Diskussion:Martin Heidegger/Archiv/2
Heidegger 11. 11. 1933 in Leipzig, Scan, seine Rede zum Bekenntnis zu Adolf Hitler
[ausgangspunkt war dies. ca$e 10:38, 20. Mai 2011 (CEST)]
aus WP: Die in der Open Library nachgewiesenen Komplett-Digitalisate, also die Images vollständig gescannter Bücher, stammen überwiegend aus den im Textarchiv des Internet Archive vorgehaltenen und nicht mehr urheberrechtlich geschützten Buchtiteln sowie den im Rahmen der Open Content Alliance digitalisierten Büchern. Lemma Open Library.
Wie im Scan ersichtlich, stammt das Digitalisat aus der Univ.Bibl. Toronto/Ottawa. Es gilt demnach evtl. kanadisches Recht. Der Server steht in den USA, evtl. gilt auch deren Recht. In der deutschen WP finden sich über hundert Links, die openlibrary.org enthalten.
Man tut dem MH m. E. kaum einen Gefallen, wenn man diese entsetzliche Rede dem Publikum vorenthält bzw. ihre Kenntnisnahme zu verhindern sucht. -- Eisbaer44 23:08, 17. Apr. 2011 (CEST)
- Recht gilt nicht nach dem Ort, wo der Server steht. Ich habe auf WP:Urheberrechtsfragen dazu Kenntnisse eingeholt, solange die nicht widerlegt sind, kommt der Link raus. ---- Tiſch-beynahe φ 07:42, 18. Apr. 2011 (CEST)
- Fortsetzung: Nach alliiertem Recht waren NS-Druckschriften ab Mai 1945 verboten, ebenso alle NS-Gliederungen wie der (als Autor?, Hrsg.?) fungierende NS-Lehrerbund Sachsen. Das Buch wurde vermutlich nach legalem Besatzungsrecht konfisziert und nach Kanada verbracht. Das Buch hat keinen Verlag, bei der winzigen Notiz "Wilhelm Limpert Dresden" auf der letzten Seite fehlt das Wort Verlag, es handelt sich lediglich um einen Druckereivermerk. Auch sonst gibt es kein Impressum und damit außer dem Lehrerbund keinen Rechte-Inhaber. Es handelt sich um öffentlich in großer Versammlung gehaltene Reden, die auch in Zeitungen der Zeit etc. zu lesen waren, ein Zeitdokument. Der Lehrerbund hat keinen Rechtsnachfolger nach 1945 (obwohl es leider einige wenige nazi-mäßig denkende Lehrkräfte gibt).
- Ob nach der endgültigen Ablösung der gesamt-alliierten Vorbehaltsrechte im 2+4-Vertrag ein neuer Rechtstitel an solchen millionenfach verbreiteten Druckschriften aller NS-Gliederungen, als Eigentum an den Texten innerhalb des Buches, urheberrechtlich neu begründet werden konnte, weiß ich nicht; als Politologe vermute ich, eher nicht, Kohl hatte andere Sorgen beim Einsacken der DDR und ihrer Betriebe. Es gab m. E. weder ein begründetes Interesse von irgendwem daran, noch wollten die Deutschen nun gerade dieses heiße Eisen, das in unschöner Weise an tausendjährige Leistungen erinnerte, damals anpacken. Das mögen Fachleute entscheiden, falls nötig. Die Kanadier werden ihr Besatzungsgut schon nicht rausrücken, da bin ich mir sicher.
- Hundertmal wichtiger als das Urheberrecht ist natürlich der Inhalt der Rede, den ich in Kürze auf der Seite M.H. und der NS referieren werde, es können ja nicht alle Heutigen Fraktur lesen. Wichtig ist ferner die Funktion der Klamotte in Leipzig: 1. möglichst viele Zaudernde (zu denen MH NICHT gehörte) zur verbalen Unterwerfung unter den NS zu kriegen (900 Unterzeichner), und 2. der Weltöffentlichkeit durch reputierliche Namen (bes. Sauerbruch und Pinder) Sand in die Augen zu streuen im Blick auf die Kriegsvorbereitungen, zu denen die reichsweite Abstimmung nach dem 11. 11. ein erster Schritt war, als außenpolitische Konfrontation. -- Eisbaer44 08:05, 18. Apr. 2011 (CEST)
- zum löschenden User: auf der verlinkten WP-Seite zum Recht steht deutlich, dass solche Links nach Meinung des dort Schreibenden "nicht erwünscht" sind, das reicht nicht zum Löschen, da eine Abwägung getroffen werden muss zum berechtigten, wissenschaftlichen Interesse ALLER USER am Lesen des Dokuments. Und hier noch der Link zur Rede des Heidegger (hier datiert 10. 11. 1933), und zwar in lateinischer Schrift, also leichter lesbar Online -- Eisbaer44 08:51, 18. Apr. 2011 (CEST)
Erstens mal: Hier gilt DACH-Recht, nicht US-Recht. Der Server-Standort ist für die rechtliche Bewertung völlig unerheblich (siehe Schutzlandprinzip). Dann: Links nach deutschem Recht sind immer erlaubt (siehe Urheberrechtliche Zulässigkeit von Hyperlinks). Ob sie erwünscht sind, ist natürlich eine andere Frage (siehe dazu Einzelrichtlinie 7). Aus dieser folgt, dass solche Links eher nicht erwünscht sind. Beachtet dabei aber den kleinen Nebensatz „solange deren Inhalte nicht selbst Gegenstand des Artikels sind“. -- Chaddy · D – DÜP – 14:46, 18. Apr. 2011 (CEST)
- Hier erstmal der Link, um den der Streit geht, damit auch andere User mitreden können und es sich beim wiederholten Löschen nicht immer um die einsame Entscheidung eines einzelnen Users handelt, der für dieses Lemma anscheinend die Richtlinienkompetenz (zB über "erwünscht" oder "nicht erwünscht" beansprucht: Bekenntnis ... zu Adolf Hitler .... Danke für Chaddys Hinweise, bei Einzelrichtlinie 7 sehe ich aber eher, dass es um Links zu Servern geht, die den (evtl. illegalen) Download von Musik oder Filmen ermöglichen. Ich wiederhole noch einmal, dass der Server www.archive.org ausschließlich wissenschaftliche und historische Texte bietet, und dass wir in WP -zig Hundert Sites haben, die diesen Link aufweisen. Aber Herr Heidegger sel. Angedenkens war schon immer etwas besonderes (jedenfalls für seine Gefolgschaft), da gelten natürlich andere Regeln als für den Rest der deutschen WP, klar-- Eisbaer44 20:35, 18. Apr. 2011 (CEST)
- Noch eine kleine Anmerkung zur rechtlichen Problematik: Seit heute ist das dank eines Urteils des BGH endgültig eindeutig geklärt: [1]. Links sind immer von der Meinungsfreiheit gedeckt und daher erlaubt. -- Chaddy · D – DÜP – 18:49, 19. Apr. 2011 (CEST)
Danke, setzen wir den Text aus diesem Link erst einmal hierher, bevor er bei der Tagesschau im Archiv verschwindet. Und welche Konsequenzen hat das Urteil für die WP-Seiten zum Urheberrecht, die der löschende User oben zu seiner Unterstützung angibt? Die müssen doch, wenn das Urteil bald schriftlich vorliegt, dort Auswirkungen haben, die Fachleute an die Arbeit, bitte.
Ab hier Zitat des vorgenannten externen Links:
Entscheidung des Bundesgerichtshofs: Aktenzeichen: I ZR 191/08
Links sind durch Meinungsfreiheit geschützt. Der Bundesgerichtshof (BGH) hat in einem neuen Grundsatzurteil die Presse- und Meinungsfreiheit gestärkt. Medien dürfen danach über rechtswidrige Angebote zum Aushebeln des Kopierschutzes berichten, ohne sich deshalb selbst der Urheberrechtsverletzung schuldig zu machen. Auch wenn in dem Presseartikel ein Link zu dem rechtswidrigen Angebot führt, werde dies vom Recht auf freie Berichterstattung gedeckt, so die Richter.
Link auf Kopiersoftware
In der Entscheidung ging es um den Internetdienst "heise online". Dieser hatte 2005 mehrere Berichte über illegale Programme zum Knacken des Kopierschutzes veröffentlicht. Der Bericht setzte sich kritisch mit den Programmen auseinander und verwies auch auf die Rechtswidrigkeit, weil durch die Umgehung des Kopierschutzes bei CDs und DVDs Urheberrechte verletzt würden. Gleichzeitig enthielt der Beitrag jedoch einen Link, mit dem der Leser zu der Kopiersoftware "AnyDVD" geleitet wurde. Mehrere große Unternehmen der Musikindustrie hatten Heise deswegen verklagt. Mit der Verlinkung, so die Argumentation, mache sich Heise gewissermaßen zum Mittäter von Urheberrechtsverletzungen. Landgericht und Oberlandesgericht München verurteilten den Onlinedienst Heise deshalb wegen Teilnehmerhaftung. Der Nachrichtendienst habe mit dem Link vorsätzlich zur Urheberrechtsverletzung beigetragen.
BGH-Urteil ist endgültig
Der I. Zivilsenat des BGH hob die Urteile nun auf und wies die Klagen gegen Heise endgültig ab. Die Verbreitung des Berichts und des Links sei vom Recht auf freie Berichterstattung der europäischen Grundrechte-Charta gedeckt, so die Urteilsbegründung. Links hätten den Charakter von Fußnoten und ermöglichtem dem Leser weitere Informationen. Auch ein Link sei deshalb vom Recht auf Informations- und Meinungsfreiheit gedeckt. Zudem habe der Onlinedienst auf die Rechtswidrigkeit der Programme hingewiesen, erklärte der I. Zivilsenat weiter. Auch eine Vorlage an den Europäischen Gerichtshof in Luxemburg lehnte der BGH ab, denn die Rechtsfrage zur Auslegung der europäischen Charta sei geklärt. Quelle: [2], aufgerufen 19. 4. 2011 -- Eisbaer44 03:46, 20. Apr. 2011 (CEST)
- Das Urteil wurde verkündet am 14. Oktober 2010. Hier der Wortlaut.-- -- Eisbaer44 03:55, 20. Apr. 2011 (CEST)
- Hatte einige Tage kein Internet, wegen Umzugs. Ich habe mich jetzt für diese wasserdichte Variante entschieden. Die Dateien auf GBS sind mit Absprache des Verlages nochgeladen, hier ist also alles legal. Zudem enthält der Band noch viele andere Zeugnisse der Zeit, die - soweit ich sehe - fast komplett online sind. Grüße ---- Tiſch-beynahe φ 10:20, 22. Apr. 2011 (CEST)
Enzyklopädie ?? !!
Ich dachte, WIKIPEDIA sei eine Enzyklopädie. Sieht nun aber so aus,, als daß es sich speziell hier wohl um ein Publikationsorgan der philosophischen Fakultäten handelt. Sicher ein exzellenter Beitrag, aber in diesem Rahmen so viele detailverliebte Ausführungen ??
Wie käme das an, wenn man beispielsweise beim Beitrag zum Architekten BEHNISCH hier sämtliche Pläne der von ihm realisierten Bauwerk präsentieren würde ? --91.47.206.247
- Du schlägst aber nicht ernsthaft vor, den Heidegger-Artikel auf die Länge des Behnisch-Artikels zu kürzen, oder? Wenn der Artikel dir zu lang ist, kannst du dich ja auf die Lektüre der Einleitung beschränken, da steht das Wichtigste drin. --Jossi 08:23, 26. Mai 2011 (CEST)
- Wikipedia ist eben eine Enzyklopädie und kein Lexikon, wie Anonymus richtig sagt, ohne es zu merken. Außerdem wird Heidegger niemals als Ganzes rezipiert, sondern man betrachtet meist einzelne Abschnitte (größtenteils eben Sein und Zeit, aber auch die Technikkritik). Man sollte eben vorher wisse, über was man sich informieren möchte, dann hoffe ich, daß der Artikel auch den Einstieg in die entsprechenden Abschnitte liefert. Philosophie ist eben kein Fastfood. ---- Tiſch-beynahe φ 08:29, 26. Mai 2011 (CEST)
Geringe Bedeutung?
"Die geringe Bedeutung, die Heidegger der Person des Denkers zusprach, lässt sich an den Worten ablesen, mit welchen er einmal eine Vorlesung über Aristoteles eröffnete: „Aristoteles wurde geboren, arbeitete und starb. Wenden wir uns also seinem Denken zu.“[23]"
Also bitte, wie kann man behaupten, dass er seinen Gedanken nur geringe Bedeutung zuweist, wenn er sich auf Aristoteles' Gedanken fokussiert? Aristoteles wurde seit über 2000 Jahren nicht widersprochen, Heidegger fasst vorallem seine Gedanken auf und relativiert damit Kant und alle neueren Sprecher - wie kann man auf wikipedia behaupten, dass er Artistoteles nur geringe Bedeutung anerkennt? Diese Aussage muss verändert werden! (nicht signierter Beitrag von 78.50.227.84 (Diskussion) 01:22, 14. Dez. 2011 (CET))
- Das war gar nicht auf Aritoteles im speziellen bezogen. Aber damit es noch allgemeinverständlicher ist, habe ich das leicht anders formuliert. --Lutz Hartmann 08:12, 14. Dez. 2011 (CET)
gesprochener Artikel
Ich bin vor kurzem auf das Projekt der gesprochenen Version gestoßen und meine ersten eher kleineren Stücke eingesprochen. Dann habe in der Wunschliste des Portals gesprochene Wikipedia diesen Artikel hier genannt gefunden und könnte mir vorstellen ihn einzusprechen. Ich habe mich bislang an eher technischen Artikeln versucht, bei denen das Hauptproblem in einer einigermaßen flüssigen Einbindung von technischen Datenlisten bestand und dafür noch einige texliche Vorarbeiten erforderlich waren. Der Text zu Heidegger erscheint mir nach erster Lektüre dagegen unmittelbar als Lesetext verwendbar. Einzig die Länge erfordert wohl eine Unterteilung, damit ein download nicht zu lang wird und man ggf. noch irgendwie in dem Text navigieren kann. Da wäre ich auf Voten der Autorenschaft angewiesen welche Unterteilung oder Kombination am sinnvollsten wäre. Falls ihr mal reinhören wollt, ob ihr mit der mir möglichen Sprachqualität einverstanden sein würdet, hier mein letztes Produkt Helgoland-Klasse (1909). Ich wäre auch nicht böse, wenn ihr hier feststellt, dass ihr lieber auf jemand vielleicht mit dynamischerer Sprechweise oder Zugang zu einem professionellen Studio warten wollt.--WerWil (Diskussion) 21:40, 21. Mai 2012 (CEST)
- Scheint ja niemanden zu stören (oder zu interessieren). Ich arbeite mich langsam durch den Text. Dabei steht immer noch die Frage zu beantworten wo sinnvollerweise der Artikel getrennt wird. In einer Datei scheint es mir zu groß. Im Moment habe ich mir überlegt, die Werke und Quellen (nicht die Einzelnachweise) in einen dritten Teil auszugliedern, der sehr kurz wäret (und für viele wohl sehr langweilig) und den eigentlichen Text nach "Umdenken der 30er Jahre" zu trennen. Sieht jemand Argumente für eine andere Einteilung?
- Eine weitere Frage die sich mir stellt ist, ob es vielleicht sinnvoll wäre, ein oder zwei Sätze zu Beginn zumindest des 2. Teilartikels zu formulieren, welche den Zusammenhang zum Letzten Abschnitt des vorherigen Teils herstellend, falls jemand die Teile nicht in unmittelbarem zeitlichen Zusammenhang hört. Könnte das jemand von den "Philosophen" hier versuchen?--WerWil (Diskussion) 14:10, 28. Mai 2012 (CEST)
- Hallo, WerWil, das klingt doch prima! Ich hatte damals überlegt, ob - wegen der Länge des Artikels - es sinnvoll wäre, wenn sich gelegentlich Frauen- und Männerstimme abwechseln (oder z.B. auch nur die Überschriften oder ähnliches von einer Frau gesprochen wird). Das könnte Ermüdungserscheinungen vorbeugen, ich denke da so an die Produktionen des Deutschlandfunks. Ich habe damals den Artikel mal von einer Computerstimme sprechen lassen und bin auf rund 3 Stunden gekommen, das ist selbst bei Deiner sehr klaren und (wie ich finde) gut betonten Ausdrucksweise ein vielleicht zu hartes Brot. Ich weiß nicht, ob Du aus dem Projekt Gesprochene Wikipedia jemanden kennst, mit dem zusammen das machbar wäre, falls Dir die Idee gefällt. Die von Dir vorgeschlagene Aufteilung halte ich für sinnvoll, das kann man so machen. Leider bezweifle ich, dass man in ein paar Sätzen alles vor 1930 zusammenfassen kann, da würden wir dem Leser nur vorgaukeln, das ließe sich so leichtverdaulich aufnehmen. Gerade die "Kehre" wird ja immer wieder im Kontrast zu der Philosophie davor erklärt und ist ohne diese nicht einfach zu begreifen... Viele Grüße ---- Tiſch-beynahe φ Seit 2006 für Sie da. 08:15, 2. Jun. 2012 (CEST)
Formulierug / Sinn
In der Einleitung bin ich auf folgenden Satz gestoßen, der m.E. falsch oder zumindest seltsam formuliert ist:
- Alle bisherigen philosophischen Entwürfe gaben ... nur eine einseitige Auffassung der Welt ... .
