Diskussion:Kettenreaktion
Diverse Fehler
[Quelltext bearbeiten]Hallo,
der Artikel enthielt bis eben ja ziemlich viel Falsches auf einmal. Vielleicht sollte man sich doch erst mal selbst informieren und sicher sein, eine Sache verstanden zu haben, bevor man einen enzyklopädischen Artikel schreibt. Auch ist Vieles schon in anderen Wikipediaartikeln vorhanden. Wenn man die nicht gut findet, sollte man sie eher verbessern und dann einen link darauf setzen, statt selber eine neue, aber auch nicht richtigere Darstellung zu schreiben. Die seltsame Definition von Kettenreaktion (immer nur schnell zunehmende Reaktionsrate) steht übrigens so auch in der englischen Wikipedia. Merke: vor dem Abschreiben vergewissern, dass die Quelle gut ist... - Speziell zum Thema U235-Spaltung: der entstehende U236-Compoundkern ist hoch angeregt und zerlegt sich *deshalb* schnell in die zwei Bruchstücke. Die Ausdrücke "Isotop U236" und "Spontanspaltung" sind da nicht so ganz falsch, aber irreführend. U236 im Grundzustand ist keineswegs kurzlebig, und von Spontanspaltung spricht man bei Kernen im Grundzustand. U236 ist durchaus auch spontanspaltend, aber das war hier ja nicht gemeint.
Grüße, -- UvM 15:29, 16. Jan 2006 (CET)
Mechanische Kettenreaktion
[Quelltext bearbeiten]Der WDR hat 1999 ein schönes Beispiel für eine mechanische Kettenreaktion gebaut, im Rahmen der "Sendung mit der Maus". Ein Pingpongball wird in einen Raum voller gespannter Mausefallen geworfen, auf deren Schlagbügeln zwei Pingpongbälle lagen. Bester Link dazu: http://www.wdrmaus.de/sachgeschichten/a_bis_z.phtml?bstb=k - Leider weder online verfügbar noch zu kaufen, wie es scheint.
A. Foken 15:34, 4. Mär 2006 (CET)
- Seit Neuestem ist ein schönes animiertes Bild von einer Anordnung aus Kugelpendeln im Artikel. Es ist zwar als Mechanische Kettenreaktion bezeichnet, hat aber leider mit dem Begriff K., wie im Artikel beschrieben, wenig zu tun. Das Bild ist klasse, würde aber sachlich eher in Kinematik, Energieerhaltung oder Impulserhaltung passen. --UvM 22:08, 4. Mär. 2007 (CET)
- Ich habe das Bild entfernt. Es steht ja auch bei Impulserhaltungssatz, und da passt es.--UvM 09:25, 16. Mär. 2007 (CET)
Abbildung schematisch?
[Quelltext bearbeiten]ich vermute, dass eine kettenreaktion nicht so "lesefreundlich" von links nach rechts abläuft, sondern eher chaotisch in zufällige richtungen. kann das mal jemand genau erklären? ekuah 14:15, 18. Apr 2006 (CEST)
- Ja, natürlich ist die Abbildung symbolisch und nicht räumlich gemeint. Nur die Folge Ursache-Wirkung läuft lesefreundlich von links nach rechts. Es werden auch nicht jedesmal als Folge der Spaltung von 1 Kern genau 2 weitere Kerne gespalten, selbst wenn der *mittlere* (= durchschnittliche) Multiplikationsfaktor gerade 2,0 sein sollte. --UvM 18:49, 20. Apr 2006 (CEST)
