Diskussion:Narciso Yepes
Die Musik für Jeux Interdits ist nicht ausschließlich von Yepes komponiert.
Der Film beinhaltet Stücke von Robert de Visée, Napoléon Coste, Jean-Philippe Rameau und Anonyme Werke (Vor allem das Thema des Films), die Yepes auf der Gitarre lediglich arrangiert und gespielt hat.
Fußnote "die Spanische Romanze"
[Quelltext bearbeiten]Die Angabe zu Folgende Recherchen hatte ich dem www.gitarrenboard.de (Forum) zur Verfügung gestellt. Leider kann ich die Quellen (die teilweise aus anderen Foren stammen) nicht mehr rekonstruieren, doch vielleicht holt dieses jemand anderes nach.
meine Quellensammlung
[Quelltext bearbeiten]- Zitat 1 (Amazon)
von Narciso Yepes (Künstler), Various (Komponist)
- Zitat 2
Der Komponist dieser berühmten "Spanischen Romanze" läßt sich leider nicht mehr ermitteln. Es war mit großer Wahrscheinlichkeit ein Gitarrist (19. Jahrhundert). Die "Spanische Romanze"
- Zitat 3
Mit dem Film Jeux interdits (Verbotene Spiele) von René Cléments (1952) haben meine d’autres jeux interdits („weitere verbotene Spiele“) nicht viel gemeinsam, insbesondere wäre jede Ähnlichkeit „meiner“ Romanze mit der berühmten, von Narciso Yepes gespielten („Spanischen“) Romanze aus diesem Film rein zufällig. Gemeinsam sind dagegen der nachlässige Umgang mit fremdem geistigen Eigentum: genauso wenig wie die Spanische Romanze von Narciso Yepes stammt (allen gegenteiligen Behauptungen zum Trotz), genauso wenig stammt in meinem Werk alles von mir. Geklaut habe ich nämlich eine Harmoniefolge von Charles Aznavour, aus einem seiner schönsten Lieder aus den frühen 60ern, das später auch von vielen anderen Interpreten dargeboten wurde, so wie in jüngster Zeit etwa von Marla Glen (aber das merkt sowieso keiner) ... Für Frank, um ihn anlässlich seines 60. Geburtstages ein wenig aufzuheitern
- Zitat 4
Quelle http://fr.wikipedia.org/wiki/Jeux_interdits und Link zu Narciso Yepes frei übersetzt:
Die Musik zum Film Jeux Interdits (verbotene Spiele) ist im laufe der Zeit bekannter geworden als der Film, was der Interpretation des Gitaristen Narciso Yepes und besonders auf das bekannte Liebeslied (Romanze) zurückkzuführen ist. ... Dessen unsichere (ungenaue) Bezeichnung hat dazu geführt, dass Yepes als Komponist angenommen wurde. Der Autor selbst hat dieses allerdings nie behauptet.
Titelbezeichnung: Romance anonyme Für jedes dieser Stücke wurde erwähnt: "arangiert für Gitarre durch Narciso Yepes" ... Das Stück selbst ist schon zu Beginn des 19. jh. (18hundert-soundso) vorgelegen, und wurde dort Ferdinand Sor zugeschrieben (was aber mit Vorbehalt zu betrachten ist; Das Manuskript wurde zwar von Sor handschriftlich geschrieben, aber ob er es komponiert hat ist fraglich... er könnte auch nur der Herausgeber gewesen sein... (Anm.: für Sor sei das Stück zu einfach... s.u.)
- Zitat 5
I. Begriff der "Romance":
gehört zur musikalischen Gattung der instrumentalen Charakterstücke, die eine Hauptform der Romantik und v.a. der spätromantischen trivialen Salonmusik sind (Beachte.die sprachliche Verwandtschaft "Romantik"<- "Roman"<-"Romance"!) , überwiegend "Liedformen" (hier: A-B-A) . Nicht zu verwechseln mit der literarischen / oralen Gattung "Romanze", v.a. in Spanien und in anderen Ländern des "romanischen" (!) Sprachraums verbreitet!!
II. Bekannte Bezeichnungen und Ausgaben des Stücks:
Romance anónimo: Daniel Fortea (1882-1953) 1930, Miguel Llobet (1878-1938) posthum veröffentlicht (1968), einzige Ausgabe mit detaillierten Angaben zur Dynamik. Romance d'Amor / Cancion: Vicente Gómez (1911-2001), Musik zum Film "Blood and Sand, 1940) Yeux interdits: Narciso Yepes (1927-1997), Musik zum gleichnamigen Film, 1957 Burgalesa / "Altspanische Weise aus Burgos": (Siegfried Behrend, mit leichten Änderungen im Melodieverlauf, 1957)
Der Titel "Spanische Romanze" ist nicht gebräuchlich und taucht nur z.B. in der Bearbeitung von Anton Stingl (im "Gitarrenbuch für Madeleine, Bd.II, Mainz 1972 - mit zahlreichen Änderungen im Bass und in der Harmonik) auf!
