Dschalal-Abad
Dschalal-Abad Жалал-Абад Ort in Kirgisistan | ||||
| ||||
Basisdaten | ||||
---|---|---|---|---|
Oblus | Dschalal-Abad | |||
Rajon | eigenständig | |||
Koordinaten | 40° 56′ N, 72° 59′ O | |||
Höhe | 763 m | |||
Fläche: | 24,6 km² | |||
Einwohner | 127.122 (2022[1]) | |||
Bevölkerungsdichte | 5.168 Einwohner je km² | |||
Telefonvorwahl | (+996) 3722 | |||
Struktur und Verwaltung | ||||
Gemeindeart | Stadt |
Dschalal-Abad, auch Dschalal-Abad (kirgisisch Жалал-Абад; russisch Джалал-Абад; arabisch جلال آباد; internationale Transkriptionen meist Dzhalal-Abad, Djalal-Abat oder Jalalabat), ist eine Stadt im Südwesten der zentralasiatischen Republik Kirgisistan mit 127.122 Einwohnern (Stand 2022).[1]
Sie ist der Verwaltungssitz des Oblus Dschalal-Abad. Die Stadt hatte 2009 97.172 Einwohner und war damit die drittgrößte Stadt des Landes. Die offizielle Schätzung für Januar 2019 ist 109.200.[2] Nach der Volkszählung 2022 hatte die Stadt 127.122 Einwohner.[1] Administrativ ist Dschalal-Abad eine kreisfreie, den Rajons gleichgestellte Stadt. Mehrere Dörfer werden von Dschalal-Abad aus verwaltet und gehören zum Stadtkreis: Katschkyntschy, Kelme, Kysyl-Kyrgysstan, Kysyl-Suu, Tasch-Kutschu, Telman und Kamandar. Mit Stand 2024 hatten die Dörfer zusammen 10.557 Einwohner, Dschalal-Abad mit den Dörfern zählte insgesamt 130.899 Einwohner.[3]
Geographie
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Dschalal-Abad liegt am Kugart-Tal unweit der Baubaschata-Kette. In der Umgebung der Stadt gibt es mehrere Heilquellen. Zu Sowjetzeiten wurden sie erschlossen und dazugehörige Sanatorien errichtet.[4] Mineralwasser aus der Region wird in ganz Kirgisistan verkauft.[5]
Klima
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Monatliche Durchschnittstemperaturen und -niederschläge für Dschalal-Abad
|
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Dschalal-Abad wurde 1860 als russische Garnisonsstadt gegründet und bekam 1877 Stadtrecht verliehen, verlor es jedoch wieder. 1927 erhielt Dschalal-Abad erneut Stadtrecht.[6] 1937 wurde Dschalal-Abad zur Hauptstadt der neugeschaffenen Oblast (Gebiet) Dschalal-Abad. 1959 wurde der Status jedoch wieder aberkannt und erst nach dem Zerfall der Sowjetunion wiedergegeben.[7] Im Zuge der Unruhen in Südkirgisistan 2010 kam es auch in Dschalal-Abad zu Pogromen.
Bevölkerungsentwicklung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Jahr | Einwohner |
---|---|
1939 | 14.961 |
1959 | 31.234 |
1970 | 44.285 |
1979 | 55.369 |
1989 | 72.344 |
1999 | 77.411 |
2009 | 97.172 |
2022 | 117.533 |
Anmerkung: Volkszählungsdaten
Verkehr
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Dschalal-Abad liegt an einer Bahnstrecke aus Usbekistan nach Kökdschanggak. Der Bahnhof liegt im Stadtzentrum. Die M41 führt südlich an der Stadt vorbei. Der Busbahnhof liegt drei Kilometer vom Zentrum entfernt, von dort gibt es Verbindungen in alle größeren Orte des Oblus.
Der Flughafen Dschalal-Abad wird täglich von Air Kyrgyzstan, Avia Traffic Company, Air Bishkek und Sky Bishkek mit Bischkek verbunden.
Religion
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Seit 1999 gibt es in Dschalal-Abad eine christliche Gemeinde. Sie gehört zur evangelisch-lutherischen Kirche in der Kirgisischen Republik. Das im Jahr 2000 gekaufte und renovierte Bethaus liegt mitten in einem Wohngebiet. Die Zahl der Gemeindeglieder hat sich aufgrund der Ausreisewellen in den letzten Jahren stark reduziert. Von Dschalal-Abad aus wird die Gemeinde in Mailuu-Suu mitversorgt.[8]
Kultur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Stadt besitzt ein Theater, ein Museum[6] und mit der Staatlichen Universität Dschalal-Abad eine Universität.
Sport
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Fußballverein Muras United FC aus Dschalal-Abad spielt aktuell in der kirgisischen Top Liga. Sein Heimstadion ist das Stadion Kurmanbek.
Söhne und Töchter der Stadt
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Elhanan Helpman (* 1946), israelischer Wirtschaftswissenschaftler
- Ömürbek Tekebajew (* 1958), kirgisischer Politiker
- Juri Melnitschenko (* 1972), kasachischer Ringer und Olympiasieger (1996)
Siehe auch
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Artikel Dschalal-Abad in der Großen Sowjetischen Enzyklopädie (BSE), 3. Auflage 1969–1978 (russisch)
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ a b c Zensus 2022. Buch 2. Bevölkerung Kirgisistans. Nationales Statistisches Komitee der Kirgisischen Republik, Bischkek 2023
- ↑ https://www.citypopulation.de/Kyrgyzstan.html
- ↑ Anzahl der Einwohner der Rajone, Städte, Siedlungen städtischen Typs, Landgemeinden und Dörfer der Kirgisischen Republik zum 1. Januar 2024. (XLS) Nationales Statistisches Komitee der kirgisischen Republik, 2024, abgerufen am 24. Februar 2024 (russisch).
- ↑ Thomas Scholl: Kirgistan. Zu den Gipfeln von Tien-Schan und Pamir. 3. Auflage. Trescher, Berlin 2009, S. 156
- ↑ https://nomadsland.travel/en/before-you-go/kyrgyzstan/cities/jalal-abad
- ↑ a b Jalal-Abad. In: britannica.com. Abgerufen am 12. September 2023 (englisch).
- ↑ Rafis Abazov: Historical Dictionary of Kyrgyzstan. The Scarecrow Press, Inc. Lanham / Maryland / Oxford 2004 ISBN 0-8108-4868-6
- ↑ Doris Krause, Michael Hübner: Groß, klein, alt, neu... Die Gemeinden der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Kirgistan in Kurzportraits. In: Zeitschrift des Martin-Luther-Bundes, (Sondernummer Lutherischer Dienst) 55. Jahrgang, Heft 2, 2019, S. 8–11