Diskussion:Honigkuchenpferd
Grinsen?
[Quelltext bearbeiten]Für mich unerklärlich ist, warum ein Honigkuchenpferd besonders stark grinst. Weiß das jemand? 212.204.12.237 18:17, 8. Dez. 2003
Mein Vater sagte mir früher, die vollständige Redewendung laute "...grinst wie ein Honigkuchenpferd bei Tietz". Gemeint war das Kaufhaus Tietz in Berlin der 1920er Jahre. Im Kaufhaus Tietz in Berlin soll in der Adventszeit ein großes Honigkuchenpferd im Schaufenster gestanden haben, das dümmlich-dämlich grinste. Es ging also um ein bestimmtes Honigkuchenpferd, das grinste; eben das bei Tietz. Das Honigkuchenpferd soll dann alljährlich zu Weihnachten einem Kinderheim gespendet worden sein.
- Das Honigkuchenpferd soll doch konsumiert werden. Dann muss es auch attraktiv sein. Also soll sein Grinsen den potentiellen Konsumenten neben dem Wohlgeruch des Teiges und den süßen Verzierungen zusätzlich von seiner unwiderstehlichen Qualität überzeugen. Was so grinst, kann nur gut sein und folglich auch dem geneigten Esser nichts als gut tun. Wer fände schon ein griesgrämig oder teilnahmslos dahinstarrendes Pferd sonderlich attraktiv? Das Grinsen ist also ein starker Kau(f)anreiz und nach heutiger Terminologie eine überaus kluge Marketing-Strategie.Arjeh 14:46, 10. Dez 2003 (CET)
- Der Begriff "grinsen wie ein Honigkuchenpferd" kommt ursprünglich aus einem Roman oder einer Novelle, ich weiß aber nicht mehr von wem, ich bin mir aber ziemlich sicher, dass der Autor weiblich war. 80.131.242.114 11:18, 14. Dez. 2004
- Ich bin mir ziemlich sicher, dass ein Autor männlich ist, eine Autorin aber weiblich. Wenn ein Autor weiblich war, hat er wohl eine Geschlechtsumwandlung erfahren. Grins! --Arjeh 17:56, 10. Feb. 2009 (CET)
- Da behauptete mal jemand: "Das Grinsen kommt von den in den Teig eingedrückten Mandelstücken, mit denen das Gebiß (aber auch Augen und Hufe, machmal auch Geschirr und Sattel) angedeutet wurde. Die wirken schon proportional recht heftig und geben dem Gesicht eine recht verzerrte Grimasse. "
- Und dann gibt es noch die Cheshire Cat. -- Ambrosia 21:46, 9. Feb. 2009 (CET)
Quellennachfrage
[Quelltext bearbeiten]Der Gebrauch der Redewendung ist sicher unstrittig, die Herkunft wäre aber schon noch weiter zu hinterfragen, die "Herleitung" im Text erscheint mir hergeholt und nicht recht logisch. -- RainerBi ✉ 09:15, 18. Jan 2006 (CET)
- Wunderbar, dann besteht ja auch kein Dissens darüber, daß die Nachfrage nach Quellen (per Bapperl) gerechtfertigt ist. Der Verweis aufs Wiktionary ist leider zirkulär. --Asthma 10:26, 18. Jan 2006 (CET)
- Übrigens: So (mit "lückenhaft") findet ihn nfu-peng per Catscan vielleicht nicht, der, obwohl unwillig-gnatschig, so freundlich war, viele Quellen bereits nachzuliefern. --Asthma 19:20, 18. Jan 2006 (CET)
einfältiger Mensch?
[Quelltext bearbeiten]Also so wie ich die Redewendung kenne wird damit mitnichten ein einfältiger Mensch gemeint! Wer strahlt wie ein Honigkuchenpferd, sieht einfach nur völlig glücklich aus...
Auch im Duden findet man bei der Redewendung "ugs. für über das ganze Gesicht strahlen"! Auch der Brockhaus (in Text und Bild 2005) meint: " [...], dass sich jemand sehr freut und über das ganze Gesicht strahlt!
