Diskussion:Hans Hagemeyer
Fand tatsächlich eine "Umbenennung" der RfdS in „Amt Schrifttumspflege“ statt?
[Quelltext bearbeiten]In der Literatur ist häufig und immer wieder exakt dieselbe Formulierung zu finden, dass die"Reichsstelle zur Förderung des deutschen Schrifttums ... später in Amt Schrifttumspflege [und danach in Hauptamt Schrifttum] umbenannt" wurde (siehe [1]). Zuerst habe ich diese Formulierung in einem Buch von Adolf Spemann aus dem Jahre 1959 gefunden (Adolf Spemann: Menschen und Werke. Erinnerungen eines Verlegers. München 1959, S. 311. [2]). Dann in dem damals populären Buch Das Gesicht des Dritten Reiches von Joachim Fest aus dem Jahre 1963 (Joachim Fest: Das Gesicht des Dritten Reiches. Profile einer totalitären Herrschaft. München 1963, S. 463, Anmerkung 34. [3]). Und, ebenfalls 1963, in dem damals grundlegenden Buch über die NS-Literaturpolitik von Dietrich Strothmann (Dietrich Strothmann: Nationalsozialistische Literaturpolitik. 2., verb. Aufl., Bonn 1963, S. 36 [4]). Bis in die Gegenwart wird diese Formulierung benutzt: Christine Koch: Das Bibliothekswesen im Nationalsozialismus. Eine Forschungsstandanalyse. Marburg 2003, S. 21. (Angegebene Quellen: Wolfgang Thauer, Peter Vodosek: Geschichte der öffentlichen Bücherei in Deutschland. 2. erw. Aufl., Wiesbaden 1990, S. 151; Jungmichel 1974, S. 30; Schoeps 2000, S. 48.)
Mir erscheint diese Formulierung aus folgendem Grund fragwürdig: Die Reichsstelle RfdS wurde 1933 gegründet, im Juni 1934 Rosenbergs Amt des „Beauftragten des Führers für die gesamte geistige und weltanschauliche Erziehung der NSDAP“. In letzterem Amt, das den Sitz auf der Margaretenstraße 17 in Berlin hatte, wurde eine „Hauptstelle ‚Schrifttumspflege‘“ eingerichtet. "Hauptstelle" und "Amt" sind dabei voneinander zu unterscheidende Begriffe. Denn zu einem "Amt" wurde die Hauptstelle erst am 1. April 1936. Folge ich nun den oben aufgelisteten Autoren und nehme sie beim Wort, so müsste nicht nur die „Hauptstelle ‚Schrifttumspflege‘“ die neue Bezeichnung „Amt Schrifttumspflege“ erhalten haben, sondern auch die RfdS. Aus der "Umbenennung"-Formulierung geht nicht hervor, wann diese stattgefunden haben soll. Einer Schrift der Reichspropagandaleitung aus dem Jahre 1934 ist zu entnehmen, dass sich das RfdS auf der Oranienburger Straße 79 befand und in das "weltanschauliche Amt der N.S.D.A.P. [Amt Rosenberg!, T.M.L.-KuTV] eingegliedert" wurde (Reichspropagandaleitung der NSDAP (Hrsg.): Unser Wille und Weg. Monatsblätter der Reichspropaganda-Leitung der NSDAP. München 1934, S. 195. [5]). Von einer "Umbenennung" ist hier - bezogen auf das Jahr 1934 - also nicht die Rede. Und selbst 1941 ist in der Literatur noch vom Amt Schrifttumspflege und der RfdS die Rede, wobei für die RfdS immer noch die Adresse Oranienburger Straße 79 angeben wird (Rudolf Benze: Erziehung im Grossdeutschen Reich. Eine Überschau über ihre Ziele, Wege und Einrichtungen. 2. erg. Aufl., Frankfurt a.M. 1941, S. 70. [6]). Das Amt Rosenberg - also wohl auch das Amt Schrifttumspflege - befand sich zu diesem Zeitpunkt allerdings auf der Bismarckstraße 1.
