Diskussion:Iran und der schwarze und rote Kolonialismus
Der Artikel „Iran und der schwarze und rote Kolonialismus“ wurde im August 2014 für die Präsentation auf der Wikipedia-Hauptseite in der Rubrik „Schon gewusst?“ vorgeschlagen. Die Diskussion ist hier archiviert. So lautete der Teaser auf der damaligen Hauptseite vom 5.09.2014; die Abrufstatistik zeigt die täglichen Abrufzahlen dieses Artikels. |
Übersetzung des Artikels
[Quelltext bearbeiten]Der vollständige Übersetzung des Artikels lautete:
„In diesen Tagen des Moharam und der Ashura für Hossein scheint es ein offensichtliches Interesse an dem Thema „Schwarzer und Roter Kolonialismus“ oder anders formuliert dem „Alten und Neuen Kolonialismus“ zu geben. Der Schwarze und der Rote beziehungsweise der Alte und der Neue Kolonialismus sind von demselben Geist geprägt, nämlich die Freiheitsrechte einzuschränken, um auszubeuten und zu unterdrücken. Obwohl beide kolonialen Bewegungen das gleiche Ziel haben, ist es in der Geschichte nur selten vorgekommen, dass sie sich verbündet haben. Nur in ganz besonderen Fällen machten sie gemeinsame Sache, und eines dieser seltenen Fälle, in dem es zu einer ernsthaften und ehrlichen Zusammenarbeit des Roten und Schwarzen Kolonialismus gekommen ist, ist die gegen die Weiße Revolution im Iran und hier besonders gegen das fortschrittliche Programm der Bodenreform Bewegung.
Zu Beginn der „Revolution von Schah und Nation“ am 6. Bahman 1341 (6. Januar 1963) fanden der Rote und der Schwarze Kolonialismus zusammen. Offensichtlich hatten beide Bewegungen eigene, gegen die Interessen Irans gerichtete Pläne. Das Ergebnis dieser engen Zusammenarbeit haben wir in den gewalttätigen Demonstrationen vom 15. und 16. Chordad 1342 (5. und 6. Juni 1963) gesehen. Diese unheilvollen Demonstrationen vom 15. Chordad (5. Juni) waren mit der Absicht organisiert worden, die großartige Revolution von Schah und Nation zu sabotieren. Wenn man sich mit den Ereignissen näher befasste, so war die Ausgangslage zunächst verwirrend. Von einer Seite waren die Fußspuren des Schwarzen Kolonialismus zu sehen, andererseits erkannte man auch die Fingerabdrücke des Roten Kolonialismus.
Die Tudeh-Partei sah mit der Verwirklichung der Bodenreform ihre Hoffnung verfliegen, die Landarbeiter und Bauern mit einem Programm zum Aufbau von Genossenschaften und der Kollektivierung der Landwirtschaft verführen zu können. Aus diesem Grund haben sie protestiert. Die Großgrundbesitzer wiederum, die Millionen iranischer Bauern seit vielen Jahren ausgeraubt hatten, hatten in der Hoffnung, die Bodenreform stoppen und den vorherigen Zustand wiederherstellen zu können, die Tudeh-Partei und andere politische Gruppierungen, die heute politisch keine Bedeutung mehr haben, mit viel Geld unterstützt, um Chaos zu schaffen, und um das Rad der Weißen Revolution zum Stehen zu bringen, um den Boden wieder in ihre Hände zu bekommen. Diese Gruppe hat sich jetzt an die Geistlichkeit gewandt. Die Geistlichkeit genießt im Iran besonderen Respekt. Zumindest einer der Großgrundbesitzer dachte, dass wer etwas gegen die Gegner der Geistlichkeit unternähme, nicht nur das Programm der Weißen Revolution behindern sondern die Bauern dazu bewegen könne, den beschlagnahmten (ghasb) Boden zurückzugeben, (Anmerkung: Die ungerechtfertigte gewaltsame Beschlagnahmung (ghasb) ist im Islam eine Sünde). Den Geistlichen war natürlich bewusst, dass sie sich nicht gegen die Revolution des Schahs und der Nation stellen konnten, da diese auf den Prinzipien des Islams basierte, um Gerechtigkeit zu bringen und die Ausbeutung des Mensch durch den Menschen zu beenden.