Beachte: der Titel eines Stücks sagt noch nicht viel aus und ist oft ein Zusatz eines Herausgebers aus späterer Zeit! Bekannte Beispiele: "Für Elise" oder die "Mondschein-Sonate" von Beethoven - beide Bezeichnungen stammen nicht vom Komponisten, sondern sind erst später "hinzugedichtet" worden. Die "Romance" kann ursprünglich ganz anders geheißen haben (siehe weiter unten bei Rubira!) und auch der Zusatz "anonímo" kann nur ein Trick sein, wenigstens die Bearbeiterrechte zu sichern. So hat z.B. Narciso Yepes zumindest in Spanien nach Auskunft der SGAE (eine Art "spanische Gema") offiziell die Rechte an dieser Komposition bekommen!
III. Forschungsstand:
Nach meiner Einschätzung kann das Stück stilistisch in den Bereich der spätromantischen Salonmusik und zeitlich ungefähr um 1880 eingeordnet werden (Antonio Cano, Jaime Bosch, José Broca)..
Stilistisch und technisch ergeben sich einige Parallelen zur "Etüde E-Moll", die zwar von einigen Herausgebern (u.a. Karl Scheidt) Francisco Tárrega zugeschrieben wird, deren Autorenschaft aber ungesichert ist. Meine Theorie: vielleicht stammt diese Etüde auch vom "anonymen" Komponisten der Romance? Für Tárrega ist das Stückchen zu platt, aber die Machart erinnert stark an die Romance!
Erste Notenausgabe angeblich bereits 1900 von Antonio Rubira (keine genauen Lebensdaten bekannt, wahrscheinlich nach 1850 geboren) unter dem Titel "Estudio de arpegio". Möglicherweise ist Rubira sogar der Komponist des Stücks - ein Manuskript ist unter http://perso.wanadoo.es/j.gimeno/Rubira.htm erhältlich!
Das Manuskript der Druckausgabe von Daniel Fortea ("Romanceanónimo de Daniel Fortea" - http://guitarra.artelinkado.com/guitarra/romance-anonimo.php ) enthält den Zusatz "Melodia de Sor". Die Urheberschaft von Fernando Sor kann aber ausgeschlossen werden, da die Romance zahlreiche Tonsatzfehler enthält, die Sor niemals unterlaufen wären (verdoppelte Terzen zwischen Melodie und Begleitung) und harmonisch einfacher gestaltet ist, als dies bei Sor normalerweise üblich ist. Man vergleiche die Romance einmal mit der Etüde Nr.6/op. 6 von Sor: auch ein "melodisches Stück", aber ein ganz anderes Kaliber (auch technisch)!
Die Ausgabe von Vicente Gómez ist um eine 8-taktige langsame Einleitung erweitert worden, der Rest ist identisch mit der Fortea-Ausgabe, allerdings mit zahlreichen Glissandos und sonstigen Verzierungen versehen.
Die Bezeichnung "Burgalesa" ist auf dem Mist von Siegfried Behrend gewachsen und entbehrt jeder Grundlage (es ging ihm auch hier nur um die Sicherung von Bearbeitungsrechten). Aber Behrend hat als Herausgeber soviele dreiste Plagiate begangen, daß es müßig ist nachzuforschen, bei wem er seine Ausgabe abgeschrieben hat.
Es gibt ein paar Spekulationen der renommierten Gitarrenexperten Angel Gilardino und Matanya Orphee über einen russischen bzw. ukrainischen Ursprung der Melodie, die durchaus interessant sind (aber eben nur Spekulation!): demnach hat der russische Komponist Michail Glinka (1804-1857), der während seines Spanienaufenthaltes den Gitarristen Francisco Rodriguez "El Murciano" (1795-1848) in Granada kennengelernt hat, diesem eine russische Romanze vorgespielt. El Murciano hat diese dann angeblich auf die Gitarre übertragen (was die schon erwähnten tonsatzmäßigen Klöpse erklären würde: Murciano war ein bekannter Gitarrist, aber musikalischer Autodidakt). Nur: wie ist die angebliche Version von El Murciano "weitergewandert"? Sein Sohn war musikalisch gebildet und hätte die Romance aufschreiben können - leider gibt es dafür aber keine Belege.
Fazit der Internetquellen und meiner eigenen bescheidenen Untersuchungen: die "anonyme Romanze" bleibt anonym!