Also entweder ist die Formulierung "Umbenennung" irreführend, weil sie dem Leser suggerieren kann, dass die RfdS zum Zeitpunkt der Umbenennung der Hauptstelle in ein Amt nicht mehr existierte (was offenkundig falsch ist) oder hier liegt ein Irrtum der Autoren aus den Jahren 1959 und 1963 vor (Spemann, Fest), der später immer wieder ungeprüft reproduziert wurde. Kann jemand mehr zu diesem Thema sagen? Vorläufig habe ich aufgrund dieser Ungereimtheiten die Formulierung gewählt, dass "die RFdS letztlich in das Amt Schrifttumspflege" aufging". Das ist eine Kompromisslösung. Sie steht weder im Widerspruch zu der Formulierung der zahlreichen Autoren noch zu der Möglichkeit, dass die RfdS unter ihrer ursprünglichen Bezeichnung auch nach 1941 noch fortbestand. Meine Vermutung: Die RfdS bestand auch nach 1936 fort und wurde weiterhin vom Amt Schrifttumspflege aus verwaltet. Beide Institutionen befanden sich stets an unterschiedlichen Orten. Um mal ein stark vereinfachtes Bild zu benutzen: Die RfdS war vollgestopft mit Büchern und Zensoren, das Amt Schrifttumspflege war ein Büro, an dessen Schreibtisch Hagemeyer für gewöhnlich saß. --T.M.L.-KuTV 20:00, 17. Mai 2009 (CEST)
- Ergänzung: Auch in dem folgenden Zitat aus dem Jahre 1939 ist vom "Amt Schrifttumspflege" und der RfdS die Rede. Über das DBFU-Amt schreiben die Autoren Kluge/Krüger u.a.: "In dieser Eigenschaft hat er die Reinheit der nationalsozialistischen Idee zu hüten. Sein Amt ist gegliedert in Verwaltungsamt, Amt Schulung, Amt für Kunstpflege, Hauptstelle Wissenschaft (Philosophie und Pädagogik, Geschichte, arische Weltanschauung), Amt Schrifttumspflege, Abteilung für weltanschauliche Information, Amt Vorgeschichte, Hauptstelle Nordische Fragen, Hauptstelle Presse. Er betreut die Reichsstelle für Förderung des deutschen Schrifttums und den Reichsbund für deutsche Vorgeschichte. [...]." (Rudolf Kluge, Heinrich Krüger: Verfassung und Verwaltung im Großdeutschen Reich. 2., neubearb. Aufl., Berlin 1939, S. 197.) Hier heißt die Reichsstelle allerdings nicht (mehr?) "Reichsstelle zur Förderung des deutschen Schrifttums", sondern "Reichsstelle für Förderung des deutschen Schrifttums". Diese Bezeichnung ist - wenn auch ungleich seltener - ebenso in anderen Büchern zu finden. --T.M.L.-KuTV 16:52, 23. Mai 2009 (CEST)
Die Hauptstelle Schriftumspflege wurde am 1.4.1936 zum Amt und 1941 zum Hauptamt erhoben ( Barbian S. 119). Das und vieles weiteres mehr auf 12 eng beschriebenen Seiten über die bürokratische Institutionalisierung der RfdS mit Hagemeyer in Jan-Pieter Barbian Literaturpolitik im "Dritten Reich" : Institutionen, Kompetenzen, Betätigungsfelder .Buchhändler Vereinigung, Frankfurt 1993 (es gab auch ein Taschenbuch bei dtv ) . S. 116 bis 128 und weitere Stellen u.a. eine Kurzbiographie von Hagemeyer. Ich weiss nicht, ob Du das Buch schon hattest? Eine sehr gründliche Untersuchung zum Thema. Du solltest einen Blick rein werfen. Gruss -- Orik 09:40, 3. Jun. 2009 (CEST)