Die Großgrundbesitzer hatten, um ihre Macht zurückzugewinnen, Polizisten, Minister, Schläger und Geistliche gekauft. Als sie aber erkennen mussten, dass die Geistlichkeit in ihrer Gesamtheit kein Interesse hatte, sich der Weißen Revolution entgegenzustellen, und die allgemein bekannten Ayatollahs es abgelehnt hatten, mit den Großgrundbesitzern zusammenzuarbeiten, suchten sie einen einzelnen Geistlichen, der den politischen Streit nicht scheute, nicht besonders fromm war, dem Kolonialismus treu ergeben war und für den gesellschaftlichen Aufstieg zu allem bereit war. Sie fanden diesen Menschen, einen Mann, dessen Vergangenheit im Dunkeln liegt, der mit den reaktionärsten Elementen des Kolonialismus verbunden ist, und der unter den hohen Geistlichen trotz intensiver Unterstützung seinen Platz noch nicht gefunden hat, und der nach einer Möglichkeit suchte, koste es was es wolle, sich in politische Auseinandersetzung zu stürzen, um auf sich aufmerksam zu machen.
Ruhollah Chomeini scheint der richtige Mann für die Ziele dieser Gruppierungen zu sein. Der Schwarze und der Rote Kolonialismus haben einen perfekten Gegner der Weißen Revolution gefunden. Er ist der wahre Verantwortliche für die schändlichen Ereignisse vom 15. Chordad (5. Juni 1963).
Ruhollah Chomeini ist bekannt als Seyyed Hindi. Über seine Verbindung mit Indien können nicht einmal die engste Verwandte von ihm Auskunft geben. Einige sagen, dass er einige Zeit in Indien gewesen sei und Kontakte zum Zentrum des britischen Kolonialismus hatte. Deswegen wurde er Seyyed Hindi genannt. Andere sagen, dass er als junger Mann einige Liebesgedichte unter dem Pseudonym Hindi veröffentlicht habe. Er war als Kind unter die Obhut eines Lehrers gegeben worden. Was allerdings völlig klar ist, ist die Tatsache, dass er die Ereignisse vom 15. Chordad zu verantworten hat. Alle wissen es, dass er es war, der gegen die Weiße Revolution des Iran opponiert hat, um die Pläne des Roten und Schwarzen Kolonialismus Wirklichkeit werden zu lassen. Er war es, der mit Hilfe besonderer und allseits bekannter Kreise gegen die Bodenreform, die Freiheitsrechte der Frauen, und die Verstaatlichung der Seen und Wälder kämpfte. Er ist dafür verantwortlich, dass viel unschuldiges Blut vergossen wurde. Er ist ein Beleg dafür, dass es immer noch Leute gibt, die mit Putschisten und Gegnern der Nation zusammenarbeiten.
Um die Gründe für die Ereignisses vom 15. Chordad und die Rolle dieses Mannes, der massiv daran beteiligt war, herauszufinden, muss man sich mit dem Inhalt eines Berichts, einer Nachricht und einer Pressekonferenz näher beschäftigen. Einige Wochen vor dem 15. Chordad wurde ein Bericht der OPEC veröffentlicht, der belegt, dass die Einnahmen des britischen Staates durch die Förderung, Verarbeitung und den Verkauf iranisches Öl ein Vielfaches von dem betragen, was der Iran daran verdient. Einige Tage vor den Ereignissen des 15. Chordad wurde in Teheran die Verhaftung am Flughafen Mehrabad eines arabischen Abenteurers mit Namen Mohammad Towfigh al Ghaysi bekannt gegeben. Er hatte einen Koffer mit 10 Mio. Rial Bargeld bei sich. Dieses Geld sollte an ganz bestimmte Leute ausbezahlt werden. Einige Tage nach den Ereignissen des 15. Chordad erklärte der Premierminister in einer Pressekonferenz, dass es inzwischen bewiesen sei, dass das Geld aus dem Ausland kam, um an verschiedene Gruppierungen verteilt zu werden, um deren abscheuliche Pläne zu verwirklichen.
