Duke of Cumberland Hand

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Ernst August, Herzog von Cumberland

Die Duke of Cumberland Hand (von engl. hand, dt. so viel wie Blatt) ist eine berühmte Kartenverteilung beim Whist bzw. Bridge, vergleichbar etwa mit der Unsterblichen Partie beim Schach.

Ihren Namen verdankt diese Austeilung der folgenden Anekdote: Als Ernst August, ein Sohn des englischen Königs George III. und Herzog von Cumberland, bei einer Whist-Partie in Bath ein ganz hervorragendes Blatt erhielt, erklärten ihm seine Mitspieler, dass sie die Karten in einer bestimmten Reihenfolge geordnet hätten und er trotz aller Stärken seines Blattes keinen einzigen Stich gewinnen könne. Der Herzog von Cumberland soll £ 20.000 dagegen gewettet haben, die er auch prompt verlor.

Ian Fleming setzte der Duke of Cumberland Hand im Roman Moonraker ein literarisches Denkmal: Nachdem James Bond seinen Gegenspieler Sir Hugo Drax bei einer Bridge-Partie im Londoner Blades Club als Falschspieler überführt hat, vertauscht Bond die Kartenpäckchen und teilt sodann die Karten von einem entsprechend sortierten Paket, so dass Sir Hugo das Blatt des Herzogs von Cumberland erhält.

Die Duke of Cumberland Hand ist in mehreren Variationen überliefert. Als Quelle der speziellen im Roman beschriebenen Variante wird an späterer Stelle Ely Culbertson genannt.

Die Kartenverteilung

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  Nord
  James Bond
 
 
  Q 8 7 6 5 4 3 2
  A Q 10 8 4
West   Ost
Sir Hugo Drax   Max Meyer
A K Q J   6 5 4 3 2
A K Q J   10 9 8 7 2
A K       J 10 9
K J 9    
  Süd
  M
  10 9 8 7
  6 5 4 3
 
  7 6 5 3 2

Nord eröffnet als Teiler das Lizit mit dem Gebot 7 ; Ost und Süd passen, West kontriert, Nord gibt Rekontra, worauf Ost, Süd und West passen.

Ost greift mit dem  J an – es ist allerdings gleichgültig, welche Karte Ost ausspielt, Nord kann den Kontrakt in jedem Fall erfüllen.

Die Spieldurchführung

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1. J 2 K 2
2. 3 9 10 x
3. 3 9 5 A
4. 6 J Q x
5. A x 7 K
6. Q 10
7. 8
8. 7
9. 6
10. 5
11. 4
12. 8
13. 4

Sollte Ost mit Pique oder Cœur angreifen, so sticht Nord mit  4, setzt mit  2 fort und erfüllt den Kontrakt in analoger Weise.

Anmerkung: Zur Zeit des Duke of Cumberland – er starb 1851 – gab es noch kein Bridge, der Anekdote zufolge wurde daher nicht Bridge, sondern Whist gespielt. Der Duke saß auf West, und Süd schlug als Teiler eine niedrige Treffkarte zur Bestimmung der Trumpffarbe auf. Dieser Unterschied zwischen der Whist- und der Bridge-Variation ist insofern bedeutend, als Nord bei einem garantierten Treff-Angriff nicht mehr Treff-Karten benötigt als West (die Whist-Regel war damals, dass der Spieler links vom Teiler seine niedrigste Trumpf-Karte auszuspielen hat)[1]; beim Bridge braucht Nord zumindest eine Trumpfkarte mehr als West, um im Falle eines Herz- oder Pik-Angriffs mit dieser den ersten Stich zu gewinnen und trotzdem dem Gegner alle Trümpfe ziehen zu können.

Die Original Whisthand weicht daher etwas ab von der im Roman Moonraker beschriebenen Bridgehand; durch das erzwungene Treff-Ausspiel reichen Nord vier Treffkarten, um dem West-Spieler seine ebenfalls vier Treff-Karten herauszuschneiden (zu „impassieren“), und mit den neun Karo-Karten auf Nord kann der Kontrakt auch ohne die Karo Dame im Blatt gewonnen werden:

  Nord
  Linker Gegner
 
 
  10 9 8 7 6 5 4 3 2
  A Q 10 8
West   Ost
Duke of Cumberland   Partner
A K Q   J 10 9 8 7 6
A K Q J   10 9 8 7 6
A K       Q J
K J 9 7    
  Süd
  Rechter Gegner
  5 4 3 2
  5 4 3 2
 
  6 5 4 3 2
  • A. Hertefeld: Illustrirtes (sic!) Whist Buch, Breslau 1882
  • Ian Fleming: Moonraker, 1955, reprint: Penguin Books, 2002
  • Fritz Beck: Lerne Bridge, Wien, 1977
  • Ulrich Auhagen: Das große Buch vom Bridge, 1990

Einzelnachweise

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  1. Bernard Magee Bridge: Duke of Cumberland's Hand. Abgerufen am 16. März 2024.