Diskussion:Niger-Kongo-Sprachen
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Klicke auf , um ein neues Diskussionsthema zu beginnen.Völlige Neubearbeitung des Artikels 29.5.2007
[Quelltext bearbeiten]Ich habe heute nach einigen Wochen intensiver Arbeit einen völlig neuen Artikel "Niger-Kongo-Sprachen" der WP zur Verfügung gestellt. Er basiert auf den Werken von Westermann (1927), Greenberg (1955, 1963), De Wolf (1989), Bendor-Samuel (1989) und Williamson-Blench in Heine-Nurse (2000). Darüberhinaus wurde viel Spezialliteratur ausgewertet.
Die Kernpunkte des aus sachlichen Gründen sehr umfangreichen Artikels (etwa 40 Druckseiten) sind:
- die Darstellung der sprachlichen Eigenschaften der Gesamtfamilie (vor allem im Hinblick auf den Nachweis ihrer genetischen Einheit)
- die Darstellung der Primärzweige und ihrer großen Untereinheiten mit umfangreichen, aktuellen Klassifikationen (basierend auf meinen jahrelangen Vorarbeiten), die wichtigsten Sprachen, ihre Verbreitungsgebiete sowie eine kurzgefasste Übersicht über die sprachlichen Besonderheiten (hier habe ich - nach einigen Überlegungen - bewusst den enzyklopädischen Ansatz gewählt und diese Informationen über Untereinheiten in den Gesamtartikel eingefügt, da nur dadurch ein rundes Bild dieser Sprachfamilie zu zeichnen war)
- eine ausführliche Geschichte der Erforschung und Klassifikation des Niger-Kongo mit Schwerpunkten auf Meinhof-Westermann-Greenberg, inkl. der Kongo-Saharanisch-Hypothese von Gregersen
- eine Liste aller Niger-Kongo-Sprachen mit mindestens 3 Mio Sprechern (Sprecherzahlen, Klassifikation, Verbreitungsgebiet)
- umfangreiche Literaturangaben
- eine neue Karte von "Mikkel"
Da ich noch nicht die Zeit zur Wikifizierung des großen Artikels hatte, bitte ich alle Interessenten, mit mir zusammen die Links nachzutragen. Mein Ziel ist es, aus diesem Artikel letztlich einen "exzellenten" zu machen. Bitte helft mit!
--Ernst Kausen 00:20, 30. Mai 2007 (CEST)
- Ich denke, die meisten der folgenden Artikel können nun gelöscht werden, bei den übrigen empfiehlt es sich wohl, noch nicht im hiesigen Artikel befindliche Informationen zu übernehmen.
- Kordofanisch
- Mande
- Atlantisch
- Dogon
- Ijoid
- Volta-Kongo
- Nord-Volta-Kongo
- Süd-Volta-Kongo
- Kwa
- West-Benué-Kongo (u.a. Yoruba, Igbo)
- Ost-Benué-Kongo
Ronny Michel 16:57, 30. Mai 2007 (CEST)
Hallo Ronny, ich würde die Artikel nicht löschen, sondern mit Minimalinhalt (Definition, Sprachen- und Sprecherzahl, Verbreitungsgebiet) ausstatten und dann den Verweis auf Niger-Kongo setzen. Gruß --Ernst Kausen 19:11, 30. Mai 2007 (CEST)
- Hallo Ernst. Ein sehr gelungener Artikel. Viele werden sagen, viel zu umfangreich, aber bei so einer Riesenfamilie ist das nunmal so. Ich hab momentan nicht die Zeit, mich mit allen Fakten detailliert auseinanderzusetzen, aber was ich beim Lesen gesehen habe, ist gut. Danke dir für diesen wichtigen Artikel. --Thogo (Disk.) -- Sorgen? 01:57, 8. Jun. 2007 (CEST)
Überarbeitung September 2007
[Quelltext bearbeiten]Ich hatte nun doch den Eindruck, dass die geballte Information des neuen Niger-Kongo-Artikels mit allen Unterklassifikationen, Einzelsprachlisten und detaillierten Sprachgruppenbeschreibungungen schwer verdaulich ist, auch wenn das bei einem Artikel über die größte Sprachfamilie der Welt (mit 1400 Sprachen enthält sie fast ein Viertel aller Sprachen weltweit) kaum anders zu erwarten war.
Gegen das eigentliche enzyklopädische Prinzip habe ich mich - auch auf das Drängen einiger WP-Kollegen hin - entschlossen, den Artikel zu entschlacken und wesentliche Informationen in die Untergruppen-Artikel zu verlagern (Detailklassifikation, Auflistung der Einzelsprachen mit Sprecherzahlen, Details der sprachlichen Charakteristik, Sprachbeispiele). Damit das alles aus einem Guss ist, habe ich alle über 40 Unterartikel entweder selbst neu erstellt (über 30) - oder wo Fragmente vorhanden waren - völlig überarbeitet. Dafür hatte ich - da ja die Substanz vorhanden war - einen Tag angesetzt, es ist aber über eine Woche harter Arbeit daraus geworden, und natürlich sind nach solch einem Riesenprojekt noch viele Kleinigkeiten zu verbessern (WP-Formalisten: auf zur Jagd!).
Auch habe ich ganz bewusst darauf verzichtet, möglichst redundanzfreie Artikel herzustellen, dies macht die Einzelartikel sehr viel schwerer lesbar. Ich glaube jedoch, einen guten Kompromiss bzgl. Redundanz erzielt zu haben. (Der ursprünglich geplante völlige Verzicht sprachlicher Charakterisierung in den Untergruppen des Hauptartikels wurde bewusst aufgegeben; jede Untergruppe enthält eine Kurzcharakteristik. Sämtliche Detailklassifikationen und Sprachenlisten wurden allerdings in die Unterkapitel verlagert.)
