Diskussion:Nitrieren
--80.226.244.149 21:41, 27. Okt 2005 (CEST)Zur häufig auch in der Fachliteratur falsch gebrauchten Bezeichnung sie Römpp Chemielexikon unter dem Begriff Nitridierung (Ausgabe 1995) Binter 17:01, 20. Aug 2005 (CEST)
Bin selbst promovierter Chemiker, weiß aber nicht, ob man da dem Römpp das Deutungsmonopol überlassen sollte. Ich kann es aus meiner Erfahrung nur bestätigen, daß man in der Praxis allein vom Nitrieren spricht, und nicht vom Nitridieren, da kann man sich auf den Kopf stellen..... Außderdem gibt es meines Wissens nach DIN-Vorschriften, in denen vom Nitrieren gesprochen wird (DIN-EN 10052). Versuche gerade zu erfahren, was da gerade aktuell ist. Das Ganze hat natürlich historische Gründe, aber das ist nun mal so... Deshalb werde ich die jetzige Formulierung entschäfen und vielleicht auch den Artikel weiter ergänzen, und wenn ich rausgefunden habe wie, den Artikel nach Nitrieren (xxx) verschieben. --Linksrechts 19:58, 3. Jan 2006 (CET)
Sehe die Änderung zur Begrifssdefinition durch Linksrechts als nachhaltig klärenden Beitrag. Etwas was Eingang in DIN-Normen gefunden hat und in der Praxis einzig anzutreffende Terminologie ist, sollte nicht ohne weiteres im Sinne rein chemisch korrekter Terminologie geändert werden. Es liegt außerhalb der Möglichkeit der WP hier in Gestalt einer interdisziplinären Terminologie einzugreifen und historisch gewachsenes zu revidieren. Chemie und Werkstofftechnologie befinden sich auf getrennten Entwicklungslinien, die terminologisch nur durch eine übergeordnete Instanz zu "vereinheitlichen" wären, eine Instanz, die es aber meines Wissens (noch) nicht gibt -- Binter 23:05, 3. Jan 2006 (CET)
Nitrieren
Beim Nitrieren von metallischen Werkstoffen handelt es sich um eine thermochemische Randschichtverfestigung, bei der die Randzone des Bauteils mit Stickstoff (Nitrieren) oder mit Stickstoff und Kohlenstoff (Nitrocarburieren)angereichert wird. Der Effekt der Härtesteigerung beruht hierbei auf der Bildung von Nitriden. In der Verbindungsschicht (VS) bilden sich vorzugsweise Eisennitride, in der Diffusionsschicht Sondernitride. Es handelt sich nicht um ein Härten. Härten ist definiert als Erwärmen (Austenitisieren) mit anschließendem Abschrecken (Mit mindestens der sog. kritischen Abkühlgeschwindigkeit), so daß sich das Härtegefüge (Martensit) einstellt. Bei den üblichen Nitriertemperaturen von ca. 500 - 580 °C findet jedoch keine Austenitisierung statt und somit ist es auch kein Härten.
In der industriellen Praxis werden derzeit die folgenden Verfahren unterschieden:
1. Salzbadnitrocarburieren (Da bei der Salzbadbehandlung immer auch Kohlenstoff eindiffundiert)
2. Gasnitrieren-/nitrocarburieren
3.Plasmanitrieren-/nitrocarburieren
In der Fachliteratur wird ausschließlich der Begriff "Nitrieren" bzw. "Nitrocarburieren" verwendet.
ferritisch
[Quelltext bearbeiten]Zitat: "wobei der Werkstoff ferritisch bleibt" müsste eigentlich im Kern ferritisch lauten, da die Verbindungsschicht ja keinen ferrit enthält...
Ein Prüfverfahren, die Tüpefelprobe, besteht ja aus dem Nachweis von Ferrit, bei nicht oder nur teilweise vorhandener Verbindungsschicht. Frage an die Experten: Sollte man das dann ändern und evtl. noch um die Prüfverfahren erweitern?