- Oh, ich sehe gerade im Text, dass Du den Barbian schon reichlich verwendet hast. Ich habe, wie Du siehst, zu dem Thema kaum Ahnung. Aber die Darstellung der Rosenbergdienststellen ist extrem unübersichtlich. Wenn ich nur an die Darstellung des ERR denke. Nahezu jeder Autor stellt die Dienststellen anders dar, weil sie so schlecht und wiedersprüchlich organisiert waren. Außerdem war Rosenberg ja im ständigen Kampf um Kompetenzen und die Aufgabe seiner Stellen wandelten sich dauernd. Manchmal war er erfolgreich, manchmal seine Konkurrenten. Den grössten Erfolg in bürokratietheoretischer Hinsicht für Rosenberg stellt wohl die Errichtung des ERR und später die Belehnung mit dem Ostminsiterium dar. Beim ERR hatte die Sparte Bildende Kunst in Kürze die überragende Bedeutung gewonnen.Gruß -- Orik 09:58, 3. Jun. 2009 (CEST)
Übrigens : Ich würde interpolieren. Von bekanntem Punkt zu bekanntem Punkt und fehlendes dazwischen nach Wahrscheinlichkeit und Logik ergänzen. ich konnte das nicht beim ERR oder auch bei BL, weil ich gegen einen Autor gegenanschreiben musst, der immer sofort loskrähte, wenn er eine andere Bezeichnung oder Darstellung in einem Buch fand, die es natürlich immer gab. s.o.- Ich finde Deinen Artikel übrigens eine beachtliche Leistung. Ich habe ihn noch nicht gelesen, aber ihn einmal äußerlich begutachtet. Steckt sicher viel Arbeit drin. -- Orik 10:03, 3. Jun. 2009 (CEST)
- Vielen Dank für deine Bemühungen zur Lüftung des Rätsels. Immerhin gibt es in dem Artikel den Barbian-Beleg, dass die Reichsstelle zur Förderung des deutschen Schrifttums noch bis 1945 fortbestand. Diese Angabe steht zwar scheinbar im Widerspruch zur "These der Umbenennung". Barbian hat sich allerdings - anders als die anderen Autoren - genauer mit dem hier zur Debatte stehenden Forschungsgegenstand auseinandergesetzt. Und seine Aussage deckt sich mit den oben gelieferten Angaben. --T.M.L.-KuTV 17:13, 3. Jun. 2009 (CEST)
Staatliche und parteiamtliche Befugnisse der RfdS
[Quelltext bearbeiten]Folgenden Satz, der Teil der Einleitung war, hat Orik als "unverständlich" markiert. Ich kopiere ihn zunächst hier auf diese Disk-Seite:
"Die literaturpolitischen Rahmenbedingungen seiner Dienststellen blieben aufgrund fehlender staatlich legitimierter politischer Instrumente zwar eingeschränkt, da diese dem Propagandaministerium und der Reichsschrifttumskammer vorbehalten blieben." (Vgl. dazu Meyers Lexikon 1936 ff., Bd. 9, 1942, S. 1248. Hier wird die „staatliche Betreuung des deutschen Schrifttums“ dem Propagandaministerium und der Reichsschrifttumskammer zugerechnet. Für die „nationalsozialistische Schrifttumsbetreuung in Prüfung, Sichtung, Lenkung, Einsatz usw.“, die demgegenüber der NSDAP zugeordnet wird, sei hingegen die PPK und das Amt Schrifttumspflege zuständig, zitiert in: Cornelia Schmitz-Berning: Vokabular des Nationalsozialismus. Berlin 2000, S. 92.)