- danke, ich möchte nicht nerven, aber: egal ob räumlich oder nicht, ist die richtung der spaltprodukte vohersehbar, wie bei billard-kugeln? oder könnten sie z.b. auch nach hinten losgehen, also gleich wieder aus dem material austreten? oder anders gefragt, darf man sich das wie mechanische stöße vorstellen oder nicht? ekuah 19:27, 20. Apr 2006 (CEST)
- Ich glaubs nicht, ein Uranatom ist ja schließlich 238mal schwerer als ein Neutron. --Stefan-Xp 23:20, 20. Apr 2006 (CEST)
Die Bewegungsenergie der beiden Spaltstücke stammt aus der Strukturänderung des Kerns, d.h. aus ihrer jeweils in sich festeren Bindung im Vergleich zum Urankern. Die Energie stammt NICHT aus Bewegungsenergie des auslösenden Neutrons, das (als thermisches Neutron) sowieso viel zu wenig davon mitbringt. Deswegen spielt die Einfallsrichtung des Neutrons (physikalisch: sein Impulsvektor) praktisch keine Rolle. Der Massenunterschied von 1 zu 235 kommt noch hinzu, d.h. der Urankern kann durch den Stoß des Neutrons fast nicht bewegt werden. Die Spaltfragmente fliegen deshalb in zwei um etwa 180 Grad verschiedene Richtungen weg, ohne irgend eine Vorzugsrichtung, in diesem Sinne tatsächlich "chaotisch". Wenn der Vorgang sehr nahe einer Oberfläche des Kernbrennstoffs spielt, kann eines von ihnen u.U. aus dem Brennstoff austreten und erst im umgebenden Material abgebremst werden. Also: als mechanischen Stoßvorgang darf man es sich durchaus vorstellen, aber mit Freiwerden einer im Vergleich zur Stoßenergie riesigen Energiemenge ohne vorgegebene Richtung. So was gibt es rein mechanisch wohl nicht. Man kann es grob qualitativ annähern durch ein Modell eines Urankerns, in dem zusammengedrückte Federn versteckt sind, deren Blockierung durch Antippen per "Neutronenstoß" gelöst wird. So etwas habe ich als Modell für Physikvorlesungen mal gesehen. Gruß, --UvM 17:33, 21. Apr 2006 (CEST)
Hinzu kommt noch, dass die Neutronen, wenn sie thermisch sind, selbst keine einheitliche Richtung mehr haben, sondern eben thermisch = ungeordnet im Material umher diffundieren. - Die oben beschriebene mechanische Kettenr. mit Mausefallen ist in dem Sinne gut als Veranschaulichung! --UvM 17:44, 21. Apr 2006 (CEST)
- hi UvM, ich find, das ist enzyklopädie-würdig, willst du das nicht in den artikel einbauen? ich versuch übrigens schon seit einiger zeit Kritische Masse zu kapieren und kapiers nicht so richtig. dort hab ich in der diskussion ein paar fragen gestellt... ekuah 22:13, 21. Apr 2006 (CEST)
Danke für die Blumen, aber in diesen Artikel gehört das nicht. Es gilt für die Einzelreaktion, unabhängig von der "Kette". Das Sachgebiet heißt Kinematik von Kernreaktionen. Vielleicht füge ich in Kinematik oder Kernreaktionen ein Abschnittchen ein. Übrigens funktioniert die Analogie zu Billardkugeln bei der elastischen Streuung (der allereinfachsten Kernreaktion, wenn man so will) sehr gut. --UvM 17:56, 22. Apr 2006 (CEST)
Artikel "Nukleare Kettenreaktion"?