- Tüpfelprobe
- NHT
- Gefüge
- HV
--Vostei 13:07, 9. Jan 2006 (CET)
Dagegen spricht nichts. Wenn man wollte, kann man mit allem was mit Nitrieren zusammenhängt auch Bücher füllen, so wie man über einen Spezielaspekt eine ganze Promotion schreiben kann. Ich gedenke auf jeden Fall da noch verschiedene Sachen einzubauen. --Linksrechts 17:16, 9. Jan 2006 (CET)
Kategorie: Beschichten
[Quelltext bearbeiten]Es wird zwar eine Oberfläche modifiziert und eine Oberflächenschicht erzeugt, meiner Meinung nach aber nicht im Sinne von "Beschichten". Habe deshalb die Kategorie Beschichten rausgenommen. Bin aber diskussionsbereit. --Linksrechts 16:38, 5. Nov. 2006 (CET)
- Scho recht so. Was hältst du eigentlich davon, den Artikel nach Nitrieren zu verschieben? --84.56.134.208 04:50, 7. Nov. 2006 (CET)
Unter Nitrieren befindet sich eine Begriffserklärung mit Verweisen auf Nitridieren und Nitrierung. Bin mir nicht sicher wie man diese Situation klären soll. Ideen? Sonst hätte ich es bereits gemacht--Linksrechts 07:25, 7. Nov. 2006 (CET)
- SLA für BKL Nitrieren, Artikel Nitridieren nach Nitrieren verschieben und ein BKL Typ 2 mit Verweis auf Nitrierung reinkleben. Gruß --USS-Schrotti.oO 07:54, 7. Nov. 2006 (CET)
Ich bin ebenfalls der Meinung, dass Nitrieren nichts mit beschichten zu tun hat, auch wenn die Verbindungsschicht genaugenommen nach außen auf das Werkstück aufwächst. Der zentrale Vorgang (zumindest beim Nitrieren, beim Nitrocarburieren sieht es vielleicht etwas anders aus) ist die Diffusion von Stickstoff durch das Eisengitter und die damit eingebrachten Druckeigenspannungen bzw. die Bildung von Sondernitriden im oberflächennahen Bereich.--Alfuchs 10:12, 20. Mär. 2011 (CET)
Diffusionszone
[Quelltext bearbeiten]In der Diffusionszone (DZ) ist Stickstoff nicht nur eingelagert, d.h. in einem interstitiellen Mischkristall eingelagert. Je nach Legierungzusammensetzung bilden sich Nitride, die die Haerte der DZ zum Teil erheblich erhoehen und damit die Verbindungszone (VZ) stuetzen. Legierungselemente wie Al oder Ti weisen extrem hohe Affinitaeten zu N auf. Die gebildeten Sondernitride sind besonders stabil, mechanisch wie thermisch und bilden somit eine wichtige Grundlage fuer die Vorzuege der Nitrierschicht. alfuchs (sorry, bin hier absoluter Neuling) --Alfuchs 00:39, 20. Mär. 2011 (CET)
Weiterführende Literatur
[Quelltext bearbeiten]Ich würde gerne noch den Verweis auf einschlägige Literatur mit einfügen. Dazu schlage ich zwei (meineserachtens besonders gute) Bücher zu diesem Themenbereich vor:
Liedtke D. "Wärmebehandlung von Eisenwerkstoffen II: Nitrieren und Nitrocarburieren". 4. Auflage, Expert Verlag, 2007. ISBN 9783816927242
Pye D. "Practical Nitriding and Ferritic Nitrocarburizing". ASM International, 2003. ISBN 9780871707918
Was meint ihr dazu? Habt ihr noch mehr empfehlenswerte Literatur? Kann mir jemand bei der Formatierung behilflich sein? Oder gibt es dazu irgendwo Vorgaben, wie das aussehen sollte? --Alfuchs 10:41, 20. Mär. 2011 (CET)
Scheint mir sehr sinnvoll als Literaturverweis, Formatierung muss ich leider auch passen.. ---- Marc 13:28, 9. Dez. 2011 (CET)
"In der Literatur wird in Wieland der Schmied das Verfahren in Grundzügen erwähnt"
[Quelltext bearbeiten]Ohne Quellen sieht das nach einer Trollerei aus. Stimmt das etwa? Bitte um Quellen. 91.39.103.9 23:37, 16. Jan. 2013 (CET)