Die Abgrenzung zwischen staatlichen und parteiamtlichen Befugnissen der RfdS sollte tatsächlich genauer formuliert werden. Ich werde das in den nächsten Tagen nachholen. Was schlägst du vor, Orik? --T.M.L.-KuTV 18:16, 7. Jun. 2009 (CEST)
- Du willst doch wohl sagen, dass die Schrifttumsstelle auf Grunde fehlender staatlicher Macht nicht soviel ausrichten konnte, wie z.B das RMVP. Dann schreib das einfach. Ich verstehe nicht, was Du in dem inkriminierten Satz meinst. Gruss -- Orik 21:21, 7. Jun. 2009 (CEST)
- Na, du hast es ja doch verstanden. Bitte keine versteckten Anmerkungen mehr in den fließenden Text einbauen ([7]). Davon hat kein Leser etwas. Falls etwas in Frage steht, kann und sollte das vorher hier diskutiert werden. Deine Eingriffe sind zum Teil massiv und nicht mehr nachvollziehbar ([8], [9]). Und Formulierungen, du du möglicherweise als allgemein schwierig zu verstehen wertest, aber dennoch verstehst, kannst du auch umformulieren, anstatt sie als einen verborgenen Text zu markieren. Um ein gutes Miteinander zu gewährleisten, solltest du zudem kritische Einwände vorher auf der Disk-Seite äußern. --T.M.L.-KuTV 12:01, 8. Jun. 2009 (CEST)
Hallo TM, ich habe mir etwas Arbeit gemacht und den Artikel Hagemeyer, wie angekündigt, durchgearbeitet und wollte einige kleine Schwachstellen ausbessern , die mir auffielen. Ingesamt finde ich den Artikel sehr verdienstvoll. Jetzt hast Du meine Änderungen gleich wieder revertiert. Warum? Dein erster Satz im Abschnitt Amt Schrifttumspflege“ in der Dienststelle von Rosenberg ist z.B eine Wiederholung, weil genau dieser Inhalt im Abschnitt vorher geschildert wurde. Meine anderen Änderungen betrafen ähnliche Dinge. Ich hatte mich bemüht, jeden meiner Schritte darzulegen. Ich bin ein unbefangener Leser deines Artikels und mir fallen einfach Dinge auf, die Dir als Autor nicht auffallen. Dieses Nichtsehen eigener Unzulänglichkeiten ist ein ganz normaler Vorgang, der auch mir als Autor ständig widerfährt -jedem anderen auch. Aus dem Grunde gibt es den Beruf des Lektors Offensichtlich kannst Du das nicht so sehen und fühlst Dich angegriffen. Ich lasse ab sofort meine Beabeitungsversuche. Ich hatte das als Unterstützung für Dich und Deinen Artikel angesehen. Ich habe überhaupt keine Intentionen, hier tätig zu werden- außer dass mich der ERR und Rosenberg interessiert. Gruss-- Orik 12:35, 8. Jun. 2009 (CEST)
PS: Die versteckten Anmerkungen sollen ein Service an Dich sein und Denkanstösse liefern- andere Leser sehen sie doch garnicht: Z.B vermag ich nicht zu erkennen, warum es wichtig ist dazustellen, dass eine hochgestellte Persönlichkeit Einspruch gegen eine Ernennung Hagemeyers äußerte - das ganze ohne Namensnennung und mit dem einzigen Effekt, dass seine Ernennung einige Monate später stattfand.
