Diskussion:Rauchverbot/Archiv/2012

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Gesellschaftliche Akzeptanz, Änderung vom 22. Mai 2012, 07:59 Uhr

Habe folgenden Abschnitt entfernt:

Diese Sichtweise steht jedoch im Widerspruch zu den betreffenden Gesetzestexten, zumal nicht einmal die Betäubungsmittelgesetze den Konsum von Drogen verbieten.

Es wirkt so, als wollte man mit diesem Textabschnitt die Befürchtungen mancher Raucher lächerlich machen. Theoretisch könnte dort auch einfach "Diese Sichtweise ist unbegründet" stehen, das wäre nur ehrlicher formuliert. Mich stört folgendes:

Erstmal ist der Verweis auf die aktuelle Gesetzeslage bezüglich Tabakkonsum etwas merkwürdig, da ein Verbot ja eine Änderung derselben beeinhaltet. Ein Verbot des Tabakkonsums ist auch nicht vollkommen unrealistisch und ließe sich über Umwege durch Nichtraucherschutzgesetze ebenso realisieren wie durch das AMG und BTMG, bei letzteren wären auch rauchlose Konsumformen (zB Kautabak) gefährdet.

Ich führe das hier mal aus:

Wie man in manchen Diskussionen (auch hier) sieht, lässt sich mit dem Schutz vor Rauch so ziemlich jedes Verbot rechtfertigen. Ob das der Gesetzgeber dann auch für sinnvoll hält, ist was ganz anderes. Dennoch gibt es jetzt schon Forderungen nach Rauchverboten in der Privatwohnung, in der Öffentlichkeit, in jeder Einrichtung, jedem geschlossenem Versammlungsort (auch wenn dort nur Raucher anwesend sind oder das Rauchen gar den Versammlungsanlass darstellt), in Fahrzeugen, usw. Mit der Behauptung, Rückstände des Rauchens würden auch langfristig andere gefährden (Nachmieter zB), kann man auch die Abwesenheit anderer Menschen für irrelevant erklären.

Ab einem gewissen Punkt kann der Raucher also nur noch irgendwo ins Feld gehen (Ablagerung am Gras, Tiere werden vergiftet, giftiges Fleisch), oder sich ein Haus kaufen / bauen / mieten (Ablagerungen, also Verbot bis es abbezahlt ist).

Selbst wenn sich das Rauchverbot nicht so extrem ausweitet, so würde doch schon das Verbot des Rauchens in der Öffentlichkeit, in der Wohnung in einem Mehrfamilienhaus, im gemeinschaftlich genutzten Fahrzeug, und jeder Art von frei zugänglichen Versammlungsorten (auch denen, die ausdrücklich das Rauchen bezwecken) einen Zustand herbeiführen, der das Rauchen für viele Menschen nahezu unmöglich macht und einen legalen Konsum auf allein lebende Hauseigentümer (und wieviele sind davon schon ohne Familie?) und alleinstehende Fahrzeugbesitzer beschränkt. Auch wenn man Mietwohnungen gestattet, würde es schon einen vermehrten Rückzug aus der Gesellschaft bedeuten, mit allen negativen Konsequenzen.


Zur Aufnahme ins AMG oder BTMG: Bei der Hanf-Debatte wird immer mehr der Vergleich zu legalen Drogen wie Alkohol und Tabak verwendet, um eine Legalisierung zu begründen, da man dem Tabakrauchen eine deutlich höhere Gefahr zuschreibt, als dem Kiffen. Könnte man als Begründung für eine Legalisierung verwenden, geht aber auch genau andersrum. Die Suchtgefahr durch Nikotin wäre ebenso ein Argument dafür. Die gesellschaftliche Ächtung durch Rauchverbote würde langfristig sowieso dafür sorgen.

Und hier stört mich wieder der Text, den ich gelöscht habe: Ja, das BTMG erlaubt den Konsum.

Aber: Konsum erfordert Besitz. Auch wenn das Konsumieren fremden Besitzes straffrei sein sollte (ich meine, das wird unterschiedlich ausgelegt), so erfordert es doch zumindest eine besitzende Person. Das Beschaffen von Tabak wäre ebenso illegal, wie sein Besitz, seine Herstellung und seine Weitergabe ("Haste mal ne Drehung?"). Somit müsste man kriminell werden oder sich zumindest mit Kriminellen umgeben, um zu konsumieren. Die rechtlichen Konsequenzen brauche ich hier sicher nicht aufführen.

Fazit: Man könnte den verbliebenen Textabschnitt sicher verbessern, ausbauen und die Befürchtungen dieser Raucher begründen, aber sich so an Feinheiten auszutoben ist nicht neutral. 109.44.135.152 09:05, 22. Mai 2012 (CEST)

Es geht hier allein um den Sinn der so genannten Rauchverbote. Sie sagen nicht "konsumiere keinen Tabak", sondern "erzeuge keinen Qualm" bzw. "wenn du Tabak konsumieren willst, dann gehe dorthin, wo dies gestattet ist". Die so genannten Rauchverbote stecken lediglich die Grenzen ab, um die Auswirkungen des Tabakqualms auf andere zu minimieren. Sie schränken in keiner Weise das Recht mündiger Bürger ein, sich selbst schädigen zu dürfen (auch wenn viele Raucher dies gern so hinstellen möchten).
Darum geht es in diesem Absatz, und das muss auch sinngemäß so stehen bleiben, auch wenn man die Formulierung eventuell verbessern könnte. --Plenz (Diskussion) 10:43, 22. Mai 2012 (CEST)
Der Schutz durch Rauchvermeidung lässt sich aber durch die den Rauchverboten zugrunde liegenden Argumenten extrem ausweiten. Warum nur Nichtraucher in Kneipen schützen? Warum nicht auch Kinder in der eigenen Wohnung? Oder ungeborene Kinder, die nach dem Gesetz zu alt für eine Abtreibung sind und somit auch als Menschen gelten? Warum nicht die Fußgänger in der Öffentlichkeit?

