Diskussion:Liste von Terroranschlägen in Südafrika

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Letzter Kommentar: vor 5 Jahren von Lysippos in Abschnitt Qualität?
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Qualität?

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Die Liste hier ist ein Ärgernis. Mal ein paar Punkte vom schnellen Drüberlesen, weitere mögen folgen.

  1. Es wird hier offenbar die Liste von Terroranschlägen aus der University of Maryland abgearbeitet. Eine weitere Recherche zum Thema Terroranschläge scheint nicht stattzufinden.
  2. Die Liste enthält zahlreiche Ungenauigkeiten, etwa die Bezeichnung Gauteng als Anschlagsort für einen Fall 1991 (damals gab’s noch kein Gauteng). Dafür wird als Hintergrund für einen Anschlag 1995 „Apartheid“ angegeben.
  3. Das Massaker von Boipatong fand am 17. Juni 1992 statt, siehe der entsprechende Artikel mit Quellen. Stattdessen werden aber hier zwei Massaker von Boipatong angegeben, am 9. und 18. Juni 1992. „Beleg“? Die oben genannte Aufstellung aus den USA.
  4. Sucht man auf der oben genannten Liste nach Quellen, findet man (stichprobenartig durchgeführt) unter „Incident sources“ … nichts.
  5. Originell auch ein Täter namens African National Congress. Immerhin ist er sozialdemokratisch. Woher weiß das der Autor? Damals wurden Anschläge allgemein von Umkhonto we Sizwe ausgeführt, der mit dem ANC eng verbunden war, aber nicht vom ANC selbst.
  6. Das mögliche Vorkommen von Anschlägen in früheren Jahrzehnten oder gar Jahrhunderten wird gar nicht untersucht. Hat Maryland wohl vergessen.
  7. Eine Beleuchtung des Hintergrundes erfolgt auch nicht.
  8. Ich vermute, dass man die hier geäußerten Punkte mutatis mutandis in anderen Länder/Terroranschläge-Artikeln wiederfindet.

Fazit: Da werden Artikel in die Wikipedia gekloppt, die mehr schaden als nutzen. Wozu? --Vanellus (Diskussion) 15:41, 20. Mai 2019 (CEST)Beantworten

Sämtliche Mängel sind mir durchaus bewusst. Es wäre schön. wenn du dich an der Verbesserungsarbeit beteiligen würdest, da das einer einzelnen Person schlicht nicht möglich ist. Diese und ähnliche Punkte wirst du auch in anderen Artikeln vorfinden, die von Jahren vor 1998 handeln.--Sokrates2987 (Diskussion) 17:32, 20. Mai 2019 (CEST)Beantworten
Die Liste ist in zahlreichen Aussagen unhistorisch, erheblich unvollständig und mehrfach inhaltlich falsch. Auf die gröbsten Mängel hat Benutzer:Vanellus bereits hingewiesen. Solche Artikel-Misserfolge wie ein solcher kommen davon, dass unkritisch und unreflektiert Informationen aus offenkundig parteiischen („A Center of Excellence of the U.S. Department of Homeland Security“ - was hat diese Institution mit Geschichtsforschung zu tun?) Quellen abgeschrieben werden. Weder der ANC noch Inkatha als politische Organisationen haben innere Strukturen für bewaffnete Handlungen gehabt. Ferner gab es hier ungenannte paramilitärische Einheiten, von denen Anschläge ausgingen. Zudem fehlen in der Liste Anschläge auf Personen und Sachwerte, die von kriminiellen Substrukturen im Gefolge von staatlichen Repressionsorganen und paramilitärischen Verbänden unter der Deckung der SADF auf tausende von Zivilisten mit Waffen oder anderer sächlicher Gewalt verübt wurden. Diese Liste kann man in ihrer angelegten Struktur leider nicht verbessern. @Sokrates deine Worte: "...Verbesserungsarbeit [...], da das einer einzelnen Person schlicht nicht möglich ist." Wenn das eigene Urteil über die eigene Arbeit so ausfällt, wäre es dann nicht überdenkenswert, dass hier eine Fehlleistung abgeliefert wurde? Wir benötigen in der WP keine Artikel, die irreführende und falsche Informationen verbreiten und geeignet erscheinen, alte rassistische Gruppierungsmuster wieder aufleben zu lassen.--Lysippos (Diskussion) 19:37, 20. Mai 2019 (CEST)Beantworten
Zu den einzelnen genannten Punkten:
  1. Das ist wahr, ich werde mich um weitere Quellen bemühen.
  2. Habe ich umbenannt.
  3. verbessert.
  4. mir bekannt, ich werde versuchen zusätzliche Quellen zu finden.
  5. Diese Verallgemeinerung mag tatsächlich falsch sein. Die politische Ausrichtung wurde dem entsprechenden Wikipedia-Artikel entnommen.
  6. Maryland hat das nicht vergessen. Die Datenbank beginnt erst im Jahr 1970. Für Jahre davor habe ich bis jetzt keine als Terroranschläge bezeichnete Vorfälle gefunden.
  7. In der Liste fehlen Anschläge mit weniger Opfern, das ist allerdings bewusst so und auch in nahezu allen anderen derartigen Listen für Länder außerhalb Europas und den USA so (Relevanzgrenze: Mindestens 20 Tote und/oder mindestens 20 Verletzte). Von der Liste von Terroranschlägen ist Staatsterrorismus ausgeschlossen.
  8. Es war keinesfalls meine Absicht, irreführende Informationen oder Rassismus zu verbreiten.