- "Aus dem Grunde gibt es den Beruf des Lektors Offensichtlich kannst Du das nicht so sehen und fühlst Dich angegriffen."- Nein, ich fühle mich nicht angegriffen. Und du solltest das auch nicht. Die Zusammenarbeit mit dir werte ich nach wie vor als wichtig und gut. Dabei ist ja auch schon etwas herausgekommen ([10], [11]). Das heißt aber nicht, dass mir die Kommentare im Feld "Zusammenfassung" stets verständlich sein müssen und wir immer einer Meinung sein werden. Dies zumal die Quellen, mit denen wir beide in diesem Themenbereich konfrontiert sind, - wie du weißt - zum Teil widersprüchlich sind. Grundsätzlich bin ich ein Gegner von versteckten Informationen im fließenden Text. Von kritischen Anmerkungen sollte jeder etwas haben, weshalb sie besser auf der Disk-Seite aufgehoben sind. Meinem Eindruck nach funktioniert die Zusammenarbeit vor allem dann gut, wenn kritische Einwände auf der Disk-Seite zusammengefasst werden. So kommt es nicht zu diesen im Grunde unnötigen Reverts, die die Nachvollziehbarkeit der Versionsgeschichte belasten und bei Leuten, die hoffentlich anders als wir gestrickt sind, das Gefühl der Provokation hinterlassen. Zudem wird dem Hauptautor in Ruhe die Gelegenheit gegeben, zu reflektieren und selbst Anpassungen vorzunehmen, falls sie notwendig geworden sind. Inhaltlich und konkret Folgendes (hoffentlich auf das Wesentliche beschränkt):
- (A) "Erster Satz doppelt, dann gekürzt,Bitte Belege kürzen, die waren sicherlich für Deine Forschung wichtig, verwirren hier." [12] - (1) Hier hast du die in diesem Abschnitt erstmals gelieferte Information gestrichen, wann das Amt gegründet wurde. Wiederholungen, die sich auf einen kurzen Nebensatz beschränken, können mithin nützlich sein. Beide Abschnitte können bei Bedarf unabhängig voneinander gelesen werden und dem Leser prägen sich wichtige Informationen ein, wenn zwischen der Wiederholung eine Fülle von anderen Informationen geliefert werden. (2) Zudem: Deine Neuformulierung "Das war die Nachfolgeorganisation der „Reichsstelle zur Förderung des deutschen Schrifttums“ halte ich für irreführend, da sie suggeriert, dass die RfdS mit der Gründung des „Amt Schrifttumspflege“ nicht mehr existierte. Dem war allerdings nicht so. Das Problem wurde oben auf dieser Disk-Seite schon erörtert und geklärt. (3) Deine Anmerkung: "Kann man von diesem Quellenwust nicht etwas weglassen?". Warum? Welchen Nachteil siehst du darin? Jemand der sich insbesondere für die Quellen interessiert, wird sich gerade an dieser strittigen Stelle freuen, so ausführlich informiert zu werden.
- (B) "Darstllg Interne Konflikte verwirrend, gibts immer im Leben." [13]- Sorry, halte ich für nichtssagend. In der NS-Forschung ist es unstrittig, dass zum Verständnis des polykratischen Behörden-Chaos gerade die Konflikte ins Blickfeld genommen werden müssen. In dieser Biografie nehmen die Ämter aufgrund der leitenden Stellung von Hagemeyer eine herausragende Rolle ein. Deshalb müssen die Konflikte auch dargestellt werden. Und der von dir versteckte Satz liefert eine Begründung dafür, warum Hagemeyer erst viele Monate nach der Gründung des Amtes offiziell zum Amtsleiter wurde.