Um dem interessierten Leser deutlich zu machen, welchen Umfang das Projekt hatte, hier noch einmal hierarchisch gegliedert die neuen bzw. völlig überarbeiteten Artikel (außerdem viele Verweise und Redirects):
- Niger-Kongo (Hauptartikel)
Den inuse-button habe ich jetzt entfernt. Ich bitte um konstruktive Kritik. Behaltet bitte bei Änderungen das Gesamtprojekt im Auge. Mein Ziel ist es, den Hauptartikel einem Exzellenz-Verfahren, die Artikel über die größeren Untergruppen einer Lesenswert-Diskussion zu stellen. Schon jetzt vielen Dank für weitere Mitarbeit! --Ernst Kausen 18:05, 14. Sep. 2007 (CEST)
- Die Einzelartikel sind als Darstellungen klassifikatorischer Einheiten gut gelungen (ob man auf die Charakteristika der Einheiten noch mehr eingehen kann, kann ich mangels Sachkenntnis nicht beurteilen), dem Hauptartikel hat der Umbau jedenfalls auch nicht geschadet, auch wenn man m.E. noch mehr kürzen könnte - aber da unterscheiden sich wohl auch einfach unsere Ansichten darüber, was Sprachfamilienartikel darstellen sollen. Grüße--Schreiber ✉ 19:08, 14. Sep. 2007 (CEST)
- Frage: Unter "Atlantisch" ist mit den Bijago-Inseln das Bissagos-Archipel gemeint? --Atamari 21:09, 14. Sep. 2007 (CEST)
- Kannte ich bisher unter dem Namen Bijago; ist aber dasselbe wie Bissago(s). --Ernst Kausen 01:14, 15. Sep. 2007 (CEST)
Also der Artikel ist wirklich sehr schön geworden. Vielen Dank. Wird doch mal Zeit für eine Lesenswert-Kandidatur, denk ich. Es gibt von meiner Seite nichts zu beanstanden. --Thogo BüroSofa(in memoriam) 02:02, 18. Sep. 2007 (CEST)
Klassifikationsübersicht (Änderung der Position)
[Quelltext bearbeiten]Habe die Klassifikationsübersicht jetzt vorgezogen, da sie am Ende des Artikels etwas versteckt dastand. Die Darstellung bietet nur die wichtigen Untergruppen (mit Link auf die Unterartikel) aber bewusst keine Einzelsprachen (wie Ulamm das ursprünglich wollte, der auch den Anstoß zu dieser Umstellung gab). Ein vollwertiger Ersatz dafür ist die Sprachenliste am Ende des Kapitels. Und im übrigen sollte "Niger-Kongo" vor allem die Gesamtübersicht über das Phylum bieten, spezifische Informationen sind in die Unterartikel ausgelagert. Der von Ulamm schnell zusammengeschusterte "neue" Artikel "Liste der Niger-Kongo-Sprachen" bietet keine darüber hinausgehende Information und ist überflüssig. --Ernst Kausen 15:19, 8. Okt. 2007 (CEST)
- Die Liste bietet keine neuen Informationen, aber bei dem Umfang des Artikels ist eine Zusammenfassung sinnvoll. Mach Dir mal klar, welchen Umfang der ArTikel in gedruckter Form hätte. Fazit, dein Artikel ist nicht zu lang, sondern sehr hut, aber er ist lang genug für eine Zusammenfassung.--Ulamm 16:00, 8. Okt. 2007 (CEST)
- Beim Erstellen der Liste bin ich auf Linkfehler entweder in diesem Artikel oder in einem der Artikel zu den Untergruppen gestoßen:
- Moore führt natürlich nicht zu Mòoré
- Ein Link führte zu einer japanischen Stadt, dort gab's allerdings eine BKL.--Ulamm 16:00, 8. Okt. 2007 (CEST)
Lokalisationen
[Quelltext bearbeiten]Diese Seite ordnet Gwari den Nupoiden Sprachen zu. In der Sprachenkarte von Nigeria ist aber das Feld in der Legende mit Gwari bwzeichnet, wo ich von der Lage her die Plateausprachen vermuten möchte. Nupe ist da das benachbarte Areal am Niger, flussaufwärts der Benue-Mündung. Jukun dagegen steht viel weiter östlich, als man „zentralnigerianisch“ erwartet. Außerdem ist die Region als Dakoid gekennzeichnet.--Ulamm 19:57, 8. Okt. 2007 (CEST) Jetzt habe ich selber eine sehr detaillierte Quelle gefunden.--Ulamm 20:49, 8. Okt. 2007 (CEST)
Erfolgreiche Exzellent Kandidatur vom 8. Oktober 2007
[Quelltext bearbeiten]Die Niger-Kongo-Sprachen − früher auch niger-kordofanische Sprachen genannt − bilden eine Familie von fast 1400 Sprachen, die von etwa 400 Millionen Menschen im westlichen, zentralen, östlichen und südlichen Afrika gesprochen werden. Das Verbreitungsgebiet reicht von der Westspitze Afrikas bei Dakar östlich bis Mombasa und südlich bis Kapstadt.
Mit dem vorliegenden Artikel hat Benutzer:Ernst Kausen wieder einmal einen sowohl inhaltlich als auch äußerlich, so nicht zuletzt im Bereich der gelungenen Gliederung, herausragenden Artikel geschaffen, der gemeinsam mit den vielen Einzelartikeln über die zahllosen Untereinheiten der Sprachfamilie eine umfassende Darstellung dieser riesigen afrikanischen Sprachfamilie liefert. Somit stimme ich natürlich mit einem Pro.--Schreiber ✉ 18:14, 18. Sep. 2007 (CEST)
Wenn das nicht exellent ist, dann weiß ich auch nicht :-) Mikkel 19:11, 18. Sep. 2007 (CEST)
Pro --Ich finde den Artikel exzellent. zwei Vorschläge, ihn m.E. noch besser zu machen. --Ulamm 22:55, 18. Sep. 2007 (CEST)
Pro. Trotzdem- Die Gliederung der Sprachfamilie sollte am Anfang des Kapitels „Niger-Kongo und seine Untereinheiten“ in einer hierarchischen Tabelle dargestellt werden, statt erst am Ende. Dabei ist ein Kompromiss zu finden zwischen ihrem Umfang und ihrer Anschaulichkeit. Letztere kann durch Hinweis auf bekannte Sprachen in einzelnen Gruppen erhöht werden, oder durch Hinweis auf die Lokalisation (unter Grasland kann man sich vieles vorstellen und die Bantu bevölkern den halben Kontinent.
- Die Beispielsätze lassen sich wesentlich übersichtlicher darstellen, wenn die Übersetzung der Wörter jeweils unter den Beispielssatz geschrieben wird. ((Ergänzung zu meinem ersten Statement, Ulamm 14:04, 7. Okt. 2007 (CEST)
Stephan 07:13, 19. Sep. 2007 (CEST)
Pro eindeutig exzellent --Pitichinaccio 21:10, 19. Sep. 2007 (CEST)
Pro noch einer. --Decius 10:41, 21. Sep. 2007 (CEST)
Neutral viel klein, klein und Systematik, sehr trocken, bei Sprachartikeln sollte besonders auf Schönheit und Lesbarkeit geachtet werden. --- Danke fürs Durchlesen. Systematik war allerdings das Ziel des Artikels, "Schönheit" ist eine wichtige Kategorie, ich habe sie durch eine harmonische Gliederung angestrebt. Eine ernst gemeinte Übersicht über 1.400 Sprachen - die größte Sprachfamilie der Welt - lässt sich leider nicht im Feuilletonstil darstellen. Gruß --Ernst Kausen 14:02, 21. Sep. 2007 (CEST)
Julius1990 16:55, 21. Sep. 2007 (CEST)
Pro mal wieder einer dieser schönen Sprachartikel. Ich bin da wirklich kein Experte, aber das Thema ist auch für einen Laien gut aufbereitet. So wie ich das beurteilen kann erscheiunt der artikel vollständig und ist von hoher Qualität. Somit eindeutig Exzellenz gegeben. GrußTrinidad ?! 10:23, 22. Sep. 2007 (CEST)
Pro ein guter Artikel, passt zu den exzellenten dazu. --- Pro - Im Großen und Ganzen ein schöner Artikel. Grammatik und Grundwortschatz sind vorhanden. Allerdings fehlen in der Übersicht die Nominalklassen 16-20. Hat das etwas zu bedeuten?
