Diskussion:Porajmos
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Bezeichnung
[Quelltext bearbeiten]Hallo,
in der englischen Wikipedia werden noch weitere Bezeichnungen genannt:
- " ... the Pharrajimos ('Cutting up', 'Fragmentation', 'Destruction'), and the Samudaripen ('Mass killing') ..."
Die alternativen Bezeichnungen "Pharrajimos" und "Samudaripen" habe ich zuerst in der englischen Wikipedia kennen gelernt.
Weiß jemand darüber Bescheid?
Bitte einfügen!!!
Mit freundlichen Grüßen
--2003:F1:1717:7414:B116:56FF:BF8E:4078 17:57, 30. Jul. 2021 (CEST)
- Eine sicher interessante Quelle dazu:
- https://www.romarchive.eu/de/voices-of-the-victims/genocide-holocaust-porajmos-samudaripen/
- und nicht die einzige! --176.1.214.67 11:18, 16. Mai 2024 (CEST)
- Vielen Dank für die Info und den Weblink - ich überlasse es Historikern oder Geschichtsprofessoren, sich mit der Bezeichnung abzugeben.
- Mit freundlichen Grüßen --2003:F1:1700:853:29:90F6:265B:A4EA 05:04, 11. Aug. 2024 (CEST)
- Der Begriff **Holocaust** ist weltweit bekannt und vermittelt die Schwere des nationalsozialistischen Völkermords an den Juden sowie an den Sinti und Roma. Er hat sich international etabliert, und alle bekannten Forschungsinstitutionen auf diesem Gebiet sowie zahlreiche Regierungen haben ihn offiziell anerkannt. Dies ist entscheidend, da Begriffe wie **Porajmos**, **Samudaripen** oder **Manuschmarepen** keine offizielle Anerkennung gefunden haben. Bei internationalen Gedenkfeiern müssen jedoch anerkannte Begriffe verwendet werden, um die Bedeutung und Schwere des Gedenkens angemessen zu vermitteln Ahasveros (Diskussion) 18:24, 14. Sep. 2024 (CEST)
Heute wollen viele Leute den Sinti und Roma nicht denselben Status einräumen wie den jüdischen Holocaust-Opfern. Es erheben sich Stimmen, dass Sinti und Roma nicht aus rassischen Gründen verfolgt worden sind. Diesen Standpunkt vertritt auch Prof. Yehuda Bauer. Die Diskussion dreht sich hauptsälich darum, wie man die Vernichtung der Sinti und Roma bezeichnen sollte: als Holocaust, Völkermord, Porajmos? Viele behaupten, die Bezeichnung „Holocaust“ wäre den Juden vorbehalten, da sie für die massenhafte und rassisch bedingte Ermordung dieser Minderheit steht. Das Europäische Parlament hat am 15. April 2015 den Holocaust an Sinti und Roma offiziell anerkannt, und es hat diese Verbrechen der Nazis als Holocaust anerkannt. Es gibt sehr verschiedene Bezeichnungen: Völkermord, Genozid. Porajmos ist eine Bezeichnung, die von der Minderheit selbst eingeführt wurde. Der Begriff Holocaust stammt aus dem Griechischen und drückt das aus, was die Verbrechen der Nazis wirklich waren: ein Vernichtungsprozess, der systematisch und planmäßig, auf einer bürokratischen Grundlage in ganz Europa durchgeführt worden ist, und zwar an den beiden Minderheiten. Yehuda Bauer war der Direktor des Instituts Yad Vashem in Israel. Es ist peinlich, wenn sich zwei Opfergruppen darüber streiten, wem Hitler oder Himmler mehr Aufmerksamkeit gegeben hat. Unseren Menschen wäre es damals wohl lieber gewesen, hätten sie diese Aufmerksamkeit nicht bekommen. Aber wenn sich in dem Begriff „Holocaust“ die Verpflichtung der europäischen und internationalen Staatengemeinschaft gegenüber den Juden ausdrückt, jeder Form von Antisemitismus entgegenzuwirken, weil der Antisemitismus zu dieser mit nichts