- (C) "Satz raus, da anderer Bezug, mißverständlich" [14] - Die bisher gelieferten Informationen über Hagemeyers Tätigkeit als Inspekteur im ERR sind äußerst dürftig. Die Bücher geben dazu bislang leider auch nicht viel her. Wir können froh sein, dass wir dort überhaupt Informationen finden und sollten darauf hoffen, dass diese in Zukunft noch weiter sinnvoll ergänzt werden können. Zudem stehen die gelieferten Informationen nicht im Widerspruch zueinander. --T.M.L.-KuTV 13:40, 8. Jun. 2009 (CEST)
- "Aus dem Grunde gibt es den Beruf des Lektors Offensichtlich kannst Du das nicht so sehen und fühlst Dich angegriffen."- Nein, ich fühle mich nicht angegriffen. Und du solltest das auch nicht. Die Zusammenarbeit mit dir werte ich nach wie vor als wichtig und gut. Dabei ist ja auch schon etwas herausgekommen ([10], [11]). Das heißt aber nicht, dass mir die Kommentare im Feld "Zusammenfassung" stets verständlich sein müssen und wir immer einer Meinung sein werden. Dies zumal die Quellen, mit denen wir beide in diesem Themenbereich konfrontiert sind, - wie du weißt - zum Teil widersprüchlich sind. Grundsätzlich bin ich ein Gegner von versteckten Informationen im fließenden Text. Von kritischen Anmerkungen sollte jeder etwas haben, weshalb sie besser auf der Disk-Seite aufgehoben sind. Meinem Eindruck nach funktioniert die Zusammenarbeit vor allem dann gut, wenn kritische Einwände auf der Disk-Seite zusammengefasst werden. So kommt es nicht zu diesen im Grunde unnötigen Reverts, die die Nachvollziehbarkeit der Versionsgeschichte belasten und bei Leuten, die hoffentlich anders als wir gestrickt sind, das Gefühl der Provokation hinterlassen. Zudem wird dem Hauptautor in Ruhe die Gelegenheit gegeben, zu reflektieren und selbst Anpassungen vorzunehmen, falls sie notwendig geworden sind. Inhaltlich und konkret Folgendes (hoffentlich auf das Wesentliche beschränkt):
Natürlich ist es Dir unbenommen, meine Ratschläge unbeachtet zu lassen. Deine Lemmata sind hervorragend formuliert. Wenn da mal ein verunglückter Satz dazwischen steht, ist das sicherlich kein Unglück.
- A: Die Information, dass das Amt Rosenberg gegründet wurde, steht doch schon 30 Zeilen über dem Satz. Ich vermutete, dass Du das nicht gesehen hast. Das mit der RFdS hatte ich aus Deinem Text geschlossen. auch jetzt fällt es mir schwer, aus dem Text den Sinn daraus zu eschliessen, den Du hier auf der Disk erläutert hast. Den Disktext hier habe ich gerade jetzt gelesen. Ist ja ein ähnliches Kuddelmudel wie mit dem ERR und M-Aktion. man sollte auf jeden Fall nicht unterschätzen, dass dieses Kuddelmuddel schon im der NS Zeit für Verwirrung gesorgt hat. .
- B) Ich bin allerdings der Meinung, daß das Weglassen von manchen Dingen zur Klarheit der Darstellung beiträgt. Ein weniger an Details bringt häufig mehr Information rüber. Warum sollte es aus heutiger Sicht in einem Lexikonüberblicksartikel wichtig sein, ob Hagemeyer 4 Monate früher oder später ein Amt antrat? Das gleiche gilt m.E. auch für solche Berge von Literaturangaben- wobei ich durchaus anerkenndend sehe, aus wieviel verschiedenen Quellen Du diese Informationen zusammengesammelt hast. Zu dem Punkt Streitigkeiten: Ich habe das Gefühl, dass diese Nazis in der Dienststelle Rosenberg und im RMVP ziemliche Querköpfe waren, die im normalen Leben nicht zurecht gekommen waren. Dazu gehört auch ein enormes Streitpotential um die unwichtigsten Dinge. Im Grunde ist doch diese Streiterei richtig operettenhaft. Insofern steckt für mich im manchen internen Konflikten wenig berichtenswertes. Aber das mag meine Unlust sein, mich mit auf so etwas einzulassen.
- C Die Sammlung der Bücher für die Wehrmacht war eine Aufgabe des Amtes Schriftumspflege, aber das hatte doch mit den Beschlagnahmungen in Paris nichts zu tun. das wird hier aber suggeriert. Die Anwesenheit Hagemeyers in Paris ist ein wichtiger Fund. Im CIR 1 ist auch die die Rede von eine Revision des ERR Ende Anfang 1941. Steht auch im DIR 6 Lohse Befragung drin, der mir auch als Englische Fassung vorliegt. Bei der Möbelalktion gab es kurz nach der Gründung schon eine Revision. Das steht in Betrifft : Aktion 3 drin. Leider ist nicht zu sehen, wer die Ausarbeitung dieser Revisonen voegenommen hatte.
