Diskussion:Peitscheneffekt (Supply-Chain-Management)

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Letzter Kommentar: vor 12 Jahren von Tasma3197 in Abschnitt Engpasspoker
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Im Artikel wird die Ursache vor allem im Sicherheitspolster gesehen. Ist aber die Ursache nicht insbesondere die Losgröße bei der Produktion? Diese erzwingt Schwankungen, die sich am Ende aufgeschaukelt haben. 128.176.114.42 14:47, 26. Jul 2004 (CEST) Als Ursache sehe ich eher mangelnden Informationsfluss zwischen den Unternehmen. Daher muss jeder in der Lieferkette selbst planen und wird i.d.R. Sicherheiten einbauen. Natürlich können auch noch andere Faktoren zur Erhöhung des Bedarfes führen. Wirtschaftliche Losgrößen, produktionsbedingte Aspekte und unzureichende Systemunterstützung in der Disposition oder Fertigungssteuerung eines Herstellers.

Zur Erläuterung wie Sicherheitsbestände zu Schwankungen in der Supply Chain beitragen: viele Bestandshöhen werden anhand historischer Nachfrageverläufe geplant. Dies macht meistens Sinn, denn die Vergangenheit ist in der Regel ein guter Indikator für die Zukunft. Ein Unternehmen prognostiziert also notwendige Bestandshöhen auf Basis historischer Daten. Eine stark schwankende Nachfrage ist dabei wesentlich schwieriger zu prognostizieren als eine konstante Nachfrage. Um sich gegen mögliche Prognosefehler abzusichern ist ein Sicherheitsbestand nötig. Dieser fällt bei stark schwankender (und damit schlechter prognostizierbarer) Nachfrage höher aus. Dies bedeutet, dass ein Unternehmen auf eine Schwankung nach oben/unten nicht nur mit einer höheren/niedrigen Produktions- bzw. Bestellmenge reagieren wird, welche der Schwankungshöhe entspricht, sondern zusätzlich noch mit einem erhöhten/gesenkten Sicherheitsbestand. Und genau hier liegt das Problem: Der veränderte Sicherheitsbestand wird auf einer vorgelagerten Stufe der Supply Chain (upstream) als eine noch stärkere Schwankung der Nachfrage wahrgenommen. Diese Stufe muss dann bereits mehr liefern als die ursprüngliche Schwankungsmenge, nämlich die ursprüngliche Schwankungsmenge plus den zusätzlich bestellten Sicherheitsbestand der nachgelagerten Stufe. Damit nicht genug: jede folgende Stufe der Supply Chain passt ihrerseits die Sicherheitsbestände an, so dass sich eine geringe Schwankung der Endkundennachfrage zu einer gewaltigen Schwankung bei Rohstofflieferanten ausweitet. Ein klassisches Beispiel war eine Untersuchung zur Nachfrage nach Pampers bei Procter&Gamble. Während man davon ausgehen kann, dass Babys die Windeln relativ gleichmäßig vollscheißen, beobachtete P&G stark schwankende Nachfragen nach Pampers. Hier war ein klassischer Bullwhip Effekt am Werk, unter anderem bedingt durch aktualisierte Prognosen. Die Abhilfe bei dieser Ursache des Bullwhip Effekt ist, Prognosen möglichst auf der Endkundennachfrage basieren zu lassen und nicht ausschließlich auf den Informationen, die man durch die direkt nachgelagerte Stufe der Supply Chain erhält.



Wie ist das denn gemeint? Wie trägt hier die Losgrösse zum Problem bei? Könntest du das hier ein wenig erklären?

Zur Erläuterung wie Losgrössen zu Schwankungen in der Supply Chain beitragen: Unternehmen fertigen viele Produkte aus wirtschaftlichen Gründen in Losen. Diese wirtschaftlichen Gründe können verschiedener Natur sein. Ein häufiger Grund sind Rüstkosten, die entstehen, wenn mit der Produktion begonnen wird. Zum Beispiel müssen in der pharmazeutischen Industrie Anlagen teilweise tagelang umgebaut werden, um mit der Produktion eines bestimmten Wirkstoffs zu beginnen. Damit diese Rüstkosten sich irgendwie rechnen, müssen sie auf eine möglichst hohe Zahl von Produkten umgelegt werden und deswegen wird in Losen produziert. Wie wirken sich diese Lose nun auf den Bullwhip Effekt aus? Betrachtet man die Nachfrage nach dem in Losen produzierten Produkt, so fällt in der Regel auf, dass sie sich wesentlich gleichmäßiger über die Zeit verteilt als die Produktion. Die Produktion findet schließlich nur in der Produktionszeit des Loses statt. Einfaches Beispiel: die Nachfrage ist konstant 10 Stück je Woche und die Produktion findet alle vier Wochen in Losen zu 40 Stück statt. Jetzt kommt der Punkt: nehmen wir an, der Produzent braucht Vorprodukte und bestellt die auf einer Vorstufe der Supply Chain - der Produzent bestellt nicht etwa 4 Wochen lang jeweils 10, sondern in einer Woche 40! Die Schwankungshöhe der Nachfrage hat sich also entlang der Supply Chain aufgeschaukelt - der Bullwhip Effekt.

Was ist der Unterschied zwischen den Seiten Bullwhip-Effekt und Bullwhip_Effect? Sind das Dubletten?

Das sind reine Weiterleitungen auf diesen Artikel. --Gerbil 08:55, 6. Okt 2006 (CEST)

Engpasspoker

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Der Begriff gefällt mir zwar, ich habe ihn aber in der einschlägigen Literatur nicht angetroffen. Gebräuchlicher ist auch in der deutschen Literatur der Begriff Gaming (Gaming the System), der auch in der hier angeführten Quelle genutzt wird. Der Begriff Engpasspoker scheint mir eine Übersetzung des WP-Autors zu sein, also im Sinne der WP eine unzulässige Begriffsbildung. Dazu ist es eine, die nur in diesem Zusammenhang passt, der im englischen benutzte Begriff hat dagegen eine weitere Bedeutung. -- Tasma3197 (Diskussion) 14:57, 9. Jun. 2012 (CEST) In der englischen Literatur ist meist von "Shortage Gaming" die Rede. Wieso sollte Engpasspoker als Übersetzung nicht passend sein? Je nach Situation wären vielleicht "Geschacher" oder "Taktieren" bessere Übersetzungen, aber für's 1:1 lieber den Artikel von Hau Lee aus der Literatur lesen. (nicht signierter Beitrag von 141.6.11.15 (Diskussion) 09:48, 9. Apr. 2014 (CEST))Beantworten