Diskussion:Politie
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Die holländische Polizei trägt ebenfalls den Namen Politie. Falls einer eine Idee hat, wie man das in den Artikel einbringen könnte, möge er dies bitte tun. Ich hab keine...
- Wikipedia ist kein Übersetzungswörterbuch daher reicht es einen interwiki-link bei Polizei zu haben bzw. Polizei der Niederlande. --TomK32 / WR Digest 17:13, 13. Jun 2006 (CEST)
Entschuldige bitte, aber wäre es eventuell sinnvoll in der Klammer(--> Herrschaft aller) hinzuzufügen, dass alein die Politie bei Aristoteles nicht die Endung "Kratie" = Herrschaft hat? Ist doch eigentlich ein interessanter Aspekt, der leicht übersehen wird. Und dann noch ein Hinweis: ich finde, dass da ein Zusammenhang mit der asiatischen Produktionsweise besteht, der sollte noch überprüft und gegebenenfalls ein entsprechender Link eingefügt werden--217.13.79.226 08:07, 22. Feb. 2007 (CET) (Peter Nowak)
Aristoteles und Empirie
[Quelltext bearbeiten]Aristoteles ist von seinen System-Theorien -- Monarchie/Tyrannis, Aristokratie/Oligarchie und Politie/Demokratie -- überzeugt. Dies ist harmonisch und a priori plausibel. Ihr empirischer Gehalt ist dünn. Im Artikel ohne Nachweis zu behaupten: "In der zweiten Staatsformenlehre (die auf empirischen Beobachtungen beruht" geht nicht. Bleicken (Jochen, Die athenische Demokratie, 1995, p. 74) bestreitet, dass es die Politie jemals gegeben hat. Sie ist ein „gedankliches Gebilde einer späten Zeit, die zur Legitimierung des demokratischen Gedankens und vor allem aus einer kritischen Haltung ihr gegenüber mit mehr oder weniger Vorbedacht in der Vergangenheit aufgefunden bzw. erfunden wurden“.
"Demagoge" (Volksführer) war in Athen ein Ehrenbegriff. Später wurde er im Sinne von "Politiker" gebraucht. Aristoteles gebraucht diesen Begriff aber nur negativ, weil er die Attische Demokratie, in der Demagogen wichtig waren, negativ sieht. "Der Politiker in der radikalen Demokratie ist unter dem Blickwinkel des Verfassungsschemas gesehen und hat von daher im Grunde gar keine Chance, ein <guter> Politiker zu sein" (Renate Zoepffel, Chiron, 4, 1974,pp. 88 - 90).
"Alles in allem zeigt die Behandlung der Demagogen durch Aristoteles, dass die Theorie [seine Staatsformen] -- für ihn an erster Stelle stehen. ... Widerspricht aber ein historisches Faktum schlichtweg dem Schema -- so läßt Aristoteles sich dadurch nicht beirren. Die Ausnahme bestätigt ihm wohl eher die Regel. Und er ist primar am Gesetz interessiert, nicht an der Geschichte" (Zoepffel 1974, p. 90).
Max Webers wies darauf hin: "Der ‚Demagoge‘ ist seit dem Verfassungsstaat und vollends seit der Demokratie der Typus des führenden Politikers im Okzident. Der unangenehme Beigeschmack des Wortes darf nicht vergessen lassen, daß nicht Kleon, sondern Perikles der erste war, der diesen Namen trug.“ (Max Weber: Politik als Beruf, München und Leipzig 1919, 25–26 Max-Weber-Gesamtausgabe. Band I/17. Herausgegeben von Wolfgang J. Mommsen und Wolfgang Schluchter, Tübingen 1992, S. 191.) Weber übersieht jedoch, dass Aristoteles nicht bestimmte Personen kritisiert, sondern alle, die ein System stützen, das für ihn einer Tyrannis glich.
Aufgrund der Demagogen und des ihnen anheim fallenden Volks ist für Aristoteles die Demokratie instabil und braucht zur Stabilisierung oligarchische Elemente, die Politei. Diese These formt bis heute alle "demokratischen" Verfassungen, von der us-amerikanischen (Federal Papers) bis zum Grundgesetz (Th. Heuss: "Das Volk ist ein bissiger Hund"). Und warum war die radikale Demokratie Athens fast 200 Jahre stabil? Cohen (David Cohen, The Politics of Deliberation: Oratory and Democracy in Classical Athens, p. 38-57, Walter Jost, Compaion to Rhetoric and Rhethorical Criticism, Blackwell Publishing Ltd. 2004) schreibt: "It is perhaps more surprising that Aristotle, locking back on this period at far greater remove, should have identified this form of democracy as the worst and most unstable form of democracy when it produced a degree of political stability that few of the Greek poleis enyoyed. While praising moderate forms of democracy as among the best forms forms of existing constitutions he seems unable to look beyond the specter of the demagogue to acknowledge any of the strengths or achievements of democratic deliberations at Athens."
Eine plausible Theorie Aristoteles vermutet, dass die militärisch erfolgreiche Klasse auch politisch führt. Das erklärt die Mehrheit der Armen in der Volksversammlung, denn sie waren die Ruderer der erfolgreichen Triremen. Es erklärt auch Solons Verfassung, denn in der Phalanx standen nun neben Aristokraten reiche Bürger und Bauern, die eine Rüstung stellen konnten. Und vor der Entstehung der Phalanx? Da behauptet Aristotles (Politik, 1297 b 16-24): (T)he earliest form of constitution among the Greeks after the kingships consisted of those who were actually soldiers, the original form consisting of the cavalry (for war had its strength and its pre-eminence in cavalry, since without orderly formation heavy-armed infantry [die Phalanx] is useless, and the sciences and systems dealing with tactics did not exist among the men of old times, so that their strength lay in their cavalry)"
Ein Pferd war damals ein Luxusgut, denn noch ohne Geschirr, Sattel und Steigeisen war es weitgehend nutzlos. Es konnte mit Schaffellen geritten werden und mit Brustgurt leichte Wagen ziehen. Damit zu kämpfen war technisch unmöglich. Wie zu Zeiten Homers brachte das Pferd den reichen Krieger zum Schlachtfeld. Gekämpft wurde zu Fuß. (Paul Vanderweren, Un faux temoignage d’Aristote, Historia 22, 1973, 177-190).
Als Historiker ist Aristoteles unzuverlässig, da er als Systematiker die Theorie höher bewertet als die Empirie. --Ivo 00:52, 28. Aug. 2020 (CEST) (unvollständig signierter Beitrag von Dubiel (Diskussion | Beiträge) )