Diskussion:Walter Müller (Lithograf)

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Letzter Kommentar: vor 6 Jahren von Hodsha in Abschnitt Recherche in Dresdener Archiven
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Falsche Zuschreibung / Achtung; mehr als ein Müller!

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Auf der Titelseite von Köhler's Medizinal-Pflanzen ist eindeutig als Name des Illustrators Walther Müller angegeben (siehe Digitalisate im Internet). Dabei dürfte es sich um den Botaniker und Illustrator Walther Otto Müller (20. 6. 1833 - 1887 in Gera) handeln, über den in der englischen W.P. ein eigener Artikel existiert.

Ein voreiliger Bearbeiter hat in Mißachtung der orthographischen Differenz Walter/Walther einfach das Werk dem vermutlich einzigen Illustrator zugeschrieben, den er kannte. Die Amerikaner haben es richtig zugeordnet, schätze ich. Der Katalog der Deutsche Nationalbibliothek hat den Fehler von der dt. WP abgeschrieben (unter Nennung der Informationsquelle).

Ich werde das hier in beiden Artuikeln korrigieren.

-->> Keine Revertierung, bis eindeutig nachgewiesen wurde, daß es sich auf der Titelseite der Erstausgabe um einen Druckfehler gehandelt hat oder daß die Orthographie damals noch flexibel gehandhabt wurde und der hier behandelte Walter Müller tatsächlich der Illustrator Walther Müller aus der Publikation von 1887 gewesen ist!

Gruß, --147.142.186.54 16:04, 10. Apr. 2018 (CEST)Beantworten

Wobei der englische Artikel über Walther Otto Müller jenem wiederum die Abbildungen der in Deutschland und den angrenzenden Gebieten vorkommenden Grundformen der Orchideenarten von 1904 (also lange nach dem angegebenen Todesjahr Walther Otto Müllers!) zuschreibt, die bei uns wiederum Walter Müller ohne h zugeordnet sind. Auf einen Unterschied zwischen Walther und Walter würde ich Ende des 19. Jh. noch nicht viel geben. Dass offensichtlich beide Müllers in Gera tätig waren (?), vereinfacht die Sache auch nicht gerade. Und zu allem Überfluss nennt die Bildtafel Walter Müller - Abbildungen der in Deutschland und den angrenzenden Gebieten vorkommenden Grundformen der Orchideenarten (1904) auf Wikimedia Commons wiederum ganz andere Lebensdaten (1847–1934) für den Urheber. --slg (Diskussion) 15:37, 3. Mai 2018 (CEST)Beantworten
Hallo alle, @Steffen Löwe Gera:, @Rechlins:. Nach einigen Stunden Recherche bin ich nun an einer Stelle von der ich ohne die fehlenden Einzelnachweise im Artikel nicht weiter komme. Ich kann nur vermuten, dass die Infos im Artikel aus dem Manuskript in der Bibliothek Gera stammen: Klaus W. Müller: Walter Müller, Gera : Bibliographie seiner lithographischen Illustrationen zu wissenschaftlichen botanischen und zoologischen Bestimmungswerken : Zusammenstellung Klaus W. Müller. Riedering (1990-1995, 83-seitige Kopie (Präsenzbestand: Ter K 91.1; Mediennummer: 0004018254 in der Bibliothek Gera).. Es ist im Präsenzbestand, darum komme ich nicht dran.
Walther Otto Müller nennt sich bei zwei Publikationen "Otto Müller". Der zweite Vorname ist somit wichtiger als der erste. Weil sowas häufig kulturell begründet ist, müsste es dann auch bei Wilhelm Walter Müller so gewesen sein, dass der Name zu Walter Müller abgekürzt wurde. Basis der Suche war: Stafleu et al.: Müller, Walther Otto. In: International Association for Plant Taxonomy - IAPT (Hrsg.): Taxonomic Literature: A selective guide to botanical publications and collections with dates, commentaries and types. Band 3 (Direkte Links: S. 651, S. 652)..
Im Buch Cryptogamen-Flora: enthaltend [ ... ] - I. Theil - Flechten, 1874, sind Otto Müller mit G. Pabst als Autoren genannt, die Bilder von "Lith. u. Steindr. v. C. Bollmann Gera" (online). Im Buch Die Lebermoose, 1877 online, sind die Illustrationen von Walther Otto Müller und G. Pabst, aber auch dort keine Signatur vom Zeichner. Die Lithografien kamen von "Lith. Anst. v. Franz Dietsch, Gera". Beiden gemeinsam ist, dass W. Otto Müller nur bei den Flechten und Lebermoosen mitarbeitet, die Grafiken nicht signiert und nicht lithografiert.