Glücklicherweise hat die Iranische Revolution (Anm.: Weiße Revolution) gesiegt. Der Widerstand der Großgrundbesitzer und der Tudeh-Partei ist zusammengebrochen. Der Weg für Fortschritt und Entwicklung unseres Landes wie für soziale Gerechtigkeit ist offen. In der Geschichte des Iran wird der 15. Chordad immer als ein Tag voller Schmerz in Erinnerung bleiben, die von den Feinden Irans verursacht wurden. Millionen iranischer Muslime werden sich stets daran erinnern, dass unsere Feinde sich immer dann miteinander verbünden, wenn es ihre Interessen erfordern, selbst wenn sie die heilige und respektvolle Kleidung der Geistlichkeit tragen.“
--wvk (Diskussion) 11:56, 16. Aug. 2014 (CEST)
- Hallo wvk, vielen Dank für diesen interessanten Artikel über ein Themengebiet, das wenig bekannt ist. Auf der Schon gewusst-Diskussionsseite hatte ich vorgeschlagen, dass der Titel etwas geändert wird und "schwarz" und "rot" kleingeschrieben werden. Außerdem fände ich es ganz nett, wenn der persische Originaltitel im Teaser zitiert würde {{faS|...}}, ich kann aber leider kein Persisch, ist es der folgende ?
ایران و استعمار سرخ و سیاه ?
Grüße --Furfur (Diskussion) 13:42, 25. Aug. 2014 (CEST)
- Habe den persischen Titel hinzugefügt. Sobald ich eine Kopie des Originalartikels als Scan habe, werde ich das bisherige Bild des Zeitungsausschnittes ersetzen. Zur Frage der Groß- oder Kleinschreibung von "rot" bzw "schwarz": Ich denke, die Großschreibung ist hier gerechtfertigt, da es sich um einen feststehenden Begriff der Pahlavi-Zeit handelt, der in dieser Form mehrfach vom Schah in seinen Reden benutzt wurde. In dem hier behandelten Zeitungsartikel wird der in früheren Reden des Schahs benutzte Begriff zum Leitthema, wobei der Versuch unternommen wurde, den Begriff im Kontext der neueren Geschichte Irans zu erläutern. Khomeini hat sich seinen Anhängern immer als "Kämpfer gegen den Kolonialismus" dargestellt. Die Sprengkraft des Artikels beruhte darauf, dass Khomeini als "Interessenvertreter des Kolonialismus" bezeichnet wird. Der Artikel stellte damit das politische Selbstverständnis Khomeinis in Frage. Von Interesse dürfte auch sein, dass Khomeini die Ereignisse vom 15. Chordad (5. Juni 1963) als Beginn der Islamischen Revolution bezeichnete. Insofern sind die damaligen Ereignisse sowie der Jahre später darauf Bezug nehmende Artikel von entscheidender historische Bedeutung. --wvk (Diskussion) 19:46, 25. Aug. 2014 (CEST)
- Wenn Schwarzer und Roter Kolonialismus wirklich feststehende eigene Begriffe sind, kann man sie natürlich großschreiben. Vielen Dank für die Erläuterungen und auch ganz allgemein für Deine vielen interessanten und kompetenten Beiträge zur neueren Geschichte des Iran ! Grüße --Furfur (Diskussion) 19:04, 27. Aug. 2014 (CEST)