- D Woher hast Du diese gute Chronologie für Paris , die du auf der ERR Disk aufschriebs? Gruss -- Orik 17:40, 10. Jun. 2009 (CEST)
- Hi Orik. Lassen wir Punkt A und B vorerst offen stehen, wenn es dir nichts ausmacht. Ich befürchte, dass wir hier nicht - oder zumindest nicht zügig - auf einen Nenner kommen können. Und es lohnt sich bei diesen Kleinigkeiten nicht, diese Diskussionsseite mit einer Fülle weiterer Buchstaben zu plakatieren. Zu C: Doch, das steht im unmittelbaren Zusammenhang mit der Pariser Dienststelle (sonst hätte ich es ja nicht geschrieben; auch bei Unsicherheit nicht). Ich zitiere Piper: "Der Einsatzstab eröffnete seine erste Dienststelle in Paris, dem neben London wichtigsten europäischen Standort für Kunstwerke und Kulturgüter aller Art. Im August 1940 besuchte Hans Hagemeyer, Leiter des Amtes Schrifttumspflege in Rosenbergs Überwachungsamt die neue Pariser Dienststelle. Er berichtete seinem Amtschef unter anderem, dass bereits 500 Büchereien an das OKH abgegeben worden waren, und schlug vor, den Einsatzstab Paris in eine ‚bleibende Diensstelle ihres Amtes‘ umzuwandeln." (Piper2005: S. 489) Dieser Beleg bezeugt unzweifelhaft eine Zusammenarbeit zwischen ERR und OKH bezüglich der "Sicherstellung" von geraubten Kulturgut (hier: Büchereien) in Frankreich - mehr nicht. Die "Büchersammlung für die Wehrmacht" ist etwas völlig anderes. Und das geht ja auch aus der Hagemeyer-Biografie - wie ich meine und du, glaube ich, ebenso erkannt hast - eindeutig hervor. Das Amt Schrifttumspflege hatte nichts mit den geraubten Büchern zu tun. Diese waren vor allem dem Institut zur Erforschung der Judenfrage zugedacht. Das Problem der Pariser Dienststelle war zunächst, dass sie nicht über genügend Leute für die "Sicherstellung" und den Abtransport verfügte. Stelle dir mal nur diese eine Beispiel vor: 500 ganze Büchereien! Das konnten die paar ERR-Leute natürlich nicht bewältigen. Deswegen musste unter anderen das Militär aushelfen und es kam zu einer Zusammenarbeit mit Wilhelm Keitel. Die Leute der Dienststelle Westen trafen dabei eine Vorauswahl. Manche der geraubten Bücher landeten direkt auf dem Müll. Du siehst also, dass nicht nur die Behördenstruktur von Rosenberg diffus war, sondern auch das Zusammenspiel aller beteiligten Personen und Institutionen. Aber wir sind ja allesamt gut dabei, den Nebel immer immer mehr zu lichten. Auch hier ist Zuversicht angesagt! Zu D: Du meinst die Chronologie auf meiner Disk-Seite, oder? Das ist das Ergebnis eines Teils meiner eigenen damaligen Recherchen. Wenn du möchtest, kannst du dich selbstverständlich dort an der Disk beteiligen. Schön wäre auch, wenn du dich an dem Biografie-Projekt beteiligst. Gruß, --T.M.L.-KuTV 19:50, 10. Jun. 2009 (CEST)