--Sokrates2987 (Diskussion) 15:21, 21. Mai 2019 (CEST)Beantworten

@Sokrates, Danke erst einmal für die schnelle Überarbeitung des Artikels. Es wird Dir von uns tatsächlich keine Absicht "irreführende Informationen oder Rassismus zu verbreiten" unterstellt. Faktisch ergibt sich so etwas durch eine unkritische Nutzung einer für den hiesigen Zweck ungeeigneten Quelle. Die "Global Terrorism Database" stellt bedauerlicherweise für den Zeitabschnitt der Apartheid keine reputable Basis dar. Es waren genau konservative Kreise in den USA und andernorts, die mit den Herrschaften in Pretoria vor 1990 wirtschaftlich und politisch paktierten, d.h. sie mit allen Mitteln unterstützten und auf diese Weise die ausgleichenden Bemühungen besonnener Kreise, u.a. der US-Demokraten pro Mensachenrechte und pro Gleichheit-Freiheit über Jahrzehnte in jeglicher Form zu konterkarieren versuchten. Dazu gehörte die Taktik, jegliche Opposition (auch nichtmilitante) in und um Südafrika pauschal als Terrorismus zu diffamieren, ohne sich der maßlosen staatlichen Gewaltakte gegen Zivilisten, die nicht nur mit Waffen sondern auch mit diskriminerenden Gesetzen ausgetragen wurde, im politischen Diskurs zu stellen. Tatsächlich handelte es sich um einen über lange Zeit anhaltenden Bürgerkrieg der besonderen Art. Die GTD berücksichtigt beispielsweise nicht die vielen Anschläge von unpolitisch, mehr räuberisch und zerstörerisch motivierten afrikanischen Banden in Townships und Homelands gegen Schwarze und Weiße in den späten 1980er Jahren. Da gab es keine Verbindung zum ANC, MK oder Inkatha. Sie berücksichtigt auch nicht die von jeglicher staatlicher Kontrolle losgelösten Mordaktionen damals geheimer Substrukturen mit teilweise „putzigen“ Bezeichnungen (z.B. CCB oder Koevoet - hierzu mal ungewöhnlicher Klartext von Präsident Pohamba, was wohl in Maryland unbekannt ist?), deren Aktivitäten auf dem Gebiet von Südafrika, SWA/Nambia und Mosambik sogar im Gegensatz zur damaligen Rechtsordnung der RSA standen. Die offenkundg tendenziöse Sammlung bei GTD und daraus sich abbildende Aussagen mittels so zusammengestellter Ereignisse bzw. deren undifferenzierte Deutung als Terrorismus führt zurück in die ideologischen Gleise der ehemals herrschenden Nasionale Party und ihrer bereitwilligen Nutznießer im Ausland. Genau das macht den Listenartikel bis etwa 1990 zu einem problematischen Artikel. Er kann und darf solchen überwundenen Zielen nicht nachträglich Gewicht verleihen. Ich habe dafür Verständnis, dass die wechselseitig bedingende Gesamtheit solcher Ereignisse nicht jedem WP-Autor bekannt sein können, weil es eben spezielle Themen sind.--Lysippos (Diskussion) 22:32, 21. Mai 2019 (CEST)Beantworten

