Dreiertarock
Dreiertarock ist eine uneinheitlich abgegrenzte, zusammenfassende Bezeichnung für Tarock-Spiele, die zu dritt gespielt werden. Der Begriff wird vor allem in Österreich verwendet für das Tapp-Tarock mit 54 Karten und für verwandte Spiele, die sich durch geringere Kartenzahl oder zusätzliche Regeln von diesem unterscheiden.
Dreiertarock kann als Notlösung dienen, wenn eine der in Österreich populäreren Tarockvarianten für vier Spieler (vor allem Königrufen oder Neunzehnerrufen mit 54 Blatt, oder Zwanzigerrufen mit 40 Blatt) geplant war und einer der vier Spieler ausgefallen ist.[1] Regional ist es jedoch auch die verbreitetste oder einzig gespielte Tarockvariante.
Im engsten Sinne kann mit Dreiertarock auch eine spezielle Variante mit 42 Karten gemeint sein, in Abgrenzung zu den anderen genannten mit eigenständigen Namen.[2] Im weitesten Sinne umfasst der Begriff sämtliche Tarockvarianten für drei Personen, insbesondere die ältesten überlieferten Tarockformen mit 78 Karten und ohne Lizit, die heutzutage noch mit ähnlichen Regeln im Piemontesischen Tarock und in der Dreipersonenvariante des (im Normalfall zu viert gespielten) Schweizer Troccas gespielt werden.[3]
Tarockvarianten zu dritt
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Tapp-Tarock
- Illustriertes Tarock
- Point-Tarock (teils synonym mit dem vorigen verwendet, jedoch streng genommen eine davon verschiedene Spielweise)
- Großtarock Modern Wiener Art[1]
- Dreiertarock im engeren Sinne (42 Blatt)
- Einfaches Tarock zu dritt (40 Blatt)
Andere, stark verschiedene Tarockspiele zu dritt inkludieren die jeweiligen Varianten von Französischem Tarock und dem Schweizer Troggu.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Tarockvarianten auf der Website von Hans-Joachim Alscher
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ a b Großtarock Modern Wiener Art
- ↑ Hugo Kastner, Gerald Kador Folkvord: Die große Humboldt-Enzyklopädie der Kartenspiele (= Humboldt-Taschenbuch. Freizeit & Hobby. Band 4058). Schlütersche Verlagsgesellschaft, Baden-Baden 2005, ISBN 3-89994-058-X, S. 246 f.
- ↑ Daniel Grütter: Das Tarockspiel in der Schweiz: Tarocke des 18. und 19. Jahrhunderts im Museum zu Allerheiligen Schaffhausen. Verlag Sturzenegger-Stiftung, Schaffhausen, 2004, ISBN 9783907066546, S. 33