- Habe den persischen Titel hinzugefügt. Sobald ich eine Kopie des Originalartikels als Scan habe, werde ich das bisherige Bild des Zeitungsausschnittes ersetzen. Zur Frage der Groß- oder Kleinschreibung von "rot" bzw "schwarz": Ich denke, die Großschreibung ist hier gerechtfertigt, da es sich um einen feststehenden Begriff der Pahlavi-Zeit handelt, der in dieser Form mehrfach vom Schah in seinen Reden benutzt wurde. In dem hier behandelten Zeitungsartikel wird der in früheren Reden des Schahs benutzte Begriff zum Leitthema, wobei der Versuch unternommen wurde, den Begriff im Kontext der neueren Geschichte Irans zu erläutern. Khomeini hat sich seinen Anhängern immer als "Kämpfer gegen den Kolonialismus" dargestellt. Die Sprengkraft des Artikels beruhte darauf, dass Khomeini als "Interessenvertreter des Kolonialismus" bezeichnet wird. Der Artikel stellte damit das politische Selbstverständnis Khomeinis in Frage. Von Interesse dürfte auch sein, dass Khomeini die Ereignisse vom 15. Chordad (5. Juni 1963) als Beginn der Islamischen Revolution bezeichnete. Insofern sind die damaligen Ereignisse sowie der Jahre später darauf Bezug nehmende Artikel von entscheidender historische Bedeutung. --wvk (Diskussion) 19:46, 25. Aug. 2014 (CEST)
Übersetzung
[Quelltext bearbeiten]Ist das eine offizielle Übersetzung oder Freestyle? Der Satz
- Er gehörte zu den reaktionärsten und fundamentalistischsten Schichten an. ist so nicht richtig. Entweder
- Er gehörte zu den reaktionärsten und fundamentalistischsten Schichten. oder
- Er gehörte den reaktionärsten und fundamentalistischsten Schichten an. GEEZER… nil nisi bene 08:47, 5. Sep. 2014 (CEST)
- Beides ;-) War ein Ab-Schreibfehler. Sorry und Danke für das Querlesen. -- Beademung (Diskussion) 09:49, 5. Sep. 2014 (CEST)
- Anytime! Nochwas:
- mit einem Bargeld von zehn Millionen Rial im Koffer => mit zehn Millionen Rial Bargeld im Koffer ?
- mit einem Bargeld von zehn Millionen Rial im Koffer (so lautet das Zitat)
- wenn sie sich im Gewand der Geistlichkeit befinden. Worauf bezieht sich "sie" ? GEEZER… nil nisi bene 10:10, 5. Sep. 2014 (CEST)
- auf die Feinde des Landes. -- Beademung (Diskussion) 12:13, 5. Sep. 2014 (CEST)
- Letzte Bemerkung: wirklich Grossschreibung (= Name!) von "rot" und "schwarz" ?
- Im Artikel: "Damals versuchte er, die Pläne des roten und schwarzen Kolonialismus durchzusetzen"
Habe mich bei der Lemmawahl der Meinung von Wvk angeschlossen, der von einem feststehenden Begriff zur Schahzeit ausging; mein Herz hängt jetzt nicht an der Schreibweise, die Kleinschreibung wäre auch nicht verkehrt. Wie wird das bei einem vergleichbaren Lemma üblicherweise gehandhabt ? -- Beademung (Diskussion) 16:10, 5. Sep. 2014 (CEST)
- Ich will mich hier auch nicht für die Großschreibung verkämpfen, zumal es im Original keine Groß- und Kleinschreibung gibt. --wvk (Diskussion) 19:58, 5. Sep. 2014 (CEST)
- Hier mal die Duden-Regeln für G.- und K.-Schreibung (die ich sonst immer in Disk. kopiere...)
- Wenigstens im Artikel selber sollte homogen gross oder klein geschrieben werden.
- Nach der GoogleBooks-Suche würde ich eher zur Kleinschreibung (und analog zu "graue Maus", "bunter Hund") tendieren. Gruss GEEZER… nil nisi bene 10:12, 6. Sep. 2014 (CEST)
- Ok, umgesetzt. -- Beademung (Diskussion) 11:02, 6. Sep. 2014 (CEST)
Bildausschnitt der Tageszeitung Ettelā‘āt
[Quelltext bearbeiten]Auf dem eingestellten Bildausschnitt dieser Zeitung am Kopf dieses Wiki-Artikels taucht die erwähnte Schlagzeile nicht auf. Man könnte also das Bildchen wg. Irrelevanz wieder entfernen ...--Imruz (Diskussion) 13:50, 14. Okt. 2018 (CEST)