Diskussion:Romantik/Archiv/2006
fordert völlige Subjektivität, Individualisierung
- Bin ich mir auch nicht sicher, ob das stimmt. Der Romantiker will Aufgehen in das Göttliche, was eine Aufgabe des Subjektes bedeuten würde. "Das Wörtchen "irr", ein Lieblingsausdruck Eichendorffs, trifft beides: die Sehnsucht, sich vom Verstande zu lösen, um wahrer Erlebnisse teilhaftig zu werden, und den Schauer davor, durch die Gewalt des Unbewußten das eigene Ich zu verlieren"
- völlige Subjektivität, Individualisierung?
Bin aber auch kein Experte auf dem Gebiet, ist mir nur so aufgefallen. Was meint ihr dazu? --MrX--
- Mir geht es ähnlich. Ich bin auch kein ausgewiesener Experte für die Romantik, stimme mit Deinen Kritikpunkten weitgehend überein. Die Romantiker ließen sich sicherlich nicht von der Wissenschaft leiten. Eher ist es umgekehrt so, dass vor allem Geisteswissenschaften von Vorstellungen der Romantik nachchaltig beeinflusst (Sprach- und Geschichtswissenschaft) oder sogar initiiert (Mythologieforschung) wurde. Ich werde diesen Punkt entfernen.
- Auch beim zweiten Punkt, der Sprengung der Grenzen zwischen Wissenschaft und Poesie, finde ich Deinen Einwand berechtigt. Hast Du einen konkreten Formulierungsvorschlag, wie der Artikel geändert werden sollte? Gleiches gilt auch für die fragwürdige Interpretation des Subjektivitätsbegriffes.
- Übrigens: Der Artikel ist nur für nichtangemeldete und sehr neue Accounts gesperrt. Falls Du an dem Artikel intensiver mitarbeiten willst, dann meld Dich doch an. Ich würde mich überDeine Unterstützung in jedem Fall freuen. --Zinnmann d 12:40, 19. Jan 2006 (CET)
- Gerne, hab zur Zeit nur leider wenig Zeit und weiß nicht, wann ich dazu komme. --MrX--
- Anstatt von der Forderung nach vollständiger Subjektivität und Individualisierung durch die Romantik zu sprechen, wäre die Formulierung sicher treffender, dass sie eine verstärkte Subjektivierung und Individualisierung auslöste bzw. vorantrieb. Eine Forderung war das nicht, eher ein 'Nebeneffekt', weil sich die Romantiker (in der Nachwirkung Kants) der je nur subjektiven Sicht der Welt besonders bewusst waren und diese Bewusstwerdung dann (auf unterschiedlichste Weise) zum künstlerischen Programm erhoben. Dass die Romantiker nicht von der Wissenschaft (welcher?) beeinflusst wurden, kann ich so nicht unterschreiben. Romantiker waren durchaus auch als Wissenschaftlicher tätig (zum Beispiel haben Gotthilf Heinrich Schubert oder Karl Philipp Moritz die Grundlagen der modernen Psychologie maßgeblich mitgestaltet), und künstlerische oder erkenntnistheoretische Ansichten verbanden sich wechselseitig mit wissenschaftlichen. --Lounge7 01:23, 28. Mai 2007 (CEST)
außerdeutsche Romantik
Seltsamerweise wird im Artikel die ausländische Romantik ausgespart, geradewegs so, als wenn die Romantik eine ausschlißliche Domäne der Deutschen sei. Erinnert sei z.B. an folgende r. Schriftsteller und Dichter 1. England:u.a. Lord Byron, Keats, Coleridge, Wordsworth, Southey, Shelley, Scott 2. USA: Cooper, Poe, Thoreau 3. Frankreich: Victor Hugo, Chateaubriand 4. Italien: z.B. Manzoni 5. Polen: Mickiewicz 6. Ungarn: Petöfi 7. Rußland: Puschkin, Lermontow Nicht unerwähnt bleiben dürfen die beiden französischen romantischen Maler namens Delacroix und Gericault Im Großen und Ganzen läßt sich sagen, daß die außerdeutsche Romantik in der Tendenz fortschrittlicher als die d. R. war, wobei die Frühromantik weitestgehend auszunehmen ist. Z.T. lag dies an der napoleonischen Besetzung D., die als demütigend angesehen wurde, sowie der damals vorherrschenden Kleinstaaterei, die zusätzlich einem Nationalismus Auftrieb gab. --HorstTitus 22:04, 21. Aug 2006 (CEST)
England und romatische Gartenanlagen
Ich darf unterstützen: Die Romantik ist keineswegs eine typisch deutsche Bewegung. Sie hat nach Richard Benz (in Propyläen Weltgeschichte Bd 8/I, Hsg. Golo Mann) in ENGLANG begonnen. Ein Aspekt hierbei ist auch die Gartenkunst. Der "Englische Garten" bringt in seiner naturnahen Anlage die neue Geisteshaltung im Vergleich zum strengen französischen Garten zum Ausdruck. Bekannt ist Strawberry Hill von Horace Walpole, ein Landhaus mit Garten, das damals eine Senstation war und in Dessau (Wörlitz) Nachahmung fand, später auch in Weimar, München usw. Künstlich gestaltete Landschaften (teils mit Ruinen) statt strenger geometrischer Formgärten setzten sich in der Romantik durch. Der engl. Roman "Yorick's sentimental Journey" 1768 wurde international bekannt. [Benutzer rohrpost 19.03.2007]
Kritik
Ich finde, dass in dem Artikel vieles fehlt oder viel zu knapp behandelt wird. So z.B. die "romantische Philosophie". Weder wird eingegangen auf die Poesie als Ding an sich, im Gegensatz zu den Dingen, die uns umgeben, die nur Träger des Göttlichen sind noch auf die Vorstellung der Weltseele etc. Ich werde mich mal an einem Absatz "romantische Philosophie" oder von mir aus "romantisches Weltverständnis versuchen. Auch eine Kritik würde sicher nicht schaden.
