Gletscher-Gämswurz
Gletscher-Gämswurz | ||||||||||||
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Kalk-Gämswurz (Doronicum glaciale subsp. calcareum) | ||||||||||||
Systematik | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Doronicum glaciale | ||||||||||||
(Wulfen) Nyman |
Die Gletscher-Gämswurz (Doronicum glaciale) ist eine in den Ostalpen endemische Pflanzenart der Gattung Gämswurzen (Doronicum) aus der Familie der Korbblütler (Asteraceae). Sie kommt in zwei vikariierenden Unterarten vor.
Merkmale
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Gletscher-Gämswurz ist eine mehrjährige krautige Pflanze mit einem kräftigen Rhizom als Überdauerungsorgan.
Alle Laubblätter sind buchtig gezähnt und mit Wimper- und Drüsenhaaren behaart, aber ohne Wollhaare. Die Grundblätter besitzen einen zwei bis fünf Zentimeter langen Stiel. Die länglich bis länglich-lanzettlich Blattspreite ist zwei bis viereinhalb Zentimeter lang, 1,2 bis 2 Zentimeter breit, verschmälert sich allmählich bis zum Blattstiel und ist stets kürzer als der Stiel. Die unteren Stängelblätter sind den Grundblättern ähnlich, nur mit kürzerem Stiel. Die oberen Stängelblätter sind elliptisch-lanzettlich, spitz und mit einem seicht herzförmigen Grund halbstängelumfassend.
Die aufrechten oder aufsteigenden und unverzweigten Stängel sind zumindest oben steifhaarig und drüsig. Der untere Teil ist markig, unterhalb des Blütenkopfes ist der Stängel hohl.
Die Blütenköpfe haben einen Durchmesser von 3,5 bis 4,5 Zentimetern und stehen stets einzeln. Die lineal-lanzettlichen Hüllblätter besitzen Drüsenhaare und mehrzellreihige Wimperhaare und sind 8 bis 14 Millimeter lang (etwa halb so lang wie die Zungenblüten). Die Zungenblüten sind zwei bis drei Millimeter breit und etwa sieben Millimeter lang. Alle Blüten besitzen einen Pappus.
Die Achänen sind 2 Millimeter lang, besitzen zehn Rippen und einen Pappus, der etwas länger als die Frucht ist.
Die Chromosomenzahl beträgt 2n = 60.[1]
Vorkommen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Gletscher-Gämswurz ist in den Ostalpen östlich von Innsbruck endemisch und kommt nur in Österreich, Deutschland (nur Berchtesgadener Alpen), Italien und Slowenien vor. In Österreich fehlt sie in Wien, Burgenland und in Vorarlberg.
Sie wächst in Steinschuttfluren und Schneebodengesellschaften der subalpinen bis alpinen Höhenstufe auf kalkhaltigen Fein- und Grobschuttböden. Sie ist eine Charakterart des Verbands Drabion hoppeanae und kommt auch in Gesellschaften der Klasse Salicetea herbaceae vor.[1] Sie steigt am Monte Stablel in der Adamellogruppe bis 2900 Meter Meereshöhe auf.[2]
Unterarten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Unterart Kalk-Gämswurz
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Doronicum glaciale (Wulfen) Nyman subsp. calcareum (Vierh.) Hegi (Syn.: Doronicum calcareum Vierh.), die Kalk-Gämswurz ist ein Endemit der nordöstlichen Kalkalpen: Sein Areal reicht vom Dürrenstein und dem Hochschwab ostwärts bis zum Schneeberg. Die Laubblätter besitzen am Rand keine Drüsenhaare. Korbstiel und Hülle sind reichlich mit 0,3 bis 0,5 Millimeter langen Drüsenhaaren und mit 0,5 bis 1 Millimeter langen drüsenlosen Haaren besetzt. Diese Unterart ist kalkstet.
Unterart Eigentliche Gletscher-Gämswurz
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Nominatform Doronicum glaciale (Wulfen) Nyman subsp. glaciale hat an den Laubblatträndern 0,05 bis 0,2 Millimeter lange Drüsenhaare. Korbstiel und Hülle sind mit sitzenden bis sehr kurz gestielten Drüsen besetzt sowie mit zahlreichen 0,5 bis 1 Millimeter langen drüsenlosen Haaren. Diese Unterart wächst über Kalk- und Intermediär-Gestein. Sie kommt in Österreich, Deutschland, Italien und Slowenien vor. Sie tritt nur westlich des Hochschwab auf, vikariiert also mit der anderen Unterart. Manche Populationen in der Steiermark, so auf dem Hochschwab und im Grazer Bergland, vermitteln jedoch zwischen den beiden Unterarten.
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Manfred A. Fischer, Wolfgang Adler, Karl Oswald: Exkursionsflora für Österreich, Liechtenstein und Südtirol. 2., verbesserte und erweiterte Auflage. Land Oberösterreich, Biologiezentrum der Oberösterreichischen Landesmuseen, Linz 2005, ISBN 3-85474-140-5.
- Erich Oberdorfer: Pflanzensoziologische Exkursionsflora. 7. Auflage, Ulmer, Stuttgart 1994, ISBN 3-8252-1828-7
- Siegmund Seybold (Hrsg.): Schmeil-Fitschen interaktiv (CD-Rom), Quelle & Meyer, Wiebelsheim 2001/2002, ISBN 3-494-01327-6
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ a b Erich Oberdorfer: Pflanzensoziologische Exkursionsflora für Deutschland und angrenzende Gebiete. Unter Mitarbeit von Angelika Schwabe und Theo Müller. 8., stark überarbeitete und ergänzte Auflage. Eugen Ulmer, Stuttgart (Hohenheim) 2001, ISBN 3-8001-3131-5, S. 950.
- ↑ Gerhard Wagenitz et al.: Familie Compositae II. In Gustav Hegi: Illustrierte Flora von Mitteleuropa. 2. Auflage Band VI, Teil 3, Seite 722–723. Verlag Paul Parey, Berlin, Hamburg 1987. ISBN 3-489-86020-9
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Gletscher-Gämswurz. auf FloraWeb.de
- Gletscher-Gämswurz. In: BiolFlor, der Datenbank biologisch-ökologischer Merkmale der Flora von Deutschland.
- Steckbrief und Verbreitungskarte für Bayern. In: Botanischer Informationsknoten Bayerns.
- Thomas Meyer: Gemswurz Datenblatt mit Bestimmungsschlüssel und Fotos bei Flora-de: Flora von Deutschland (alter Name der Webseite: Blumen in Schwaben)