Diskussion:Gamsräude
Populationsdichte und Hege
[Quelltext bearbeiten]Armin Deutz: "Seit der Jahrtausendwende traten in der Steiermark nur mehr sehr vereinzelt Räudefälle auf, was mit hoher Sicherheit mit den deutlich gesunkenen Gamsbeständen zusammenhängen dürfte. Auch in Bayern wurde eine Anhängigkeit der Räudeprävalenz von der Gamsdichte festgestellt." [1] Seite 29. Dieser Zusammenhang ist nicht meine Erfindung. Hiermit soll nicht gesagt werden, dass es bei weniger Gemsen proportional weniger angesteckte Tiere gibt im gleichen Verhältnis wie bei vielen Gemsen, sondern die Dichte des Bestands, die Zahl der Tiere pro Quadratkilometer, steht in Korrelation zur Übertragungsrate und dadurch zur Häufigkeit der Erkrankungsfälle. Man braucht eine Aussage nicht anzuzweifeln, wenn sie so geschrieben ist, dass Fachleute sie auch ohne lange Erläuterung verstehen. Die "bösen" Jäger können die Häufigkeit solcher Seuchenfälle gegen Null absenken und trotzdem einen gesunden Wildbestand haben. Im Artikel werden Faktoren genannt, die auf die Dichte Einfluss haben. Man sieht, dass sie die Leute redliche Mühe geben, auf alles mit aller Sorgfalt Rücksicht zu nehmen, den Bestand zu hegen und zu erhalten. Seite 33:
"Grundsätzliche Bekämpfungsmaßnahmen gegen Gams- und Steinwildkrankheiten sind: • Etablierung eines effektiven Informationssystems über Gams- und Steinwildbestände, auftretende Krankheiten und jagdliche Eingriffe, • verstärkte Untersuchung von erkrankten und verdächtigen Stücken, • Anpassung der Wildbestände an den jeweiligen (Winter-)Lebensraum, • die Bejagung von erkrankten Tieren sollte möglichst wenig Unruhe im Revier verbreiten," ...
... "Mit oben angeführten Maßnahmen, etwas Zurückhaltung und revierübergreifendem Denken sollte es gelingen, den allgemeinen negativen Trend des Gamswildes im Alpenraum einzubremsen und später regional hoffentlich sogar umzudrehen. Gamswild sollte als Kulturgut und anspruchslose, tagaktive Bergwildart in gesunden Populationen erhalten bleiben. Da das Prinzip der Nachhaltigkeit mancherorts verlassen wurde, sind Korrekturen notwendig, spürbare Erfolge werden aber Jahre dauern.
Fast im gesamten Ostalpenraum gibt es seit Jahren einen Trend zu rückläufigen Gamswildstrecken. Dieser Umstand wird auch immer häufiger beklagt. Gegen einige der Rückgangsursachen, wie Witterung/Klima, Lebensraumverluste oder Ansteigen der Krankheitserreger in höhere Lagen können wir nicht viel unternehmen. Sehr wohl aber können von jagdlicher Seite die Höhe der Nutzungsraten, jahreszeitliche Abschusserfüllung, Ruhezonen in Winterlebensräumen oder die Konkurrenz von Gamswild mit Rot- oder Steinwild beeinflusst werden." Sciencia58 (Diskussion) 09:49, 2. Jan. 2019 (CET)