[Quelltext bearbeiten]Hallo,
soll wirklich noch ein Extraartikel Nukleare Kettenreaktion geschrieben werden? Alles, was man enzyklopädiemäßig und omatauglich dazu schreiben kann, steht m.E. schon in Kernreaktion, Kernspaltung, Kernreaktor und Kernwaffe. Wofür sind die Wikilinks da? Wenn, dann ist der Artikel Chemische Kettenreaktion noch eher sinnvoll. Gruß UvM 19:49, 24. Mai 2006 (CEST)
- Noch 'n Hallo,
- wie unten beschrieben passt der Begriff "Kettenreaktion" überhaupt nicht zum Atombömbchen. Eine Kette besteht nun mal aus gleichen sich folgenden Gliedern, bei einer Fissionsbombe ist der Begriff "Lawinenreaktion" passend, weil aus einem sehr viel wird. Eine nukleare Kettenreaktion findet im Fissionsreaktor statt. Vielleicht könnte man drauf hinweisen.-- Xicht (Diskussion) 02:26, 25. Mai 2012 (CEST)
- Du hast zwar Recht, aber im Sprachgebrauch heißt es nun mal immer Kettenreaktion (der kernphysikalische Begriff wurde damals vermutlich dem der Chemiker nachgebildet). Übrigens wäre es nach deiner Definition auch im Reaktor nur bei konstanter Leistung eine KR, beim Hochfahren dagegen eine Lawine, beim Herunterfahren oder Erlöschen sozusagen eine negative Lawine. --UvM (Diskussion) 08:48, 25. Mai 2012 (CEST)
- Auch die Chemiker subsumieren verzweigte Ketten unter 'Kettenreaktion'. Die alternative Bezeichnung 'Lawine' hat den Schönheitsfehler, dass gerade die Schneelawine keine Kettenreaktion ist (eine Kette hat Glieder). – Rainald62 (Diskussion) 11:51, 25. Mai 2012 (CEST)
Murmelbahn
[Quelltext bearbeiten]Ereignis 1 (die Kugel wird eingegeben) löst Ereignis 2 (die Kugel rollt Bahn n entlang) aus, was wiederum Ereignis n+1 (die Kugel kommt an) zur Folge hat. Übertragen auf die Physikalischer Schilderung der WP sind das was die WP Edukte nennt, die Kinetische Energie der Kugel.
Kegelbahn ist also ein Spezialfall einer Kettenreaktion.--193.97.170.4 17:19, 25. Jun. 2008 (CEST)
- Eine Murmelbahn ist nichts anderes ein harmonischer Oszillator. Energie wird nicht übertragen, sondern umgewandelt in kinetische und potenzielle. Eine Kettenreaktion, Erklärung siehe Artikel, ist eine Energieweitergabe, die zu einer erweiterten Reaktion führt, wie zum Beispiel beim Photomultiplier. --εµρhø 17:27, 25. Jun. 2008 (CEST)
Also ich lese im Artikel: "Eine KR ist eine Abfolge von E, bei der das Eine das Andere auslöst. (und ggf in einer Katastrophe endet)" Ist imho bei einer Murmelbahn gegeben. --193.97.170.4 18:16, 25. Jun. 2008 (CEST)
- Nein, ist es nicht. Siehe Erklärung oben. --εµρhø 18:17, 25. Jun. 2008 (CEST)
Ist es (vielleicht; verstehe sie nicht ganz.) nicht im Sinne der Physikalischen Argumentation. Aber im Sinne des übertragenen Arguments wiederum doch! --193.97.170.4 18:20, 25. Jun. 2008 (CEST)
- Ereignis 1 (die Kugel wird eingegeben) löst Ereignis 2 (die Kugel rollt Bahn n entlang) aus, was wiederum Ereignis n+1 (die Kugel kommt an) zur Folge hat?? Wenn das alles "Ereignisse" sein sollen, die einander auslösen, dann ist jede beliebige Bewegung und auch jeder sonstige Vorgang eine Kettenreaktion! Auto startet vom Parkplatz -> Auto erreicht Querstraße und biegt dort ein -> Auto trifft auf rote Ampel -> Auto stoppt... --UvM 19:48, 25. Jun. 2008 (CEST)
- Alleinstellungsmerkmal der MB gegenüber zum Auto ist die Unmittelbarkeit mit dem Ereignisse i bei einer MB aufeinander folgen.. Prinzipiell hast du aber Recht und es gibt in der Tat noch unzählige weitere Beispiele von Kettenreaktionen. Namentlich Wertschöpfungsketten, Produktionsabläufe.--Goiken 23:32, 25. Jun. 2008 (CEST)
- Wenn ihr so argumentiert, dann ist jeder Prozess in der Natur eine Kettenreaktion. Da wurde der Begriff komplett falsch verstanden, aber ich weiß nicht wieso hier sowas diskutiert werde muss, im Artikel steht beschrieben was eine Kettenreaktion ist! Eine freigesetzte Energie muss andere Ereignisse auslösen, die mit der eingehenden Energie wiederrum eigenständige Energie auslösen (zum Beispiel Bindungsenergie) können. Wenn ich einen Ball die Treppe runter werfe ist das auch keine Kettenreaktion, obwohl es genauso einen Energieübertrag zwischen kinetischer und potenzieller Energie ist, wie bei der Kugelbahn. Ich melde die Geschichte mal bei der QS Physik, die ändern am besten was an der Verständlichkeit des Artikels. --εµρhø 09:25, 29. Jun. 2008 (CEST)
