Diskussion:Wallfahrtskirche Mauer
Letzter Kommentar: vor 14 Jahren von Beatus61 in Abschnitt Überarbetung und Übernahme in den Artikel Meister des Altars von Mauer bei Melk
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Wesentliche Teile der Versiongeschichte stehen im Artikel Mauer bei Melk und nicht auf dieser Seite.
--W@lter Hochauer 18:51, 7. Okt 2005 (CEST)
Überarbetung und Übernahme in den Artikel Meister des Altars von Mauer bei Melk
[Quelltext bearbeiten]Ich schlage vor den unten stehenden Text aus diesen Artikel auszulagern und nach Bearbeitung in den Artikel Meister des Altars von Mauer bei Melk zu übernehmen.
Der Schnitzaltar (1509) von Mauer bei Melk ist ein Meisterwerk der Spätgotik. An den Flügeln wird das Leben Marias in seinen wichtigsten Stationen vorgeführt.
- Im 15. Jahrhundert wurde das mittelalterliche Weltbild abgelöst. Humanismus und Renaissance leiten eine neue Epoche ein, die den Menschen in den Mittelpunkt stellte. Das Heimische aber war noch zu stark verwurzelt, die Form der Gotik war noch mit der Tradition des Heimischen verbunden. Eine bodenständige Sprache bestimmte Form und Ausdruck. In die deutsche Kunst fanden Körperlichkeit und Raumgefühl ihren Einzug sowie oberitalienische Zierformen. Der Künstler schafft keine neue äußere Ordnung der Welt, sondern leitet an seine Zeit die Formgebung ab. Die Welt in ihrer Unermeßlichkeit und ihrer Erhabenheit gibt dem Kunstwerk Weite und innere Spannung. All dies soll gegenwärtig sein. Heilige und Sterbliche beten vor der thronenden Muttergottes.
- Diese Altarform ist Anfang des 16. Jahrhundert nicht selten. Auffallend sind die neuzeitlichen Dekorationsformen, wie Fruchtstäbe und Girlanden, die oberitalienischen Vorbildern nachempfunden scheinen. Bewunderung erregt die zurückhaltend geschmackvolle Verteilung des plastischen Schmucks und die damit erreichte Einheitlichkeit des Aufbaus. Meisterhaft ist vor allem die Komposition der Figuren des Mittelschreins zu einer lebendig bewegten und doch geschlossenen Gruppe.
- Im Altaraufsatz erkennt man den Gekreuzigten, flankiert von zwei männlichen Gestalten, die unterhalb des Kreuzes stehen. Diese weisen auf zwei Schrifttafeln hin, die vom Kreuzbalken herabhängen. Zwar sind die beiden Figuren nicht mit Attributen versehen, doch können sie durch die Schrifttafeln als die Propheten Sacharja (Zacharias) auf der linken und Jesaja auf der rechten Seite gedeutet werden.
- Verkündigung
- Die Verkündigung an Maria oben am linken Flügel leitet die Erzählung ein. Vorbilder dürften Holzschnitte und Kupferstiche sein. Diesem Relief diente das entsprechende Blatt aus dem Marienleben Dürers als Anregung. Die Abhängigkeit vom Vorbild zeigt sich in dem Verkündigungsengel mit seinen weit gebreiteten Flügeln. Die Gestaltung von Maria wurde dagegen im Relief monumentalisiert und die Gewandungen dem schweren Faltenwurf des gotischen Stils angepasst.
- Heimsuchung
- Auch bei Darstellung dieser Szene wird eine Vorlage aus Dürers Marienleben verwendet. In Gegensatz zur Verkündigungsszene hält sich der Schnitzer genauer an die Vorlage, was an einigen Details deutlich wird. Zum einen sind Maria und Elisabeth direkt aus der Vorlage übernommen. Und zum anderen wurde beim Gewand die Schleife des Gürtels übernommen, ebenso wie der Hund im Vordergrund.
- Für dieses Relief wurde nicht auf die Vorlage von Dürer zurückgegriffen, sondern auf einen öfter benutzten Kupferstich Martin Schongauers. Von ihm stammt die Idee des rippengewölbten Hallenraumes mit teilweise durchbrochenen Wänden. Auch die rohe Quaderwand stammt daher. Das Relief beschränkt sich auf die Hauptfiguren, die Hirten links am Eingang fehlen. Maria ist im Relief tiefer gebeugt, und Josef steht nicht rechts sondern links von Maria. Ochs' und Esel sind vom Kupferstich angeregt, aber frei variiert.
- Tod Mariens
- Die Reihe der Flügelreliefs wird mit dem Tod Mariens abgeschlossen. Bei den meisten Darstellungen des Todes Mariae, wird sie im Bett liegend dargestellt, nicht so am Altar von Mauer. Hier wird Maria zusammensinkend, von Aposteln gestützt dargestellt, während die anderen Apostel um diese Szene gruppiert sind. Dieser Typus findet sich ausschließlich in Böhmen, Schlesien, Polen, Ungarn, Österreich und Süddeutschland. Auffallend bei dieser Darstellung ist, dass auf einer Wolkenbank thronend Gott Vater die Seele in Empfang nimmt, in den Himmel aufnimmt, und nicht wie üblich Christus dargestellt wird.