Diskussion:Pflüger-Zuckungsgesetz

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Mal kurz kopiert zur Erinnerung:

Hallo Andreas, kannst du mal Dein kritisches neurologisches Auge drauf werfen. Meine Kenntnisse sind da etwas dünn (Physikum vor fast fünfzig Jahren) und meine Literatur ist auch spärlich. Danke! --Hermann Thomas 21:39, 3. Jul 2006 (CEST)

Ja, das gibts. Membranpotential und so, eigentlich ganz simpel. Ein Gleichstrom führt nicht zu einer Erregung eines Nerven. (das bewirkt nur eine schnelle Änderung des Membranpotentials). Aber ein Gleichstrom ändert die Erregbarkeit eines Nerven, er verschiebt das Ruhemembranpotential und das "kritische Potential", das aber nur im Bereich der Kathode. Das Ruhemembranpotential ist bei bei etwa -70 mV. Das kritische Potential ist der Bereich, wo ohne weitere Reizung die Depolarisation automatisch abläuft (etwa bei -55 mV). Wenn man einen Gleichstrom anlegt, dann verschiebt man das Ruhemembranpotential. Logisch. An der Anode wird hyperpolarisiert und an der Kathode depolarisiert. Dadurch wird der Abstand zum kritischen Potential verändert: er vergrößter sich an der Anode: das Ruhemembranpotential wird großer, geht gegen -100 mV und darüberhinaus und das kritische Potential bleibt gleich (der Nerv ist nicht erregbar = keine Zuckung) und er verringert sich (zunächst) an der Kathode: das Ruhemembranpotential wird kleiner und das "kritische Potential verringert sich nur wenig, geht gegen - 40 mV (der Nerv ist leichter erregbar = Zuckung). Aber: wenn man durch einen stärkeren Strom den Nerv weiter an der Kathode depolarisiert, dann verschiebt man das kritisch Potential weiter nach oben, gegen unendlich und der Nerv ist wieder nicht erregbar = keine Zuckung (kathodischer Block). Dieser kleine Stubb beschreibt nur einen Teil der Pflügerschen Zuckungsregel, den mit muskelnaher Anode. Da gilt: schwacher Strom an = Zuckung, mittlerer Strom an = Zuckung, starker Strom an = keine Zuckung (Anode blockiert durch sehr starke Hyperpolarisation). schwacher Strom aus = keine Zuckung, mittler Strom aus = Zuckung, starker Strom aus = Zuckung. (durch den Spannungsabfall kommt es zur Depolarisation, glaub ich). Bei muskelnaher Kathode gilt: schwacher Strom an = Zuckung, mittlerer Strom an = Zuckung, starker Strom an = Zuckung (es kommt immer zur Depolarisation). schwacher Strom aus = keine Zuckung, mittler Strom aus = Zuckung, starker Strom aus = keine Zuckung (kathodischer Block). Eine Literaturangabe hab ich leider nicht, steht aber so in meinem alten Physiologie-Lehrbuch von Wolf D. Keidel von 1979. Alles Klar? Gruß -- Andreas Werle d·c·b 22:51, 3. Jul 2006 (CEST)