- Alleinstellungsmerkmal der MB gegenüber zum Auto ist die Unmittelbarkeit mit dem Ereignisse i bei einer MB aufeinander folgen.. Prinzipiell hast du aber Recht und es gibt in der Tat noch unzählige weitere Beispiele von Kettenreaktionen. Namentlich Wertschöpfungsketten, Produktionsabläufe.--Goiken 23:32, 25. Jun. 2008 (CEST)
- Ereignis 1 (die Kugel wird eingegeben) löst Ereignis 2 (die Kugel rollt Bahn n entlang) aus, was wiederum Ereignis n+1 (die Kugel kommt an) zur Folge hat?? Wenn das alles "Ereignisse" sein sollen, die einander auslösen, dann ist jede beliebige Bewegung und auch jeder sonstige Vorgang eine Kettenreaktion! Auto startet vom Parkplatz -> Auto erreicht Querstraße und biegt dort ein -> Auto trifft auf rote Ampel -> Auto stoppt... --UvM 19:48, 25. Jun. 2008 (CEST)
Meyers Lexikon online (als Beispiel hier herangezogen) kennt nur die Definition im engeren Sinn (sich selbst erhaltende Reaktion in Chemie, kernphysikalische Kettenreaktion). Für solche Kettenreaktionen ist ein positiver Vermehrungsfaktor notwendig. --Claude J 10:29, 29. Jun. 2008 (CEST)
- Der Dominoeffekt ist auch keine Kettenreaktion, insofern ich 5 Dominosteine hintereinanderstelle und umwerfe. Zur Kettenreaktion wird es erst, wenn ich aus einem umgeworfenen Stein zum Beispiel ein ganzes Feld/Matrix (wie bei Domino Day) gleichzeitig umwerfen kann. Dann wird auch auf die potenzielle Energie zurückgegriffen, ähnlich der Bindungsenergie. --εµρhø 10:37, 29. Jun. 2008 (CEST)
..keine Kettenreaktion weil kein positiver vermehrungsfaktor vorhanden ist. Es ist die Frage was man umgangssprachlich unter Kettenreaktion versteht, aber meinetwegen kann der ganze umgangssprachliche Teil raus bis jemand Belege bringt.--Claude J 10:43, 29. Jun. 2008 (CEST)
- Klar, umgangssprachlich wäre das eine andere Bedeutung: Das Auffeinanderfolgen von mehreren Ereignissen ist umgangssprachlich eine Kettenreaktion, die eigentlich Kettenreaktion bezeichnet aber was anderes; übrigens, der Photomultiplier ist ein schönes Beispiel! Ein Elektron kommt rein, an jeder Dynode löst jedes Elektron 5 neue aus, nach 10 Dynoden hat man 10 Millionen. --εµρhø 10:50, 29. Jun. 2008 (CEST)
- Ich argumentiere die ganze Zeit mit der Umganssprache. Kann gut sein, dass man sich in der Physik nicht so unterhält, aber ich denke, dass der/die einfache Mann/Frau auf der Straße bei einer KR noch am ehesten an 5 Dominosteine und eine Murmelbahn denkt, als an einen Photomultipler. Nach dem einfachen Mann ist imho auch mitnichten JEDE Bewegung eine KR. Denke wir sollten für allgemeine KR Unmittelbarkeit und Endlichkeit der Ereignisse fordern. --Goiken 10:50, 29. Jun. 2008 (CEST)
- Aber eine Enzyklopädie ist doch gerade dafür da, um von der (teilweise grob falschen) Alltagserfahrung abzuweichen! --εµρhø 10:56, 29. Jun. 2008 (CEST)
- Ist doch nicht in dem Sinne Falsch. Nur eben eine andere Definition. Offensichtlich wird sie verwendet und deshalb sollte die WP das darstelen. Schlage vor: entweder eigene Seite und Begriffsklärung oder den Anteil hier ausweiten und erklären. In den Artikel kann dann gerne aufgenommen werden, dass das physikalisch Käse ist.--Goiken 10:58, 29. Jun. 2008 (CEST)
- Ich argumentiere die ganze Zeit mit der Umganssprache. Kann gut sein, dass man sich in der Physik nicht so unterhält, aber ich denke, dass der/die einfache Mann/Frau auf der Straße bei einer KR noch am ehesten an 5 Dominosteine und eine Murmelbahn denkt, als an einen Photomultipler. Nach dem einfachen Mann ist imho auch mitnichten JEDE Bewegung eine KR. Denke wir sollten für allgemeine KR Unmittelbarkeit und Endlichkeit der Ereignisse fordern. --Goiken 10:50, 29. Jun. 2008 (CEST)
- Liebe Leute,
- in dieser Diskussion haben sich inzwischen etliche halb-falsch-halb-richtige Behauptungen versammelt.