Die Formulierung Gaben eine Auffassung. ist mir zumindest unbekannt. Soll es hier vielleicht heißen gaben eine Auffassung wieder oder noch einfacher haben eine Auffassung oder wie soll es hier heißen?--93.223.111.70 11:24, 27. Mai 2012 (CEST)
In der Einleitung steht auch er hätte Ab Mitte 1930 .... Ist hier wirklich die Mitte des Jahres 1930 gemeint oder die 1930er?--WerWil (Diskussion) 21:33, 27. Mai 2012 (CEST)
- Hallo! Könnte mir jemand die Frage beantworten? Mir kommt es geradezu detailversessen und sehr seltsam vor, dass hier so exakt ausgesagt wird, dass er im Juni/Juli 1930 mit einem wohl mehrjährigen Projekt begann. --WerWil (Diskussion) 17:22, 30. Mai 2012 (CEST)
- Es ist wohl weniger die Frage der Perspektive auf ein mehrjäriges Projekt als die Frage, wann in etwa eine Neuorientierung erkennbar war. Und da ist der Zeitpunkt durchaus von Interesse. Gruß Lutz Hartmann (Diskussion) 08:26, 31. Mai 2012 (CEST)
- Danke, dass du antwortest, aber heißt das nun, dass die Mitte des Jahres 1930 gemeint ist, oder ist das eine Allgemeine Anmerkung?
- (Übrigens wird diese exakte Datierung im entsprechenden Abschnitt nicht erwähnt dort beginnt der Umschwung einfach 1930 - normalerweise fasst die Einleitung den Text zusammen und enthält nicht zusätzliche Details die in der ausführlichen Darstellung nicht aufgenommen werden.)--WerWil (Diskussion) 15:49, 31. Mai 2012 (CEST)
- Es ist wohl weniger die Frage der Perspektive auf ein mehrjäriges Projekt als die Frage, wann in etwa eine Neuorientierung erkennbar war. Und da ist der Zeitpunkt durchaus von Interesse. Gruß Lutz Hartmann (Diskussion) 08:26, 31. Mai 2012 (CEST)
denkerisch
Der Duden kennt "denkerisch" nicht. Was soll es bedeuten und wie kann man es umschreiben? GEEZERnil nisi bene 08:46, 4. Jul. 2012 (CEST)
- Google Book Search kennt es sehr wohl. --AndreasPraefcke (Diskussion) 08:49, 4. Jul. 2012 (CEST)
- Wie lösen wir das? Bedeutet es "denkend" ? Kann es jemand ins Wiktionary setzen? Es kommt praktisch nur in Philophie/Religions-Artikeln vor. "Fachbegriff"? GEEZERnil nisi bene 08:58, 4. Jul. 2012 (CEST)
- DUDEN - Das große Wörterbuch der deutschen Sprache:
- den|ke|risch <Adj.>: von einem denkenden Menschen ausgehend, ihn betreffend: eine -e Leistung; Dies Motiv macht klar, dass Hesiod ein bestimmtes gereinigtes Götterbild durchzusetzen versuchte, nach dem Zeus als Vater der Götter und Menschen in d. abgeklärter Weise aufzutreten und nicht wild zu tanzen hatte (SZ 12. 11. 1998, 98).
- --Dirk Bindmann (Diskussion) 09:04, 4. Jul. 2012 (CEST)
- Nehme alles zurück. Rätselhaft... Jetzt wird es auch online angezeigt... GEEZERnil nisi bene 09:08, 4. Jul. 2012 (CEST)
Neutralität
Der Nationalsozialismus Abschnitt ist überhaupt nicht neutral, er muß unbedingt verbessert oder gelöscht werden. Zum Beispiel dieser Satz, total widersprüchlich :
"Zwar untersagte er als Rektor Bücherverbrennungen an der Universität und die Aufhängung des „Judenplakates“, andererseits unternahm er nichts, um die zunehmenden antisemitischen Ressentiments an der Universität einzudämmen."
Oder dieser, unglaublich subjektiv :
"Der Grund war nicht – wie er dies später selbst darstellte –, dass er die nationalsozialistische Hochschulpolitik nicht mittragen wollte, vielmehr ging ihm diese nicht weit genug: Heidegger plante eine zentrale Dozentenakademie in Berlin."
In den nächsten Tagen versuche ich den Abschnitt zu verbessern, wenn ich darf.
Filinthe (Diskussion) 15:38, 31. Mai 2012 (CEST)
- Also ich stecke nicht im Stoff, aber rein von den Formulierungen her sehe ich weder Widersprüche noch eine ausgewiesene Subjektivität. Ich setze dabei voraus, dass es z. B. Aussagen Heideggers gibt, dass er eine über die NS-Hochschulpolitik hiausgehende Programmatik verfolgte. Wäre dem nicht so, dann wäre die Aussage schlicht falsch und nicht subjektiv.--WerWil (Diskussion) 15:52, 31. Mai 2012 (CEST)
Hallo, der erste Satz ist ja Widersprüchlich : Heidegger hat antisemitische Maßnahmen verboten, aber er hat Antisemitismus nicht verhindert. Wo liegt den Unterschied? Hat Heidegger nicht genug gehandelt? Es klingt wie ein Vorwurf. Wenn es aber um Nazismus geht, wer hat genug gehandelt? Churchill?
"Der Grund war nicht – wie er dies später selbst darstellte..." : diese Behauptung ist eine reine Interpretation ohne Querverweis. Wer hat gesagt, dass Heidegger gelogen hat? Eine Quelle muß gegeben werden, sonst ist es eine persönliche Meinung. Ich sage nicht, dass es falsch ist, es liegt nur an den Formulierungen. Filinthe (Diskussion) 11:54, 1. Jun. 2012 (CEST)
- Du siehst keinen Unterschied in den Aussagen? Der Satz soll doch zum Ausdruck bringen, dass Heidegger in Bezug auf Antisemitismus widersprüchlich gehandelt hat und genau das macht er auch. Heidegger widersetzte sich bestimmten Maßnahmen, anderes duldete er.
- Zu dem folgenden Vorwurf, würde ich sagen, hier liegt dann ein formulierungsproblem deinerseits vor. Wie du nun richtig feststellst ist diese Aussage nicht einzeln belegt - ob eine der genannten Quellen diese belegen kann weiss ich nicht -, ob es sich damit um eine rein subjektive Meinungsäußerung handelt ist damit aber noch nicht bewiesen. Ich denke aber auch, dass in einem sonst so gut mit Einzelnachweisen versehenen Text eine solche Wertung exakt zuzuordnen sein sollte. --WerWil (Diskussion) 19:45, 1. Jun. 2012 (CEST)
Ob Heidegger widersprüchlich gehandelt hat, muss bewiesen werden. Welche Gelehrte hat das geschrieben? So funktioniert Wikipedia, mit Fakten und Quellen. Daran fehlt es hier. Was genau hätte Heidegger machen sollen? Ich bin persönlich gar nicht davon überzeugt, dass Heidegger widersprüchlich gehandelt hat, deswegen erwarte ich Details, sonst denke ich weiter, dass Heidegger Antisemitismus gekämpt hat, wie Fakten es bestätigen. Ebenso glaube ich nicht, dass er gelogen hat. Bei diesem Thema sind Quellen unentbehrlich, da fast Alles was die Heidegger Kontroverse betrifft strittig ist. Filinthe (Diskussion) 23:06, 1. Jun. 2012 (CEST)
- Es wurde damals beim Erstellen des Artikel abgesprochen, den Teil mit den Bewertungen in Heidegger und der Nationalsozialismus auszulagern und hier nur die historiographishen Geschehnisse abzuschildern. Daher möchte ich bitten, solche Diskussionen nach dort zu verlagern, genauso wie Zitate und andere Bewertungen zum Thema. ---- Tiſch-beynahe φ Seit 2006 für Sie da. 08:08, 2. Jun. 2012 (CEST) PS: Der Satz bezüglich der "Doktorakademie" in Berlin lässt sich irgendwo im Safranski belegen, das können wir bei Zeiten nachtragen.
- Hallo, danke für die Nachrichten. Das Problem liegt eben darin, daß es hier schon viele Bewertungen gibt. Deswegen habe ich Neutralität ausgerufen. Die "Heidegger und der Nationalsozialismus" Seite ist viel mehr vorsichtig. Ich kann mit anderen Quellen ein Gegengewicht beitragen. Was meinen Stil betrifft, muß ich leider gestehen, daß Deutsch nicht meine Muttersprache ist, aber vielleicht könntet ihr mir dabei helfen? Danke im Voraus Filinthe (Diskussion) 13:43, 2. Jun. 2012 (CEST)
- Hallo Filinthe! Wenn Dir die Seite "Heidegger und der Nationalsozialismus" zu einseitig erscheint, kannst Du sie gerne um ein Gegengewicht ergänzen. Wie gesagt, hier im Artikel sollten das nicht rein, denn später kommt wieder jemand, der Dein Gegengewicht um ein weiteres Gegengewicht ergänzen möchte und so weiter bis ins Unendliche. Das würde der Lesbarkeit des Artikels zu sehr schaden. Was Deinen Stil betrifft, so muss ich Dich vielmehr loben, Dein Deutsch ist sehr klar und gut artikuliert und man versteht sehr genau, was Du sagen möchtest, also bravo! Natürlich gibt es hier und dort ein paar grammatische Fehler, aber die werden wir schon nach und nach korrigieren können. Viele Grüße ---- Tiſch-beynahe φ Seit 2006 für Sie da. 16:30, 2. Jun. 2012 (CEST)
Filinthe hat einige POVs aus den Kommentaren zur Biblio entfernt; dabei auch non-POV mit-gelöscht - bei Petzet hab ich den non-POV-Anteil wiederhergestellt. --Machtjan X 14:43, 20. Aug. 2012 (CEST)
Defekte Weblinks
- http://webcast.berkeley.edu/course_details.php?seriesid=1906978475 (Internet Archive) – GiftBot (Diskussion) 01:56, 26. Sep. 2012 (CEST)
- war ein Einzelnachweis, daher nur als tot markiert. Wenn jemand einen besseren Beleg als den Webcast hat, nichts wie weg damit! --Flominator 19:06, 29. Nov. 2012 (CET)
- http://www.taz.de/1/leben/buch/artikel/1/disparat-in-fuehrers-naehe/ – GiftBot (Diskussion) 01:56, 26. Sep. 2012 (CEST)
- hatte eher den Charme von "zum Weiterlesen", daher einfach entfernt --Flominator 19:06, 29. Nov. 2012 (CET)
Frage bzgl. Beerdigung
Hallo, ich mißbrauche diese Seite für eine Nachfrage: Kann mir jemand der Experten sagen bzw. freundlicherweise nachsehen, welche Texte genau bei Heideggers Beerdigung gelesen wurden (bestenfalls mit Quelle)? Hier im Artikel ist die Rede von einigen Hölderlin-Gedichten und einer Grabrede. Welche Gedichte, interessiert mich besonders. – Ein merkwürdiges Gefühl eben beim Schauen auf den Artikel, wie lange ist das her, daß meinereiner aus einem Stub Sein und Zeit eine Art Artikel gemacht hat, ehe sich Tischbeinahe (wie gehts?) der Sache angenommen hat: Und jetzt stehen hier immer noch diese großartigen Artikel, und eine erste Studentengeneration liest sie und wird von uns geschickt in eine Richtung gelenkt ;-). Ein wenig stolz können wir sein, nicht? Besten Gruß--Pangloss Diskussion 13:24, 6. Okt. 2012 (CEST) PS: Vor einiger Zeit Bernhards Alte Meister mit der Tirade gegen Heidegger gelesen, am Ende bin ich vor Lachen fast vom Stuhl gefallen. „Der Frauenphilosoph“! und: „Es ist zum Kotzen.“
Heideggers Eintrag in der Zeittafel zur Philosophiegeschichte
Ich schreibe hier, weil ein (zurecht) exzellenter Artikel wahrscheinlich auch bedeutet, dass ein paar Experten diese Diskussionsseite lesen. Den Eintrag zu Heidegger in der Zeittafel zur Philosophiegeschichte finde ich aus drei Gründen recht dürftig: Erstens hätte sich Heidegger gegen die Einordnung Existenzphilosophie wohl gewehrt. So wie ich das sehe, sind in Sein und Zeit existenzphilosophische Elemente enthalten, aber eine rein existenzphilosophische Interpretation ist nicht in seinem Sinne. (Er meinte ja zumindest, Sartre habe ihn missverstanden.) Im Spätwerk kann ich nichts Existenzphilosophisches mehr erkennen. Meines Erachtens wäre eine Einordnung unter Phänomenologie sinnvoller, aber ein Experte kann das sicher besser beurteilen. Zweitens steht dort "phänomenologische Ontologie – Sein = In-der-Welt-Sein". Zum einen weiß ich nicht, ob phänomenologische Ontologie die richtige Bezeichnung ist, in diesem Artikel stehen nur Hermeneutische Phänomenologie und Fundamentalontologie als Bezeichnungen. Auf jeden Fall scheint Fundamentalontologie die wichtigste zu sein, am besten könnte man diese vielleicht zusammen mit der ontologischen Differenz in einem Stichpunkt erwähnen. Zum anderen ist das In-der-Welt-sein bloß die phänomenlogische Beschreibung des Daseins. (So steht es zumindest hier.) Somit hat es nicht mit dem Sein schlechthin zu tun, sondern eben nur mit dem Dasein. Drittens stellen die vier Stichpunkte nach meiner Beurteilung nur Aspekte von Sein und Zeit dar, das Spätwerk bleibt unbeachtet.
Am besten wäre es wahrscheinlich, jemand, der sich auskennt, schriebe den Eintrag komplett neu. Wenn ich mir den zu Hegel ansehe, kann er auch ruhig ein wenig länger werden, denn an Einfluss mangelt es Heidegger ja nicht. (nicht signierter Beitrag von Letkhfan (Diskussion | Beiträge) 02:26, 14. Sep. 2012 (CEST))
Geschichtsdaten
"...und so wurde am 1. Dezember 1945 der Fall erneut aufgenommen. Heidegger verwies hierbei auf ein Gutachten Karl Jaspers vom 22. Dezember 1945." Wie kann H. am 1 Dezember auf ein Gutachten verweisen, welches erst am 22. erscheint? Entweder war besagtes Gutachten eine zuvor abgekartete Sache, oder die Daten sind schlichtweg falsch! Sador (Diskussion) 14:27, 8. Mär. 2013 (CET)
Heidegger-Insitut
Vielleicht weiß es der ein oder andere Sachkundige ja schon: An der Bergischen Universität Wuppertal wurde kürzlich ein Martin-Heidegger-Institut ins Leben gerufen. Dieses ist das erste seiner Art, wird künftig von wichtigen Philosophen und Heidegger-Forschern unterstützt und könnte zu einer akademischen Größe in der Welt der Philosophie und Literatur - sowohl der allgemeinen als auch der auf Heidegger speziell bezogenen - werden. Daher würde ich das Thema gerne in den Artikel einbinden. Meine Frage dazu: Wo könnte man das eingingen? --wuppertaler Diskussionsbedarf? um 13:47, 3. Mär. 2013 (CET)
- Das sind mal wichtige news. Ich würde es ausgesprochen begrüssen, wenn du den Artikel um aktuelle Sachverhalte ergänzt. Ich würde sie als "aktuelle Heideggerforschung" als Punkt 1.5 ergänzen. Grüsse, Sador (Diskussion) 14:31, 8. Mär. 2013 (CET)
- Auch wenn mittlerweile leider etwas Zeit vergangen ist - habe den Artikel nun ergänzt. Wirklich viel kann man leider noch nicht schreiben, daher möchte ich dich/euch gerne einladen, weitere Ergänzungen vorzunehmen. --wuppertaler Diskussionsbedarf? um 12:50, 29. Apr. 2013 (CEST)
Foto
Gibt es eigentlich kein richtiges Foto von ihm in der Wikipedia? Würde nämlich auch gut in den Artikel passen! --91.14.167.181 12:15, 10. Aug. 2013 (CEST)
Zum Widersprüchlichen
Es geht um folgende Passage: "Am 27. April 1934 trat Heidegger vom Amt des Rektors zurück, da seine Hochschulpolitik weder an der Universität noch bei der Partei genügend Unterstützung fand. Der Grund war nicht – wie er dies später selbst darstellte –, dass er die nationalsozialistische Hochschulpolitik nicht mittragen wollte, vielmehr ging ihm diese nicht weit genug: Heidegger plante eine zentrale Dozentenakademie in Berlin. (...)" – Also zunächst einmal widerspricht sich der zweite Satz (inkl. dem Teil nach dem Doppelpunkt) in sich, denn entweder geht man mit einer (Hochschul-)Politik (hier: der nationalsozialistischen) konform oder eben nicht. Wenn hier nun steht "nicht weit genug", dann ist das eine Formulierung, die auf theoriefinderische Weise die Nonkormität Heideggers ausdrückt, da H. sich eine andere Hochschulpolitik wünschte als dies die führenden deutschen Nationalsozialisten wollten. Wenn man dies so schreibt, dann bedeutet das ja, dass man den Anspruch einfließen lässt, zu wissen bzw. festlegen zu können, was "noch nationalsozialistischer" und was eine davon abweichende politische Ausrichtung sei, und bzgl. der genannten Angelegenheit zu wissen bzw. festlegen zu können, dass H.s Ausrichtung eine "noch nationalsozialistischere" sei. Wenn nun (weiter im TF-Kontext) behauptet wird, dass es nicht so sei, dass der Grund für den Rücktritt der sei, dass H. die NS-Hochschulpolitik nicht mittragen wollte, obwohl er dies später aber so äußerte, dann ... ist man m.E. als Artikel-Autor nicht geeignet, da offenbar voreingenommen und anmaßend! Denn H.s Aussage steht natürlich nicht dem entgegen, dass er mit der Hochschulpolitik nicht konform ging, sondern unterstützt diese sogar, und ist somit kein Widerspruch dazu (was aber behauptet wird. v.a. kraft des Wortes "vielmehr" als "sondern" in diesem Kontext). --80.187.109.19 18:05, 28. Sep. 2013 (CEST)
relation to Jaspers
Ab 1920 begann der freundschaftliche Briefwechsel mit dem Philosophen Karl Jaspers.