- es fehlen 16-18, 20.Das sind spezielle Bantu-Klassen, die für das N-K keine Relevanz habne (die Zählung wird nach den Bantulklassen durchgeführt; da gibt es allerdingss mindestens zwei verschiedene Nummerierungen ab Klasse 15).
Freundliche Hinweise sind immer nett gemeint, fraglich bleibt, ob sie im Artikel erscheinen:
- Die Tabelle kann im Umfang jederzeit erweitert werden, allerdings ist das kordofanische Vergleichsmaterial eher gering.
- Genau so ist es richtig. Wenn man auf Kordof. verzichtet, kann man eine Riesentabelle erstellen. Allerdings wird damit nicht der Zweck erreicht, den der Abschnitt hat: die Einbindung aller 6 Primärzweige. (Antwort E.K.)
Stellenweise strotzt der Artikel vor persönlicher Meinungsäußerung:
- "Das Niger-Kongo ist nachweislich eine genetische Einheit, also eine Sprachfamilie, deren Sprachen phonologische, grammatische und lexikalische Gemeinsamkeiten aufweisen, die nur dadurch zu erklären sind, dass alle Sprachen von einer gemeinsamen Vorgängersprache, dem Proto-Niger-Kongo abstammen."
- Dies ist keine pers. Meinungsäußerung, sondern eine unter Linguisten dieses Fachs allgemein akzeptierte Folge der Darlegungen im vorangegangenen Abschnitt. (Antwort E.K.)
- Nach 10.000 Jahren ohne schriftliche Überlieferung lässt sich die genetische Verwandtschaft nicht mehr eindeutig nachweisen. Bei den romanischen Sprachen ist der historische Nachweis eindeutig, weil deren Ursprache bekannt ist.
- Das ist nun deine Meinung, die du durch nichts belegen kannst. (Antwort E.K.)
- Besser wäre: "Das Niger-Kongo gilt unter Sprachwissenschaftlern als eine genetische Einheit, also eine Sprachfamilie, deren Sprachen phonologische, grammatische und lexikalische Gemeinsamkeiten aufweisen, die nur dadurch zu erklären sind, dass alle Sprachen mit großer Wahrscheinlichkeit von einer gemeinsamen Vorgängersprache, dem Proto-Niger-Kongo abstammen."
- Diese "große Wahrscheinlichkeit" müsste man bei jeder Sprachfamilie formulieren; strenge Beweise gibt es nicht. Da das aber auch beim Idg. nicht üblich ist und die hier vorgelegten "Beweise" im Sinne einer linguistischen Beweisführung zwingend sind, habe ich auf diesen Zusatz verzichtet. Für alle Leute vom Fach (auch für mich als Referent dieser Aussagen) ist die genetische Einheit im linguistische sinne "bewiesen". (Antwort E.K.)
- "Das von den Gegnern einer genetischen Einheit des Niger-Kongo häufig vorgebrachte Argument, Nominalklassensysteme seien nur typologische Merkmale ohne genetische Relevanz und sie seien außerdem in fast allen afrikanischen Sprachen verbreitet, ist schlichtweg falsch."
- dies ist keine pers. Meinung, sondern eine durch den gesamten Abschnitt begründete (siehe die vorgelegte Tabelle zum Vergleich der nominalaffixe in den verschiedenen Gruppen des N-K; eine fast identische Formulierung findet sich im immer wieder zitierten Williamson-Blench Artikel in Heine-Nurse 2000. (Antwort E.K.)
- "Seine disparate Nuba-Fula-Gruppe stellte sich als völliger Fehlgriff heraus."
- ein Faktum. (E.K.)
- "Dieser − nach heutiger Vorstellung völlig falsche − Ansatz führte zu der Einordnung von Sprachen aus vier verschiedenen Sprachgruppen − Nama (Khoisan), Ful (Niger-Kongo), Somali (Kuschitisch) und Maassai (Nilosaharanisch) − in seine „hamitische“ Gruppe."
- ein Faktum. (E.K.)
- Solche meinungsgefärbten Formulierungen verstoßen gegen die geltenden Schreibkonventionen, die für exzellente Artikel gelten. Weil diese Formulierungen das Gesamtbild eines exzellenten Artikels stören, möchte ich eine Umformulierung anregen, ohne dabei die Gesamtleistung des Artikels herabzuwürdigen.
- Gruß --Kapitän Nemo 00:00, 24. Sep. 2007 (CEST)
- Danke für deine detaillierte Kritik. Im Kern kann ich sie nicht akzeptieren. Du interpretierst dargestellte Fakten und logische Schlüsse aus umfangreichen "Beweisführungen" (die Anführungszeichen setze ich als Mathematiker, nicht als Linguist) als persönliche Meinungsäußerung, die natürlich nicht in die WP gehört. Das ist absurd, zumal ich mit der Darstellung dieser Fakten und Schlüsse absolut im Rahmen der aktuellen Standardliteratur und im allgemein akzeptierten Diskurs zum Thema bleibe. Man muss den Schwachsinn einer Nuba-Fula-Gruppierung als das bezeichnen, was er nach heutiger Erkenntnis ganz klar ist, nämlich "völlig falsch". Insbesondere sollte man auch die eindeutig rassistischen Ansätze besonders der deutschen Afrikanistik (ich meine die Hamitentheorie mit allen Konsequenzen) beim Namen nennen. Da habe ich eher noch viel zu wenig die Urteile der heutigen internationalen (und Gott sei Dank inzwischen auch modernen deutschen) Afrikanistik wiedergegeben und zitiert. Gruß --Ernst Kausen 01:03, 24. Sep. 2007 (CEST)
- Habe dennoch einige deiner beanstandeten Formulierungen dahingehend präzisiert, dass sie eindeutig die mehrheitlichen aktuellen Forschungsstandpunkte wiedergeben. Gruß --Ernst Kausen 16:22, 24. Sep. 2007 (CEST)
Gerade in der Afrikanistik ändert sich die herrschende Mehrheitsmeinung anscheinend alle 50 Jahre. Der Diercke-Weltatlas von 1991, der mich durchs Abitur begleitet hat, unterscheidet noch Bantusprachen und Sudansprachen. In 50 Jahren wird man möglicherweise Dokumente finden, die eine völlig andere Aufteilung der afrikanischen Sprachen vertreten. Der stetige Wandel der wissenschaftlichen Lehrmeinung hat mich dazu veranlasst, Begriffe wie "falsch" und "wahr" mit äußerster Vorsicht zu betrachten. Gruß --Kapitän Nemo 11:42, 25. Sep. 2007 (CEST)
- Da hast du im Prinzip recht. Gerade in der Afrikanistik hat sich in den letzten 50 Jahren sehr viel getan, was leider bisher kaum in die populäre Literatur eingegangen ist (immerhin hat der aktueklle Brockhaus jetzt nachgezogen). Andererseits ist die Grundeinschätzung Greenbergs seit 1950 stabil und wird inzwischen fast allgemein anerkannt; das gilt insbesondere für Niger-Kongo (worum es hier ja geht) und Afroasiatisch, bei Nilosaharanisch wäre ich viel vorsichtiger; beim Khoisan ist die "genetische Einheit" vom Tisch, darüber herrscht nun wieder sehr weitgehender Konsens. Aussagen wie "Nuba und Ful sind nicht nah miteinander verwandt" kann man heute problemlos treffen, da der Kenntnisstand dieser Sprachen einfach sehr viel höher ist als früher und die rassistische Brille endlich abgesetzt wurde. --Ernst Kausen 20:17, 25. Sep. 2007 (CEST)
