.L 21:04, 14. Nov. 2007 (CET)
G'schamster Diener entspricht auf Hochdeutsch der Floskel "gehorsamster Diener", es kommt aber nicht davon. Das soll mir einer einmal etymologisch erklären, wie so eine "Verballhorung" funktionieren soll. Habe es im Artikel dahingehen verändert, stelle mich aber gern einer qualifizierten Diskusion. --El bes 04:46, 17. Apr. 2008 (CEST)
- Noch ein Zusatz: Was ist denn bitte das nachrevolutionäre 18. Jahrhundert? Nach welcher Revolution in Deutschland oder Österreich war denn das? --El bes 04:50, 17. Apr. 2008 (CEST)
- So, ich korregiere mich jetzt selber. Gemeint ist natürlich die französische Revolution, die mit dem ständischen Denken in ganz Europa ziemlich aufgeräumt hat und davor übliche noch untertänigere Anreden weitgehend obsolet gemacht hat. Und mit dem nachrevolutionären 18. Jahrhundert ist das letztes Jahrzehnt des selben gemeint. Allerdings kann das gerne jemand klarer formulieren. --El bes 03:32, 26. Jan. 2009 (CET)
- Das wäre in der Tat wünschenswert. — PDD — 12:30, 26. Jan. 2009 (CET)
- So, ich korregiere mich jetzt selber. Gemeint ist natürlich die französische Revolution, die mit dem ständischen Denken in ganz Europa ziemlich aufgeräumt hat und davor übliche noch untertänigere Anreden weitgehend obsolet gemacht hat. Und mit dem nachrevolutionären 18. Jahrhundert ist das letztes Jahrzehnt des selben gemeint. Allerdings kann das gerne jemand klarer formulieren. --El bes 03:32, 26. Jan. 2009 (CET)
Die Etymologie zweifle ich etwas an! "Gschamig" als "ehrfürchtig, gehorsam" zu übersetzen, ist recht kühn. Es bedeutet "verschämt" und leitet sich tatsächlich direkt von "schämen" ab - no na net! (Pardon!) Und "gschamster" ist eine wienerische Verballhornung von "gehorsamster". Nb. ist das ja auch die einzige logische Erklärung (was natürlich kein wissenschaftlicher Beweis sein kann!). Der erste Satz nach der Lemmaerklärung sollte drum doch korrigiert werden.
Literaturnachweis: DDr Peter Wehle: Sprechen Sie Wienerisch? Verlag Carl Ueberreuther, Wien/Heidelberg 1980, ISBN 3-8000-3165-5. Servus aus Wien --Reimmichl-212 14:12, 31. Okt. 2009 (CET)
und wieder: Etymologie
[Quelltext bearbeiten]Den Hinweis, dass das Wort nichts mit "schämen" zu tun hat, könnten wir uns im Artikel ersparen. Denn dass "g'schamster" irgendwas mit "schämen" und dem damit verwandten "gschamig" zu tun hat, behauptet doch ohnehin niemand ernsthaft, oder? --77.116.246.1 21:34, 9. Apr. 2013 (CEST)
Was ich überhaupt nicht verstehen kann: Wie einzelne Autoren Ende des 20. Jahrhunderts auf einmal auf die Idee gekommen, dass dieser Gruß sich vom jiddischen schammes ableitet?! Warum ich das bezweifle:
1.) Dass die Wendung "Gehorsamster Diener" eine weit verbreitete Grußformel war, ist gut belegt.
2.) Dass aus "Gehorsamster Diener" im Wiener Dialekt "Gschamster Diener" werden kann, ist für jeden Sprecher des Wiener Dialekts nachvollziehbar. Weil Benutzer:ElBes oben ausdrücklich darum gebeten hat, hier bitte im Detail:
- Selbst wenn ein Wiener Hochdeutsch sprechen möchte, sagt er ganz sicher nie "Gehorsamster Diener", sondern verkürzt das auf jeden Fall, so dass das "e" aus der ersten Silbe völlig verschwindet. Außerdem wird im Wienerischen das "r" in der 2. Silbe dieses Wortes jedenfalls verschluckt bzw. mit dem davorgehenden "o" zu "oa" verschliffen. Und natürlich wird das "..er" am Ende im Wienerischen zu "a". Wenn ein Wiener Hochdeutsch sprechen will, sagt er also in etwa "G'hoasamsta Diena".