This involves an elision : the correspondence is the very least of what transpired using a small inheritance of Jaspers' wife to pay for repeated trips made by Heidegger to see Jaspers and talk with him ( and to be with Arendt ? )
This half-truth is as unhelpful as the separation of the events of WWI and the arrival of Husserl when the critical points are the death of Husserl's leading exponent and interpreter in that war and the death of Husserl's son in that war which new Lutheran Husserl had embraced enthusiastically as a "German".
This is very far from the "Verstehen" of those years which one might expect given the facts now established by German historians of philosophy with regard to Martin Heidegger in the years 1915 to 1927.
Grshiplett (Diskussion) 23:27, 24. Okt. 2013 (CEST)
- I think you can't read one sentence only. See the later section Heidegger#Nationonalsozialismus as well as the special article Heidegger und der Nationalsozialismus. In the 20s indeed there was a friedly relation between Jaspers and Heidegger. Lutz Hartmann (Diskussion) 16:13, 25. Okt. 2013 (CEST)
Vater: Mesmer oder Mesner?
ich bin mir nicht ganz sicher, aber den Beruf Mesmer gibt es m.E. nicht, nur den Mesner. ich traue mich nicht, das im Artikel und den Bildunterschriften zu ändern - macht ihr das? (nicht signierter Beitrag von Rossischr (Diskussion | Beiträge) 12:26, 28. Dez. 2013 (CET))
- Beide Begriffe existieren gleichbedeutend, kann also so bleiben. --Der Hirte (Diskurs?) 18:09, 28. Dez. 2013 (CET)
- Und in Meßkirch heißen sie Mesmer, bis heute. --Zollernalb (Diskussion) 18:14, 28. Dez. 2013 (CET)
Bildunterschrift
Ist es nicht unangemessen, das Bild der St. Martin-Kirche zu untertiteln mit "Kirche St. Martin, in der Martins (sic!) Vater das Amt des Mesners versah"? Wikipedia ist doch kein Familienalbum! (nicht signierter Beitrag von PPosthorn (Diskussion | Beiträge) 23:18, 30. Jan. 2014 (CET))
- Das sehe ich auch so. Ich hab's geändert. --Jossi (Diskussion) 14:06, 31. Jan. 2014 (CET)
Konradihaus
In der Rubrik "Kindheit, Jugend und Studium" wird das Konradihaus in Konstanz genannt, jedoch ein Verweis zum Suso-Gymnasium gesetzt. Diese beiden Einrichtungen sind jedoch nicht identisch. Da ich bis zur Schliessung des Konradihauses dort arbeitete, verfasste ich vor 15 Jahren eine Chronik in Wort und Bild und stellte sie ins Netz. Wenn ein Link von Seiten des Verfassers von "Heidegger" gewünscht wird zu dieser Chronik, so wäre ich damit einverstanden. Die Chronik unter http://stoessel.wordpress.com/erzbischofliches-studienheim-sankt-konrad/ (nicht signierter Beitrag von 5.56.197.239 (Diskussion) 21:02, 7. Sep. 2014 (CEST))
2015 Philosoph Günter Figal tritt als Vorsitzender der Martin-Heidegger Gesellschaft zurück
"Die Verstrickung Heideggers in den Nationalsozialismus ist viel größer, als wir bisher wissen konnten, und das heißt, man muss unter diesem Gesichtspunkt die 30er-Jahre-Phase überhaupt erst mal gründlich erforschen. Und das kann man, sobald hinreichend Material dafür da ist." (Günter Figal) Der Nachlass, Tausende von Manuskriptseiten im Deutschen Literatur-Archiv in Marbach ist noch unzugänglich. SWR2--91.34.198.236 19:12, 16. Jan. 2015 (CET)
- Danke für das Link. Ein Bemerkung Figals in dem SWR2-Beitrag kommt mir wichtig genug vor, sie hier im Wortlaut zur Diskussion zu stellen:
- „Ich habe die Heidegger-Gesellschaft nie als einen Verein zur Heldenverehrung verstanden, sondern immer als ein Forum für eine kritische und sachliche Auseinandersetzung mit dem Denken Heideggers, aber als Vorsitzender einer Gesellschaft, die einen Namenspatron hat, ist man ja in gewisser Weise auch Repräsentant dieser Person, und das möchte ich nach der Lektüre der Schwarzen Hefte, und zwar speziell der antisemitischen Passagen in den Schwarzen Heften nicht mehr sein. Mich haben diese Äußerungen nicht nur schockiert, sondern derart umgewendet, dass das mir doch sehr schwierig zu sein scheint, das mit zu repräsentieren.“ (Günter Figal) --Machtjan X 10:23, 17. Jan. 2015 (CET)
Fritz Heidegger
@Pythagomath: Mit welchem Recht wird Fritz Heidegger, der wohl in besonderer Weise tief mit dem Werk seines Bruders vertraut war, aus dem Artikel entfernt? Dass Fritz "keinen akademischen Background" hatte, kann es ja wohl nicht sein. Zum Verhältnis der beiden Brüder liegt eine reputable Studie vor, cf. Hans Dieter Zimmermann: Martin und Fritz Heidegger [3]. --Stobaios 19:21, 16. Feb. 2015 (CET)
- Hallo Stobaios, Du hast Recht, ganz entfernen sollte man den lieben Fritz wohl nicht. Allerdings finde ich seine Erwähnung in der Einleitung fehl am Platz, da er weder für Heideggers philosophischen Kernaussagen noch für die Heidegger-Rezeption eine wesentliche Rolle spielt. Wie wäre es, den Abschnitt in den biographischen Teil zu verschieben und als Quelle statt der "Badischen Zeitung" die von Dir angeführte Studie zu referieren? Grüße --Pythagomath (Diskussion) 22:20, 16. Feb. 2015 (CET)
- Tachchen, ich habe mal den „rausgeworfenen“ (das ist ja immer das Einfachste, nicht wahr?) Text über Fritz, etwa wie angeregt, wieder eingefügt, bis auf Weiteres. Mir scheint die Disk über die Reputation von Presse-Artikeln als Ref allzu billig, muss ich sagen, noch dazu, wenn es einer von einer Autorin mit einem eigenen Lemma hier ist; aber dazu steht in dieser Disk bereits mehr als genug. Jene beiden dort diskutierten Hinweise fehlen nach wie vor im dortigen Artikel, schade (ich gehe davon aus, sie stimmen; entsprechend wäre ihre „Heraushaltung“ ebenfalls eine billige Angelegenheit...). Über Fritzens Verbleib in der WP musste ja auch erstmal heftig diskutiert werden. --Hungchaka (Diskussion) 13:42, 18. Mär. 2015 (CET)
Ein interessantes Foto,
in einer hier ab und an ach so verpönten Presse: Badische-zeitung.de, 17. März 2015, Bettina Schulte: Unirektor Schiewer zum Streit um den "Heidegger-Lehrstuhl". Siehe auch Kommentar dort. --Hungchaka (Diskussion) 16:04, 18. Mär. 2015 (CET)
„Gleichwohl ist sein Werk inhaltlich umstritten.“
Inwiefern ist das für einen bedeutenden Philosophen irgendwie bemerkenswert? Gibt es eine Idee, das zu spezifizieren? Und kann das in der Einleitung Platz finden? --Chricho ¹ ² ³ 11:45, 8. Jun. 2015 (CEST)
- Hallo Chricho. Diese Formulierung geht auf eine Diskussion aus 2008 zurück (siehe "Rezeption") und war ein Kompromiss, um einerseits die nach wie vor bemerkenswerte Popularität Heideggers einführend zu erwähnen, dabei jedoch auch zum Ausdruck zu bringen, dass sein Gesamtwerk bis heute inhaltlich ungewöhnlich stark in Zweifel gezogen wird. Aus dem Artikel geht Näheres meines Erachtens recht gut hervor (siehe die Abschnitte "Kritik" und Nationalsozialismus), ob nähere Erläuterungen diesbezüglich unbedingt in die Einleitung gehören, das möchte ich bezweifeln. Besten Gruß --Phipus (Diskussion) 13:59, 10. Jan. 2018 (CET)
„Nach einer recht konventionellen Dissertation und Habilitation wurde Heideggers Vertrauen in die damalige Schulphilosophie vor allem durch Denker wie Kierkegaard, Nietzsche und Dilthey erschüttert.“
Wer verrät mir, was der Satz mit der angegebenen Quelle zu tun hat? Die Dissertation kommt in der Quelle nicht vor, ebensowenig die „Schulphilosophie“ oder eine solche genaue zeitliche Einordnung einer „Erschütterung“. --Chricho ¹ ² ³ 15:25, 29. Jul. 2015 (CEST)
Promotion, Habilitation
Sind, soweit ich das sehe, erst mit der Veröffentlichung der Arbeiten abgeschlossen. Das war jeweils erst im Folgejahr. Muss korrigiert werden. Einwände? --Chricho ¹ ² ³ 15:27, 29. Jul. 2015 (CEST)
Befindlichkeit
Auf der Seite Befindlichkeit ist auch die Befindlichkeit im Sinne von Heidegger abgehandelt. Meines Erachtens in einer unzulässigen Mischung mit Psychologischem. Vielleicht kann mal ein Experte drauf schauen. Wenn´s passt, kann man ja auch ein "Siehe auch" setzen.
--Karl-Hagemann (Diskussion) 18:18, 25. Dez. 2015 (CET)
Heidegger-Gesamtausgabe bei Klostermann
Es sei hier darauf hingewiesen, dass die von Vittorio E. Klostermann bisher herausgegebenen Bände der Gesamtausgabe z.Z.einer harschen Kritik ausgesetzt sind. Die Vorwürfe beziehen sich vor allem darauf - wie eine Reihe von Wissenschaftlern im In- und Ausland festgestellt hat -, dass neben allgemeiner Fehlerhaftigkeit (z.B. Fehllesungen)in dieser Edition besonders Passagen mit typisch nationalsozialistischen und antisemitischen Inhalten verfälscht oder unterdrückt wurden, so dass diese noch unvollendete Gesamtausgabe wissenschaftlichen Editionskriterien in keiner Weise entspricht. Dazu hat sich jüngst in der soeben erschienenen Ausgabe der Vierteljahresschrift für Zeitgeschichte Heft 1 /2016 Richard Wolin in seinem Artikel "Eine Art Schadensabwicklung" geäußert.(Yeni Cifci) (nicht signierter Beitrag von 2003:66:8824:AD01:3499:71BC:41E2:64E4 (Diskussion | Beiträge) 19:51, 17. Jan. 2016 (CET))
Gestell-Begriff
Mir fiel beim Gestell-Abschnitt eine recht unscharfe wenn nicht gar falsche Interpretation des Gestell-Begriffs auf. So heißt es im Artikel:
"So stellt also der Mensch mittels Technik die Natur vor sich als bloße Ressource. Er tut dies in Verwendung technischer Mittel, deren Gesamtheit Heidegger Gestell nennt."
Und weiter:
"[...] Auf der anderen Seite liefert das technische Weltentdecken die Interpretation dessen, was mit dem Entdeckten zu tun ist, gleich mit: Das Entdeckte wird Objekt der Manipulation oder verkommt zur bloßen Ressource. Heidegger sagt, die Technik stelle die Dinge auf ihre Verwendbarkeit. Daher die Rede von Technik als Ge-stell."
Die Gesamtheit der Verwendung technischer Mittel soll also dieses Gestell sein, Techik als Ge-stell? Das liest sich in "Die Technik und die Kehre" aber anders. So heißt es: "Ge-stell heißt das Versammelnde jenes Stellens, das den Menschen stellt, d.h. herausfordert, das Wirkliche in der Weise des Bestellens als Bestand zu entbergen. Ge-stell heißt die Weise des Entbergens, die im Wesen der modernen Technik waltet und selber nichts Technisches ist"[Hervorhebung durch mich], Heidegger, Martin: Die Technik und die Kehre, Stuttgart, 9. Auflage 1996, S. 20. Es heißt zwar, dass das Wesen der Technik im Gestell beruhe (Ebd., S. 25), aber nicht, dass Gestell gleich Technik ist: "Es ist nichts Technisches, nichts Maschinenartiges. Es ist die Weise, nach der sich das Wirkliche als Bestand entbirgt."
So fände ich treffender, wenn es im Artikel vielleicht hieße: "Er tut dies in Verwendung technischer Mittel. Diese Verwendung charakterisiert Heidegger als Entbergen des Wirklichen als Bestand oder Ressource. Dieses Entbergen ist ein Modus des Stellens, des Herausforderns. Das Stellen als ganzheitliches Phänomen wird wiederum als Gestell bezeichnet. Das Gestell fordert laut Heidegger in erster Linie den Menschen heraus, es ist ein Interpretationsrahmen, mit dem der Mensch an die Welt, an die Natur herangeht und sie daraufhin "stellt", als Bestand oder Ressource formt, nutzbar macht." Die Interpretation des "Gestellten" ergibt sich also nicht aus dem Stellen selbst, sondern ist ihr vorgeschaltet, wie auch das Gestell zuerst den Menschen herausfordert:
"Dementsprechend zeigt sich das bestellende VErhalten des Menschen zuerst im Aufkommen der neuzeitlichen exakten Naturwissenschaft. Ihre Art des Vorstellens stellt der Natur als einem berechenbaren Kräftezusammenhang nach. Die neuzeitliche Physik ist nicht deshalb Experimentalphysik, weil sie Apparaturen zur Befragung der Natur ansetzt, sondern umgekehrt: weil die Physik, und zwar schon als reine Theorie, die Natur daraufhin stellt, sich als einen vorausberechenbaren Zusammenhang von Kräften darzustellen, deshalb wird das Experiment bestellt, nämlich zur Befragung, ob sich die so gestellte Natur und wie sie sich meldet" [Hervorhebung durch mich], Ebd. S.21.
Insofern denke ich, dass die Gleichsetzung von Technik und Gestell nicht haltbar ist, dass das Gestell vielmehr als eine Art Deutungsrahmen der Welt erscheint, die sich dem Menschen aufdrängt, ihn herausfordert (wie?), die Welt, die Natur nach einer bestimmten Interpretation auf diese zu entwerfen. Also im Namen der Verwertung, Nutzbarmachung und Inbestandnahme die Natur daraufhin zu "stellen". Wenn ihr mir in meiner Deutung zustimmt, kann ich diese auch noch weiter vertiefen und ausformulieren. Wenn nicht, bitte ich lediglich um Begründung und Nachsicht, bin neu im Wikipedia-Team! :)
--Daniel Stil 16:35, 27. Jan. 2016 CEST
- Werter Kollege auf der Schwelle zum Semester vier, dazu dieses: worteschmiedende Philosophen neigen zum Wandel in der Bestimmung ihrer Schöpfungen, reichhaltig Werk hat die Fachbereichsbibliothek der Heidelberger Uni da zu bieten. Zur Sache: H. sagt, expressis verbis hier und auch summa summarum, das Ge-stell ist "das Wesen der Technik". Die "Gesamtheit der Technik und ihre Verwendung" ist dann m. E. als Paraphrase akzeptabel. Wenn trotzdem "Gesamtheit" durch "Wesen" ersetzt wird, hat vielleicht niemand was dagegen, aber dafür hätten ein paar Worte genügt. Fettgedruckte Zeilen gelten bei WP zudem als Schreien und sind auch im akademischen Diskurs irgendwie orientierungsstufig. Wir können meist ohne Zeigefinger folgen. Allemal aber beste Grüße nach Heidelberg.--BaneshN. (Diskussion) 13:32, 9. Sep. 2016 (CEST)
Ambiguity or no ambiguity about one phrase from Schwarze hefte
Hallo,
(Ich kann Deutsch lesen, aber nicht gut schreiben.)
