Diskussion:Griffheizung
Auto-Lenkräder, Fahrrad-Lenkergriffe
[Quelltext bearbeiten]In Automobilen ist der menschliche Körper besonders stark stillgelegt, wodurch der Körper weniger Wärme erzeugt und dadurch insbesondere die Hände - meist unbehandschuht - trotz Schutz vor Fahrtwind ebenfalls von Auskühlung betroffen sein können. Bis um 1970 waren Autos mit Lenkrädern aus einem hartem, massivem Duroplast (über einem Eisendrahtring mit Speichen) hergestellt. Wichtig für rutschfestes Halten bei nicht allzuhoher Handkraft waren Noppen, fast Zacken, im Fingerabstand an der aus Sicht des Lenkers gesehenen Rückseite des Radquerschnitts. Dann wurden Lenkräder mit geschlossenporiger Schaumstoffumhüllung mit fester, griffiger Haut üblich: Leichter, grösserer Querschnitt, weniger Verletzungsrisiko bei Anprall mit dem Körper, mit weniger Kraft zu umfassen und zu halten und grösserem Wärmewiderstand. Besonders beim Umgreifen fühlen sich die neu angefassten Stellen nicht so kalt an, weil sie Wärme weniger rasch ableiten.
Genaugenommen wird auf Lenkrädern mit grössserem Griffquerschnitte entlang des grösseren Querschnitt-Umfangs über eine grössere Fläche Wärme abgeleitet. Dadurch ist es unsicher, ob sich trotz subjektivem Gefühls des "sich wärmer Anfühlens" nicht doch gleich viel Wärme wie an harte Lenkräder kleineren Querschnitts abgegeben wird. Da spielen mehrere Parameter und auch zeitlicher Verlauf und Strahlungsphänomene eine Rolle. (Bis zu Anblasen mit Heizluft und Wärme(strahlungs)schutzverglasung). Umgekehrtes Phänomen ist das durch die Sonne insbesondere nach längerem Abstellen als "brennheiss" empfundene Lenkrad.
Ich habe das Gefühl, dass sich Auto-Lenkräder winters heutzutage wärmer anfühlen als vor 1970. Effizientere Verbrennungs-Kfz benötigen heute etwa die Hälfte Treibstoff im Vergleich zu 1970. Und sie erzeugen dadurch deutlich weniger als die Hälfte Abwärme, was für die Innenraumheizung damit eine hohe Anforderung bedeutet. Kfz-Kabinen sind heute einerseits eher voluminöser, andererseits besser wärmegedämmt und sie Abwärme lässt sich über Wasserkühlung besser erfassen, während früher Lufftkühlung weit verbreitet war.
Analog Schalthebelknauf. Auch: Lenkerhülle aus Leder, Autofahrerhandschuh aus griffigem Leder erhöhen die Haftung auf glattne harten Lenkrädern, isolieren aber auch thermisch und nehmen Schweiss auf. Auch heutige Lenkräder haben, wenn auch weniger ausgeprägte Griffnocken an der Rückseite und eine Ledernarbe nachempfundene Oberflächenstrukturierung, was die Haftung erhöht und thermisch isoliert.
Radlenker-Rohre aus Alu oder Stahl leiten bedeutend stark Wärme von den Händen ab. Umwickeln mit Leinenband erhöht die Haftung mit verschwitzten Händen bei Hitze, Korkband oder Schaumstoffband isoliert auch thermisch. Ab 1985 kamen auch Schaumstoffgriffe (auch als aufzuschiebende Hüllen auf Rennlenker) auf: Gute Isolierung, doch leichtes Beschädigen durch Anprall am Boden und auch Fingernägel. Radhandschuhe für Sommer und Winter haben unterschiedliche Anforderungen: Wärmeabfuhr, Haftung trotz Schweiss vs. Isolierung.
Kurios: 1. Radlenkerheizung mit Gasflamme im Lenkerrohr (experimentell, mal gesehen). 2. Abgleiten mit beiden Händen von der durch gefrierenden Regen vereisten oberen Partie des Rennlenkers beim routinemässigen flotten Umgreifen von unten nach oben im Nachtdunkel mit einer gewissen Müdigkeit weit nach Mitternacht. Die gewohnte Hand- und Armkraft reichte am nassen Eis nicht um das (halbe) Geicht des Oberkörpers abzustützen. Knapp konnte ich das Anschlagen des Kopfes am Lenkervorbau mit reflexartiger Anspannung der Rückenmuskulatur vermeiden (einmal erlebt). --Helium4 (Diskussion) 15:51, 5. Sep. 2014 (CEST)