Also das ist wirklich ein eindeutig "exzellenter" Artikel. Taron
Pro --Dieser Artikel ist fachlich so fundiert, dass er fast schon den Rahmen einer Enzyklopädie sprengt. :-) Zwischen wikipedia und dem Brockhaus liegen wirklich Welten. Klar Sebastian Huber 18:28, 29. Sep. 2007 (CEST)
Pro --- ein wirklich guter Artikel auch lesenswert. Aber noch nicht exzellent - ein paar Ecken sind noch nicht rund, es sind noch zu viele Details die einen zu einem exzellenten fehlen. Warum wurde eine Wahl zum lesenswerten noch nicht durchgeführt? Bei so einem Durchgang werden noch viele problematische Stellen erkannt. --Atamari 01:06, 1. Okt. 2007 (CEST)
- Hast du einen einzigen konkreten Punkt oder Verbesserungsvorschlag? --Ernst Kausen 01:56, 1. Okt. 2007 (CEST)
Klares
Kontra1. Die Karte verkauft einem Afrikaans als "Niger-Kongo-Sprache" Wenn ein Laie wie ich beim ersten Überfliegen einen groben Fehler findet, spricht das sehr dafür, dass er noch eine ganze Reihe weiterer enthält.
2. Einzelnachweise fehlen völlig, nötig z.B. für:
- Etwa 45 % der Bevölkerung Afrikas sprechen eine Niger-Kongo-Sprache
- 70 % aller afrikanischen Sprachen gehören zur Niger-Kongo-Gruppe
3. Der Streit ob es sich bei den Niger-Kongo-Sprachen um eine genetischen Einheit handelt, wird im Artikel meiner Meinung nach sehr unneutral dargestellt. Die verschiedenen Standpunkte werden keinen Forschergruppen zugeordnet und es wird auch die Behauptung: Die Antwort fällt seitens der Fachleute der Niger-Kongo-Forschung heute völlig eindeutig aus: die Gemeinsamkeiten in Grammatik und Wortschatz lassen sich nur durch eine genetische Verwandtschaft erklären. nicht durch Einzelnachweise belegt. Das ist aber bitter nötig. Gruß Stefanwege 14:27, 1. Okt. 2007 (CEST)
- Ad 1: Unter Afrikaans steht "Indoeuropean", das hast du wahrscheinlich übersehen. Farblich gekennzeichnet sind nur die indigenen afrikanischen Sprachen. Dass "Afrikaans" aufgeführt wird, fand ich auch nicht nicht so gut; diese Karte ist aber als Übersicht in Ordnung, eine bessere kann ich nicht bieten. Die zweite detaillierte Karte haben wir (vor allem Mikkels, nach meinen Angaben) extra für den Artikel erstellt. Das ist Superleistung (von Mikkel) und hat es bisher noch in keinem großen Sprachfamilienartikel gegeben.
- Ad2. Ist dem Artikel "Afrikanische Sprachen" zu entnehmen, auf den mehrfach hingewiesen wird. Man könnte auch Fischerweltalmanach oder Encyclopedia Britannica Year Book angegenen. (das kann ich aber leicht nachbessern.)
- Ad3. Es gibt keinen Streit über die Frage, ob Niger-Kongo eine genetische Einheit ist. In der gesamten aktuellen Literatur von den Spezialisten dieses Themas - die Übersichtswerke sind alle angegeben - gibt es die klare Aussage, die du zitierst. Soll ich deinetwegen einen Streit vom Zaun brechen? Dass die historische Entwicklung hin zur heutigen Auffassung mühsam war, wird ja sehr ausführlich beschrieben.
--Ernst Kausen 15:05, 1. Okt. 2007 (CEST)
- Zur Karte: Ich hatte das tatsächlich übersehen. Hellgrau auf hellblau ist sehr leicht zu übersehen. Die Karte muss geändert werden, oder kann meinetwegen auch raus - übrigens: "Indoeuropean" ist englisch und in einen exzellenten Artikel sollten die Karten auch deutsch beschriftet sein. PS: Bei genauem Hinschauen sieht man auch, dass sich die beiden Karten widersprechen, z.B bei der Verbreitung der "Khoisan-Sprachen"
- zu 3.) Minderheitenmeinungen sollten hier (wenn sie überhaupt relevannt sind) wie folgt angegeben werden, nennen der Meinung und wer sie vertritt, erwähnen dass die meisten Forscher einer anderen Meinung anhängen. Da es bei Minderheitenmeinungen oft zu Streit kommt, sollten Einzelnachweise angegeben werden. Gruß Stefanwege 15:26, 1. Okt. 2007 (CEST)
- Die Karte kann ich nicht ändern; ihr Informationsgehalt als Übersichtskarte ist ausgezeichnet. Du hast wirklich keine Ahnung vom Fach, sonst wüsstest du, dass minimale Unterschiede zB bei Khoisan zwischen allen Karten auftreten, da man bei einer Fächenmarkierung nie ganz genau sagen kann, ob noch ein paar qkm mehr oder weniger dazugehören. Afrika ist auch nicht Europa. - Ich kenne keine aktuelle Minderheitenmeinung, die die genetische Einheit des Niger-Kongo in Frage stellt. Nenne mir irgendeine relevante aktuelle Literatur, und ich bringe das sofort ein. Da du in allen Punkte als "bekennender Laie" auf diesem Gebiet mit deinen Bemerkungen daneben liegst, solltest du dein "klares" Votum vielleicht noch mal überdenken. Gruß --Ernst Kausen 16:01, 1. Okt. 2007 (CEST)
- Die Abweichungen zwischen den Karten sind in der Größenordnung von ein paar hundertausend Quadratkilometern (also im Bereich der Fläche Deutschlands))
- Zu 3. Wenn die Minderheitsmeinung irrelevannt ist, dann sollte man sie im Artikel schlicht nicht erwähnen. Alle meine Kritikpunkte setzen eine genaue Kenntnis der Sachverhalte durch mich nicht vorraus. Es stört also nicht, dass ich ein Laie bin. Gruß Stefanwege 16:14, 1. Okt. 2007 (CEST)
- Du hast die entsprechende Passage nicht genau gelesen. Es gab natürlich auf dem Weg zur Anerkennung von Greenbergs (und Westermanns) Resultaten zunächst noch vereinzelte Andersmeinende (deswegen mein "fast alle" für die Zeit etwa 1960-70), an etlichen Stellen des Artikels wird aber klar, dass es zu diesem Thema inzwischen einen umfassenden Konsensus gibt, insbesondere in dem langen Abschnitt "Genetische Einheit" wird das begründet. Man muss den historischen Prozess - den ich ja darstelle - vom State of the Art trennen. Habe aber den entsprechenden Satz (den ich persönlich für überflüssig halte) ergänzt. (Dann noch eine Bitte: "relevant" und "irrelevant" nur mit einem "n" :-)) Gruß --Ernst Kausen 16:33, 1. Okt. 2007 (CEST)
Weshalb der Artikel nicht 100% die „Königsklasse“ ist (nicht vollständig): Generell:
- …sollten Zahlen bis zwölf ausschreiben werden. Es sei denn, sie stehen nicht im Fließtext.