Desweiteren glaube ich, inhaltliche Fehler entdeckt zu haben:
"Während der Sturm und Drang jede Führung durch die Wissenschaft ablehnte, lassen sich die Romantiker in hohem Maße von ihr leiten."
- Wirklich? "Was auch immer die auf Vernunft und Verstand basierenden Naturwissenschaften an ihnen zu erforschen oder zu erkennen vermögen - es bezieht sich lediglich auf das Äußere, bloß Gegenständliche. Das innerste Wesen der Dinge, die in ihnen verborgene Poesie, wird durch sie nicht berührt oder zu lebendiger Wirksamkeit befreit. Die Natur bleibt unter dem Zugriff der wissenschaftlich orientierten Betrachtung, so kann Novalis erklären, "eine versteinerte Zauberstadt"." Aus: Wort und Sinn, Literatur, Struktur und Geschichte, Paderborn 1980, Schöningh Verlag. S.22
"will Grenzen sprengen: Grenzen des Verstandes, Grenzen zwischen Wissenschaft und Poesie und zwischen den einzelnen Dichtungsgattungen - Streben nach einer "Universalpoesie", die gleichzeitig Wissenschaft, Religion und Dichtung und lyrisch, episch, dramatisch und musikalisch ist"
- Die Universalpoesie ist die ursprünglich-absolute Poesie, also das Göttliche. Hier hört sich das so an, als versuchten die Romantiker sowohl wissenschaftlich, religiös, etc. zu schreiben. Das war aber nicht der Fall: Das Gedicht, das Novalis fordert, soll sich aus "selbsttätiger, absichtlicher, idealischer Zufallsproduktion" (Novalis: Schriften Bd. 3) ergeben und "bloß wohlklingend und voll schöner Worte - aber auch ohne allen Sinn und Zusammenhang", also gerade NICHT wissenschaftlich, sein.
(nicht signierter Beitrag von 84.60.202.34 (Diskussion | Beiträge) 11:40, 13. Jan. 2006 (CET))
Im Artikel "Romantik" werden im Abschnitt "7. Vertreter der Romantik" die Nazarener nicht erwähnt. Selbstverständlich zählen auch die deutschen und österreichischen Maler der Nazarener zu den Romantikern, wie übrigens der Wikipedia-Artikel "Nazarener (Kunst)" selbst aussagt. Bitte ergänzen Sie im besagten Punkt 7 die folgenden Namen: Friedrich Overbeck, Franz Pforr, Ludwig Vogel, Josef Hottinger, Peter von Cornelius, Wilhelm Schadow, Rudolf Schadow, Johannes Veit, Philipp Veit, Julius Schnorr von Carolsfeld, Joseph Führich, Eduard von Steinle, Ernst Deger, Andreas Müller. Die Quelle für diesen Ergänzungsvorschlag bietet jedes Kunst- oder Konversationslexikon, das sich mit der Romantik in der bildenden Kunst befaßt. (nicht signierter Beitrag von 217.231.10.14 (Diskussion | Beiträge) 20:56, 5. Sep. 2006 (CEST))
Vgl. jüngst den Ausstellungskatalog: RELIGION – MACHT – KUNST. DIE NAZARENER. Katalog zur Ausstellung Frankfurt am Main (Kunsthalle Schirn) 25.4.–24.7.2005, hrsg. v. Max Hollein und Christa Steinle, Köln 2005. (nicht signierter Beitrag von Johannes Gabriel (Diskussion | Beiträge) 10:21, 8. Jan. 2007 (CET))
Ergänzung