Ich wollte das auch nicht so auswalzen, sondern es Dir überlassen. Jetzt versteh ich aber den Satz. Es war nicht unbedingt die Hilfe des Militärs, sondern : Am Anfang der Beschlagnahmeaktionen in Paris hatte das Militär die Hand auf den beschlagnahmten Sachen und bestand darauf, dass Büchereien u.a. Kulturgut nicht abtransportiert wurden. Daher war der Ausdruck " für das OKH" darauf bezogen. Das Militär wollte zunächst noch die Bestimmungen des Kriegsvölkerrechts einhalten. Das beinhaltete, dass die Sachen eigentlich nicht noch nicht beschlagnahmt werden durften , weil es Privateigentum war. Eine unvermeidbare Beschlagnahme konnte man aber nocham ehesten mit dem Satz" in Verwahrung nehmen" rechtfertigen. Auf keinen Fall sollten die beschlagnahmten Gegenstände nach Deutschland transportiert werden. Daher gab ja auch es die Abteilung Kunstschutz mit Metternich und Hermann Bunjes. (Dazu gibt es einen Bericht von Metternich und später von Bargatzky.) Erst mit dem Auftreten von Göring wandelte sich die Angelegenheit in P. ( Jedenfalls was die Bilder betrifft. ) Eventuell ist der Abtransport der Bücher schon früher erlaubt gewesen. Das ist die traditionelle Darstellung, derzufolge auch keine Judenverfolgung durch das Militär unterstützt wurde. Neuere Darstellungen besagen, daß das Militär an Beschlagnahmeaktionen mitwirkte genau auch wie auch bei der Judenverfolgung und sich später durch geschönte Berichte wie die beiden erwähnten von Schuld reinwaschen wollte. Demzufolge war die Motivation des Militärs nicht so sehr die Einhaltung der Haager Landkriegsordnung sondern der Machtkampf mit den Radikalen im Aussenamt, bei Rosenberg , der SS und in den eigenen Reihen und natürlich Göring. Ich hätte Lust mich an der Scholz Biografie zu beteiligen und werde sicherlich das ein oder andere zu den anderen beitragen. Aber zunächst bin ich zwei Wochen in Urlaub. Gruß -- Orik 22:20, 10. Jun. 2009 (CEST)
- Na, dann scheint sich ja erst einmal alles geklärt zu haben. Ich lasse deine Sätze unkommentiert stehen und wünsch' dir noch einen schönen Urlaub! Viele Grüße, --T.M.L.-KuTV 22:38, 10. Jun. 2009 (CEST)
Bücherspende
[Quelltext bearbeiten]Da ich mir nicht sicher bin, ob die Bücher tatsächlich vom Amt Schrifttumspflege gestempelt wurden, kopiere ich das Bild zunächst auf die Diskussionsseite. Die Bildunterschrift ist deshalb nur unter Vorbehalt von mir verfasst worden. Kann jemand vielleicht einen Beleg liefern? --T.M.L.-KuTV 03:14, 26. Jun. 2009 (CEST)
Biografie über Friedrich Kopp, Hilfslektor
[Quelltext bearbeiten]Zum Festhalten: Biografie über Friedrich Kopp (geb. 1908), Hilfslektor im Amt Rosenberg (seit 1937) sowie wissenschaftlicher Assistent im Institut für politische Pädagogik bei Alfred Baeumler (ab 1939): Christian Tilitzki: Die deutsche Universitätsphilosophie in der Weimarer Republik und im Dritten Reich. Bd. 2. Berlin 2002, S. 859 ff. (Online verfügbar: [15]) --T.M.L.-KuTV 16:37, 11. Nov. 2009 (CET)
genauer Name statt verkürzung
[Quelltext bearbeiten]das Hauptamt "Überstaatliche Mächte" hieß genau: "Hauptamt Überstaatliche Mächte beim Beauftragten des Führers für die Überwachung der gesamten geistigen und weltanschaulichen Schulung und Erziehung der NSDAP." der namensteil "...überwachung der..." wird manchmal weggelassen, die grammatik des titels entspr. geändert, sogar in einem wiss. buch. dadurch wird es aber nicht richtiger-- Eisbaer44 08:45, 23. Nov. 2010 (CET)
Nachkriegszeit extrem lückenhaft
[Quelltext bearbeiten]Was hat er von 1944 bis 1976 getan? --FA2010 (Diskussion) 09:23, 17. Jul. 2013 (CEST)