In Köhler's Medizinal-Pflanzen 1887 steht der Illustrator Walther Müller auf mindestens einer Bildtafel mit "gem. u. lith. WMüller" (Tafel 12). Wenn es sich um Walther Otto Müller handeln sollte, muss es irgendwann zwischen 1877 und 1887 eine Änderung in der Priorität der Vornamen gegeben haben, so dass der erste Vorname der bevorzugte sein soll (vorher der 2. Vorname). Weiter hätte er mit über 50 Jahren noch die Lithografie erlernt und sehr viel Geld für die Produktion ausgegeben. Des weiteren müssten die Signaturen "WM" oder "WMüller" von Walther Müller spätestens nach 1888 nicht mehr auftauchen. Die Signatur ist aber noch 1904 zu finden, aber nun steht auf der Titelseite "Walter Müller".
Im Buch über Orchideen von 1904 (Titelseite Tafel 60) ist eine WM-Signatur zu sehen, die eine Variante einer Signatur von Walther Müller aus Flora von Deutschland ist (siehe weiter unten). Auf der Titelseite des Buches über Orchideen steht jedoch Walter Müller. Kann man wirklich annehmen, dass Walter Müller die Zeichnungen von Walther Otto Müller quasi nahtlos übernahm und auch die Signatur verwendete?
Wenn ich von Wilhelm Walter Müller als Zeichner/Maler und Lithograf ausgehe, ist die Frage warum auf den Titelblättern diverser Publikationen Walther mit 'th' und außerhalb dieses Genres mit 't' geschrieben wird, kann ich nicht schlüssig erklären. Seit Mitte des 19. Jahrhunderts gab es nach meiner Erinnerung drei Transliterationen oder Transkriptionen in Namen bzw. Texten bis zum Hochdeutsch in heutiger Schrift. Aber in der Liste "Die Einwohner der Haupt- und Residenzstadt Gera im Jahre 1879" wird der Name schon Wilhelm Walter Müller geschrieben. In der gleichen Liste sind auch die Namen Walther zu finden. Es handelt sich also nicht um eine Zwangstranskribierte Liste. Gab es für Titelseiten von Büchern damals in Gera (Osterland) eine Vorschrift, wodurch der Name Walther so geschrieben sein musste? Zumindest wurde lateinische Schrift verwendet, in der es nur drei Ligaturen gibt. Es könnte also sein, dass eine vorhandene Ligatur in zwei Buchstaben umgesetzt wurde. Im deutschsprachigen Raum gab es früher häufig Ligaturen, u. a. auch bei 'th'. Ich kenne mich nicht aus, aber ich könnte mir vorstellen, dass eine 'th'-Ligatur aus dem Fraktursatz in ein einzelnes 't' umgesetzt werden soll, während zwei einzelne Buchstaben 'th' (keine Ligatur), als 'th' verbleibt. Das könnte man nur aus der Primärliteratur ersehen (Geburtsurkunde, Heiratsurkunde usw) und aus einer Anweisung zur Trasliteration oder Traskription aus der Originalschrift in heutige Schrift. Ein weiterer Denkansatz wäre zu ergründen, ob die Namen Walther und Walter damals in Gera verschieden ausgesprochen wurden und der Künstler gerne die Aussprache "Walther" bevorzugte, obwohl er Walter geschrieben wurde. Auch nur ergründbar durch Primärliteratur.
Interessant finde ich, dass die Ersteller der Liste Die Einwohner der Haupt- und Residenzstadt Gera im Jahre 1879 eine feine Unterscheidung zwischen Lithograf und Steindrucker machten.