Schwarze Hefte have only been published in German.
1. Have German newspapers etc. had articles by lektors or Gymnasium teachers (or even professors), that "'the gas chambers' horrors", is a phrase that is not 100 % unambiguous in the context of Heidegger's diaries - Schwarze hefte?
2. Has there been claims that a writer might put "gas chambers" in quotation marks, because it is or might be regarded as an euphemism (for a killing chamber)?
3. Has there been claims that a writer might put "gas chambers" in quotation, because one view might be that the horrors are not something that suddenly (Deus ex machina) appear in gas chambers, out of nothing; by putting "gas chamber" in quotation marks, a writer might signal (to himself, in his diaries) that the horrors belong to - or are a consequence - of many failures of humanity directly preceding the murders.
4. (One of the other wikipedias, mentions - in the article about Heidegger, in the first sentence in the section about "After the War", about the " 'gas chamber' horrors" quote; I now question if the "gas chamber quote" belongs in a article about Heidegger; I wanted to ask here first, mainly to find out if at least articles in German newspapers have opined that the quotes meaning is not 100 percent certain in context.)
5. I am aware that there are seperate wikipedia articles about Schwarze Hefte, but in part my question is: Is there a general view that for now, the " 'gas chamber' horrors" topic, (for now) does not have enough mass of notable references to indicate that the subject belongs in the main article about the philosopher?
6. On another wikipedia, Heidegger's attire is mentioned in the main article; my first impression is that the text is trying to hint that Heidegger in some way was out of touch - and that manifested itself in his choice of regional/provincial clothing. But that topic I think might not be difficult to resolve on that wikipedia. Thank you. 178.232.222.217 19:06, 2. Mai 2016 (CEST)
- Did you read Martin Heidegger und der Nationalsozialismus? Your questions might fit better for the talk page of this article. --Jossi (Diskussion) 19:46, 2. Mai 2016 (CEST)
- Hallo Jossi,
- Well, yes. And I see now that since the gas chamber is mentioned in that article (and not in the main article), and referenced to - with reference number cirka 800, then: At "your" recommended article's discussion, is possibly a better place to ask most of these questions. Thank you. 178.232.43.255 22:01, 2. Mai 2016 (CEST)
Arendt
Laut Artikel begann und endete die Liebesgeschichte 1925, ist das richtig?--Mondrian v. Lüttichau (Diskussion) 12:00, 16. Aug. 2016 (CEST)
- Ja und nein. Ich habe es im Artikel präzisiert und belegt. --Jossi (Diskussion) 16:01, 16. Aug. 2016 (CEST)
Wahrheitsbegriff, Kehre
Bezüglich Kapitel 5.1.: "Das Umdenken in den 1930er Jahren: Die Kehre, Der Wandel im Wahrheitsverständnis" behandelt als Unterkapitel "A-letheia: Ver- und Entbergung des Seins"
Die A-letheia-Lesung als "Unverborgenes" und zu Enthüllendes ist schon 1927 die Definition der Hermeneutik als "Phänomenologie des Daseins" in SuZ, was hier in 5.1. zwar mit "Unverborgenheit" erstmals angedeutet, dann aber jedenfalls verwirrend fortgesetzt wird, denn A-letheia wird drei Absätze lang unter dem Thema "die Kehre", 1930, erörtert - evtl., weil H. es in "Das Wesen der Wahrheit" wiederholt - wobei es hier aber keinen Hinweis mehr auf die Präzedenz in SuZ gibt, in der auch die Deutung der Geschichtlichkeit in dem Kontext schon vorhanden ist (s. u.). Da Seinsgeschick als Erweiterung hinzukommt und nebst anderen Begriffen die Kehre bezeichnet, müsste dieser Begriff m. E. statt A-letheia dort in den Titel. Im ersten Absatz 5.1. wäre die Hervorhebung: das Sein von sich selbst her, denn das ist die Neuerung.
Es wäre unproblematisch, dieses Unterkapitel zu teilen, die drei Absätze der A-letheia-Deutung als Unterkapitel dem Abschnitt 4... hinzuzufügen und das Thema im Abschnitt 5.1. kurz aufzunehmen - als Fortsetzung, nicht als Merkmal der Kehre, sondern, wie es hier heißt, im Zusammenhang der "Ausweitung" des Begriffes der Wahrheit in SuZ, ein "Sicheinlassen auf das Offene der Unverborgenheit". Zur Kehre gehört schließlich auch die zunehmende Bedeutung der Endlichkeit des Daseins. M. E. wären somit die genannten Umstellungen nebst dieser Erweiterung vorzunehmen.
Quellen: E. Fräntzki, Die Kehre, 1987; F. Moes, Heidegger: Vom Wesen der Kehre, 2010; der o. a. Passus aus SuZ (Tübingen, 2006), S. 33 (§ 7 B): "Das 'Wahrsein' des λογος als αληθευειν (...) Unverborgenes (αληθες) ... 'Falschsein' ψευδεσθαι soviel wie Tauschen im Sinne von verdecken"; s. auch ebd. § 44, alætheia bei Parmenides: "von der 'Wahrheit' selbst gezwungen, forschten sie" - was der Konzeption der Kehre nahekommt ("von sich selbst her"); ebd. bei Aristoteles: "aufweisendes Sehenlassen mit Rücksicht auf und im Umkreis der 'Wahrheit'", ebd. b.: Heraklit noch bez. Fr. 1.--BaneshN. (Diskussion) 23:58, 11. Sep. 2016 (CEST)
- Schwierig, ich fange mal mit dem einfachen Punkt an: Seinsgeschick wird weiter unten schon behandelt, beim Thema Ereignis (siehe etwa Zeit und Sein).
- Ich bin jedoch dagegen, die Frage nach der Wahrheit ohne Diskussion der Kehre einfach nach oben zu verschieben (auch wenn tatsächlich Vom Wesen der Wahrheit viel aus SZ wiederholt). Der Grund dafür ist, dass Heidegger im 1949 ergänzten neunten Abschnitt („Anmerkung“) selbst die Kehre an diesem Text festmacht: Als Kehre vom Wesen der Wahrheit zur Wahrheit des Wesens, darauf verweist der hiesige Artikel. Sich in diesen Kreis einzulassen ist etwas entschieden anderes als die in SZ zentral vorausgesetzte Erschlossenheit des Seins des Daseins für das Dasein als Bestimmung des Daseins. Die Offenheit des Daseis wird erst gefügt, so heißt es etwa in WW. Ja, WW wiederholt: Das Zugleich von Verbergung und Entbergung, Wahrheit und Unwahrheit steht dort auch schon, der Verweis auf den privativen Charakter der ἀλήθεια. Ich möchte jedoch behaupten
- Die Angelegenheit ist äußerst zweideutig, Heidegger schreibt:
- „Die entscheidende Frage (Sein und Zeit, 1927) nach dem Sinn, d. h. (S. u. Z. S. 151) nach dem Entwurfbereich, d. h. nach der Offenheit, d. h. nach der Wahrheit des Seins und nicht nur des Seienden, bleibt absichtlich unentfaltet. Das Denken hält sich Vom Wesen der Wahrheit dem Anschein nach in der Bahn der Metaphysik und vollzieht dennoch in seinen entscheidenden Schritten, die von der Wahrheit als Richtigkeit zur ek-sistenten Freiheit und von dieser zur Wahrheit als Verbergung und Irre führen, einen Wandel des Fragens, der in die Überwindung der Metaphysik gehört. […] Jede Art von Anthropologie und alle Subjektivität des Menschen als Subjekt ist nicht nur, wie schon in ‚Sein und Zeit‘, verlassen und die Wahrheit des Seins als Grund einer gewandelten geschichtlichen Grundstellung aufgesucht, sondern der Gang des Vortrags schickt sich an, aus diesem anderen Grund (dem Da-sein) her zu denken.“ (WM, S. 201 f.)
- Der Unterschied, dem sich Heidegger zu nähern sucht, ist kaum auszumachen, ich möchte jetzt nicht diese Sätze genauer deuten, aber ich gebe einige allgemeine Bemerkungen: Die Bestimmung der Irre entzieht sich dem Schema des Verfallens als erstem, bloß defizitären auf das eigentliche hinweisende Verständnis, sondern fügt nun im Innersten die Wahrheit mit. Ja, da wird auch SZ wiederholt, „Das Dasein ist gleichursprünglich in der Wahrheit und Unwahrheit“, dieser Satz bleibt in SZ aber unentfaltet, die Konsequenz einer wesentlichen Näherung an die Irre wird meines Erachtens nicht gezogen. Zum Thema existenziale Wahrheit, die der Artikel von Wahrheit in WW abgrenzt: Ja, auch WW spricht von der Existenz, diese erfährt aber als Ek-sistenz eine neue Bestimmung, die vom Offenen ausgeht. Die Aussetzung, die sich zweifelsohne auch in SZ deuten lässt, wird hier erst thematisch, es ist eine Verschiebung vom Entwerfen, Vorlaufen, Sich-in-den-Stand-Setzen, Hineinkommen in den Zirkel, den Operationen in SZ.
- Was jdf. von Bedeutung ist, was auch der Artikel beschreibt, ist, dass Heidegger auch an der Ersetzung von „Sinn des Seins“ durch „Wahrheit des Seins“ die Kehre festmacht, und das ist für ihn (und es geht ja nunmal auch hauptsächlich um die Kehre als selbstinterpretatorische Konstruktion Heideggers) in WW angelegt sein. Wohingegen macht Heidegger die Kehre am Wort „Seinsgeschick“ fest? (das ist auch kein Ausdruck aus WW)
- Es ist ja auch mit der Seinsgeschichte und SZ so eine Sache: Auch ein SZ soll das Dasein von seiner Konstitution her, von einer Seinsverfassung her gedacht werden, und es wird die Geschichtlichkeit des Daseins ausgewiesen. Die Konsequenz einer Deutung von Seinsgeschichte wird aber eben nicht gezogen (auch wenn die Grundoperation der ursprünglichen Aneignung aus SZ dabei in Heideggers Zugang zur Seinsgeschichte „wiederholt“ wird).
- Was ich mir noch vorstellen könnte, wäre ein Abschnitt zur Wahrheit, der aber nicht nur um die Kehre kreisen würde, sondern auch etwa SZ-immanent erläutert. Hinweise auf die Kontinuität zu SZ sollten auf jeden Fall hinein, diese ist aber eben eine zweideutige Kontinuität, in der Zugleich die Kehre liegt (der Artikel spricht ja auch etwas ungeschickt von einem „übertriebenen, verzerrten Bild“ etc.). Also in jedem Fall wäre etwas zu verbessern. Was denkst du? --Chricho ¹ ² ³ 14:48, 12. Sep. 2016 (CEST)
- M. E. sind in Deinem Beitrag die bezeichnenden Begriffe schon enthalten. Wenn ich aber zunächst das von Dir o. a. Heidegger-Zitat nehme, dann sehe ich in der "ek-sistenten Freiheit" und dem Folgenden in diesem Kontext noch den Diskurs über die transzendentale Philosophie, die mit "entscheidenden Schritten" überwunden wurde, durch den "Wandel des Fragens". Dann die Ablehnung der Subjektphilosophie und schließlich, als Merkmal des Neuen (der "Kehre"): vom Da-sein her zu denken.
- Ich stimme Dir zu, dass die in SuZ noch vom Subjekt beherrschte Bestimmung des Daseins und jener hier auf der Seite gemäß Heidegger beschriebene Kreis zweierlei sind. Doch die jetzige Fassung legt m. E. nahe, dass nicht der Modus oder die Möglichkeit des Entbergens, sondern Verbergen und Entbergen überhaupt das Umdenken der Kehre ausmachen. Dagegen erfährt das Unverborgene, im Wortsinn alætheia, wie Du sagst, ja vielmehr eine neue Bestimmung, da das Dasein sich von sich aus erschließt - was sehr an Parmenides, loc. cit., und Heraklit, Fr, 16; 50; 108, erinnert: dem logos zuhören, wobei logos eine ähnlich allheitliche Konnotation hatte wie das Sein des Daseins: "nicht mir", dem Subjekt, "sondern dem logos zuhören; im einzigen Fragment von Heraklit, in dem αληθεια vorkommt, 112, (ohne Iota) heißt es: κατα φυςιν επαιοντας, und die Philologen und andere debattieren über die Übersetzung insbesondere von επαιοντας - Jin-Woo Lee, Philosophie des Nihilismus, 1992, heideggerianisch: "im hörenden Offensein für das Geschehen"; G. Heinemann, Die Fragilität der Weisheit, 2005: "der jeweiligen Natur der Dinge gewahr zu sein"; Diels-Kranz: "auf die Natur hinhorchend". Frage ist: Wieviel Heraklit ist in Heideggers Kehre und wieviel Heidegger ist in den Heraklit-Übersetzungen?
- Wie immer, wenn Du sagst, die Kehre ist eine Verschiebung in die Richtung, in den Zirkel hineinzukommen, dann finde ich das klarer, als die doch eher nachträgliche Erörterung von A-letheia als Unterkapitel der Kehre. Noch ein Satz aus Deinem Beitrag, der eher in den Artikel sollte, ist der zur Kehre "als selbstinterpretatorischer Konstruktion Heideggers". Es wird im Text hintereinander gesagt, "Es folgte für Heidegger ein Umdenken, das er als Kehre bezeichnete. - Im Denkweg Martin Heideggers vollzog sich (...) ein Umdenken, das er selbst als Kehre bezeichnete,- Heidegger bezeichnete sein eigenes Umdenken als Kehre". Das kann passieren, aber der eigentliche Kritikpunkt dabei ist, dass als Quelle am Ende nur das Symposium in Frankreich Ende der 60er genannt wird. Wenn ich mich frage: wann hat H. seinen Denkweg so beschrieben, komme ich auf den Humanismusbrief und da heißt es:
- "Der fragliche Abschnitt wurde zurückgehalten, weil das Denken im zureichenden Sagen dieser Kehre versagte und mit Hilfe der Sprache der Metaphysik nicht durchkam. Der Vortrag «Vom Wesen der Wahrheit», der 1930 gedacht und mitgeteilt, aber erst 1943 gedruckt wurde, gibt einen gewissen Einblick in das Denken der Kehre von «Sein und Zeit» zu «Zeit und Sein». Diese Kehre ist nicht eine Änderung des Standpunktes von «Sein und Zeit», sondern in ihr gelangt das versuchte Denken erst in die Ortschaft der Dimension, aus der «Sein und Zeit» erfahren ist und zwar erfahren aus der Grunderfahrung der Seinsvergessenheit"
- Da haben wir die Formulierung der 'Kehre ohne Änderung des Standpunktes'.
- "Dieses ' Sein' des Da, und nur dieses, hat den Grundzug der Ek-sistenz, das heißt des ekstatischen Innestehens in der Wahrheit des Seins".