Jein. Nitrieren/Nitridieren ist eine technologische WÄRMEbehandlung für Werkstücke aus Stahl, während es in der Völundarkvida (Lied von Wieland) bzw. der Wielandssage anders geschieht. Zur Sage: Wieland schmiedet ein Schwert, zerfeilt es in Späne, verfüttert diese an Gänse und schmiedet aus den im Kot befindlichen Spänen ein sehr viel härteres Schwert. Zum Thema: Stahlspäne können auf diese Weise mit Stickstoff angereichert werden, allerdings ist das A) eine Steinzeitmethode und B) hat abgesehen vom chemischen Grundprinzip nichts mit dem Nitrieren/Nitridieren zu tun. Bei der (ich nenne sie mal so) "Wieland-Methode" diffundiert der Stickstoff unkontrolliert in die Späne und verteilt sich beim Schmieden wiederum unkontrolliert im ganzen Schwert-Rohling, sofern er sich dabei nicht verflüchtigt. Beim Nitrieren/Nitridieren diffundiert der Stickstoff nur in die Randschicht. Fazit: Das Verfahren wird in der Völundarkvida nicht erwähnt, da nicht bekannt und dazumals technisch nicht realisierbar, aber es wird ein chemisch ähnliches Behandlungsverfahren für Eisenwerkstoffe erwähnt, das unter genannten Bedingungen auch funktioniert. Das Ergebnis (höhere Härte) lässt sich zwar beweisen und feststellen, allerdings ist es mE ein Glücksspiel. Für unsere Vorfahren dürfte es dennoch eine lohnende Option gewesen sein, sofern es Anwendung fand, denn dazu kenne ich keine Quellen. Quellen zur Völundarkvida / Wielandssage (eine Auswahl): Krause Arnulf "Die Götter- und Heldenlieder der Älteren Edda". Reclam Bibliothek, 2011. ISBN 978-3-15-010828-4 Tetzner Reiner "Germanische Götter- und Heldensagen". Reihe Reclam, 1997. ISBN 978-3-15-058750-6
Wird nun dem Stahl auch N2 zugeführt (samt Aufkohlung f. Härte), oder ist das nur ein sprachliches Analogon
[Quelltext bearbeiten]- eben übliches Schreiben eines Oberschülers, der noch nie einen Stahl erhitzt hat?
- Zitat: "Das Nitrieren (chemisch korrekt eigentlich Nitridieren) wird fachsprachlich auch als Aufsticken (Zufuhr von Stickstoff analog der Zufuhr von Kohlenstoff bei der Aufkohlung) bezeichnet und stellt ein Verfahren zum Härten von Stahl dar".
- Obige Frage war an den Chemiker! Ich vermute ein typisches, sophistisches Dummgeschwätz, indem dass null u. nichts an N2 dem Stahl zugeführt wird. 20.5.2015, Eco-Ing. (nicht signierter Beitrag von 93.104.120.255 (Diskussion) 07:13, 20. Mai 2015 (CEST))
Text und Bild stimmen nicht überein
[Quelltext bearbeiten]Die Angaben in Text und Bild stimmen gravierend nicht überein. Im Text werden maximale Eindringtiefen von 10 - 30 Mikrometern genannt, im Bild hingegen ist klar eine Schichtdicke von 300 - 400 Mikrometern zu sehen, also eine von beiden Informationen haut nicht ganz hin. Habe selbst zu wenig Ahnung um es richtig zu stellen, aber so stimmt es zumindest nicht.
Vielen Dank und Gruß
- Laut Fachliteratur war der Text falsch. --DWI (Diskussion) 10:14, 16. Jul. 2017 (CEST)
Belege / Nitridieren
[Quelltext bearbeiten]"Deshalb wird [häufig] für die Verwendung des Begriffes Nitridieren plädiert, der sich jedoch in der Praxis bislang nicht durchsetzen konnte." Heißt es im Text. Das "häufig" hab ich mal rausgenommen, denn wenn es wirklich häufig wäre, dann hätte es sich schon durchgesetzt. So oder so fehlt dafür ein Beleg. --DWI (Diskussion) 10:14, 16. Jul. 2017 (CEST)