Eine Autorenschaft von Antonio Rubira ist nicht gänzlich auszuschließen (zumal die "Romance" tatsächlich eine "Estudio de arpegio" ist) und die russische These ist auch nicht ganz von der Hand zu weisen (weil die sogenannten "russischen Zigeuner-Romanzen" des späten 19. Jahrhunderts oftmals eine ähnliche harmonische und melodische Struktur aufweisen) - allerdings ist mir die musikalische Verbindung Glinka-El Murciano zu abenteuerlich (zumal Glinka in seinen eigentlich recht detaillierten Memoiren und Briefen nichts über die Romanze schreibt). Aber im 19. Jahrhundert hat es bekanntlich viele Kontakte zwischen russischen und spanischen Musikern gegeben - und da die "Spanische Romanze" ja eigentlich nur "Romanze" heißt, kann man da der Phantasie freien Raum lassen!
Irgendwie erstaunlich, was man zu so einem Popelstück alles zusammenkriegt - aber vielleicht hilft es Dir ja ...
mfG Ulrich Peperle
Ulrich's Website findet Ihr hier: http://www.duesselguitar.de/index.htm
- Ende meiner Quellensammlung
Für einen wissenschaftlichen Beleg sind meine Angaben zu dünn, und die Urheber der Quellen hatte ich für das Forum leider nicht mitrecherchiert. Ich hoffe dennoch, man kann etwas damit anfangen, oder es für seine eigenen Recherchen heranziehen.
Eine weitere aufschlussreiche Quelle ist leider auf Spanisch, so dass ich nur mit einer "Babelfisch-Übersetzung" ins Englische arbeiten konnte, die ich aber nicht vorenthalten möchte http://guitarra.artelinkado.com/guitarra/romance-anonimo.php
Romanze: Nachtrag
[Quelltext bearbeiten]Hier en:Romance_(guitar_piece)#Disproved_origins: "The official statement from Narciso Yepes and the Yepes heirs is that Narciso Yepes, being a young boy, originally composed the piece for his mother when he was about seven years old (c.1934) and soon thereafter performed it between acts at the Teatro Guerra, in Lorca, Spain. Some time later, he recounts, when he was thirteen years old he attended a performance in Valencia and heard his composition performed by another guitarist, who indicated the authorship as "anonymous". Yepes contends that the melody had been plagiarized (with some changes to the arrangement) by someone who, he assumes, must have attended that first performance.
However, Yepes was born 1927 and cannot be the author of the work, since it was already recorded in 1900 and published before 1925 (possibly 1913) by J.A. MEDINA e HIJO; and in 1919 in the method of Mascaro and Reissig, etc."
--Dsdvado (Diskussion) 16:59, 28. Aug. 2015 (CEST)
Kritik und "Kritik"
[Quelltext bearbeiten]Tut mir leid, dass ich es nicht objektivieren kann. Aber all die herangereichten Literaturzitate, so sehr sie auch stimmen mögen, haben einen irgendwe hämischen Blick auf Yepes als Künstler - den ich nicht für angemessen befinde. Letztens hörte (und sah) ich auf Youtube sein Spiel von Francisco Tárregas berühmter Tremolo-Etüde "Recuerdos de la Alhambra".. Auf seiner Vielsaiten-Gitarre.
Whow.
Neben dem völlig gleichmäßigen, sich interpretativ vollkommen zurückgenommen habenden Konzertaufführungen von Pepe Romero waren Yepes' Recuerdos die, die mich am meisten anrührten. Der Mann ist uneitel gewesen, machte auf der Bühne optisch nichts her - aber ist das ein Grund, nur die teil-miesen Sentenzen anderer über ihn hier auszupacken? --AxelKing 00:57, 6. Sep. 2009 (CEST)
Dem kann ich mich nur anschließen: habe mich gerade mal durch verschiedene Interpretationen der Recuerdos bei Youtube durchgeklickt und halte die Version von Y. für die musikalisch eindrucksvollste, er vermag sogar, der eigentlich sehr schematischen Begleitfigur Leben einzuhauchen und seine Dynamik ist ohne Konkurrenz. Alle anderen sind dagegen blass. Es müsste doch auch Kritiken geben, die ihn weniger abfällig beurteilen, ich kann mich erinnern, dass er um die 70er "der" klassische Gitarrist war (wenn auch die Qualität der Schallplatten damals gerade bei klassischer Gitarrenmusik nach heutigen Maßstäben erbärmlich war). Die z. Zt. im Artikel unter Rezeption aufgeführten Texte werden seiner Bedeutung sicher nicht gerecht. --UliR 23:51, 13. Jul. 2010 (CEST)