- Nach SuZ war das seinsbestimmende Subjekt zwar überwunden, doch zugunsten "eines Menschen, der gewissermaßen in einem Leib gefesselt ist und (...) in einer Gebundenheit mit dem Seienden steht, inmitten desselben sich befindet, nicht im Sinne eines darauf herabblickenden Geistes, sondern in dem Sinne, daß das Dasein, inmitten des Seienden geworfen, als freies einen Einbruch in das Seiende vollzieht, der immer geschichtlich und in einem letzten Sinn zufällig ist" (Heidegger, Davoser Disputation, 28. März 1929, zit. n. dems., KPM, S. 261). Dieses "ekstatische Innestehen in der Wahrheit des Seins" des Menschen in seiner Geworfenheit schien mir gut durch den Begriff des Seinsgeschickes darstellbar zu sein, der damit, so war mein Gedanke, eingeleitet, werden könnte, was den späteren Ausführungen (in 6.1) nichts nehmen muss, da dort noch das Ereignishafte hinzu kommt. Aber das war nur ein erster Gedanke. Das Problem ist, dass doch sehr umstritten und auch undeutlich genug ist, worin die Kehre denn nun genau bestand - das ist bei dem "ersten Husserl" und dem "ersten Wittgenstein" viel deutlicher. Und gerade das Uneindeutige und Umstrittene dabei sollte m. E. klarer hervorkommen. Ich meine gegen Deine Bedenken, dass es doch ratsam sein könnte, die Reihenfolge der Themen nochmal neu zu erwägen, es hat ja keine Eile. Aber es kommt dabei auch noch etwas hinzu:
- H. konstatiert bei Kant auch schon in SuZ, § 6, "das Fehlen einer thematischen Ontologie des Daseins, Kantisch gesprochen, einer vorgängigen ontologischen Analytik der Subjektivität des Subjekts", was hier als Paradoxie erst im letzten Absatz des Kapitels 5.2. "Überwindung des Subjekt-Objekt-Schemas" genannt wird. Die Themen des Kapitels 5.2. sind mit SuZ und den Vorlesungen zu Kant, WS 1927/28, GA XXV: Phänomenologische Interpretationen von Kants Kritik der reinen Vernunft, in Davos im Frühling 1929 an vier Tagen fortgesetzt, und dem darauf gründenden Kantbuch schon 1929 abgeschlossen. Somit ist Heideggers Auseinandersetzung mit Kant chronologisch und inhaltlich gewissermaßen eher das Präludium der Kehre.
- In Davos fragte Cassirer, wie Heidegger denn nun meine, in der Endlichkeit und Gefangenschaft des Daseins eine Bresche zur intelligiblen Welt der Ethik zu finden und fügte hinzu: "Ich frage das, weil ich es wirklich nicht weiß." Damit hatte er m. E. den Finger auf den Punkt gelegt, dass Heidegger sich 1929, mit Parmenides gesagt, auf einem παλιντροπος κελευθος befand, den er später eben so-so "Kehre" nannte.
- Ein vorheriges Kapitel zu SuZ und A-letheia fände ich richtig. Wenn wir das Thema Kehre dann "innestehend" bedenken, wird sich uns die Möglichkeit der Darstellung sicher entbergen. Grüße.--BaneshN. (Diskussion) 19:33, 12. Sep. 2016 (CEST)
- Dann sind wir uns ja alles in allem einig und ich möchte nochmal ausdrücklich danken, dass du den Abschnitt auf den Tisch gebracht hast.
- Die Auseinandersetzung mit Kant ist in der Tat eine Lücke im Artikel. Die Auseinandersetzung mit dem Schematismus ist ja schon in Sein und Zeit angekündigt, das Kantbuch erfüllt diese dann (an entscheidenden Punkten auf der phänomenologischen Deutung der Vorlesung aufbauend). Mit dem Thema der Wiederholung entfernt sich Heidegger dort von dem Zugang zu den alten Philosophen in SZ, der teils noch illustrativ „philosophiehistorisch“ anmutet (und da, wo er darüber hinausgeht, wird er dennoch nicht als geschichtlicher thematisch), bzw. deutet diesen neu – ein Schritt zur Seinsgeschichte, auch wenn die Wiederholung ihren zentralen Status in der Kehre wieder verliert.
- Der Artikel Sein und Zeit hat übrigens auch noch nichts zum Wahrheitskapitel. Vllt. muss man mitüberlegen, wie man mit dem Artikel verfährt. Mir scheint ja, dass das Thema der Wahrheit zumindest für Sein und Zeit zu unwichtig ist, um im Übersichtskapitel zu Heidegger eigens behandelt zu werden (es wird eben wichtiger, wenn es zur Wahrheit des Seins geht). Im Artikel Sein und Zeit sollte es dagegen meines Erachtens in jedem Fall als erstes eingefügt werden, da kann dann auch auf die phänomenologische Beispielanalyse (mit dem Bild an der Wand) eingegangen werden, und der Beitrag von Tugendhat stünde weniger isoliert da.
- Ich sag mal ganz idiosynkratisch: Die Entbergung, von der du am Ende sprichst, macht auch viel Arbeit. Und wie die Kehre in der Sekundärliteratur aufgegriffen worden ist – mitunter als bloßes Ordnungskonzept für Heideggers Werk – muss wohl auch berücksichtigt werden. --Chricho ¹ ² ³ 11:07, 13. Sep. 2016 (CEST)
- Sicher hast du recht, ganz ohne Arbeit wird es nicht gehen. Die Sein und Zeit-Seite sollten wir deshalb vielleicht erstmal beiseite lassen... Hier fehlt im Grunde doch aber nur der Übergang zwischen SuZ und der Kehre, und nachdem ich mir den Aufbau nochmal angesehen habe, kam mir der Gedanke, dass es am einfachsten sein könnte, den jetzigen Schluss des Kapitels 4 - "Abkehr von Sein und Zeit" - zum Titel und Intro eines neu einzufügenden Kapitels zwischen 4 und 5 (letzteres danach 6) zu nehmen, so dass darin im Unterkapitel 1 die Abkehr von der Subjetkphilosophie und damit von den §§ 9 und 25 von SuZ behandelt werden kann, auch unter Verwendung dessen, was sich jetzt in dem entsprechenden Unterkapitel von 5.2. findet. Es geht ja aber noch über Kant hinaus, weil es auch Husserls phänomenologisches ego betrifft. In einem Unterkapitel (5) 2 ließe sich die Auseinandersetzung mit Kant skizzieren und unter 3 die dann zunehmende Bedeutung der Endlichkeit für Heidegger. So wäre der Zeitraum 1927-1929/30 geschlossen und die Entwicklung, die zur Kehre führte.
- Da die Kehre nun ohne den Wahrheitsbegriff nicht auskommt, ließe sich das folgende Kapitel, jetzt 5, dann 6, mit A-letheia und einem kurzen Rückgriff auf SuZ beginnen, womit das Verbergen und Entbergen erläutert wird, dann aber auch der Wandel danach, sie "in positiver Charakteristik zugänglich zu machen", aber nun durch die antike Konzeption, das Sein von sich her zu erschließen, deutlicher herausgestellt werden kann. Darauf folgt dann der Zirkel "vom Wesen der Wahrheit ...", so dass nicht A-lethleia als Merkmal der Kehre erscheint, sondern das Wie der Wahrheit:
- 4.3. Fundamentalontologie (unverändert)
- 5. Abkehr von Sein und Zeit
- 5.1. Überwindung des Subjekt-Objekt-Schemas (um das phän. ego erweitert)
- 5.2. Kant und die Metaphysik
- 5.3. Die Bedeutung der Endlichkeit
- 6. Das Umdenken in den 1930er Jahren (inhaltlich unverändert, dann 6)
- 6.1. A-letheia ... (Rückblende SuZ; um 1930: Wandel des Wie der Teilhabe an der Wahrheit, vom Sein her ...)
- 6.2. Vom Wesen der Wahrheit .. etc.
- Wenn die Reihenfolge der zusammenhängenden Unterkapitel "Das Wesen der Wahrheit..." und "die Wahrheit des Wesens" mit dem folgenden "A-letheia" getauscht wird, ist in A-letheia noch die Rückschau auf SuZ möglich, ohne dass es verwirrt. Dann könnten am Ende der Abhandlung über die Kehre die kritischen Stimmen dazu folgen. Ich glaube, wenn erst einmal eine Struktur dafür da ist, wird die Arbeit nicht zur Last - sie könnte sogar gefallen (hoffe ich).--BaneshN. (Diskussion) 17:20, 13. Sep. 2016 (CEST)
- Der Plan ist doch ein guter Anfang. „Überwindung des Subjekt-Objekt-Schemas“ gehört aber doch thematisch noch unter 4 und ist dort völlig zurecht beim In-der-Welt-Sein bereits abgehandelt.
- Nun nennst du auch das phänomenologische Ego: Über das sind wir mit dem In-der-Welt-Sein wohl nicht hinaus, Heidegger selbst spricht noch vorbehaltlos von phänomenologischer Ontologie und das Frühwerk Merleau-Pontys lässt sich etwa als Engführung von Husserls und SZs Weltverständnis sehen, ja die Phänomenologie Husserls überhaupt lässt sich von der Weltgeltung aus deuten (was Heidegger meines Wissens nicht gemacht hat). Heidegger setzt erst nachträglich die in SZ aufgeworfene Frage nach dem Sein in einen Gegensatz zur Phänomenologie (Mein Weg in die Phänomenologie, Über das Zeitverständnis in der Phänomenologie und im Denken der Seinsfrage in Bd. 17), dennoch gibt es eine SZ-immanente Distanz zu einer auf gewisse (und zwar durchaus berechtigte und nicht ungewöhnliche) Weise verstandenen Phänomenologie, die wir die Distanz von phänomenologischer transzendentaler Subjektivität und Dasein (oder die von Husserls phänomenologischer Reduktion und Heideggers ursprünglicher Aneignung) nennen können. Bei zwei Begriffen wird die Distanz besonders deutlich, indem SZ bereits diese als Fundamente ablehnt (was SZ nicht davon abhält, emphatisch einen phänomenologischen Anspruch als den eigenen auszumachen, als einen aufs Sein verweisenden): Bewusstsein und Erlebnis. Diese sind es auch, die die genannten Texte Heideggers als Sache der Phänomenologie in Abgrenzung von der Seinsfrage ansieht. Was das Bewusstsein angeht: Zu der Problematik der Antwort in SZ steht im Artikel umseitig schon etwas, zum Fokus auf das Um-willen, den Willen zum Willen als Interpretation von Nietzsches Willen zur Macht, der dann als äußerster Punkt der Metaphysik ausgemacht wird (wenn man es mal ganz unontologisch sieht, wird Bewusstsein durch so etwas wie Praxis ersetzt, eine andere „Intentionalität“ wenn man will; und im Übrigen gibt es auch bei Husserl das Fungieren, aber das nur am Rande). Jedem Erlebnis stellt SZ das Sein zum Tode voran (S. 352), das Bekenntnis zur Phänomenologie steht unter dem Zeichen der Erfahrung, die im späteren Werk vielfältig thematisch wird und sich durchzieht.
- Also: Wenn man noch mehr zur Abgrenzung zur Phänomenologie schreibt (über das, was schon im Artikel einleitend und auch zurecht mit Verweis auf Dilthey steht, hinaus), wärst du dann mit diesen Umrissen einverstanden? Wo der beste Platz dafür wäre, weiß ich aber gar nicht, daher zurück zum Thema Abkehr von Sein und Zeit: Was hattest du dir denn für 5.1 in Bezug darauf noch vorgestellt? Dass die Überwindung des Subjekt-Objekt-Schemas notwendig für die weitere Entwicklung ist, ist wohl offensichtlich. Oder was ist denn deine Meinung dazu, was momentan unter „Abkehr von ‚Sein und Zeit‘“ steht?
- Die Endlichkeit ist auch ein sinnvoller Punkt, von Kant her wird begonnen, sie anders zu verstehen denn ausgehend vom Vorlaufen (auch wenn auch dieses neu wieder aufgenommen werden wird), und es gibt viele Bezüge zum späteren Werk. Schöne Grüße --Chricho ¹ ² ³ 20:56, 13. Sep. 2016 (CEST)
- Hallo Chricho, es lässt sich, glaube ich, nicht vermeiden, dass wir einigen Fragen seminarmäßig auf den Grund gehen. Also, die Überwindung der Subjektphilosophie: hier im Artikel gibt es das Thema ja zweimal, in 4.2/4.3. und nochmal als Unterkapitel in 5.2. Nun habe ich oben auf die §§ 9 und 25 von SuZ hingewiesen, weil dort die Subjektphilosophie hinreichend deutlich als Methode oder Perspektive sanktioniert wird. Wenn es hier unter 4.2 heißt: - "Durch diese grundsätzlich hermeneutische Ausrichtung geht er nicht mehr von einem erkennenden Subjekt aus, welches (wie etwa bei Kant) hauptsächlich Körper in Raum und Zeit wahrnimmt", dann ist der Satz m. E. nur ohne die Hervorhebung richtig (weil es dann jenes bestimmte Subjekt ist, das Körper etc. wahrnimmt). Von dem Subjekt geht Heidegger in SuZ aber schon aus, auch von einem Subjekt, das eingebunden, also In-der-Welt ist. Ich bitte darum, nochmal in die beiden genannten §§ hineinzulesen, z. B.:"Das Seiende, dessen Analyse zur Aufgabe steht, sind wir je selbst. Das Sein dieses Seienden ist je meines." Somit meine ich, dass der Satz hier umseitig 4.3.: "Um die Überwindung der neuzeitlichen auf dem Subjekt- Objekt-Schema basierenden Ontologie voranzutreiben, führte Heidegger den Begriff des In-der-Welt-seins ein" jedenfalls sehr wortgenau zu nehmen ist ("vorantreiben"), denn sonst steht dagegen das "In-der-Welt-Sein als Selbstsein", das in SuZ ja doch noch, (§ 25 Schluss) als Existenz des Ich, die Substanz des Menschen und "die essentielle Bestimmtheit des Daseins" ist, auch wenn es sich in der Uneigentlichkeit verlieren kann. Das In-der-Welt-Sein schließt nicht alle Aspekte der Subjektphilosophie aus, zuallererst nicht das Subjekt selbst. Wie du richtig sagst, sind wir über das phänomenologische Ego mit dem In-der-Welt-Sein nicht hinaus.
- Von diesem Punkt aufwärts, kann ich Deinen Darlegungen nur zustimmen: "Heidegger setzt erst nachträglich die in SZ aufgeworfene Frage nach dem Sein in einen Gegensatz zur Phänomenologie" - eben drum. Husserl, Vorträge an der Sorbonne, nennt, § 31, das Ich den identischen Pol der Erlebnisse - und solchen Konnotationen wie auch dem Bewusstsein gilt zunächst Heideggers Distanzierung. Ich bin sicher damit einverstanden, das zu umreißen, es müsste dann wohl aber noch als erläuternder Zusatz zum Kapitel über Sein und Zeit sein.
- Im Sommer 1929 beginnt Heidegger die Vorlesungen über das schwäbische Dreigestirn (Fichte, Schelling, Hegel, GA 28), und dort stemmt er sich gegen die selbstgesetzte Subjektivität, mit der der deutsche Idealismus die Endlichkeit einfach bestreitet. Die zunehmende Bedeutung der Endlichkeit und die zunehmende Distanzierung vom gesetzten Subjekt sind somit eigentlich Zwillinge, auch bei der Debatte in Davos. Es bleibt zu sehen, ob sich das dann in einem oder in zwei Unterkapiteln niederschlägt, aber die GA 28-Vorlesungen und auch Davos fehlen, um das Thema "Überwindung des Subjekt-Objekt-Schemas" einigermaßen angemessen zu bringen.
- Der jetzige Absatz 4.4., "Abkehr von SuZ", ist vielleicht etwas vage, was aber auch verständlich ist, denn Heidegger selbst war in der Beschreibung der Kehre ja auch eher dunkel. Das würde sich mit neu erarbeiteten Aspekten vielleicht etwas ändern. Von sich her - man ist ja wirklich geneigt, mit Heidegger zu reden. Wenn ich etwas dazu schreibe, muss ich übrigens sehen, ob ich den Heidegger-Stil des Artikels so treffe. Danke auch für deine Reaktion auf der Ding-an-sich-Seite. Ich antworte dort morgen. Ebenfalls schöne Grüße.--BaneshN. (Diskussion) 01:14, 14. Sep. 2016 (CEST)
- PS: Sein und Zeit, §12: "Diese »Subjekt-Objekt-Beziehung« muß vorausgesetzt werden. Das bleibt aber eine – obzwar in ihrer Faktizität unantastbare – doch gerade deshalb recht verhängnisvolle Voraussetzung, wenn ihre ontologische Notwendigkeit und vor allem ihr ontologischer Sinn im Dunkel gelassen werden."
- Doch SuZ hebt den Sinn ja aus dem Dunklen, wodurch die Voraussetzung der Subjekt-Objekt-Beziehung nicht mehr verhängnisvoll ist.
- § 25: Frage nach dem Wer des Daseins:
- "Das Wer ist das, was sich im Wechsel der Verhaltungen und Erlebnisse als Identisches durchhält und sich dabei auf diese Mannigfaltigkeit bezieht. Ontologisch verstehen wir es als das in einer geschlossenen Region und für diese je schon und ständig Vorhandene, das in einem vorzüglichen Sinne zum Grunde liegende, als das Subjectum."