- Zu exzessive Verlinkung, Begriffe sind zum Teil mehrfach verlinkt. Dies auch teilweise schon im folgenden Satz. Auf der anderen Seite sind manche Begriffe nicht verlinkt. Zu oft: Nominalklasse oder Joseph Greenberg
- Schönheitsfehler: Es gibt Verlinkungen, die zeigen auf Weiterleitungen.
- Oft verwendete Abkürzungen im Fließtext wie d.h., u.a., 10. Jhdt., z. B.
- Mir scheint es dass eine kursive Schrift und Anführungszeichen nicht einheitlich eingesetzt wurde. Teilweise auch zu starke Nutzung dieser Stilelemente.
- Die Möglichkeit der Nutzung von Einzelnachweise/Referenzen wurde gar nicht genutzt.
- Es sind auffällig wenig rote Links im Artikel, als ob sie bewusst vermieden wurden. Dabei kann/sollte man sie einsetzten wenn das Ziellemma sinnvoll ist.
- Schönheitsfehler: Zwischen Zahl und die dazu gehörige Einheit sollte ein geschütztes Leerzeichen stehen.
- Einleitung:
- Satz: …und die Khoisan-Sprachen (siehe den Artikel Afrikanische Sprachen).
- Beobachtung: Wikipedia:Assoziative Verweise im Fließtext, lieber in Fließtext umwandeln.
- Zur Bezeichnung:
- Satz: Da die sechs Primärzweige des Niger-Kongo (siehe unten) heute aber als gleichrangig…
- Beobachtung: „siehe unten“ in Klammern ist ungünstig im Fließtext. Wo schaut man hin, wenn man den Text ausdruckt oder sich vorsprechen läßt.
- Zur Statistik:
- Satz: Mit 1400 Sprachen (die in viele tausend Dialekte zerfallen) bildet Niger-Kongo…
- Beobachtung: warum ein Satz in Klammern? Mit Klammern liest sich ein Text nur schwer, hier kann man locker diesen Satz in einen Nebensatz umformulieren. Das Wort „zerfallen“ finde ich hier auch unpassend.
- Niger-Kongo und seine Untereinheiten:
- Satz: Das Niger-Kongo ist also - wie die Ausführungen des vorigen Abschnitts belegen - …
- Beobachtung: „wie die Ausführung des vorigen Abschnitts belegen“ ist nicht Stil für eine Enzyklopädie
- Satz: …nicht unumstrittenen Methode des…
- Beobachtung: doppelte Verneinung?
- Satz: Die Angaben zu den Sprachen- und Sprecherzahlen basieren auf dem unten angegeben Weblink…
- Beobachtung: Also soll jetzt der Leser nach unten gehen und die Aufmerksamkeit auf den Weblink lenken?
- Satz: …Vorsichtsregeln (dazu ausführlich der Artikel Sprachfamilien der Welt).
- Beobachtung: im nächsten Satz wieder ein Verweis der vom eigentlichen Artikel weglockt.
- Satz: …6 Mio Sprechern…
- Beobachtung: Entweder Mio mit einem Punkt abkürzen oder, noch besser als „sechs Millionen“ ausschreiben
- Volta-Kongo:
- Satz: Ost-Benue-Kongo… Das Platoid (oder Zentral-Nigerianische) bildet zusammen…
- Beobachtung: Dieser Anfang des Absatzes will nicht so recht zur Überschrift Ost-Benue-Kongo passen, da im nächsten Absatz die Rede von den Platoid-Sprachen ist.
- Satz: Das Ost-Benue-Kongo (Greenbergs Benue-Kongo) zerfällt in die Hauptgruppen Platoid…
- Beobachtung: „zerfällt“ finde ich nicht passend in diesem Kontext, „gliedert“ passt vielleicht besser.
--Atamari 20:20, 1. Okt. 2007 (CEST)
- Vielen Dank für die konkreten Formulierungshinweise. Ich werde morgen durch den Artikel gehen und Vorschläge und Anregungen berücksichtigen. --Ernst Kausen 03:36, 4. Okt. 2007 (CEST)
- @Atamari
- Ich habe inzwischen deine substantiellen Hinweise durchgearbeitet und entsprechende Formulierungsänderungen vorgenommen. Ich möchte im Folgenden auf deine wichtigsten Punkte eingehen (Kleinigkeiten habe ich stillschweigend überarbeitet).
- Exzessive Verlinkung: mein Prinzip ist eine Neuverlinkung in einem neuen Abschnitt; ich selbst springe bei großen Artikeln häufig vom Inhaltsverzeichnis in einen Unterabschnitt, da würde mir der Link dann fehlen. Sollten Mehrfachverlinkungen innerhalb relativ kleiner Abschnitte vorkommen (ich sah jetzt keine mehr), sollten sie gelöscht werden. (Übrigens hat man mir bei meinen früheren Exzellenz- und Lesenswert-Kandidaturen stets das Gegenteil der Unterverlinkung vorgehalten.) Falls du eine Verlinkung auf eine Weiterleitung entdeckst, bitte korrigieren. Bei dem Riesenartikel mag das schonmal vorkommen.
- Abkürzungen: Jhdt. habe ich m.W. ausgeschrieben; Mio. (für Sprecherzahlen, natürlich im Fließtext mit ".") : es macht einen Text unnötig schwerfällig, wenn man "Millionen" immer ausschreibt; "z.B." ist eine allgemein abgekürzte Formel, ihr Ausschreiben entspräche nicht der deutschen Rechtschreibnorm. Nur in einem literarischen Text kann das sinnvoll sein.