@Lysippos Wäre es vielleicht eine Möglichkeit, Staatsterrorismus auch im Artikel zu behandeln? Angriffe von unpolitischen Banden einzufügen, halte ich allerdings für nicht passend. Außerdem könnte ein aufklärender Einleitungssatz sinnvoll sein.--Sokrates2987 (Diskussion) 06:48, 22. Mai 2019 (CEST)Beantworten
Dafür würden sich genügend Beispiele finden, siehe zum Beispiel die benannten Zwangsumsiedlungen in den Artikeln Alexandra (Südafrika), Western Area Township, District Six oder Sophiatown. Bisher haben wir solche Ereignisse da noch nicht im Detail beschrieben. Sie liefen fast immer unter Begleitung stark bewaffneter Polizei mit Bulldozer-Kolonnen ab. Ein solches Vorgehen unter totaler Zerstörung ihrer Wohnungen ist eben „Terror“ gegen eine wehrlose Zivilbevölkerung. Ein anderes bekanntes Beispiel sind die polizeilichen Handlungen im Aufstand in Soweto. Dieses Vorgehen gleicht dem neuzeitlichen massiven Angriff einer Terrormiliz gegen unbewaffnete Zivilbevölkerung an anderen Orten der Welt. Es ist doch eine auffällige Situation, warum Maryland gerade am Beispiel Südafrika so weit historisch zurückgreift und bei anderen Ländern in den 1990er Jahren oder später beginnt. Dort geht es mM nicht um eine neutrale historische Bestandsaufnahme sondern um Ideologie (siehe Rassismus in den USA).
Viele Dekolonisationskonflikte liefen in Hinblick auf militante Handlungen in ähnlicher Weise ab, wie in Südafrika. Keine ernsthafte wissenschaftliche Quelle bezeichnet solche Ereignisse per sé als „Terrorismus“, sondern als Befreiungskriege oder ähnlich. Deshalb halte ich die verwendete Quelle für diesen Zweck als nicht geeignet.
Eine andere Frage ist das von mir oben erwähnte Beispiel mit den verbrechensorientierten Banden. Diese in den späten 1980er Jahren häufige Erscheinungen in manchen Regionen hatte sich über einen längeren Zeitraum aufgebaut. Bombenangriffe, Benzin- oder Feuerwaffen-Kommandoaktionen solcher Banden auf zivile Einrichtungen, Polizeiquartiere, Schulen oder private Häuser/Autos mit Insassen kommen dem, was wir heute als Terror bezeichnen sehr nahe. Um 1987 bis 1992 glichen manche Gebiete auch für gemäßigte Schwarze einem No-Go-Area. Diese Zustände hatten eine längere Vorgeschichte. Als Botha 1983 ein neues Verfassungsgesetz mit Geltung ab 1984 beschließen ließ, sah die neue Verfassung zusätzlich zur „weißen“ Kammer neuerdings Parlamentskammern für Inder und Coloureds vor. Nur die schwarze Mehrheits(!)bevölkerung war im Parlament nicht vorgesehen. Den politisch gebildeten Schwarzen war dieser Affront sofort klar. Die mehrheitlich wenig politisierte Bevölkerung nahm die Folgen dieses Verfassungskonstruktes erst zeitverzögert zur Kenntnis - also ihre absolute gesetzliche Entmachtung und Ausgrenzung bei der parlamentarischen Mitbestimmung. Man geht sicher nicht fehl in der Annahme, wenn man das Gefühl der damals Betroffenen mindestens als eine „dreiste Verar.....g“ bezeichnen würde. Aus anfänglichen Protesten wurden Boykotte und „wilde“ Aktionen, woraus sich seit 1986 eine mehrjährige