- Das In-der-Welt-sein braucht auch wenigstens ein logisches Subjekt (oder ein "Vorhandenes"), nämlich ein Wer oder Was, das In-der-Welt ist. Sogar das Man wird in der Folge implizit zum Subjekt, und damit ist es als Transzendentes ähnlich gesetzt wie Fichtes Ich. Mit der Destruktion der Geschichte der Ontologie, von Kant bis Hegel, wendet sich Heidegger zwischen 1927 und 1930 auch gegen diese Satzung von SuZ.--BaneshN. (Diskussion) 16:51, 14. Sep. 2016 (CEST)
- Ich versuchs mal so: Die ontologische Klärung der Subjekt-Objekt-Beziehung sucht SZ ausgehend vom In-der-Welt-Sein. Das In-der-Welt-Sein ist keine Subjekt-Objekt-Beziehung: „Die Welt ist gleichsam schon ‚weiter draußen‘, als es je ein Objekt sein kann.“ (S. 484) Es ist ein anderes Schema, von dem aus geschrieben wird, da spreche ich jetzt ganz technisch, unterscheide Subjekt-Objekt-Schema von Subjektivität („Subjekt und Objekt decken sich aber nicht etwa mit Dasein und Welt.“ (S. 80) Ein ganz oberflächlicher Unterschied) Auf der einen Seite kann man darin eben eine Naivität gegenüber dem deutschen Idealismus sehen, dass mit dem Subjekt dann eben wie bei Fichte oder Hegel auch ein Objekt wieder eingeführt wird und die Beziehung noch nicht hinreichend bedacht ist, auf der anderen Seite ist es eine Öffnung, die ihre Folge (nicht nur) bei Heidegger gehabt hat. Im Rahmen von Sein und Zeit muss man auch sagen, dass wenn dort vom Subjekt-Objekt-Schema die Rede ist, es mehr um eine Selbstbestimmung in Abgrenzung von Erkenntnistheorie geht, als dass Heidegger sich dort schon einer großen abendländischen Subjektphilosophie gegenübergestellt sieht. --Chricho ¹ ² ³ 18:13, 14. Sep. 2016 (CEST)
- Einigen wir uns darauf, dass der ontologische Sinn der Subjekt-Objekt-Beziehung durch das Ganzheitliche des In-der-Welt-Seins eine Bedeutung erhält, die sich von der cartesisch-kantischen des Ich und der Dinge natürlich unterscheidet - so weit gibt es keinen Dissens. Dennoch ist das erst der Beginn einer Entwicklung, und sie wird mit den genannten Vorlesungen zu Kant und denen zum Idealismus fortgesetzt. Wenn darüber auch Einigkeit herrscht, denke ich, dass wir uns dann der adäquaten Darstellung dieser Dinge zuwenden können.--BaneshN. (Diskussion) 18:46, 14. Sep. 2016 (CEST)
- Ja, sowieso. Hab das Gefühl, wir haben da nun etwas zu sehr ausgewalzt und aneinander vorbei geredet. Ganz konkret: Würdest du gern den bisherigen Abschnitt „Überwindung des Subjekt-Objekt-Schemas“ einfach nach oben zu 5.1 verschieben wollen? Und was soll in den Abschnitt (noch) rein – nur in aller Kürze: auf welche Texte bezogen, auf welche Philosophen. Bei dem Punkt in deinem Konzept ist mir nämlich noch nicht klar, wie es in den Gesamtartikel passt.
- Ich weiß nicht, ob der Titel „Überwindung des Subjekt-Objekt-Schemas“ so gut ist. Ich denke, da sind wir wieder bei einer Zweideutigkeit: In SZ ist „Subjekt-Objekt-Beziehung“ der Titel für die Abgrenzung von der Erkenntnistheorie und eine gewisse „Objektivierungskritik“ ist Sache der Phänomenologie nicht erst seit SZ. Diese Abgrenzung ist im Abschnitt „Hermeneutische Phänomenologie“ bereits behandelt. Im Humanismus-Brief wird die Subjekt-Objekt-Beziehung dann anders gedeutet: Objekt ist immer Objekt für ein Subjekt und von diesem nur als Seiendes behandelt und das verweist auf die Setzung des Subjekts, die Metaphysik der Subjektivität. Wäre vllt. „Setzung der Subjektivität“ auch ein Titel? Die Gegen-ständigkeit wäre übrigens noch ein zentrales Thema aus dem Kantbuch. Schöne Grüße --Chricho ¹ ² ³ 22:07, 14. Sep. 2016 (CEST)
- Vielleicht nehmen wir erstmal Arbeitstitel. "Setzung der Subjektivität" wäre gut in einer Seminararbeit, aber ich glaube, hier könnte es Leser abschrecken. Je länger ich darüber nachdenke, umso mehr erscheint es mir angebracht, ein Kapitel mit zwei, drei Unterkapiteln einzuziehen, in denen der Zeitraum 27-30 behandelt wird, und da könnten die Titel erstmal sein: "Abkehr von Sein und Zeit"; Auseinandersetzung mit Kant; Die Vorlesungen zum deutschen Idealismus. Das jetzige Unterkapitel zum Thema Subjekt-Objekt (5.2.) würde inhaltlich in den beiden über Kant und den Idealismus aufgehen, bzw. es könnte dort integriert werden, ob nun wörtlich oder sinngemäß. Es sind ja ohnehin nur zwei Absätze oder so. Ich würde mich u. a. an einer Freiburger Diss orientieren, die ich sehr solide erarbeitet finde, Heidegger, Kant, Schelling, dort ungefähr bis zu 2.3.1. Ich meine, dass außer von Kant und den drei Schwaben nur noch die Beziehung, nicht zu Husserl, aber zur Phänomenologie genannt werden müsste. Das Thema der Endlichkeit stand beim Davoser Disput im Vordegrund (zu dem ich eigentlich eine eigene Seite anlegen wollte) und könnte teils in beiden Kapiteln (Kant; Idealismus) behandelt werden. Auch in der o. a. Diss ist der Suchbegriff dazu sehr ergiebig. Ich warte noch auf einige bestellte Bücher zum Thema und habe bei WP länger auf noch einer Seite einen Beitrag angekündigt, so dass ich die Sache langsam angehen lassen würde - aber dieses ist die Richtung, die ich vorschlagen würde. Inklusive des Vorschlags zu A-letheia oben. Was ist deine Meinung dazu? Vielleicht könnten wir uns die Arbeit aufteilen, dann melde ich mich für das Kant-Thema an. Viele Grüße einstweilen.--BaneshN. (Diskussion) 23:26, 14. Sep. 2016 (CEST)
- Ich kann mich für die Umarbeitung des Wahrheitsabschnitts anmelden, mit der SZ-Rückblende, muss aber auch Literatur beschaffen. Was denkst du, die Deutung der Metaphysik der Subjektivität etwa aus dem Humanismusbrief, wo gehört das hin? Schöne Grüße --Chricho ¹ ² ³ 11:03, 15. Sep. 2016 (CEST)
- Gut, dann haben wir ja jetzt eine Arbeitsteilung. Mit der Metaphysik der Subjektivität sind wir ja wieder beim Thema. Das meinte er ja abwertend, und er spricht dort auch von der Herrschaft der Subjektivität und der Diktatur der Öffentlichkeit, dann aber auch im Zusammenhang mit der Sprache. In solchen Fällen begrenze ich mich gewöhnlich erstmal auf die Quellen des jeweiligen Zeitraumes, und so würde ich auch den Humanismusbrief, der ja erst nach Weltkrieg II kommt, zugunsten der Dokumente aus der Zeit vor oder bis zur Kehre zurückstellen. Denn wenn wir jetzt noch die Sprache zur Frage der Distanzierung von der Subjektivität hinzunehmen, dann wird es bestimmt nicht leichter. Sobald ich etwas zu Heidegger und Kant habe, teile ich es hier mit, und dann können wir die Idealismus-Vorlesungen und Subjektfrage zusammenfassen, da werden wir sicher einen Weg finden. Ich wünsche Dir gutes Gelingen, viele Grüße!--BaneshN. (Diskussion) 17:03, 15. Sep. 2016 (CEST)
Martin und Fritz Heideggers Briefwechsel
-> badische-zeitung.de, 25. Oktober 2016, Bettina Schulte: Mitläufer des Seyns. --Hungchaka (Diskussion) 20:28, 25. Okt. 2016 (CEST)
Neue Texte zu Kant, Kehre und Subjektivität
Wie oben angekündigt, habe ich ein Kapitel über Heidegger und Kant eingefügt. Während der Recherche sind mir aufschlussreiche Texte zum Thema Heidegger und Subjektphilosophie untergekommen, die das oben von mir und Chricho diskutierte Thema vertiefen. Da es an die Auseinandersetzung mit Kant anschließt, meine ich, dass das jetzige Unterkapitel „Überwindung des Subjekt-Objekt-Schemas“, etwas erweitert, an das Ende des Kant-Kapitels versetzt werden sollte. Da wir das Thema oben kontrovers debattiert haben und eine neutrale Darstellung m. E. nur schwer möglich ist, stelle ich einen überarbeiteten Vorschlag demnächst auf meine BNS und kündige es dann hier an, so lässt sich das nochmal differenzieren. Ähnliches gilt für das Thema Kehre - ich habe ein Dutzend solide Forschermeinungen dazu, die in der Definition dessen, was die „Kehre“'eigentlich sei, weit auseinanderliegen. Solche Uneinigkeit der Forschung sollte den Lesern nicht vorenthalten werden. Was macht das angekündigte A-letheia-Kapitel? Schöne Grüße--BaneshN. (Diskussion) 14:20, 15. Nov. 2016 (CET)
- Schön soweit. Zum Weiterschreiben werde ich erst im Dezember wieder kommen. Hast du Lust, dieses Dutzend hier einfach mal ganz unförmlich abzuladen, dann könnte man schauen, ob man das in den Artikel eingeordnet bekommt oder etwa auch nochmal einen neuen Anstoß für die Ordnung des Artikels bekommt? Beste Grüße. --
- Ja, kann ich in den nächsten Tagen machen. Ich wollte es auf meine Seite setzen, es kann aber auch als einfache Liste der Lehrmeinungen hier stehen.--BaneshN. (Diskussion) 14:48, 15. Nov. 2016 (CET)
Doxographie zur Kehre
Bemerkenswerterweise ist Heideggers Selbstaussage zur Kehre aus dem Humanismusbrief umseitig m. W. nicht zitiert, deshalb füge ich sie hier an. Es geht Heidegger darin um den dritten Abschnitt des ersten Teils von Sein und Zeit, nämlich Zeit und Sein, der „zurückgehalten“ wurde. Soweit ich sehe, wird dieser dritte Abschnitt auf der Seite hier auch nicht erwähnt. Heidegger nennt den „Entwurf“ - nicht als „ein vorstellendes Setzen“, sondern als ekstatischen „Bezug zur Lichtung des Seins“ - als Thema dieses Abschnittes und sagt: „Der zureichende Nach- und Mit-vollzug dieses anderen, die Subjektivität verlassenden Denkens ist allerdings dadurch erschwert, daß bei der Veröffentlichung von «Sein und Zeit» der dritte Abschnitt des ersten Teiles, «Zeit und Sein» zurückgehalten wurde (vgl. «Sein und Zeit» S. 39). Hier kehrt sich das Ganze um. Der fragliche Abschnitt wurde zurückgehalten, weil das Denken im zureichenden Sagen dieser Kehre versagte und mit Hilfe der Sprache der Metaphysik nicht durchkam.“
Heidegger selbst nennt also das die Subjektivität verlassende Denken als den Grund für die Unsagbarkeit jenes Bezuges zur Lichtung des Seins und sieht darin die Kehre. Die konsequente Überwindung der Subjektphilosophie ließ das Denken im Sagen versagen, und daran schließt die Problematik der geprägten Sprache an: Die „Befreiung der Sprache aus der Grammatik in ein ursprünglicheres Wesensgefüge“.
Soweit der Humanismusbrief. Die Doxographie zur Kehre ist aber, wie gesagt, weitaus interpretativer. Die Deutungen schließen sich zwar nicht immer aus, sind dann aber sehr kaleidoskopartig.
- Otto Friedrich Bollnow, Heideggers Neue Kehre, 1949/50:
„Allerdings darf man schon hier nicht in die manchmal vielleicht naheliegende Versuchung verfallen, in einem subjektivistischen Sinn einfach das Sein mit dem menschlichen Seinsverständnis zu identifizieren (...) Die neue Auffassung ist (...) dadurch bestimmt, daß Heidegger diesen transzendentalphilosophischen Weg mehr und mehr verläßt und zu einer unmittelbaren Erfassung des Seins geführt wird, die des Umwegs über den Menschen nicht mehr bedarf. Das bedeutet in der Tat eine radikale Umkehr, und Heidegger spricht in diesem Sinn auch ausdrücklich von einer „Kehre“, die schon in der zurückgehaltenen Fortsetzung von „Sein und Zeit“ geplant gewesen wäre, aber sich mit den damaligen Mitteln nicht hätte ausdrücken lassen.
- Hans Georg Gadamer: endgültige Abkehr vom Husserlschen Gedankengut, Ges. W. III, 271, Hermeneutik im Rückblick, „Die Kehre des Weges“, S. 71-75: „eine Rückkehr“
- Alberto Rosales sieht die Kehre als Folge der Überwindung der Subjektivität:„Das Aufgeben der Immanenz der Subjektivität hat unter anderem zur Folge, daß sich die Wesensbestimmung der Wahrheit als Übereinstimmung zum Sichzeigen (Offenbarkeit) des Seienden bzw. des Seins so wie sie selber sind, wandelt. (...) Gemäß der Bestimmung des Wesens der Wahrheit als Entborgenheit hatte der 3. Abschnitt von SuZ die Aufgabe, die Zeitlichkeit als ein Entbergen zu denken, das die Unverborgenheit des Seinshorizontes entspringen läßt.“ (ein passives „Entbergen“)
A. Rosales, Heideggers Kehre im Lichte ihrer Interpretation, in: Papenfuss, Dietrich/Pöggeler, Otto (Hrg.): Zur philosophischen Aktualität Heideggers. Symposium der Alexander von Humboldt-Stiftung vom 24.- 28. April 1989 in Bonn-Bad Godesberg. 1.Band: Philosophie und Politik. Frankfurt am Main, 1991, 132.
Derselbe unterscheidet verschiedene Phasen der Kehre in.: Zum Problem der Kehre im Denken Heideggers In: Baumgartner, Hans Michael/ Höffe, Ottfried (Hrg.): Zeitschrift für philosophische Forschung Bd, 38. Meisenhein/Glan: Hain 1984.