- Einzelnachweis / Referenz: habe ich bewusst nicht eingesetzt; halte diese neue Tendenz für die WP für falsch. Keine allg. Enzyklopädie (Brockhaus, Meyer, Britannica etc) verwendet dieses Mittel. Es macht den Text unnötig "(pseudo)wissenschaftlich" und hält den interessierten Laien eher ab. Dagegen ist ein ab und zu in Klammern angegebener Hinweis auf eine der Literaturangaben sehr dezent.
- Wenig "rote Links": Lieber Atamari, das hängt ganz einfach damit zusammen, dass ich im Zuge des Niger-Kongo-Artikels weitere über 50 (!) Artikel über Untereinheiten und Einzelsprachen neu erstellt bzw. völlig neu geschrieben habe. Dies ist auf der Diskussionsseite dargestellt. Diese große Zusatzarbeit ist der Einheitlichkeit und Struktur des Hauptartikels sehr zu gute gekommen. Es wäre schön, wenn dass im Urteil der "Rezensenten" mit berücksichtigt würde. Davon habe ich bisher nichts gemerkt.
- Ablenkung durch Verweise, insbesondere solche in Klammern: habe ich reduziert, in manchem Einzelfall sind sie hilfreich. Lasse ich sie weg, kommt garantiert der Vorwurf, dass der "Beleg" oder die "Quelle" fehlt.
- Klammern: habe ich stark reduziert, da gebe ich dir recht, was die Lesbarkeit angeht.
- Verweis auf Vor- oder Nachabschnitte: habe die überflüssigen rausgenommen; allerdings zur Einleitung neuer Großabschnitte ist ein solcher Hinweis für den nützlich, der vom Inhaltsverzeichnis direkt dorthin springt.
- Doppelte Verneinung: was spricht dagegen? ein wunderbares Stilmittel seit der Antike. "nicht unumstritten" ist eine Schattierung anders als "umstritten", und genau so habe ich es gemeint. (War wohl auch der einzige Fall).
- Meine häufigen "zerfällt in" : hab ich vollständig umformuliert, ist wirklich für den Zweck kein passendes Wort. War mir noch nie aufgefallen.
- Nochmal vielen Dank für deine große Mühe. So stelle ich mir eine konstruktive Kritik vor.
- Marcus Cyron in memoriam Hans Georg Niemeyer 11:37, 2. Okt. 2007 (CEST) Pro - das was ich beurteilen kann, finde ich sehr gelungen. Beim Rest verlasse ich mich aucf die anderen Augen.
- Hendrik J. 16:46, 2. Okt. 2007 (CEST) Pro Exzellent heißt ja nicht perfekt, wobei jeder wohl eine andere Vorstellung von der perfekten Fassung hat. Ich finde den Artikel sehr aufschlußreich, umfassend und gut geschrieben. Über das Manko der fehlenden Fußnoten kann man hinwegsehen, auch wenn sie sicherlich wünschenswert sind. --
Bin ich wirklich der einzige der sich an zwei massiv voneinander abweichenden Karten stört (nur ein Beispiel. bei der einen Karte gehört Süd-Angola zum "Khoisan-Sprachgebiet" bei der anderen nicht. Ich bin schon stark irretiert, dass hier ein fehlerhafter Artikel zum exzellenten gekürt werden soll. Um es klar auszudrücken: Ich erhebe Einspruch dagegen, dass dieser Artikel exzellent wird. Gruß Stefanwege 22:11, 2. Okt. 2007 (CEST) Zur Erinnerung: Findet nach 99 Pro-Stimmen der Hundertste einen groben inhaltlichen Fehler, dann ist der Artikel nicht exzellent.
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Gestern habe ich das Buch von Heine und Nurse (2000) durchgeblättert und erlaube mir einmal, folgende Absätze (als Zitat gemäß §51 UrhG) zu zitieren. Eventuelle Tippfehler, die sich in mein Notizbuch eingeschlichen haben, bitte ich zu korrigieren.
- Westermann (1911) had combined Niger-Congo and Nilo-Saharan as "Sudanic" in his first synthesis of lexical data. Gregersen (1972) put forward both morphological and lexical similarities as evidence for a macrophylum conjoining Niger-Congo and Nilo-Saharan, for which he proposed the name "Kongo-Saharan". Creissels (1981) listed the many morphological and lexical similarities between Mande and Songhay, which are too striking and numerous to be due to change convergence, and questioned the division between Niger-Congo and Nilo-Saharan. Blench (1995) has presented substantial further lexical and phonological evidence to support this morphosyntax, for which he proposes the name "Niger-Saharan". He suggests that Niger-Congo, rather than being united with Nilo-Saharan at the highest level, is related most closely to Central Sudanic and Kadu with Nilo-Saharan - a realignment that recalls Greenberg's demotion of Bantu in relation to Niger-Congo. (Heine/Nurse, S. 16)
Niger-Kongo ist demzufolge eher eine These von Greenberg als eine unumstrittene Sprachfamilie, denn es gibt jede Menge Autoren, die abweichend von der Niger-Kongo-These eine gemeinsame "Kongo-Sahara" oder "Niger-Sahara"-Sprachfamilie zumindest für denkbar halten (siehe oben).
- Antwort: Niger-Kongo ist absolut keine These von Greenberg (mehr), sondern weitgehend und nahezu allgemein anerkannt. Genau das sagt auch unten von mir nochmal zitierte Passus. Kongo-Saharanisch wird nur von wenigen unterstützt (siehe den entsprechenden Abschnitt im Artikel). Aber selbst die wenigen erkennen alle auch die genetische Einheit des Niger-Kongo an.--Ernst Kausen 20:32, 6. Okt. 2007 (CEST)
- No comprehensive reconstruction has yet been done for the phylum as a whole and it is sometimes suggested that Niger-Congo is merely a typological and not a genetic unity. This view is not held by any specialists in the phylum and reasons for thinking Niger-Congo is a true genetic unity will be given in this chapter. (Heine/Nurse, S. 11)
Die genetische Einheit der Niger-Kongo-Sprachen ist demzufolge ebenfalls eine These, die bislang noch nicht umfassend untersucht wurde. "Reasons for thinking" ("Gründe um anzunehmen") ist nicht identisch mit einem eindeutigen, unwidersprochenen Beweis.