anderem vergleichbaren Katastrophe geführt hat, dann muss dieser Begriff auch für uns gelten. Denn Sinti und Roma sind genauso wie die Juden ausschließlich auf der Grundlage ihrer biologischen Existenz, nur weil sie Sinti oder Roma gewesen sind, vernichtet worden, und zwar im gesamten Einflussbereich der Nazis. Die Juden haben den Begriff „Shoa“ eingeführt, das ist ein jüdischer Begriff und den können sie verwenden, da haben wir keine Einwendungen. Aber der Begriff „Holocaust“ ist den Juden nicht vorbehalten. Er drückt nämlich das aus, was den Juden und den Sinti und Roma gemeinsam geschehen ist. Unsere beiden Minderheiten waren Geschwister in der europäischen Geschichte der Verfolgung, sie hatten für die Obrigkeit immer die Funktion des Sündenbocks, und wir machen uns lächerlich, wenn wir darüber diskutieren, wem Hitler ein größeres Unrecht angetan hat, denn da gibt es nichts zu diskutieren. Es hat auch bei den Juden Ausnahmen gegeben, ein Halbjude konnte unter Umständen eingedeutscht werden. Der Generalfeldmarschall Milch war Jude, doch Göring hat gesagt: „Wer Jude ist, bestimme ich“. Die Nazis haben es also ganz willkürlich gemacht. Doch grundsätzlich kann man sagen, dass sowohl Juden, wie auch Sinti und Roma der Vernichtung zugeführt werden sollten. Wenn die Juden einen eigenen Begriff haben wollen, dann sollen sie den Begriff „Shoa“ verwenden, wir werden an dem Begriff „Holocaust“ festhalten. Was den Begriff „Porajmos“ angeht, weiß ich nicht, ob Präsident Obama oder Frau Merkel oder der französische oder polnische Staatspräsident den kennen. Wir brauchen keinen Begriff in unserer Sprache. Wir brauchen ein Wort, das die Verbrechen der Nazis gegenüber unserer Minderheit ausdrückt, und diese Bedeutung ist in dem Begriff „Holocaust“ enthalten. Wir werden also diesen Begriff verwenden und jeder andere, der sich korrekt zur Geschichte stellt, wird es uns gleich tun. Romani Rose (Interview aus dem Jahr 2016)
Das Interview mit Romani Rose verdeutlicht eine komplexe und emotionale Debatte über die Bezeichnung des Völkermords an den Sinti und Roma während des Zweiten Weltkriegs. Rose argumentiert, dass der Begriff **Holocaust** auch für die Verbrechen an Sinti und Roma verwendet werden sollte, da ihre Verfolgung ebenfalls rassistisch motiviert war und sie im gesamten Einflussbereich der Nazis systematisch vernichtet wurden. Er hebt hervor, dass der Begriff „Holocaust“ die schreckliche Realität eines systematischen Vernichtungsprozesses ausdrückt, der sowohl Juden als auch Sinti und Roma gleichermaßen betraf.
Die Debatte um den Begriff spiegelt jedoch tiefere Spannungen wider. Einige Stimmen, darunter der Historiker Yehuda Bauer, argumentieren, dass der Holocaust-Begriff speziell für die Juden reserviert sein sollte, da ihre Verfolgung einzigartig war. Rose widerspricht dem jedoch und betont, dass die biologische Existenz beider Gruppen – Juden sowie Sinti und Roma – die Grundlage ihrer Vernichtung bildete.
Er erkennt an, dass die jüdische Gemeinschaft den Begriff **Shoa** für sich eingeführt hat und diesen weiterhin verwenden kann, fordert aber, dass Sinti und Roma ebenfalls den Begriff **Holocaust** beanspruchen dürfen. Er sieht den Holocaust nicht als exklusiven Begriff, sondern als Ausdruck der Gemeinsamkeiten in der Verfolgung und Vernichtung dieser beiden Minderheiten.