Die Romantik stellt einen wichtigen inhaltlichen und emotionalen Gegenpol zur Systematisierung und Rationalisierungsleistung der Naturwissenschaften dar, indem sie auf jene Bereiche verwies, die von den naturwissenschaftlichen Instrumenten und Verfahren nicht erreicht wurden. Der Soziologe Karl Mannheim weist insbesondere darauf hin, dass die Romantik, indem sie diese versteckten Winkel aufspürt, begehbar und thematisierbar macht, das eigentlich unrationalsierbare rationalisiert. Sie vollbringe damit eine Rationalisierungsleistung, die die Naturwissenschaften selbst niemals vollbracht hätten: „Es ist die soziologische Bedeutung der Romantik, dass sie als erlebnismäßige Reaktion gegen das aufklärerische Denken [...] die früheren, im Versinken begriffenen Lebenshaltungen und Inhalte aufgriff, bewusst herausarbeitete und dem rationalistischen Denkstil entgegensetzte. Die Romantik nahm sich gerade jener Lebensgebiete und Lebenshaltungen an, die nur noch in rudimentären Unterströmungen weiterhin lebendig waren, über die der bürgerliche Rationalismus hinwegzuschreiten drohte.“ (Mannheim, K. (1980): Eine soziologische Theorie der Kultur und ihrer Erkennbarkeit. Konjunktives und kommunikatives Denken. In: Kettler, D. Meja, V. u.a. (Hrsg.): Karl Mannheim. Strukturen des Denkens. Frankfurt: Suhrkamp., S.181.) Romantische Sinnressourcen stellten darüber hinaus eine wichtige Quelle für die Weiterentwicklung der Sozialwissenschaften dar: Die Defizite einer fragmentierenden (also analytischen) Wissenschaft, wurden durch Gegenströmungen kompensiert oder ergänzt. Die Geschichtswissenschaft (hier hat Nietzsche auf die Bedeutung hingewiesen), als auch die qualitative Sozialforschung (z.B. Biographieforschung in der Soziologie), als auch die Phänomenologie stellen wichtige Wendepunkte dar, bei denen romantische Sinnressourcen als Gegenquelle rationalisierter Weltmodelle entwickelt wurden. (Mark) (nicht signierter Beitrag von 88.72.42.242 (Diskussion | Beiträge) 08:54, 19. Jun. 2006 (CEST))
Kleinigkeiten zu folgenden Literaten:
Hinter Klingemann würd ich in Klammern, aber zugehörig zum Link "Bonaventura" oder "sog. Bonaventura" setzen.
- Absolut richtig, einleuchtend. Die Identifikation von Klingemann als Bonaventura ist noch nicht so unglaublich lang her (1974) und die Nachtwachen des Bonaventura sind doch eher eines der typischeren Hauptstücke der Romantik. (nicht signierter Beitrag von 85.236.194.61 (Diskussion | Beiträge) 02:07, 25. Dez. 2006 (CET))
Auch würde ich Isidorus Orientalis durch Otto Graf von Loeben entweder ersetzen oder ergänzen, wobei hier der Künstlername konsequenterweise in Klammern stehen müsste. Novalis - Friedrich von Hardenberg: dito. Gruß, 194.64.56.8 12. Aug. 06, ca. 15: 30 PS. Im ersten Kapitel fehlt im vierten Abschnitt bei "Antike" das e. Aber ich fürchte, dies ist der einzige Typo, den ich auf diese tüddelige Weise zur korrektur vorschlage... sorry.
(nicht signierter Beitrag von 194.64.56.8 (Diskussion | Beiträge) 15:33, 12. Aug. 2006 (CEST))
weitere romantische Motive
Heimatlosigkeit, Getriebensein, Furcht vor Verlust des eigenen Ichs, Rückbesinnung auf eigene Geschichte, Augen, Traum, Natur, Gott (auch als Anfang und Ende) (nicht signierter Beitrag von 80.134.255.69 (Diskussion | Beiträge) 17:33, 6. Dez. 2006 (CET))
Gefahren
"Allerdings birgt die „andere Welt“ auch Gefahren."
Was soll das heissen? Seit wann bestimmt das Sujet die Wirkung?
(nicht signierter Beitrag von 84.136.198.26 (Diskussion | Beiträge) 15:18, 21. Apr. 2006 (CEST))
- Wurde geändert. --Wissling 13:41, 30. Apr. 2009 (CEST)