--Nogi 22:45, 6. Jun 2006 (CEST)
- Ich schliesse mich dem an! Es beschreibt sicher keinen "einfältiger oder dummer Mensch", wenn dann überhaupt nur als den augenblicklichen interpretierten Gemütszustand eines persönlich hoch geschätzten Menschen um ihn/sie ironisch zu Hinterfragen und ist scherzhaft gemeint und niemals beleidigend, so wie es hier zum Ausdruck kommt. Man selbst will an der Freude des anderen teilhaben, darum die Frage "Was grinst du wie ein Honigkuchenpferd?". Zwischen beiden Personen besteht zum Zeitpunkt der Fragestellung oft eine situationsbedingte konträre Gemütsverfassung, die hierdurch in Frage gestellt wird/werden soll bzw. es ist auch eine in den Raum gestellte Bitte zur Aufklärung der Sachlage und den gegebenen Umständen. Meist ist der Fragesteller zu diesem Zeitpunkt von etwas frustriert, entäuscht oder verzweifelt und hofft durch den "Grinsenden" Standpunkte und Informationen zuerhalten die er selbst nicht bedacht oder übersehen hat und dadurch die Situation für sich selbst zu verbessern oder es aus einem heiterem Blickwinkel zusehen als er/sie selbst es tut (aus der einfachen Sichweise des grinsenden Honigkuchenpferdes das undramatischer mit der gegebenen Situation umgehen kann). Der Ausdruck des grinsenden Honigkuchenpferdes wird gemeinhin situationsbezogen mit einen gegeben Anlass oder einen gegebenen Umstand verwendet der auf die Anwesenden Auswirkungen hat oder sie sind zumindest in irgendeiner Form daran beteiligt (zeitlich oder persönlich).
- Der Ausdruck Honigkuchenpferd impliziert auch dass der/die Grinsende zusätzliche Informationen zum gegebenen Sachverhalt besitzt, die für ihn selbst von Vorteil sind und die noch kein anderer besitzt oder sie verstanden hat.
- (Gastleser) 84.58.152.55 11:12, 11. Jul. 2006
- Hallo, ich habe
- Gemeint ist die innere Zufriedenheit und der Stolz des so bezeichneten Menschen, worin sich die verschwenderische Süße, die üppige Form und die verlockenden Verzierungen des Honigkuchenpferdes widerspiegeln. Dem so Bezeichneten wird damit häufig ein Hintergrundwissen zugesprochen, an dem man gerne Anteil hätte
- geändert in
- jemand der über das ganze Gesicht strahlt,
- weil das mit dem Hintergrundwissen nach meinem Sprachempfinden schlicht nicht stimmt, genau so wenig wie die Herleitung. Meiner Meinung nach bedeutet "wie ein HKP" schlicht "in besonders auffälliger Art und Weise". Maikel 15:38, 9. Feb. 2007 (CET)
- Aus dem "Wörterbuch der deutschen Umgangssprache" (Küpper):
- Honigkuchenpferd n
- 1. einfältiger, energieloser Mensch. Eigentlich das aus Lebkuchenteig geformte Pferd; beliebt auf Jahrmärkten u. ä. Vgl auch das Folgende. 1900 ff.
- 2. grinsen wie ein Honigkuchenpferd = anhaltend, starr grinsen. Bei der Bemalung des Honigkuchenpferds mit Zuckerguß wird das Maul als kleiner Bogen gezeichnet, wodurch ein grinsender Ausdruck entsteht. Gelegentlich auch erweitert: »grinsen wie ein Honigkuchengäulchen mit Rosinenaugen und 'nem Schokoladenmäulchen«. 1830 ff.
- 3. ein Gemüt haben wie ein Honigkuchenpferd = wunderlich sein. 1940 ff.
- 4. ein Gesicht haben wie ein Honigkuchenpferd = ein ziemlich ausdrucksloses Gesicht haben. 1900 ff.
- 5. strahlen wie ein Honigkuchenpferd = über das ganze Gesicht »strahlen = glücklich lächeln, grinsen«. Seit dem 19. Jh.
- Aus dem "Lexikon der sprichwörtlichen Redensarten" (Röhrich):
- Grinsen (strahlen) wie ein Honigkuchenpferd (mit Korinthen darauf): über das ganze Gesicht strahlen, grinsen. Ein ›Honigkuchenpferd‹ ist eigentlich ein Backerzeugnis aus Honigkuchen in Pferdeform; auf den Menschen übertragen: ein energieloser, auch: dummer, einfältiger Mensch.
- --88.76.243.219 15:20, 13. Mai 2007 (CEST)
- Als ich meine Verlobte das erste mal nach unserer Verlobung wiedersah, strahlte ich sie glücklich an. Sie sagte darauf zu mir (etwas gerührt und stolz und geschmeichelt): "Du strahlst ja wie ein Honigkuchenpferd!". Aber wenn es stimmt, was in dem alten Wörterbuch und in dem alten Lexikon steht, dann wollte sie mich wohl abwerten un demütigen und beleidigen. Das wußte ich bisher noch nicht. Hier kann man wirklich sehr viel lernen. (Ironie off - In der Realität messen unterschiedliche Menschen den Wörtern unterschiedliche Bedeutungen zu - eine eindeutige Bedeutung gibt es nicht!). --2003:C5:33D3:9C01:114D:C35B:EB5A:13C4 14:20, 11. Jan. 2018 (CET)
- Jedenfalls sollte man sich bei der Angabe von Bedeutungen an Literatur halten. Ich habe die oben zitierten Angaben aus den Lexika von Küpper und Röhrich in den Artikel eingearbeitet, außerdem Duden online. --Lektor w (Diskussion) 13:48, 15. Feb. 2018 (CET)