- a) KR im physikalisch/chemischen Sinn:
- 1. Ein "positiver" Vermehrungsfaktor k (gemeint ist nicht positiv, sondern größer als 1) gehört imho nicht zur Definition der KR. Ein merkwürdig zählebiger Irrtum. Die KR ist offensichtlich auch dann noch eine, wenn sie auf k = 1,00 geregelt ist (Kernreaktor im Normalbetrieb) und sogar dann, wenn k<1 geworden ist und sie allmählich abstirbt. – Für die Anwendungen (praktisch-technische Nutzbarkeit) von KR ist es allerdings nötig, dass k auf Werte >1 gebracht werden kann, um eine gewünschte Reaktionsrate einstellen zu können.
- 2. "Eine freigesetzte Energie muss andere Ereignisse auslösen" – nein, es kann auch Weitergabe eines Teilchens ohne nennenswerte Energie sein (therm. Neutron bei Kernspaltung).
- b) Umgangssprachlich:
- 1. Der Ball, der die Treppe hinunter hüpft, ist ein klasse Beispiel wegen seiner sehr großen Ähnlichkeit mit der Murmelbahn. Sagt "der/die einfache Mann/Frau auf der Straße" zu dem, was der Ball auf der Treppe macht, wirklich KR??
- 2. Einig sind wir wohl, dass nur eine Folge gleichartiger Ereignisse eine KR sein kann ("gleichartig" ist auch im Artikel als Bedingung genannt). Mein Auto-Beispiel oben war insofern schlecht. Aber z. B.: Auto passiert Haus Müllerstr. 17 - Auto passiert Haus Müllerstr. 18 - Auto passiert Haus Müllerstr. 19... wäre immer noch eine KR; jedes dieser "Ereignisse" folgt "unmittelbar" aus dem vorangegangenen, wenn das Auto die Müllerstraße in entsprechender Richtung entlang fährt.
- 3. Wann die "Unmittelbarkeit" gegeben sein soll und wann nicht, verstehe ich nicht. Und was ist mit der Endlichkeit gemeint? Endliche Zahl der möglichen Ereignisse? Wird in Wirklichkeit sowieso immer gegeben sein, aber warum soll das zur Definition gehören?