Periode von Ausnahmezuständen ergab. Der ANC, da im Exil gut organisiert, im Innern aber kaum noch wirksam, konnte kaum politischen Einfluss nehmen (daraus resultierte eine geheime Rückkehrstrategie über mehrere Jahre). Er drohte dadurch zeitweilig im Inland marginalisiert zu werden. Schließlich radikalisierte sich die Situation in einigen großen Townships und Homelands in einem enormen Maße und führte regional zu „rechts-“ und „politikfreien“ Zuständen, d.h. unüberschaubaren Verhältnissen unter Führung von (wir würden heute sagen) Warlords. Solche Gruppierungen terrorisierten ihre eigene Bevölkerungsgruppe mit Angriffen, Raub, Mord oder Zwangsausübung zwecks unfreiwilliger Mitwirkung in den „Clans“. Geheime Kleingruppen in den damaligen südafrikanischen Streitkräften, unter besonderer Mitwirkung von Offizieren des Military Intelligence, einer der führenden Köpfe war P. W. van der Westhuizen (Chief of MI), organisierten militante Putschaktivitäten in einem Homeland. Auf diese Weise wurden auch skrupellose und gewaltbereite Regionalherrscher in einigen Homelands (siehe z.B. hier) unterstützt. Die Aufzählung schwerer Gewaltanwendung gegen die überwiegend unbewaffnete Zivilbevölkerung oder Schulpersonal könnte noch zahlreich fortgesetzt werden.
Jegliche politische Opposition wurde seit 1950 massiv durch Gesetze, wie den Suppression of Communism Act bekämpft und als Verbrechen diffamiert, sogar auch dann, wenn gar keine „Kommunisten“ involviert waren. Dahinter stand eine Vorgehensweise, jeglichen Freiheitswillen als Verbrechen oder eben Terrorismus diffamierend darzustellen. Rechtspopulistische Kreise in den USA hatten eine solche Politik befürwortet und selbst betrieben. Angesichts einer massiven und über Jahrzehnte in Südafrika anhaltenen Gewaltpolitik gegen eine Bevölkerungsmehrheit kann nicht einseitig von „Terroraktionen“ gesprochen werden. Jede tendenziöse Aufzählung unter diesem Duktus folgt der damaligen rassistischen Ideologie (siehe Definition von Rassismus), mittels der die demokratischen Rechte für einen bestimmten Bevölkerungsteil unter fragwürdigen Argumentationen in Abrede gestellt wurden. Die Begrifflichkeit des Listenartikels besitzt heute eine andere Bedeutung in einem andersartigen Zeitgeschehen und die historischen Sachzusammenhänge in Südafrika sind dagegen andere. Dekolonisationskonflikte waren eben auch keine Ponny-Wochenenden mit Kaffee und Kuchen. Aus den hier aufgeführten Fakten halte ich nichts von einer Auflistung hier diskutierter Ereignisse vor der Übergangsperiode 1990-1994. Nutze reputable Quellen für Deine trotzdem interessante Arbeit! Der gewünschte „aufklärende Einleitungssatz“ findet sich für das komplexe Thema in ausführlicher Form in den Artikeln Apartheid und Apartheid (Recht) und würde keine ausreichende Korrektur der Gesamtaussage erzielen. Bei Ereignissen nach 1994 kann ich mit einer solchen Auflistung mitgehen, die Quellenlage sollte jedoch noch einmal überdacht werden. Grüße --Lysippos (Diskussion) 23:02, 22. Mai 2019 (CEST)Beantworten