Auf dem weiteren Weg habe ich die Lithografie-Signaturen von einigen Werken verglichen. Im mehrbändigen Werk Schlechtendal, Langenthal: Flora von Deutschland, 5. Ausgabe (die "Hallier"-Überarbeitung) erscheinen mehrere Bildsignaturen. Das ist unter anderem ein 'WM' (Buchstaben auf gleichem Platz; bilden 3 Rauten) in den Büchern auf denen im Titel "Walther Müller" (th!) erwähnt wird (Auktion, Titelblatt Band 30, Tafel 3217). Häufiger taucht 'WM.' (Querstrich des rechten aufsteigenden Striches am W bis über das M gezogen) auf den Bildtafeln bei den Büchern auf, die auf der Titelseite "Walther Müller" (th!) nennen (Auktion, Titelblatt Band 29, Tafel 2995). Wenn keine Erwähnung von Müller auf der Titelseite eines Bandes zu finden ist, sind einige Bilder mit 'Lith. Anst. v. Reibestein & Müller, Gera' signiert(Auktion, Titelblatt Band 9, Tafel 851). Ich bin nicht alle durchgegangen, aber ich fand keine Signatur 'WM'. Das kann ich mir nur so erklären (Theoriefindung), dass die Bilder von Schenk (Maler der 1. Auflage) ab Band 9 von Reibestein & Müller mit neuer laufender Nummer versehen wurden und auf denen, die werkergänzend neu gezeichnet werden mussten, das Logo 'WM' für den Künstler steht. Aber ob man dieser Theoriefindung folgt oder nicht, wird durch Flora von Deutschland ein starker Zusammenhang zwischen Walther Müller und Reibestein & Müller hergestellt. Pro neuem Band mussten ca. 110 Lithografien angefertigt werden. Die neuen Zeichnungen werden wohl ebenso lang gedauert haben. Ich gehe davon aus, dass das Manuskript in der Bibliothek Gera einen besseren Zusammenhang zwischen Walther Müller und Walter Müller oder Otto Müller herstellen kann.
Eine abschließende Frage zu Signaturen. Ist es in Wikipedia erlaubt Signaturen in den Artikeln zu zeigen? -- Temdor (Diskussion) 19:45, 18. Aug. 2018 (CEST)Beantworten
Woah, zunächst mal danke für deine Recherchen!! Gera scheint ja gegen Ende des 19. Jh. eine Hochburg für Tier- und Pflanzenbücher mit aufwändigen Illustrationen gewesen zu sein; aber wissenschaftlich aufgearbeitet zu sein scheint dieses Thema erstaunlicherweise kaum. Danke aber für den Hinweis zu dem Manuskript in der Geraer Bibliothek; ich werde auf jeden Fall versuchen (wenn auch voraussichtlich nicht so bald), da mal einen Blick hineinzuwerfen. Ich weiß nicht, ob du es mitbekommen hast, aber Anfang dieses Jahres wurden eine Ausstellung und eine wissenschaftliche Veröffentlichung zu Walter Müller im Geraer Naturkundemuseum angekündigt: [1]. Bin jedenfalls gespannt, was da so rauskommt. Zu deiner Frage mit den Signaturen: Ich wüsste nicht, was dagegen spräche; "normale" Unterschriften sind i.d.R. nicht urheberrechtlich geschützt und werden in der Wikipedia reichlich gezeigt (siehe Wikipedia:Bildrechte#Autogramme); erst recht keine Probleme geben sollte es in unserem konkreten Fall (auch bei künstlerisch gestalteten Signaturen), da die beteiligten Personen alle über 70 Jahre tot sind und somit die Urheberrechte abgelaufen sind. Und noch eine Frage meinerseits: Hast du irgendeine Idee, wo die in der Bildtafel auf Commons genannten Lebensdaten 1847–1934 herkommen? Kommt hier gar noch ein dritter Müller ins Spiel, oder handelt es sich um einen schlichten Fehler? Immerhin habe ich einen Botaniker mit denselben Lebensdaten gefunden, der sich mit Orchideen beschäftigte: en:Friedrich Wilhelm Ludwig Kraenzlin. Es könnte also auch einfach ein Copy&Paste-Fehler sein. --slg (Diskussion) 14:59, 21. Aug. 2018 (CEST)Beantworten