- Fazit: Die KR im Sinn der Physik/Chemie ist im Artikel wohl richtig beschrieben. Die KR im umgangssprachlichen Sinn ist imho ein sehr unscharfer, vager Begriff. Wenn wir hier versuchen, diesen definitorisch festzunageln, führt das nur zu edit wars und/oder noch mehr Diskussionsseitenverbrauch. Ich bin dafür, den jetzigen Satz übers Umgangssprachliche im Artikel so zu lassen, genauer geht es nicht. (Und der link auf Murmelbahn soll halt stehen bleiben, wenn es dem Frieden hilft...) --UvM 14:43, 29. Jun. 2008 (CEST)
- Hast meinen Konsens. --Goiken 23:57, 29. Jun. 2008 (CEST)
Reaktionsrate
[Quelltext bearbeiten]Es ist ein Missverständnis, dass Kettenreaktion grundsätzlich eine zunehmende Reaktionsrate und nur ausnahmsweise konstante oder abnehmende Rate bedeuten soll. Der Begriff KR sagt über die Rate zunächst mal gar nichts. Der Erfinder der Bezeichnung hat offenbar an eine konstante Rate – 1 Einzelreaktion löst 1 weitere Einzelreaktion aus – gedacht, denn nur das ähnelt einer Kette; sonst hätte er es eher "Lawinenreaktion" nenen müssen. Jede KR endet irgendwann, und das wird selten oder nie schlagartig passieren, sondern die Rate geht m.o.w. allmählich zurück; ein Feuer geht allmählich aus.--UvM 12:59, 6. Jul. 2008 (CEST)
- Die Kettenreaktion mag ausgehen, vorher muß aber die zeitliche Änderung der Neutronenpopulation (ich denke jetzt mal an den Kernreaktor) irgendwann mal Null oder positiv gewesen sein, sonst würde man nicht von Kettenreaktion sprechen. Ausschlaggebend ist dabei die Gesamtbilanz mit allen Verlustquellen. Zum Begriff Kettenreaktion gehört meiner Ansicht nach also dass das System kritisch oder überkritisch ist (Neutronenvermehrungsfaktor k gleich 1 oder größer).--Claude J 15:15, 6. Jul. 2008 (CEST)
Nein. Bitte bei der Logik bleiben. Zum *Begriff* KR gehört k ≥ 1 nicht, das haben wir unter "Murmelbahn" schon mal diskutiert. Beispiel: im ganz leicht unterkritischen Reaktor, der gerade vorher noch bei Volleistung lief, gibt es immer noch viele aufeinander folgende Generationen. Zwar mit jedesmal etwas weniger Neutronen, aber immer noch wird jede neue Spaltung durch ein n aus einer vorangegangenen Spaltung ausgelöst, d.h., es ist immer noch eine KR. -- Was du meinst, ist, dass das System, wenn es irgendwie praktisch genutzt werden soll, die *Möglichkeit* bieten muss, von null auf eine gewünschte Reaktionsrate ›0 gebracht zu werden, dass also k *zeitweilig* ≥ 1 sein kann. Bei einem soeben angezündeten Feuer, das dann wächst, ist ebenfalls k ≥ 1. Aber die KR ist nicht nur so lange eine, wie k ≥ 1 gilt.--UvM 11:31, 7. Jul. 2008 (CEST)
- Ich hatte eher eine Verwendung des Begriffs im Sinn, wie ich sie in der Literatur mal gelesen habe, z.B. über die Haigerloch Experimente. Dann stellt sich die Frage, wie messe ich das Vorhandensein einer Kettenreaktion? Man bringt eine bekannte Neutronenquelle ein und extrapoliert von einer Messung des Neutronenflusses außerhalb des Reaktors. Ausschlaggebend ist dann der Vermehrungsfaktor.--Claude J 08:39, 8. Jul. 2008 (CEST)
Ja, klar, die Feststellung eines k > 1 beweist, dass eine KR stattfindet. Aber umkehrbar ist dieser Satz nicht. Bei der Kernspaltungs-KR in einem System ohne besondere Neutronenabsorber war k > 1 zu erwarten – und musste in Haigerloch auch unbedingt nachgewiesen werden, wenn das Ganze jemals zu irgendetwas genutzt werden sollte – und der Nachweis war per Neutronenflussmessung am leichtesten möglich.
