Third-Hand Smoke

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Third-hand smoke ist ein aus dem Englischen stammender Fachbegriff für Teer- und Nikotinablagerungen aus Tabakrauch, beispielsweise in Kleidung, Haaren, Bodenbelägen oder Wänden, die von dort wieder kontinuierlich an die Umgebungsluft abgegeben werden und deren Einatmen gesundheitsgefährdend sein kann.

Der Ausdruck third-hand smoke wurde von einer Arbeitsgruppe um den Kinderarzt Jonathan Winickoff[1] vom Dana-Farber/Harvard Cancer Center, dem größten US-amerikanischen Krebszentrum des National Cancer Institute (NCI) der Vereinigten Staaten, geprägt.[2] Er steht synonym für alle Giftstoffe, die ein Raucher mittelbar oder unmittelbar dann abgibt, wenn er nicht raucht.[3] Die Bezeichnung liegt nahe, weil second-hand smoking in der englischen Sprache das gängige Wort für Passivrauchen ist. Deutsche Übersetzungen wie Dritthandrauch, Rauchrückstand oder Rückstandsrauchen[4] haben sich nicht durchgesetzt.[5]

In einer Vielzahl von Studien wurde festgestellt, dass es keine untere, unbedenkliche Wirkungsschwelle für Tabakrauch gibt. Deshalb können auch kleine Mengen von Tabakrauch auf der Kleidung, in den Haaren, Bodenbelägen oder Wänden gesundheitsgefährdend sein. Vor allem Kinder sind von den toxischen Inhaltsstoffen des Rauchrückstandes gefährdet.[5] Das Gefährdungspotenzial besteht auch noch Monate nachdem ein Raum gereinigt wurde und ihn kein Raucher mehr betreten hat.[6]

In einer Studie in einem Mainzer Kino wurde festgestellt, dass die von Rauchern über Körper und Kleider in den Kinosaal eingetragene Schadstoffbelastung signifikant ist, selbst wenn einige Minuten zwischen Rauchen und Betreten des Raums liegen. Auf die anderen Zuschauer entsprach die schädliche Wirkung über die Dauer eines Films einem Äquivalent von 1–10 passiv mitgerauchten Zigaretten.[7]

Eine spezielle Form der Gefährdung durch Rauchrückstand sind krebserregende Nitrosamine. Diese können aus der Reaktion des nicht krebserregenden Nikotins mit salpetriger Säure – die sich beispielsweise leicht aus Stickoxiden und Wasser bildet – entstehen.[8][9]

Weiterführende Literatur

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Einzelnachweise

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  1. J. P. Winickoff, J. Friebely u. a.: Beliefs about the health effects of "thirdhand" smoke and home smoking bans. In: Pediatrics. Band 123, Nummer 1, Januar 2009, S. e74–e79. doi:10.1542/peds.2008-2184. PMID 19117850.
  2. C Ballantyne: What is third-hand smoke? In: Scientific American. Vom 6. Januar 2009.
  3. T. Pany: Passivrauchen am Pullover und am Boden. Bei: Telepolis vom 5. Januar 2009.
  4. Manfred G. Raupp: Die Entwicklung des Tabakanbaus in Deutschland unter besonderer Berücksichtigung der Entwicklung in der Gemeinde Staffort; Ingenieurschule Nürtingen 1962; 2. überarbeitete und erweiterte Auflage Lörrach Oktober 2012, Herausgeber: Lörrach international, ISBN 978-3-9815406-3-5.
  5. a b C. Seidler: Mediziner warnen vor miefender Raucher-Kleidung. In: Spiegel Online vom 5. Januar 2009.
  6. G. E. Matt, P. J. Quintana, J. M. Zakarian, A. L. Fortmann, D. A. Chatfield, E. Hoh, A. M. Uribe, M. F. Hovell: When smokers move out and non-smokers move in: residential thirdhand smoke pollution and exposure. In: Tobacco control. Band 20, Nummer 1, Januar 2011, S. e1, doi:10.1136/tc.2010.037382, PMID 21037269, PMC 3666918 (freier Volltext).
  7. Roger Sheu, Christof Stönner u. a.: Human transport of thirdhand tobacco smoke: A prominent source of hazardous air pollutants into indoor nonsmoking environments In: Science Advances. Band 6, Nummer 10, April 2020. doi:10.1126/sciadv.aay4109.
  8. M. Sleiman, L. A. Gundel u. a.: Formation of carcinogens indoors by surface-mediated reactions of nicotine with nitrous acid, leading to potential thirdhand smoke hazards. In: Proceedings of the National Academy of Sciences. Band 107, Nummer 15, April 2010, S. 6576–6581. doi:10.1073/pnas.0912820107. PMID 20142504. PMC 2872399 (freier Volltext).
  9. chs/ddp: Forscher warnen vor Nikotin-Rückständen. In: Spiegel Online vom 9. Februar 2010.