- Antwort: Entschuldige, aber was heißt denn bitte .... and it is sometimes suggested that Niger-Congo is merely a typological and not a genetic unity. This view is not held by any specialists in the phylum and reasons for thinking Niger-Congo is a true genetic unity will be given in this chapter. Das heißt logisch exakt, dass alle Spezialisten des Phylums Niger-Kongo für eine genetische Einheit halten. Das wurde schon in P. de Wolfs "Niger-Kordofanisch" in Heine-Schadeberg-Wolff 1982 ganz genau so gesehen. Habe gerade noch mal die Einleitung gelesen, wo die Leistungen Westermanns und Greenbergs genauso dargestellt werden, wie ich das tue und vom Erkennen der genetischen Einheit gesprochen wird. Um eine diesbezüglich skeptische Haltung zu finden muss man auf das inzwischen völlig veraltete "Lexikon der Afrikanistik" (1983) zurückgreifen, das die Bedenken einiger deutscher Afrikanisten wiedergibt, die noch ganz unter dem Meinhof-Einfluss standen (Möhlig, Köhler) (Hierbei werden sogar bewusst die Erkenntnisse Westermanns außer acht gelassen, der schon früh die genetische Einheit der Westsudansprachen, später (1947) aber auch die Verbindung zum Bantu bejaht. Allerdings blieb es Greenberg überlassen, das ganze zu einem Gesamtkonzept "Niger-Kongo" zusammen zufassen.) Auch an deutschen Lehrstühlen spielen diese Auffassungen heute keine Rolle mehr, und das wird in Heine-Nurse 2000 aber auch schon in Heine-Schadeberg-Wolff klar zum Ausdruck gebracht. --Ernst Kausen 20:32, 6. Okt. 2007 (CEST)
Ethnologue von Grimes (1996) zählt 1436 Niger-Kongo-Sprachen mit 360 Millionen Sprechern, die sich inzwischen wahrscheinlich vermehrt haben. (zitiert nach Heine/Nurse, S. 11). Wenn Zuge der Abrundung 36 Sprachen verlorengehen, dann wird der Artikel dadurch nicht automatisch schlechter, aber eine referenzierte Zahl sieht einfach besser aus.
- Antwort: Ethnologue ist bei allen sonstigen Qualitäten - ich nutze es natürlich auch - notorisch unzuverlässig bei der Entscheidung "was ist eine Sprache? was ist ein Dialekt?" Schau dir bitte mal den Deutschlandteil an, da findest du Sprachen wie "Kölsch", das höchstens ein Unter-Unter-Dialekt des Deutschen ist. Meine Zahlen beruhen auf der genauen Analyse sämtlicher Fachwerke, vor allem auf Bendor-Samuel, der sämtliche Einzelsprachen listet, zusätzlich auf die aktuellen Klassifikationen der Einzelgruppen wie Mande und Atlantisch. Die Genauigkeit ist immer relativ, die Zahlen der Fachpublikationen sind aber immer denen von Ethnologue vorzuziehen. Die Sprecherzahlen habe ich dagegen weithgehend aus Ethnologue. Gruß --Ernst Kausen 20:32, 6. Okt. 2007 (CEST)
Wegen solcher Meinungsverschiedenheiten gleich mit Contra zu stimmen, hieße mit Kanonen auf Spatzen zu schießen. Wir haben ja noch bis zum 8. Oktober Zeit, um den Artikel zu verbessern. --Kapitän Nemo 18:44, 3. Okt. 2007 (CEST)
- Das angesprochene Thema der unterschiedlichen Karten bzgl. Khoisan ist für den Artikel Niger-Kongo unerheblich; die Erklärung des Unterschieds liegt darin, das Khoisan-Sprachen überall nur noch kleinere Prozentsätze der Sprecher ausmachen (insbesondere in Angola, wo die Angaben über Sprecherzahlen äußerst fragwürdig sind) und es relativ willkürlich ist, wie man diese Sprachgruppe in den Randbezirken farblich anordnet. Die Basis für die Detailkarte ist die recht genaue Karte der Encyc. Britannica, die in diesen - für den Artikel irrelevanten Teil - von der relativ groben aber anschaulichen Übersichtskarte abweicht. Ich möchte deswegen beide Karten, die einerseits den guten Gesamtüberblick, andererseits die vielen Unterfamilien des Niger-Kongo gut darstellen, beibehalten. Das Rumhacken auf diesen nützlichen, aber nicht deckungsgleichen Karten ist in Anbetracht der Gesamtinformation des Artikels - wahrscheinlich der umfangreichste Sprachfamilienartikel überhaupt - mehr als kleinlich. --Ernst Kausen 03:33, 4. Okt. 2007 (CEST)
- Zum Thema genetische Einheit des Niger-Kongo schreiben Williamson-Blench in Heine-Nurse 2000 S. 11 (Hervorhebung von mir) " ..it is sometimes suggested that Niger-Congo is merely a typological and not a genetic unity. This view is not held by any specialists in the phylum, and reasons for thinking Niger-Congo is a true genetic unity will be given in this chapter. " Alle diese Gründe habe ich - teilweise ausführlicher als in Heine-Nurse - dargestellt. Eine ähnliche Einschätzung findet man bereits in Heine-Schadeberg-Wolf 1981 und Bendor-Samuel 1989. Dies sind die grundlegenden Übersichtswerke, genau diesen Standpunkt gebe ich im Artikel wieder. --Ernst Kausen 03:33, 4. Okt. 2007 (CEST)
nicht signierter Beitrag von 149.226.255.199 (Diskussion) )--Ticketautomat 13:44, 7. Okt. 2007 (CEST)
Pro Sehr gut, wirklich! Der Autor hat sich sehr viel Mühe gegeben! Und so manch einer, versucht hier doch ziemlich klug zu sch...! Sollte selber lieber erst mal so einen Eintrag zusammenbasteln!(- Bitte den Beitrag "unterschreiben". --Ernst Kausen 20:04, 5. Okt. 2007 (CEST)
Edda32 11:00, 6. Okt. 2007 (CEST)
Pro Ich habe mich durch den Artikel "durchgearbeitet". Klarer Fall von Exzellenz. Der Autor hat Großes geleistet. Man sieht, dass er sich stark mit der Materie auseinandergesetzt hat. Diejenigen Leute, welche die Sprachenkarte kritisieren, sollten sich vor Augen führen, dass die Sprachgrenzen, anders als in Europa, weder mit den Staatsgrenzen übereinstimmen, noch es in der Regel großflächige Sprachgebiete gibt, in denen nur eine Sprache gesprochen wird. Eine Bi- oder Triglossie ist in Afrika normal. Das gilt es recht für Sprachen, die nur noch von einer vom aussterben bedrohten Altschicht gesprochen werden, wie die Nama-Buschmann Sprachen. --NebMaatRe 17:46, 6. Okt. 2007 (CEST)
Pro Ebenfalls den Artikel "durchgearbeitet", als Laie mit "Schlag nach Syndrom" (Erklärungen aus anderen Artikeln zur Verständlichkeit), dann aber gut verständlich. Gut durchdacht und viiiel Information. Die Punkte für "Contra" ebenfalls "bewertet"; kann aber dort nicht wirklich gewichtige Gründe erkennen, die gegen ein Pro sprechen.--Artikel ist exzellent--Ticketautomat 15:53, 8. Okt. 2007 (CEST)
Karte 3 mal im Artikel?