Ich will nur vermeiden, dass dem Leser der Eindruck vermittelt wird, jegliche KR müsse eine ständig steigende Reaktionsrate haben, also normalerweise immer in eine Katastrophe führen, die sozusagen nur in Ausnahmefällen verhindert werden kann. Der Artikel suggerierte das bisher ein wenig – so als gäbe es keine wärmenden Öfen und Hausheizungen, sondern nur Sprengladungen, keine Kernkraftwerke, sondern nur Atombomben, und ein Reaktor sei eine gerade-noch-so am Explodieren gehinderte Bombe. Das ist er aber aus verschiedenen Gründen nicht. Das Wort KR ist vermutlich den Meisten im Zusammenhang mit Kernwaffen und Reaktorunglücken bekannt geworden, aber sachlich gesehen hat es eine viel allgemeinere Bedeutung. Gruß, UvM 10:54, 8. Jul. 2008 (CEST)
Fusionsreaktor-Sicherheit (erledigt)
[Quelltext bearbeiten]Hallo Klachl,
Aufgrund verstärkten Energietransportes bei höheren Temperaturen bleibt die Reaktionsrate aber stabil. Welcher Energietransport, d. h. wohin, nimmt mit steigender Temperatur zu? Der vom Alphateilchen auf weitere Deuteronen und Tritonen doch auch? Mir scheint das Argument wackelig. Wasserstoffbomben funktionieren ja immerhin ganz wirksam. Man muss hier schon präziser argumentieren. Das, was den Fusionsreaktor wirklich sicher macht, ist, dass eben nicht ein ganzer Jahresvorrat freisetzbarer Energie im Reaktorgefäß steckt.--UvM 17:46, 19. Dez. 2008 (CET)
Unterschied
[Quelltext bearbeiten]Indem Artikel steht einmal was von der aus dem produkt der Einzelreaktion freiwerdenden energien die weitere Reaktionen auslöst und zweitens etwas von einem Produkt der Einzelreaktion, das weitere Reaktionen auslöst!
Wo bitte ist da der Unterschied? Ich sehe da keinen. Ist nicht bei beiden Fällen die Energie mit im Spiel? Denn bei dem Produkt der ersten Reaktion ist es doch auch die Energie, die eine weitere Reaktion herbeiführt oder nicht(nicht signierter Beitrag von Aurate (Diskussion | Beiträge) 01:41, 27. Jan. 2009)
- Wenn du Materie (konkret, bei der Kernspaltung, ein Neutron mit seiner Ruhemasse) als nur eine Form von Energie ansiehst, hast du Recht. Üblicherweise wird da aber unterschieden. Und z.B. bei der Polymerase-KR geht es begrifflich wirklich um die chemische Verbindung, unabhängig von Energieumsätzen. "Mit im Spiel" ist Energie bei so gut wie allen Naturvorgängen.--UvM 09:45, 27. Jan. 2009 (CET)
Hallo, also danke erstmal für die schnelle Antwort. Nein, ich sehe nicht die MAterie oder NEutron als Energie an sondern ich meinte es muss doch eine Energie sein, die die allererste Reaktion auslöst, und diese Energie wirkt dann auch weiterhin, oder nicht? Gruss --Aurate 16:02, 27. Jan. 2009 (CET)
- Nein. Die kinetische Energie eines thermischen Neutrons ist zwar nicht Null, aber für die induzierte Kernspaltung vernachlässigbar. Was die Reaktion auslöst, ist, dass das Neutron zufällig dem Kern nahe genug kommt und eingefangen wird. Die Bindungsenergie, die dabei frei wird, reißt dann sozusagen den Kern auseinander. "Weiter" wirkt diese Energieportion nicht. --UvM 17:39, 27. Jan. 2009 (CET)
energetische Kettenreaktion?
[Quelltext bearbeiten]Die Einleitung konstatiert, dass in einem allgemeineren Sinn auch von einer energetischen Kettenreaktion gesprochen wird. Der Chemie-Abschnitt verneint das explizit, lässt sich aber trotzdem über das Feuer aus, weil's wichtig ist. Der Physik-Abschnitt sagt dazu nichts, enthält aber nur Beispiele für echte Kettenreaktionen.
Eine Google-Buchsuche nach "energetische Kettenreaktion" (mit den " ") liefert zwei Treffer, die mir beide suspekt erscheinen.
Die gleiche Suche im Web liefert 107 Treffer, die weit überwiegend, ab Seite 6 ausschließlich aus Wikipedia kopiert sind.