Hallo, Danke, aber leider muss ich die Recherche hier abbrechen. Sicherlich auch wegen der Ankündigung, dass sich eine Arbeitsgruppe schon darum kümmert. - - In Gera gab es 1879 16 Lithografen, 32 Steindrucker und fast 50 Drucker/Druckermeister. In Leipzig wurden schwerpunktmäßig andere Themen gedruckt. Gera hatte damals eine sehr gute Position in der Flora und Fauna. Es liegt vor allem in der "Kornkammer" Deutschlands, wo es weniger Industrie gab als im Westen. Also auch weniger intensive Landwirtschaft. Heute würde man sie vielleicht als extensive Landwirtschaft bezeichnen. Noch wichtiger, man konnte dort Pflanzen und Insekten aus den Bergregionen und aus dem Flachland finden, also eine reichhaltige Biodiversität. Die käuflichen Pflanzen-Sammlungen und Insekten-Sammlungen waren somit von vornherein vollständiger als bei Anbietern aus anderen Regionen. Das kann man auch ein bisschen aus "Köhler's" approximieren, wo in den Tafelbeschreibungen genau steht, woher die Pflanzen für die Grafiken und Schnittdarstellungen herbeigeholt wurden, wenn sie dem Maler oder Zeichner nicht vorlagen. - - Die Infos zur Arbeitsgruppe um Dr. Frank (Gebr. Frank - Graphischer Betrieb) zur Erforschung des Nachlasses von Walter Müller und die Ankündigungen zur Ausstellung und einem Buch (evtl. Ausstellungskatalog?) habe ich gelesen, aber auch, dass schon eine Ausstellung durchgeführt wurde - vermutlich 2014. Es gibt noch andere Artikel mit ähnlichem Inhalt. Ich persönlich finde die Lithografien von Walter Müller auch heute noch informativ. Selbst Wikipedia kommt an die Schnittdarstellungen usw. nicht ran und bei Facebook oder Twitter nach einer Schnittdarstellung einer Quittenblüte zu recherchieren ist hoffnungslos. - - Bei der Tafel-Übersicht in Commons meine ich auch, dass es ein Versehen ist, denn in der Kategorie "Walter Müller (lithographer)" bei Commons steht es richtig mit 1927. Die Personendaten dort werden von WikiData übernommen. - - Interessant fand ich, dass er sich irgendwann mal "Walter Müller-Gera" schrieb. Diese Schreibweise wurde irgendwann nach seinem Tod von seinem Sohn übernommen "Willy Müller-Gera". - - Außerdem gibt es eine Signatur "Steindruckerei von Walter Müller" schon mit einer Datierung um 1876. Aber da scheint es schon neuere Forschung gegeben zu haben, die in dem Printmedien-Artikel die erste Gründung seines lithografischen Betriebs auf 1871 verschiebt (im WP-Artikel noch im 20. Jh. angesiedelt). Damit hätte er seinen eigenen Betrieb bereits vor dem Gemeinschaftsbetrieb "F. Reibestein & Müller" gehabt. Das würde dann erklären, warum manchmal "WM" als Signatur und manchmal "Reibestein & Müller" auftaucht. - - Gegen die Darstellung von Signaturen spricht die Regel von Wikipedia nur wenige Bilder im Artikel zuzulassen bzw. bei einer Überarbeitung die Illustrationen zu löschen. Es gibt von Walt(h)er Müller anscheinend einige Signaturen. - - Eigentlich fehlt nur noch ein Artikel über Walther Otto Müller im dt. Wikipedia. Mal sehen, ob ich dazu heute Abend was Kleines hin bekomme. -- Temdor (Diskussion) 08:39, 22. Aug. 2018 (CEST)Beantworten
Interessant finde ich gerade, dass Walter Müller anscheinend die Lithografien mehrmals verkaufte. Einmal als Tafel 9 in Henry Correvon 1899 und einmal als Tafel 1 in Walter Müller 1904. -- Temdor (Diskussion) 09:01, 22. Aug. 2018 (CEST)Beantworten
In einem französischen Orchideen-Buch von 1899 wird der Künstler und Lithograph noch Walther Müller geschrieben (Quelle), wohingegen in dem Buch mit den gleichen Abbildungen, das 1900 im deutschen Sprachraum veröffentlicht wurde, der Name Walter Müller geschrieben wurde (Quelle). Die Signaturen waren im Buch von 1899 und bei der überarbeiteten Auflage des Buches von 1900 im Jahr 1904 die gleichen. Somit ist für mich der Jahreswechsel 1899 zu 1900 vermutlich der Zeitpunkt an dem in den Druckwerken Walther zu Walter wurde. Das ist lange nach dem Tode von Walther Otto Müller. -- Temdor (Diskussion) 01:30, 23. Aug. 2018 (CEST)Beantworten