Außerdem gibt es doch jetzt schon Versuch, die Gefahr von Schadstoffablagerungen durch das Tabakrauchen zu belegen. Wenn Tagesmüttern das Rauchen in ihren eigenen Wohnungen (in Abwesenheit der Kinder) verboten wird, lässt sich das auf so ziemlich ALLES ausweiten.

Die bestehende Formulierung sollte sicherlich angepasst werden, nur müsste sie dann auch um die Befürchtung erweitert werden, dass die Motivation hinter den "Schutzmaßnahmen" wenig mit realitätsnaher Gefahrenvermeidung zu tun haben könnte. Dazu könnte man zB die vollkommen sinnlose Ausweitung auf Shishalokale anführen, die rauchfrei zur Teestube mutieren.

Häufig spielt eben nicht nur eine gutgläubige Betrachtung der Verbote und deren Rechtfertigungen eine Rolle, sondern zusätzlich noch massives Misstrauen, welches durch Propagandasprüche wie "rauchfreie Welt" gefördert wird.

Das Thema ist sehr komplex und kann noch um die negativen Erfahrungen mit Drogen-"Aufklärung" aller Art erweitert werden, um wirtschaftlich motivierte Drogenverbote, um unhaltbare Studien zur Schädlichkeit einer beliebigen Substanz, um Meinungsmache der Medien, um gesellschaftliche Ächtung von Konsumenten aufgrund dieser Propaganda, usw.

Kurz: Raucher steuern langsam auf die selben Probleme zu, wie viele andere Drogenkonsumenten auch.

In diesem Artikel lässt sich das natürlich nicht alles ausführen, ohne seine Struktur zu zerstören. Vielleicht macht es mehr Sinn, einen seperaten Artikel über diese selten sachlich geführte Problematik anzulegen und in passenden Artikeln wie diesem einen ähnlich langen Absatz an entsprechenden Stellen einzufügen, der kurz die andere Sichtweise zum jeweiligen Thema darstellt und auf den ausführlichen Artikel verlinkt. 2.204.47.50 01:59, 23. Mai 2012 (CEST)

Die "rauchfreie Welt" ist keine Welt, in der niemand mehr rauchen darf, sondern eine Welt, in der niemand mehr rauchen will. Hat also nichts mit Rauchverboten zu tun. --Plenz (Diskussion) 07:52, 23. Mai 2012 (CEST)
Die "rauchfreie Welt" ist eine Welt, in der man dem Raucher den Willen zum Rauchen ausgetrieben hat. Mit hohen Abgaben, Diskriminierung, Diffamierung, Hetze, unsinnigen Rauchverboten, Eingriffen in die freie individuelle Entscheidung. vivendi (Diskussion) 00:31, 25. Jul. 2012 (CEST)

Gesellschaftliche Akzeptanz, weitere Anmerkungen bezüglich Neutralität

Folgender Abschnitt:

Im Jahr 2009 wurde die gesellschaftliche Akzeptanz in Deutschland anhand von zwei Volksbegehren deutlich.

[Gekürzt, meine Anmerkungen beziehen sich aber nicht nur auf den zitierten Abschnitt des Textblocks]


1. Hier wurde garnichts deutlich, man kann höchstens aufgrund dessen etwas vermuten. In dieser Formulierung nicht neutral.

2. Zwei regionale Angaben, dazu auch noch aus unterschiedlichen Regionen, kann man nicht auf Deutschland insgesamt übertragen.

3. Zwei entgegengesetzte Volksbegehren sagen wenig über die neutrale Mitte aus, die sich eventuell bei beiden nicht beteiligt. Rauchverbote zu akzeptieren, bedeutet nicht zwangsläufig, sie zu fördern.

4. Das Ergebnis in Bayern ist auch nicht so aussagekräftig. Da beteiligen sich "nur" 37,7 % , während von diesen immerhin 39% dagegenstimmten - trotz der Tatsache, dass 3 Tage vor der Amstimmung noch öffentlich die Gegeninitiative in ein negatives Licht gestellt wurde.

5. Die Prozentzahlen weiter oben werden auch extrem wertend beschrieben. 13,9% ist kein "deutliches" Übertreffen der 10%-Hürde.

6. Wie sieht es eigentlich mit den Befürwortern im Nachhinein aus? War denen eigentlich klar, dass sie dadurch Raucherclubs abschafften? Wurden die 1998 und 2007 veröffentlichten Dokumente eigentlich beigelegt, die weitere Feinheiten erklären sollten?

7. Der Beleg für das Volksbegehren über die Aufhebung des Rauchverbots in Gaststätten ist offenbar nicht mehr verfügbar. Ich halte es sowieso für problematisch im Sinne der Neutralität, diese beiden Abstimmungen gegenüberzustellen. 109.44.135.152 09:54, 22. Mai 2012 (CEST)