Ich nehme das mal raus. – Rainald62 (Diskussion) 00:07, 3. Apr. 2012 (CEST)
- Zugegeben, der Begriff ist in der Physik selten zu finden. Aber wichtig ist er, z. B. bei der Kernfusion, um den Unterschied zu erklären zwischen der einzelnen Kernreaktion und dem mittels vieler solcher, eine-die-nächste-auslösenden Reaktionen "brennenden" Plasma, aus dem man technisch Energie gewinnen kann. Wenn dich der Ausdruck "energetische KR" stört, muss man es eben anders und umständlicher benennen, ein "in Bezug auf Energie kettenreaktionsartiger Vorgang" oder so. --UvM (Diskussion) 10:44, 3. Apr. 2012 (CEST)
- Was ist das "Kettenreaktionsartige" daran? Es liegt keine "eine-die-nächste-auslösende"-Struktur vor. Bei einer Kerzenflamme redet keiner von Kettenreaktion. Es macht wenig Sinn, bei der Kernfusion das Wort zu verwenden, nur um dann zu sagen, dass es eigentlich keine ist. Fatal, wenn diese Erklärung fehlt, wie in Trägheitsfusion. – Rainald62 (Diskussion) 12:02, 3. Apr. 2012 (CEST)
- Die Energie für den Einzelstoß stammt aus vorangegangenen gleichartigen Stößen und nicht irgendwo anders her. Bei einem merklichen Anteil der Einzelstöße liegt ganz unmittelbar die "eine-die-nächste-auslösende"-Struktur vor: ein Alphateilchen stößt mit seiner kinetischen Energie direkt ein Deuteron oder Triton "erfolgreich" an. Die Analogie zur "echten" Kettenreaktion scheint mir didaktisch wichtig, um den Gedankenschritt von der Einzel-Kernreaktion zum "brennenden" Plasma zu erleichtern. --UvM (Diskussion) 14:50, 3. Apr. 2012 (CEST)
- "ein Alphateilchen stößt mit seiner kinetischen Energie direkt ein Deuteron oder Triton "erfolgreich" an" – meinst Du mit erfolgreich, dass das Wasserstoffkern mit einer weit überthermischen Geschwindigkeit fusioniert? Das müsstest Du belegen. Ich vermute, dass die Energie erstmal ins Wärmebad geht, und sehe eine engere Analogie zur Flamme als zur echten Kettenreaktion. – Rainald62 (Diskussion) 16:43, 3. Apr. 2012 (CEST)
- Das Maximum im DT-Reaktionsquerschnitt liegt, wenn das Deuteron auf ein ruhendes Triton stößt, knapp über 100 keV Deuteronenenergie, also deutlich über der mittleren Energie des Reaktorplasmas. Weil der Querschnitt dort viel größer ist als bei der mittleren Energie, wird ein merklicher Teil der Fusionsereignisse so zustandekommen. --UvM (Diskussion) 19:37, 3. Apr. 2012 (CEST)
- Relative Wirkungsquerschnitte zu betrachten, reicht nicht. Falls der absolute Wirkungsquerschnitt zu klein ist, wird das Teilchen vorher thermalisieren. – Rainald62 (Diskussion) 23:52, 3. Apr. 2012 (CEST)
- Hallo Rainald,
- wieso soll es "Theoriefindung" sein, wenn man feststellt, dass das Fusionsbrennen aus praktisch-technischer Sicht eine gewisse Ähnlichkeit mit der Spaltungs-Kettenreaktion hat? In manchen WP-Artikeln über Kernfusionstechnik steht so etwas von "kettenreaktionsartigem Brennen" o.ä. Da ist es wohl sinnvoll, das auch hier zu erwähnen. Der Ausdruck "energetische KR" muss es ja nicht sein; du hast mich mittlerweile überzeugt, dass er nicht zutrifft, weil es überwiegend über Thermalisierung laufen dürfte. Aber die praktische, meinetwegen oberflächliche Ähnlichkeit bleibt doch. --UvM (Diskussion) 10:54, 27. Okt. 2012 (CEST)
- Die Ähnlichkeit besteht lediglich zum Brennen einer Flamme. Fachautoren distanzieren sich von der Bezeichnung Kettenreaktion für dieses "Fusionsbrennen" (der Fachbegriff heißt thermonuklear). Danke übrigens für deinen Hinweis auf noch zu korrigierende WP-Artikel. – Rainald62 (Diskussion) 18:08, 27. Okt. 2012 (CEST)