Romani Rose spricht sich auch gegen den Gebrauch des Begriffs **Porajmos** aus, der innerhalb der Romani-Gemeinschaft entstanden ist, aber seiner Meinung nach international weniger bekannt ist. Er befürchtet, dass dieser Begriff nicht die gleiche Anerkennung finden könnte wie der Holocaust, und fordert deshalb, dass auch für die Sinti und Roma der international anerkannte Begriff Holocaust verwendet wird, um den universellen Charakter der Nazi-Verbrechen hervorzuheben.
Letztendlich plädiert Rose für eine gemeinsame Erinnerungskultur und betont, dass es unsinnig sei, darüber zu streiten, wem der größere Schaden zugefügt wurde. Vielmehr sollte der Fokus darauf liegen, die Verbrechen der Nazis an beiden Gruppen anzuerkennen und die historischen Lehren daraus zu ziehen --Ahasveros (Diskussion) 13:01, 10. Sep. 2024 (CEST)
Bild eines Verbrechers
[Quelltext bearbeiten]Warum wird hier ein Foto eines der verantwortlichen Schergen des Terrors veröffentlicht? Ich empfinde das als nachträgliche Verhöhnung der Opfer. Wenn keine Diskussion erfolgt, werde ich das Bild löschen. --Gabrikla (Diskussion) 18:18, 27. Mär. 2024 (CET)
- Ich denke, dass es zur historischen Wahrheit dazu gehört, auch den Tätern ein Gesicht zu geben, nicht um sie zu glorifizieren, sondern um die "Banalität des Bösen" sichtbar zu machen. Dafür steht das Foto von Ohlendorf exemplarisch (und austauschbar). --Bernd Wältz (Diskussion) 12:02, 28. Mär. 2024 (CET)
- Ob man Tätern ein Gesicht geben muss, würde ich zur Diskussion stellen. Für mich höchstens in einem entsprechenden Lemma des Täters. Das reicht zur historischen Wahrheit. Hier stellt sich mir die Frage, ob die Vorgehensweise wie hier in anderen Artikeln auch so gehandhabt wird. Falls so, fände ich das schade.--Gabrikla (Diskussion) 21:34, 28. Mär. 2024 (CET)
- Da mein Angebot zur Diskussion ohne Resonanz blieb, werde ich das Bild entfernen.--Gabrikla (Diskussion) 13:32, 7. Mai 2024 (CEST)
- Ob man Tätern ein Gesicht geben muss, würde ich zur Diskussion stellen. Für mich höchstens in einem entsprechenden Lemma des Täters. Das reicht zur historischen Wahrheit. Hier stellt sich mir die Frage, ob die Vorgehensweise wie hier in anderen Artikeln auch so gehandhabt wird. Falls so, fände ich das schade.--Gabrikla (Diskussion) 21:34, 28. Mär. 2024 (CET)
Wie der Begriff "Porajmos" den Völkermord an Sinti und Roma relativieren könnte
[Quelltext bearbeiten]Der Wikipedia-Artikel unter dem Lemma „Porajmos“ könnte den Holocaust an den Sinti und Roma verharmlosen, da der Begriff umstritten, sprachlich ungenau und international kaum bekannt ist. Diese Bezeichnung könnte zur Fragmentierung des Gedenkens führen und die Verbrechen an den Sinti und Roma weiter marginalisieren. Stattdessen sollte der Begriff „Holocaust“ verwendet werden, der das volle Ausmaß der Verbrechen korrekt erfasst und weltweit anerkannt ist. Solch eine Wahl wäre respektvoller gegenüber den Opfern und würde den Völkermord in der globalen Erinnerungskultur stärker ins Bewusstsein rücken.
Dieser Artikel verstößt daher möglicherweise gegen die Wikipedia-Richtlinien, insbesondere gegen die Regel, neutrale und allgemein anerkannte Begriffe zu verwenden. Eine dringende Überprüfung des Artikels wäre notwendig, um sicherzustellen, dass die Verbrechen an den Sinti und Roma in einer respektvollen und korrekten Weise dargestellt werden. Ahasveros (Diskussion) 03:19, 12. Sep. 2024 (CEST)