- Dass "G'hoasamsta Diena" für eine Grußformel immer noch unpraktisch lang war, liegt auf der Hand. Die naheliegendste Verkürzung für einen des Wiener Dialekts Mächtigen ist "Gh'samsta Diena". Und von hier bis zum etwas flüssiger zu sprechenden "Gschamsta Diena" ist es dann nur mehr ein ganz kleiner Schritt gewesen. Man wollte - wie im Wienerischen oft üblich - fein reden, und hat daher den höflichen Gruß auch im Dialekt verwendet.
3.) An die, die behaupten, dass "Gschamster" von "schammes" kommt: Wieso sollten die Durchschnittswiener auf die Idee gekommen sein, einen völlig neuen Gruß (?) zu erfinden, indem sie die jiddische Bezeichnung für einen (Synagogen)diener hernehmen und mit dem deutschen Wort "Diener" zu "schammes Diener", übersetzt also "(Synagogen)Diener Diener" verbinden?? Das soll mir bitte einmal einer schlüssig erklären.
4.) An die, die behaupten, dass "Gschamster" von "schammes" kommt: Wie erklärt man sich, dass dann zusätzliche Laute in den Gruß eingearbeitet wurden? Denn weder das "G" noch das "ta" aus "Gschamsta" kommen in schammes vor.
5.) Zusammenfassend also:
- es gibt a) die Behauptung, dass "Gschamsta Diena" von "Gehorsamster Diener" kommt. Das wurde von Dutzenden Autoren in den letzten 100 Jahren so vertreten und wäre durch den weitgehenden Gebrauch von "Gehorsamster Diener" und durch die Eigenheiten des Wiener Dialekts ganz leicht nachvollziehbar. - Laut unserem Artikel ist diese Behauptung übrigens völlig falsch und unwissenschaftlich.
- Und es gibt b) die Behauptung - erstmals ist das vor wenigen Jahren jemandem eingefallen - , dass "Gschamsta" von "schammes" kommt und dann aus unerfindlichen Gründen mit dem Wort "Diener" zu einem völlig neuen Gruß zusammengefügt wurde, der von der Wortbedeutung her überhaupt keinen Sinn ergibt, und in den sich auch noch ein paar zusätzliche Buchstaben hineingeschwindelt haben, deren Herkunft im Dunkeln bleibt. - Und laut unserem Artikel ist diese Behauptung die richtige.
6.) Noch ein Tipp an die Experten, die Variante b) zu verantworten haben: Bitte sucht noch ein bisserl im Jiddischen oder im Slawischen, und dann findet ihr vielleicht sogar noch einen pseudowissenschaftlichen Beleg dafür, dass das Wienerische "Seeass" nicht etwa über "Servas" von "Servus" stammt, sondern slawische Wurzeln hat; oder dass das Wienerische "Hawedere" nicht wie bisher angenommen von "Habe-die-Ehre" kommt, sondern direkt aus dem Jiddischen. So könnt ihr berühmt werden.--77.116.246.1 21:34, 9. Apr. 2013 (CEST)
- vollkommen d'acord: derzeit haben wir für eine jiddische Etymologie keine einzige belastbare Quelle. Das ist einfach eine unbelegte und meiner Meinung auch unwahrscheinliche Behauptung. Sollte man ändern. --El bes (Diskussion) 23:14, 9. Apr. 2013 (CEST)
Defekte Weblinks
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- http://www.br-online.de/bayerisches-fernsehen/wir-in-bayern/wir-in-bayern-host-mi-dschamsterer-ID1258654086022.xml
- http://www.bkge.de/14451.html
- Vielleicht ist eine archivierte Version geeignet: archive.org
- http://www.bkge.de/wbteschenerdialekt.php?artikel=591
- Vielleicht ist eine archivierte Version geeignet: archive.org