- Carl Friedrich Kreß,Heideggers Umweltethos - Die Philosophie als Ontologie der Kontingenz und die Natur als das Nichts sowie ein möglicher Beitrag des Denkens in Japan, Berlin 2013, S. 18 f.:
„Mehr nämlich als die „Beiträge“ muss der darauf folgende Band der Gesamtausgabe („Besinnung“) als tatsächlicher Vollzug der Kehre angesehen werden, dessen Titel daher auch diese Arbeit ihren Namen verdankt. Innerhalb des heideggerschen Denkweges markiert die „Besinnung“ den Scheitelpunkt eines Parabelfluges, ein momentanes Verharren zwischen Dekonstruktion und Konstruktion in absoluter Bewegungslosigkeit. In der Besinnung erfolgt also der Umschlag von der Destruktion des erkenntnistheoretischen Subjektivismus in die Konstruktion eines Gegen- entwurfes zum weltanschaulichen Subjektivismus. Dieses Motiv der Besinnung stellt den eigentlichen Scheitelpunkt der Kehre dar.“
- Orlando Pugliese, Vermittlung und Kehre, Freiburg 1965: Wende von der phänomenologischen Ontologie zu einer transzendentalen Geschichtlichkeit
- Walter Schultz, Zum philosophiegeschichtlichen Ort Martin Heideggers, in: Pöggeler, Otto (Hrg.): Heidegger. Perspektiven zur Deutung seines Werkes. Königsstein, 1984: Wechsel vom Sein zum Nichts
- Heinrich Ott, Denken und Sein. Der Weg Martin Heideggers und der Weg der Theologie, Zolikon 1989: Übergang von der Metaphysik zur Wahrheit des Seins
- Ernst Tugendhat, Der Wahrheitsbegriff bei Husserl und Heidegger, Berlin 1970: Wandel des Wahrheitsbegriffes
- Daniel Morat, Von der Tat zur Gelassenheit - Konservatives Denken bei Heidegger, S. 139 f.: Die Ausformulierung des Wahrheitsbegriffes in Wesen der Wahrheit sei noch „in vielem an die Subjektphilosophie von Sein und Zeit gebunden“, die Kehre, d. i. „der Wandel vom aktiven zum passiven Verständnis der Wahrheit" habe erst nach Heideggers Rektoratsniederlegung stattgefunden. Dagegen „Unverborgenheit“ in WdW noch „voluntaristischer Akt der Entscheidung (...), die sich zusammen mit der nationalsozialistischen Revolution vollziehen sollte.“
- Ekkehard Fräntzki, Die Kehre. Heideggers Schrift „Vom Wesen der Wahrheit“. Urfassung und Druckfassungen, Pfaffenweiler, 1987, S. 58: die Kehre ist als Geschehen des Seins die erfahrene Einkehr des Seins in sein Selbst, Einwand des Zirkels aus Bedingungen des Verstehens und möglicher Transzendenz
- Ryosuke Ohashi Herausgeber der japanischen GA von Heidegger, Ekstase und Gelassenheit. Zu Schelling und Heidegger, München, 1975, S. 105: "Eben diese Kehre des Denkens ist der endgültige Aufgang in die 'Gelassenheit', durch die erst dasjenige Denken zustande kommt, das sich in die Wahrheit des Seins einlässt.“
- Emil Kettering, NÄHE des Denkens Martin Heideggers. Pfullingen 1987: Wechselbezug von Sein und Menschenwesen
- Winfried Franzen, Martin Heidegger, Stuttgart, 1976, S. 74: Überwindung der Seinsvergessenheit, der Metaphysik und des Subjektivismus
- Dong Hun Kim, Subjekt oder Dasein: Heideggers Auseinandersetzung mit Descartes und Kant in bezug auf die Subjektivität des Subjekts in der modernen Philosophie, Bremen, 2004, PDF, S. XVIII: „Das ermöglicht uns, die Frage zu beantworten, ob und inwiefern nach der Kehre der wesentliche Charakter der phänomenologischen Destruktion des Subjektbegriffs verändert wurde. Dafür ist es unumgänglich, die Vorlesung des Wintersemesters 1937/38 eingehend zu untersuchen [Grundfragen der Philosophie, GA 45]. Denn hier ist der Versuch deutlich sichtbar, die Wahrheit des Seins (nicht des Seins des Seienden, sondern des Seins als solchen, nämlich des Seyns) einfach zu sagen. Demnach kann man diesen Versuch, das Seyn selbst als Ereignis zu sagen oder nach ihm zu fragen, als Kehre verstehen.“
--BaneshN. (Diskussion) 13:46, 16. Nov. 2016 (CET)
Wiesn und NS-Zeit
Umseitig gibt es drei Wiesn-Fotos, aber nur eines von Heidegger. Auf der italienischen Heidegger/NS-Seite habe ich ein Foto gefunden, das ihn zur NS-Feier am 11. November 1933 zeigt, die hier neben einem der Wiesn-Bilder erwähnt ist. Ich habe das andere Foto auf wikimedia heruntergeladen und es auf die neue Seite zur Davoser Disputation gesetzt. Ich würde das gerne gegen das besagte Wiesn-Foto tauschen.--BaneshN. (Diskussion) 22:35, 8. Dez. 2016 (CET)
- Hallo BaneshN, wir können das Foto gerne zusätzlich aufnehmen - sofern es keine Probleme mit der Gemeinfreiheit des Werkes gibt. Viele Grüße ---- Tiſch-beynahe φ Seit 2006 für Sie da. 15:04, 12. Dez. 2016 (CET)
- Ja, auf der Maske zum Foto heißt es, der Urheber sei unbekannt, das Foto aber gemeinfrei. So habe ich das auch - im Vertrauen in die Richtigkeit - übernommen, als ich es von it.wikipedia auf wikimedia commons lud. Mehr weiß ich dazu im Moment nicht. Ich habe jetzt den italienischen Benutzer angeschrieben, der das Foto ursprünglich hochgeladen hatte, aber der macht gerade “wikipause“. Auch das Stadtarchiv von Meßkirch hat mir sehr schöne Fotos des jungen Heidegger als gemeinfrei zugeschickt, aber wieder ohne den Namen des Fotografen. Dort habe ich nochmal nachgefragt, aber die brauchen immer eine Weile. Ich habe hier noch wenig Erfahrung mit historischen Fotos, die erstmals hochgeladen werden. Somit, wenn Du Dich dabei etwas einbringen könntest, wäre das gut. Optisch ist die Seite hier ja etwas fad. Grüße --BaneshN. (Diskussion) 16:12, 12. Dez. 2016 (CET)
- Hi BaneshN, entschuldige die späte Antwort. Das wäre ja grandios, wenn das Stadtarchiv da was hätte. Für Urheberrechtsfragen muss ich Dich an Wikipedia:Urheberrechtsfragen verweisen, dort wird man Dir sagen können, was nötig ist, damit die Bilder nicht wieder gelöscht werden. Meist reicht es, dazu, wenn bspw. das Stadtarchiv die Rechte hat und als Bestätigung eine Email schickt. VG, ---- Tiſch-beynahe φ Seit 2006 für Sie da. 15:55, 5. Jan. 2017 (CET)
- Das Stadtarchiv, namentlich Alfred Denker, hat mir schriftlich versichert, dass ich die Fotos honorarlos und unter Nennung des Archivs, das das Copyright hat, bei WP publizieren kann. Somit hatte ich eine entsprechende Anfrage hier in der Redaktion Bilder/Urheberrechtsfragen hinterlassen, aber keine Antwort darauf bekommen. Besonders zwei der drei Fotos sind bezeichnend, außergewöhnlich und selten, nicht mal auf Google zu finden. Ich war über die mäßige Hilfsbereitschaft der Bildredaktion und über das allgemein fehlende Interesse etwas ernüchtert und hatte die Sache deshalb ad acta gelegt. Alfred Denker, der hier umseitig ja auch mehrfach erwähnt wird, war zwar sehr freundlich, allerdings auch etwas wortkarg und hat mir bisher keine weiteren Informationen zu den Fotos geben können, d. h. Autor, Entstehungsjahr, Entstehungsort, und ich habe mich dann auch nicht mehr darum bemüht. In Urheberrechtsfragen bin ich bisher nur mäßig bewandert und kann mich auch im Moment nicht einarbeiten. Die Fotos sind, wie gesagt, verfügbar. Wenn mir jemand sagt, wie ich da weiter verfahren soll, werde ich das gerne tun, aber die von Dir empfohlene Anfrage bei WP/Urheberrecht war nun mal ein Schlag ins Wasser.--BaneshN. (Diskussion) 19:15, 5. Jan. 2017 (CET)
- Hi BaneshN, entschuldige die späte Antwort. Das wäre ja grandios, wenn das Stadtarchiv da was hätte. Für Urheberrechtsfragen muss ich Dich an Wikipedia:Urheberrechtsfragen verweisen, dort wird man Dir sagen können, was nötig ist, damit die Bilder nicht wieder gelöscht werden. Meist reicht es, dazu, wenn bspw. das Stadtarchiv die Rechte hat und als Bestätigung eine Email schickt. VG, ---- Tiſch-beynahe φ Seit 2006 für Sie da. 15:55, 5. Jan. 2017 (CET)
Zu den auf diversen Seiten kopierten Rechtsausschuss-Edits
- Da diese Propaganda-Aktion auf mehreren Seiten stattfand, überwiegend wortgleich, und ich die Kopiererei nun überall gleichermaßen und aus denselben Gründen revertiere, bitte ich um Kenntnisnahme der Diskussion hier und der detailliert dargelegten Gründe hier.--BaneshN. (Diskussion) 11:36, 11. Nov. 2017 (CET)
Einleitung, letzter Absatz
Der letzte Absatz der Einleitung hat keine Referenz und wird im Haupttext nicht wieder aufgenommnen. Ich halte diesen Kreis auch für eine Marginale der Biographie, da gibt es viele andere Dinge, die erwähnenswert sind: Beaufret, Celan in der Hütte, das Wie und Warum des bestimmten Erbes der GA - aus welchem Grund soll der „Kreis der Besinnung“ in der Einleitung so ausführlich gewürdigt werden, von dem dann nicht wieder die Rede ist?--BaneshN. (Diskussion) 22:28, 14. Nov. 2017 (CET)
„Nationalsozialismus“, Revision
Nach vielen Monaten täglicher Arbeit an der Seite Heidegger und NS ist die dortige Gesamtüberarbeitung bald abgeschlossen, jedenfalls der erste Durchgang. Daher sollten die ärgsten Schnitzer zum Thema auch hier berichtigt werden, was ich dann demnächt tun möchte. Zur Referenz bitte ich darum, auf die andere Seite zu klicken. Die zu korrigierenden Punkte im Überblick.
- Den Beginn der NS-Herrschaft, welche Formulierung dafür auch immer angemessen erscheint, einen „politischen Umschwung“ zu nennen, klingt doch sehr nach „wind of change“ und ist m. E. wert, ersetzt zu werden. Nehmen wir das übliche, mit WL, Machtergreifung
- Er sah neue Möglichkeiten zur Veränderung, klingt wirklich nett. Die SA-Schergen tobten in Freiburg durch die Straßen, wie überall ... Möglichkeiten zur Veränderung...
- Es schien ihm geboten, die Entwicklung mitzugestalten...
- Man kann diese ersten beiden Sätze streichen.
- Heidegger untersagte die Bücherverbrennungen nicht, er hielt vielmehr eine Rede dazu
- Er denunzierte nicht einen, sondern zwei Kollegen (Baumgarten und Staudinger)
- Die Sache in Todtnauberg war kein „Ferienlager“
- Der Grund dafür, dass Heidegger zum „Volkssturm“ eingezogen wurde, ist umstritten
- Er brachte die Manuskripte nicht nach dem Bombenangriff auf Freiburg nach Meßkirch, sondern nach dem Bombenangriff auf Meßkirch nach Bietingen
- Gegen das Gutachten protestierte zuerst und vor allem auch Adolf Lampe
- Heidegger verwies nicht auf ein Gutachten von Jaspers, sondern bat darum, Jaspers zu befragen, woraufhin Jaspers einen Brief dazu verfasste, der gegen Heideggers Erwartungen vernichtend war und dann als Gutachten verwendet wurde
- Der vorletzte Absatz gehört nicht zum Thema „Nationalsozialismus“ (streichen oder versetzen)
- Die Rezeption von Heideggers Werken war nicht schwer durch seine NS-Vergangenheit belastet, sie ist dadurch schwer belastet.--BaneshN. (Diskussion) 22:55, 17. Dez. 2017 (CET)
- Erneut zum Thema Heidegger und NS: Das gar skurrile Unterkapitelchen 11.2.2., Titel: Kritik an Heideggers Haltung zum Nationalsozialismus, ist mit seinen zehn Zeilen eine tragikomische Marginalie der Trennung in einen sauberen Heidegger, der auf dieser Seite stattfindet, und einen braunen Heidegger, den wir hier im Jahr 2007 akkurat von dem anderen abgetrennt haben - um diesem Vorhalt zu begegnen, fügen wir hier noch die zehn Zeilen äußerst fragwürdigen Inhaltes ein. Alle Texte, die Heidegger zwischen 1933 und 1945 verfasste, müssten selbstverständlich auch den Aspekt berücksichtigen, dass Heidegger Nationalsozialist war - vor allem bei den Vorlesungen zu Nietzsche und Hölderlin, und bezüglich der Beiträge. Aber erstmal konkret zu 11.2.2.:
- 1. Heidegger hatte keine „Haltung“ zum Nationalsozialismus, er war Nationalsozialist.
- Vorschlag: „Kritik an Heideggers Nationalsozialismus“
- 2. „anfängliche“ Unterstützung für den NS? Was sollen wir darunter verstehen? Heidegger saß bis mindestens 1936 im Ausschuss für Rechtsphilosophie, mit Hans Frank und Julius Streicher. Bis zur Niederlage in der Schlacht von Stalingrad begleitete Heidegger WK II mit deutschnationalem und kriegsverherrlichendem Gedankengut. Dieter Thomä: „Die These, dass Heidegger sich in den späten 1930er und den 1940er Jahren vom Nationalsozialismus entfernt, ist in der Forschung umstritten (...).“ (S. 217) Thomä sieht Heideggers Entfernung vom Nationalsozialismus im Zusammenhang mit einer Zunahme seines Antisemitismus: „der sinkende Kurs des Nationalsozialismus“ Ende der 1930er Jahre gehe einher mit „dem steigenden Kurs des Antisemitismus“ (S. 221 - Dieter Thomä, Wie antisemitisch ist Heidegger? in: Marion Heinz , Sidonie Kellerer (Hg.), Schwarze Hefte. Eine philosophisch-politische Debatte, Berlin 2016, S. 211-233, Hier: S. 214.
- Vorschlag: „anfängliche“ streichen.
- 3. Weshalb wird aus der Masse der inzwischen teilweise in der Doxographie zur Frage des Antisemitismus bei Heidegger einsehbaren Belege und Meinungen zu Heideggers Antisemitismus nun gerade nur jener Brief an Arendt ausgewählt, mitsamt der Antwort, dass Heidegger das natürlich zurückwies, Antisemitismus abgehakt.
- 4. Bruno Altmanns Artikel sind nun gerade nicht dazu geeignet, die „Kritik“ zu repräsentieren: schon der erste, Ernüchterung eines Philosophen. Heidegger macht nicht mehr gerne Pfötchen thematisiert ja eben Heideggers allmähliche Ernüchterung von der Euphorie seines Hitlerismus.
- Vorschlag: Dieses Unterkapitel sollte zum Anlass genommen werden, die Themen der anderen Seite des hier ausgewählten Aspektes „Kritik“ in der Form von Spiegel-Strichen zusammenzufassen.
- --BaneshN. (Diskussion) 12:03, 8. Feb. 2018 (CET)
- Das habe ich jetzt erstmal als Grundlage des Unterkapitels 11.2.2 vorzuschlagen, erweitern kann man das ja immer noch. Ich bitte ggf. um konstruktive Kritik, d.h. um Gegenvorschläge.
Kritik bezüglich Heideggers Nationalsozialismus
Einen großen Teil der Kritik an Heidegger und seinem Werk gilt dem Vorhalt des Nationalsozialismus und des Antisemitismus, sowohl in Bezug auf seine Person wie auf seinen philosophischen Gedanken. Das Verhältnis zwischen seinem Werk und dem Nationalsozialismus wird seit einer Studie von A. Schwan von 1965 erörtert. [1]
Doch zeigten sich zuvor nur wenige Bemerkungen mit antisemitischen Konnotationen in seinen Schriften, so herrscht seit der Veröffentlichung von Äußerungen aus den Schwarzen Heften im Jahr 2014 aufgrund zahlreicher antisemitischer Stereotypen darin weitgehende Einigkeit unter den Forschern, dass Heidegger Antisemit war, wobei jedoch ein biologistischer Rassismus mehrheitlich ausgeschlossen wird. Im Kontext nationalsozialistischer Überzeugungen werden außer den diversen Reden, in denen er Hitler explizit verherrlichte, insbesondere nationalsozialistische Aspekte seiner Arbeiten zu Hölderlin und Nietzsche debattiert. Dabei reicht das Spektrum der Meinungen von dem auch von Heidegger selbst vertretenen Standpunkt, dass sein nationalsozialistisches Engagement eine irrtümliche Phase ohne Auswirkungen auf sein Werk gewesen sei bis zur Deutung seiner gesamten Philosophie als nationalsozialistischer Ideologie.
Siehe auch: Doxographie zur Frage des Antisemitismus bei Heidegger
- ↑ Alexander Schwan, Politische Philosophie im Denken Heideggers, Opladen 1965, 1989.
--BaneshN. (Diskussion) 10:47, 16. Feb. 2018 (CET)
Zum Bultmann-Passus
Werter Martin Sell,
- solche Änderungen sollten auf der Disk erörtert werden
- die - maßlos überzogene - Meinung aus einer Theologischen Literaturzeitung kann nicht als enzyklopädisches Faktum gelten
- zur Quellenangabe einer solchen Meinung gehört wenigstens die Seitenzahl zzgl. Anführung
- Wer Bultmann nicht kennt, soll ihn nicht hier kennenlernen, sondern auf dessen Seite
- Es gibt schon genug Kniefälle vor Heidegger auf dieser Seite, noch einer ist nicht nötg
- Die Behauptung, Bultmann sei der "einflussreichste Theologe des 20. Jahrhunderts" ist offensichtlich eine propagandistische Übertreibung
- Wenn Bultmann so bedeutend ist, sollten ihn die Leser ohnehin kennen.
--BaneshN. (Diskussion) 10:00, 10. Sep. 2018 (CEST)
Nur als Frage: Es heißt im Artikel Meßkirch läge in Baden, liegt aber tatsächlich im Kreis Sigmaringen, der mWn Württembergisch ist. Vielleicht kann ja jemand helfen.--Ocd→ schreib´ mir 08:09, 25. Sep. 2018 (CEST)
- Damals wars Baden, so steht es auch in Meßkirch#Neuzeit: "Nach Säkularisation und Mediatisierung 1803 ging das Fürstentum Fürstenberg im Jahr 1806 im neu gegründeten Großherzogtum Baden auf". Vgl. auch hier die damalige Grenzziehung von Sigmaringen hier. -- Leif Czerny 09:14, 25. Sep. 2018 (CEST)
Irrtümlicher Revert
Auch hier nochmal an Crazy 1880: ich habe gerade gesehen, dass ich Deinen Edit revertiert habe, ohne es zu wollen. Zwar war ich auf der Seite, war mir aber dessen nicht bewusst. Du kannst das gerne wiederherstellen. Sorry. --BaneshN. (Diskussion) 13:52, 10. Okt. 2018 (CEST)
Bodenständigkeit, Bodenlosigkeit, Verwurzelung etc.