Das t/th in Walter/Walther scheint sich evtl. durch eine Transliterationsvorschrift für die damalige Rechtschreibung erklären. Damals schrieb man auch "theuer" anstatt "teuer" usw. mit "Theil", "Fürsthentum", "Abtheilung" und "Landwirthschaft". Allerdings druckte Walter Müller schon im Buch "Deutsche Schul-Flora" (1894) auf mindestens eine Lithografie "Lith. Anst. v. Walter Müller, Gera", obwohl er noch im Orchideenbuch von 1899 vom Autor als "Walther Müller" bezeichnet wurde. -- Temdor (Diskussion) 02:51, 27. Aug. 2018 (CEST)Beantworten
Zunächst mal danke für den Artikel über Walther Otto Müller! Allerdings wundere ich mich nun doch ein wenig, dass der dortige Text auf eine eventuelle Tätigkeit als Illustrator überhaupt nicht eingeht. Ist demnach Die Lebermoose die einzige grafische Arbeit, die eindeutig W. O. Müller (und nicht W. W. Müller) zugewiesen werden kann? Zu Walter/Walther: Ja, natürlich ist mir bekannt, dass man damals noch in vielen Wörtern th statt t schrieb. Welcher Systematik das folgte, ist mir allerdings unklar. Wörter wie Alter, Falter etc., die also lautlich sehr nahe am Namen Walt(h)er sind, schrieb man m.W. schon immer ohne h. --slg (Diskussion) 00:52, 28. Aug. 2018 (CEST)Beantworten
Hallo, beim Artikel W. O. Müller sollte alles hart nachweisbar sein, wie oben hier in dieser Diskussion gefordert. Er wird nur bei den Lebermoosen als Illustrator genannt. Aber weil auf den Lithografie der Illustrator nicht genannt wird, kann man die Illustrationen im Buch über Flechten nicht zwingend mit ihm in Zusammenhang bringen. Problematisch ist, dass sich Müller und Pabst im Buch "Flechten" nur als Herausgeber bezeichnen. Ein Hinweis darauf, dass noch mehr Autoren mitgearbeitet haben könnten. Auf der anderen Seite gehen sie im Vorwort darauf ein, dass die Abbildungen zum Kerngedanken des Buches gehören, also ... so denke ich ... würde der Illustrator genannt, wenn es ein anderer Zeichner sie selber wäre. Pabst hat in einem anderen Buch mit W. W. Müller illustriert, wenn ich mich recht entsinne. Er war also W. W. Müller ebenbürtig, wenn ich mich richtig entsinne. Das zu prüfen konnte ich bislang nicht. Für mich ist wahrscheinlich, dass er die Bücher Lebermoose und Flechten mit illustriert hat. Beide enthalten ausschließlich oder überwiegend s/w Lithografien. Der Band 2 fällt mit seinen bunten Großansichten und wenigen Detailausschnitten aus dem Rahmen. Ich gehe davon aus, dass W. O. Müller in seinem Herbarium zum Zwecke der einfacheren Determination etliche Details, die man nur unter der Lupe sieht, in s/w Zeichnungen festgehalten hat. Und genau solche Zeichnungen finden sich in "Lebermoose" wie auch in "Flechten". Beim Buch über essbare und giftige Schwämme war Ernst Buschendorf Lithograph. Entweder war es Ernst Friedrich B. oder der Hoflithograf Enst B. . Ersterer war anscheinend im produzierenden Gewerbe tätit. Der Hoflithograf müsste zumindestens das Kolorieren von s/w-Zeichnungen, aber auch komplette Zeichnungen beherrscht haben. In den ersten zwei Versionen des Artikels zu W. O. Müller war der Satz bezüglich des Illistrationstalents im Abschnitt "Leben" noch auskommentiert. Nun ist er drin. Sollte die Arbeit als Illustrator auch in der Kurzbeschreibung oben im Artikel vorkommen? In den restlichen Publikationen fehlen Illustrationen. Selbst in den Herbarien scheint er Besonderheiten nur per Text zu beschreiben, auch wenn das mitgelieferte Exsikkat diese Besonderheit nicht zeigt.
Auch weiß ich nicht ob in der Zusammenfassung oben im Artikel das Schlagwort "Taxonom" oder "Taxonomist" fehlt, weil er sich in der Taxonomie in den 1870er Jahren an Standardwerken anderer orientierte. In den Rezensionen zu seinen frühen Herbarien wurden ihm abweichende Determinationen oder abweichende Namen als Fehler ausgelegt. Also fehlte ihm die Anerkennung von anderen Taxonomen ernst genommen zu werden. Auf der anderen Seite legt er viel wert auf die Taxonomische Einteilung, während andere Autoren in der Botanik eher "von Hölzken auf Stöcksken" durch die Arten stolpern, aber dann ein wenig ausführlicher waren.