[Quelltext bearbeiten]Hmm, die karte hier
ist 3 mal an unterschiedlichen Orten eingebunden. Ist das wirklich sinnvoll? --80.133.178.238 00:55, 4. Nov. 2007 (CET)
- Ja. --Ernst Kausen 01:04, 4. Nov. 2007 (CET)
- Na dann ist die Frage ja geklärt. Erschien mir halt ungewöhnlich. Hätte ja auch ein unbeabsichter Fehler sein können. --80.133.142.65 01:07, 4. Nov. 2007 (CET)
- Der Artikel ist halt recht lang, da darf man die geografischen Verhältnisse vielleicht dreimal klarstellen. Hat so auch die Exzellenz-Diskussion unbeschadet überstanden. --Ernst Kausen 00:56, 5. Nov. 2007 (CET)
- Na dann ist die Frage ja geklärt. Erschien mir halt ungewöhnlich. Hätte ja auch ein unbeabsichter Fehler sein können. --80.133.142.65 01:07, 4. Nov. 2007 (CET)
Übersetzung der Karte
[Quelltext bearbeiten]Wenn es gewünscht wird, erstelle ich eine deutsche Version dieser Karte. Stellt die Karte also bei Bedarf nebst deutschen Begriffen in der Kartenwerkstatt ein und ich füge die Begriffe in die Karte ein. Grüße Lencer 14:32, 4. Nov. 2007 (CET)
Kannst du gerne machen. Die Karte ist aber zumindest für Niger-Kongo-Sprachen und damit verbundene Artikel nur noch von untergeordneter Bedeutung. Die genauere Karte steht schon in einer deutschen (Bild:Niger-Kongo-Karte.png) und einer englischen (Bild:Niger-Congo_map.png) Version im Netz. Beide habe ich farblich auf die Grafik Bild:Nigerkongosprecher.png / Bild:Niger-Congo_speakers.png abgestimmt und im Zusammenhang mit der Erstellung von Bild:Nigeria_Benin_Kamerun_Sprachen.png / Bild:Nigeria_Benin_Cameroon_languages.png (anhand von Rohdaten aus Ezhnologue) die Sprachenregionen korrigiert.--Ulamm 01:22, 5. Nov. 2007 (CET)
- Und warum sollte ich das noch übersetzen, wenn sie eh nur eine untergeordnete Rolle spielt? ;-) Was nicht gebraucht wird, wird vom mir auch nicht bearbeitet. Grüße Lencer 07:07, 5. Nov. 2007 (CET)
- Ich wollte dich weder bitten, noch es dir ausreden :) --Ulamm 08:44, 5. Nov. 2007 (CET)
Finck
[Quelltext bearbeiten]Da Franz Nikolaus Finck bereits 1910 gestorben ist, wird es ihm schwer gefallen sein, 1915 ein Buch geschrieben zu haben. Ich gehe davon aus, dass sein Work postum veröffentlicht worden ist, aber vielleicht soll jemand das überprüfen, falls "1915" vielleicht doch ein Tippfehler etwa für 1905 ist. Angr 14:40, 28. Nov. 2008 (CET)
- Hier wurde die 2. unveränderte Auflage zitiert. Die 1. ist von 1909. --Ernst Kausen 18:15, 30. Nov. 2008 (CET)
- Super, danke für die Erklärung! Angr 20:19, 30. Nov. 2008 (CET)
Abschnitt "Friedrich Müller und Richard Lepsius"
[Quelltext bearbeiten]Es sieht für mich etwas komisch aus, dass auf einmal von einer Stelle an alles kursiv formatiert ist. Ich werde da jetzt nicht selbst etwas daran ändern, da ich jetzt eigentlich nicht festlegen kann/will, was im Text kursiv gehört und was nicht, daher dies nur mal als Anmerkung... --Marcus Schätzle 19:30, 4. Mär. 2010 (CET)
- Fehler behoben.--Ernst Kausen 02:07, 5. Mär. 2010 (CET)
Niger-Kongo A/B in der Karte
[Quelltext bearbeiten]Die Bezeichnungen Niger-Kongo A und Niger-Kongo B in der ersten Karte sind in keiner Klassifikation zu finden. Davon ist beispielsweise in Williamson & Blench (2000) keine Rede. Auf wen soll die Unterscheidung zweier Hauptzweige im Niger-Kongo zurückgehen? (nicht signierter Beitrag von 134.100.72.8 (Diskussion) 20:22, 11. Jan. 2011 (CET))
- Es geht dabei nicht um eine Klassifikation in zwei Hauptzweige, sondern - wie die Legende klar angibt - um "Bantu" und "nicht-Bantu", was im Hinblick auf die Verbreitungsgebiete durchaus Sinn macht.--Ernst Kausen 10:04, 12. Jan. 2011 (CET)
- Die Vermischung von Familien und Makro-Familien in der Darstellung ist jedoch verwirrend und wird schnell falsch interpretiert. Hier wird Vorwissen vorausgesetzt. Die Größe des Verbreitungsgebietes kann als areales Kriterium für die Darstellung genealogischer Verwandtschaft nicht entscheidend sein. Auf einer Karte zur Verbreitung der Sprachzweige des Mande würde beispielsweise auch nicht zwischen Manding und Nicht-Manding unterschieden. Im Übrigen lässt sich aus der Diskussion auf der entsprechenden Seite im englischen Wikipedia ersehen, dass der Verfasser der Karte Niger Kongo A und B als "Hypothese"(!) versteht oder sich zumindest äußerst missverständlich ausdrückt. (nicht signierter Beitrag von 134.100.72.8 (Diskussion) 11:21, 12. Jan. 2011 (CET))
Link 7 mal im Artikel?
[Quelltext bearbeiten]Genetische Einheit ist 7 mal als Link dargestellt. Ist das wirklich sinnvoll? 80.138.6.211 11:12, 21. Feb. 2013 (CET)
Tabelle der Nominalpräfixe der kordofanischen Sprachen
[Quelltext bearbeiten]Ich kenne mich ein Bisschen mit isiXhosa aus, und die Tabelle im Abschnitt Niger-Kongo-Sprachen#Kordofanisch ist wenigstens eine grobe Übervereinfachung:
Laut der Tabelle sollte die Bantu-Sprachen volgende Präfixe benutzen:
Sprachgruppe | Klasse 1 Mann, Frau |
Klasse 3 Baum, Holz |
Klasse 4 Plural zu 3 |
Klasse 5 Kopf, Name |
Klasse 6 Plural zu 5 |
Klasse 7 Blut, Wasser |
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Bantu | mu- | mu- | mi- | di- | ma- | ma- |
Das stimmt großenteils nicht bei isiXhosa: "Mann" ist "indoda / amadoda", eine ganz andere Wortklasse, aber Mensch ist doch "umntu / abantu" (verwandt an "umuntu / abantu") in z.B. isiZulu), und Frau ist "umfazi / abafazi"). Diese zwei passen also wenigstens fast. Auch im groben Bereich ist Baum ("umti / imiti). Kopf und Name, aber sind "intloko / iintloko" und "igama / amagama", also zwei verschiedene Klassen. Blut heißt "igazi / amagazi" und Wasser heißt "amanzi" (kein Singular). --Slashme (Diskussion) 10:33, 22. Aug. 2017 (CEST)