Wie schon öfter erwähnt, ist diese Seite zwar sehr didaktisch, dadurch aber auch extrem wohlwollend - so kommen z.B. auch die umstrittenen Begriffe „Bodenlosigkeit“, „Bodenständigkeit“, „Verwurzelung“ und „Entwurzelung“ allesamt nicht vor, obwohl sie sich durch Heideggers gesamtes Werk seit 1920 ziehen und seit Jahrzehnten hochumstritten sind. Daher folgender Vorschlag, als Anschluss an den Satz in 4.2, Unterkapitel „Der hermeneutische Zirkel in Sein und Zeit“: „Sein Ziel war es, die Philosophie von transzendentalen Spekulationen zurück auf den Boden der gängigen Erfahrungswelt zu bringen.
Dabei kam dem Boden selbst, als „Bodenständigkeit“ und „Bodenlosigkeit“, gemeinsam mit Begrifflichkeiten wie der „Verwurzelung“ und dem „entwurzelten“ Dasein des „Man“ eine epistemologisch aber nicht ganz klar zu fassende Bedeutung zu, wodurch eine langjährige Debatte darüber ausgelöst wurde.[1]
- ↑ vgl. Dieter Thomä, Die Zeit des Selbst und die Zeit danach: Zur Kritik der Textgeschichte Martin Heideggers 1910-1976; S. 581-598; Thomas Sheehan, L’affaire Faye: Faut-il brûler Heidegger? A Reply to Fritsche, Pégny, and Rastier, Philosophy Today, Vol. 60, 2, 2016, passim; Kaveh Nassirin, Heideggers Sprachbilder der Bodenlosigkeit und Entwurzelung und ihre Antonyme 1922-1938/39: Zur Stilistik, Deutung und Übersetzung, 2018, FORVM u. academia.edu pdf
--
--BaneshN. (Diskussion) 17:31, 12. Okt. 2018 (CEST)
Bin dafür. Gruß --Machtjan X 22:22, 13. Okt. 2018 (CEST)
Noch einmal Rechtsausschuss: Einleitung
In der jetzigen Formulierung der Einleitung sollten m. E. die Namen von Rosenberg und Emge herausgenommen werden:
„Heidegger war von 1933 bis 1945 Mitglied der NSDAP und, neben Hans Frank, Alfred Rosenberg und Carl August Emge, 1934 Gründungsmitglied des Ausschusses für Rechtsphilosophie der nationalsozialistischen Akademie für Deutsches Recht.“
Der Grund ist, dass die beiden Namen von uns willkürlich ausgesucht werden - insgesamt gab es ja 17 Gründungsmitglieder, darunter auch Viktor Bruns, Rudolf Stammler und Hans Freyer. Hier scheint es aber so, als hätte es nur die genannten vier gegeben. Es leuchtet auch leicht das Prinzip durch, das der Historiker Richard Wolin in der Heidegger-Debatte „guilt by association“ nannte. Rosenberg und Heidegger waren aber vielmehr Gegner im Ringen um die Vorherrschaft einer „wahren NS-Philosophie“. Ich würde zudem vorschlagen, auch hier die dazugehörige Debatte in der Einleitung zu erwähnen, weil die Formulierung „Gründungsmitglied des Ausschusses für Rechtsphilosophie der nationalsozialistischen Akademie für Deutsches Recht“ wenig aussagekräftig und ebenfalls eher assoziationsträchtig ist. In der „nationalsozialistischen Akademie für Deutsches Recht“ waren nicht nur Nazis, sondern auch spätere Widerstandskämpfer tätig, die Kernzelle des Freiburger Kreises, Constantin von Dietze oder Jens Jessen zum Beispiel, der wegen seiner Beteiligung am Attentat vom 20. Juli hingerichtet wurde. Das Etikett des Ausschusses wird aber heute dazu benutzt, Heidegger auch eine Beteiligung an NS-Verbrechen vorzuwerfen. Deshalb schlage ich vor:
Heidegger war von 1933 bis 1945 Mitglied der NSDAP und 1934 eines der Gründungsmitglieder des von Hans Frank geleiteten Ausschusses für Rechtsphilosophie der nationalsozialistischen Akademie für Deutsches Recht. Seine dortige Mitgliedschaft rief 2017 die international geführte Debatte über Martin Heidegger und Fake News hervor.
--BaneshN. (Diskussion) 12:46, 26. Jan. 2019 (CET)
Sehe ich auch so. Guter Vorschlag! --Precabundus (Diskussion) 01:59, 27. Jan. 2019 (CET)
- +1. --Jossi (Diskussion) 13:47, 27. Jan. 2019 (CET)
- + --Machtjan X 19:12, 27. Jan. 2019 (CET)
- +1--Anima (Diskussion) 05:51, 29. Jan. 2019 (CET)
- Schön - danke für die Resonanz. Dann setze ich das jetzt um. --BaneshN. (Diskussion) 10:13, 28. Jan. 2019 (CET)
- +1--Anima (Diskussion) 05:51, 29. Jan. 2019 (CET)
- + --Machtjan X 19:12, 27. Jan. 2019 (CET)
Trivia
Die banale Textzeile einer unbekannten niederländischen Punkband, die nur mit YouTube belegt ist, erscheint mir selbst für einen Trivia-Abschnitt bei weitem nicht relevant genug. Wenn man überhaupt popkulturelle Rezeption in den Artikel aufnehmen wollte, käme weit eher das Heidegger-Lied von Pigor & Eichhorn in Betracht. --Jossi (Diskussion) 20:57, 18. Jan. 2020 (CET)
- Kein Widerspruch nach drei Tagen? Dann lösche ich das. --Jossi (Diskussion) 18:58, 21. Jan. 2020 (CET)
- Was ich selbst schon lancieren wollte … Merci. --Stephan Klage (Diskussion) 09:01, 22. Jan. 2020 (CET)
Hierher kopiert von meiner Diskussionsseite:
Hallo Jossi2, Du hast neulich meine Bearbeitung im Heidegger-Beitrag rückgängig gemacht. Klar ist es vergleichsweise trivial, dass eine Band ihm posthum ein Lied widmete, nichtsdestotrotz habe ich selbiges schon öfter in biographischen Artikeln gesehen (bspw. unter "Trivia"). Ich bin recht neu auf Wikipedia und halte auch solche nachrangigen Informationen für sinnvoll. Hättest Du einen Vorschlag, wie die Implementierung passend gelingen könnte? Danke im Voraus und für jedes Verständnis! --PaulAsimov (Diskussion) 10:58, 22. Jan. 2020 (CET)
- Hallo PaulAsimov, ich bin nicht grundsätzlich gegen die Einbindung solcher Trivia in Artikel. Dazu müsste aber meiner Meinung nach wenigstens eine von drei Bedingungen erfüllt sein: (1) Der oder die Urheber der Erwähnung bzw. des Kommentars besitzt selbst eine gewisse enzyklopädische Relevanz oder (2) der Kommentar hat eine gewisse öffentliche Beachtung gefunden oder (3) er trägt im weitesten Sinne etwas zum Verständnis des Kommentierten bei. Keine dieser drei Bedingungen sehe ich im vorliegenden Fall erfüllt. Die Band hat nur knapp zwei Jahre existiert und eine einzige Platte veröffentlicht, von irgendeiner Resonanz weiß ich nichts und der Satz „Where has he gone? / No one can tell. / Is he in heaven, / is he in hell?“ ist ein Allgemeinplatz, der für jeden Verstorbenen gilt, wohingegen z. B. das von mir erwähnte Heidegger-Lied von Pigor & Eichhorn immerhin eine implizite Kritik an Heideggers esoterischem und nahezu unverständlichem Stil transportiert. Wir können die Diskussion aber gerne auf der Diskussionsseite des Artikels fortsetzen, wo sie besser aufgehoben ist als hier. Dein Einverständnis vorausgesetzt, kopiere ich den Abschnitt dorthin. Freundlichen Gruß --Jossi (Diskussion) 11:15, 22. Jan. 2020 (MEZ)
Ende des kopierten Teils. --Jossi (Diskussion) 11:20, 22. Jan. 2020 (CET)
Chul Han
Ich vermute, mit "Chul Han" ist Byung-Chul Han gemeint, da ist also eine Verlinkung möglich. Ich mache das aber nicht selbst für den Fall, dass ich mich doch irre. 185.92.76.69 (ohne (gültigen) Zeitstempel signierter Beitrag von 185.92.76.69 (Diskussion) 08:44, 22. Jan. 2020 (CET))
Sachliche Richtigstellung
@Khatschaturjan: [4]. Den Edit finde ich problematisch, weil es sich hier um einen Personenartikel handelt. Da stehen die Machenschaften der Universitäten während der Nazizeit vielleicht weniger im Vordergrund, als Heideggers Verhalten. So wie das jetzt da steht könnte Heidegger unterstellt werden, er habe hinterrücks gegen seine nach außen vorgestellte Haltung gegen die Kollegen konspiriert. Das würde dem Tenor der Zeit wie auch dem Charakter Heideggers, glaube ich, kaum gerecht. Es ist deshalb möglicherweise subjektiv, wenn nicht nachzuweisen ist, dass er sich in der Tat ganz und garnicht für die Kollegen eingesetzt hat oder seine Stellungnahmen Anlass geben, das zu vermuten. Die Hintergründe würden derart verzerrt erscheinen. Vielleicht ist es geraten, noch den Nebensatz „obwohl Heidegger sich für sie eingesetzt hatte“ hinzuzufügen. --༄U-ji (Diskussion) 08:17, 14. Apr. 2021 (CEST)
- Für diesen Nebensatz würde ich auch plädieren. Tischbeinahe (Diskussion) 09:06, 14. Apr. 2021 (CEST)
- Dem schließe ich mich ausdrücklich an, zumal sich der WP-Verfasser des „Urtextes“, der ja belegt worden ist (Titel: Heideggers Kritik am Nationalsozialismus und an der Technik), an Brocks Ausführungen orientiert zu haben scheint. Ich würde die Umkehrung suchen: den vorigen Text wiederherstellen und ggf. außerhalb der Referenz darstellen: gleichwohl wurde … gekündigt. Dies dann bitte noch belegen. --Stephan Klage (Diskussion) 09:54, 14. Apr. 2021 (CEST)
- @༄U-ji: Danke für die Ansprache. Inwieweit sich Heidegger eingesetzt hat, und vor allem wofür (am Ende gar für die Entlassung der jüdischen Kollegen??...) scheint mir im Lichte der gegenwärtigen Erkenntnisse schwierig nachzuweisen bzw. zu belegen. BaneshN. ist ein ausgewiesener Heidegger-Experte, vielleicht hat er hierzu etwas zu sagen? Grüße --Khatschaturjan (Diskussion) 13:01, 14. Apr. 2021 (CEST)
@Khatschaturjan: / @BaneshN.: Der Einzelnachweis ist doch gerade dazu da, eben das zu belegen. Oder verstehe ich das falsch? --༄U-ji (Diskussion) 15:10, 14. Apr. 2021 (CEST)
- Silvio Vietta ist mir bisher unbekannt. Sein Buch „Heideggers Kritik am Nationalsozialismus und an der Technik“ habe ich (noch) nicht gelesen, sehe auf ersten Blick nur, dass es als Studie nicht unumstritten ist. --Khatschaturjan (Diskussion) 17:39, 14. Apr. 2021 (CEST)
- Hm, BaneshN. zu konsultieren erscheint mir ein ergebnisfernes Anliegen zu sein, seit Januar 2020 hat er nicht mehr editiert, deutlich über ein Jahr; und die letzten Edits verraten, dass er dem Projekt zuletzt nicht mehr eben gewogen zu sein schien. @Tischbeinahe: ist der deutlich erkennbare Hauptautor und hat sich dem Grunde nach bereits geäußert. Im Moment wird beanstandet, dass Vietta umstritten sei, mag zurecht so sein, gleichwohl: auf welcher Quelle fußt denn die derzeitige Edition? Hier ist doch keiner am Tisch, der nicht wüsste, dass allein Belege zählen? Von wem stammen unumstrittene gegenwärtige Erkenntnisse fragt sich immer noch --Stephan Klage (Diskussion) 19:28, 14. Apr. 2021 (CEST)
Hier ist eine Quelle, die Khatschaturjans Perspektive zumindest ansatzweise rechtfertigt: Die Korrespondenz mit Brock ist deshalb von besonderer Bedeutung, weil Brock von Heidegger in gewissem Umfang gefördert wurde und Heidegger hier ein humaneres Bild als sonst zu bieten scheint. In der Tat ist «der Jude» Werner Brock, dem eine schwere neuropathische Erkrankung zusetzte, unter dem Ordinarius Heidegger dessen Fakultätsassistent geworden. Allerdings nicht auf Dauer, denn Brock wurde mit dem Wissen und der Zustimmung Heideggers zu den nationalsozialistischen Berufsverboten aus dem Freiburger Universitätsdienst entlassen. Er musste emigrieren. Nach dem Krieg übte Brock erstaunlicherweise Nachsicht mit Heidegger, indem er, anders als Jaspers, dessen Verwicklung in den Nationalsozialismus auf ein «Mitläufertum» herunterstufte. ([5] bei der NZZ.) Aber auch hier ist das Verhältnis zwiespältig und wandelt sich über die Zeit. Das sollte vielleicht im Artikel zum Ausdruck kommen. Dem Fraenkel-Artikel ist zu entnehmen, dass er zwar auf Weisung Heideggers entlassen wurde, nicht aber, dass Heidegger ihn auf irgendeine Weise unterstützt habe. Auch der Cohn-Artikel spricht in dieser Hinsicht Bände bis hin zur Verstellung der wissenschaftlichen Rückkehr Cohns an die Universitäten nach dem Krieg, an der Heidegger sich „maßgeblich“ beteiligt haben soll. So gesehen ist der Edit m. E. dann doch berechtigt. Bei George de Hevesy steht nichts über Heidegger drin. Belegt sind die fraglichen Stellen in den Artikeln allerdings nicht. Sollte jetzt die Vietta-Quelle entfernt werden? --༄U-ji (Diskussion) 19:50, 14. Apr. 2021 (CEST)
- Danke für Deine Ausführungen ༄U-ji. Das darf ich sagen, ich hatte in meinen Studientagen Heideggers „Werk“ fokussiert, daher bin ich auch auf die Ausführungen zu seinen Verstrickungen angewiesen, wollte die Richtigkeit der Aussage auch nicht beanstanden; dies, obgleich ich – allerdings „alte“ – andere Informationen bis heute im Kopf mit mir trage. Es ist, um einen Heidegger’schen Begriff zu wählen, in den vergangenen zwei Jahrzehnten zu viel zu seinem äußeren Leben „entborgen“ worden, als dass ich mich da nicht korrigieren lassen wollte. Andererseits sollte tatsächlich nicht eine Quelle hinter einer Aussage stehen, die selbst bei laxester Auslegung als Fehlinterpretation entlarvt würde. --Stephan Klage (Diskussion) 20:18, 14. Apr. 2021 (CEST)
Wo der Nachweis bei Vietta möglicherweise nicht zu finden ist, habe ich erst einmal den NZZ-Artikel dafür eingesetzt. Im Grunde informiert er auch kurz und bündig einigermaßen umfassend zur Situation. --༄U-ji (Diskussion) 18:50, 15. Apr. 2021 (CEST)
„Offene Ehe“?
Es gibt ja das alte Bonmot, dass die Verwendung von „offensichtlich“ das Fehlen von Argumenten verrät. Unter einer „offenen Ehe“ verstehe ich eine Ehe, in der die Partner einander in gegenseitigem Einvernehmen andere sexuelle Beziehungen erlauben. Nun trifft es zwar zu, dass sowohl Elfride als auch (wesentlich öfter) Martin Heidegger außereheliche sexuelle Beziehungen hatten – die gingen aber stets mit Heimlichkeit, Eifersucht und Schuldbewusstsein einher. Heidegger spricht in den Briefen an seine Frau wiederholt von Bruch des Vertrauens. Daher frage ich mich, ob die (soweit ich sehe, nur von Vietta benutzte) Bezeichnung „offene Ehe“ diese Beziehung zutreffend beschreibt. --Jossi (Diskussion) 11:02, 8. Feb. 2021 (CET)
- Sagen wir es so: Sie sahen sich gegenseitig als persönlichen Besitz an, waren aber außerstande, die sich daraus ergebenden bzw. selbstauferlegten Absurditäten wirklich konsequent duchzuhalten. --2003:DA:CF34:9308:F9B9:29EF:25C4:D9DF 03:06, 8. Apr. 2023 (CEST)