th/t: Der Hinweis auf die Worte Alter und Falter ist interessant. Es gab damals zwei Orthographische Konferenzen. Eine O. K. v. 1876 und die O. K. v. 1901. Auf der ersten wurde empfohlen th zu t zu verkürzen, wenn das t kurz gesprochen wird und th beizubehalten, wenn das t lang gesprochen wird. Das h sollte also beim Lesen eine Dehnung des Lautes t anzeigen. Die zweite O. K. v. 1901 verbot das th für einheimische Wörter, aber für Namen und Wörter mit Ursprung in anderen Sprachen wurde es beibehalten. Eine Vorschrift dies auch auf Eigennamen anzuwenden, fand ich nicht. Daraus ableitend wurde damals 'Walther' weicher gesprochen als 'Walter'. Mit den verschiedenen Aussprachen zu spielen, kann ich mir bei einem Künstler gut vorstellen. Den Namen Walter fand ich erstmalig auf einer Lithografie-Signatur im Buch "Italien" Auflage 1891 ZVAB. Die Schreibweise "Walther" zuletzt 1999 im Genfer Orchideenbuch. - - Ach, ist wieder lang geworden. Grüße! -- Temdor (Diskussion) 00:29, 29. Aug. 2018 (CEST)Beantworten
Inzwischen ist der "Taxonom" identifiziert. Es ist der Buchhandlungsbesitzer und selfmade Biologe Otto Müller aus Berlin, der sich um Algen, im besonderen Kieselalgen kümmerte. -- Temdor (Diskussion) 18:34, 31. Aug. 2018 (CEST)Beantworten

Recherche in Dresdener Archiven

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Auf einer mir vorliegenden Chromolithographie aus der Gründerzeit (Vorlage von Ludwig von Hofmann-Zeitz) ist als ausführende Firma die "Lith. Anst. Müller & Friedländer, Dresden" angegeben, leider ohne Vornamen(-initialen). Der Verlag ist Alexander Köhler (gegr. 1846). Vielleicht finden sich in einschlägigen Archivunterlagen detailliertere Informationen über die Inhaber der Lithographischen Anstalt. Dann könnte eventuell die Identität von Walt(h)er Müller geklärt werden. Das "h" nach "t" (z.B. in Muth oder Güthe) wurde erst um 1900 von Konrad Duden mehr oder weniger abgeschafft, das sagt also nicht so viel aus. Hodsha (Diskussion) 21:19, 29. Aug. 2018 (CEST)Beantworten

Hallo Hodsha, eine Recherche im I-Net ergab, dass Werke von "Müller & Friedländer, Dresden" auf ca. 1850 oder 1865 geschätzt werden. Zu dem Zeitpunkt wäre Walther Müller zwischen 5 und 20 Jahre alt gewesen. Das wäre ein wenig jung für einen Hauptpartner bei einer Partnerschaft in einer für damalige Verhältnisse sehr kostenintensiven Branche. . . . Die im Artikel "Walter Müller (Lithograf)" erwähnte Druckerei "R. Friedländer & Sohn, Berlin" lässt sich nachweisen im Jahr 1858 in der Kurstraße 9, Berlin (Quelle). Dann 1870 in der Friedrichstraße 101, Berlin (Quelle). Ich glaube nicht, dass ein Zusammenhang mit Dresden besteht. . . In Dresden gab es damals die Kunstakademie Dresden und die (Kunstgewerbeschule Dresden). An Letzterer haben z. B. Kurt Günther und Otto Dix aus Gera gelernt. Dort war außerdem viel Geld, was das Museum Gemäldegalerie Alte Meister beweist. Ich glaube darum ist es wahrscheinlicher, dass W.W. Müller sich in der Dresdener Zeit in einer der diversen Kunstschulen anfand. Grüße -- Temdor (Diskussion) 08:46, 30. Aug. 2018 (CEST)Beantworten
Hallo Temdor, die Blütezeit der Chromolithographie liegt erst nach 1871, da dank der damals neuen Schnellpresse die Kosten stark fielen. Nicht umsonst sagt man Gründerzeit. Das würde zeitlich zu Müllers Alter passen. Mit der im ZVAB genannten Schätzung der Fa. Flotow wäre ich sehr vorsichtig, auch wenn sie nicht ganz auszuschließen ist. Es müssen sich doch irgendwo Nachweise für diese zweifellos existierende Dresdner Firma finden, schließlich ist der o.g. Verlag in Dresden klar nachgewiesen! Hodsha (Diskussion) 10:18, 2. Sep. 2018 (CEST)Beantworten