Dungkar Lobsang Thrinle

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Dungkar Lobsang Thrinle (tib.: dung dkar blo bzang 'phrin las[1]; auch: Dungkar Lobsang Trinley, Dungkar Lobzang Trinle[2], Donggar Lobsang Chilai; geb. 1927 im damaligen Kreis Nyingchi[3], Tibet; gest. 21. Juli 1997 in Los Angeles) war ein tibetischer Historiker, Buddhismusforscher und Geistlicher der Gelug-Schule des tibetischen Buddhismus. Er ist Verfasser eines großen tibetologischen Wörterbuchs, das meist als Enzyklopädie bezeichnet wird.

1934[3], im Alter von sieben Jahren, wurde er vom 13. Dalai Lama als die achte Reinkarnation des Lamas des sogenannten Dungkar-Klosters[4], dem Kloster Trashi Chöling (tib. bkra shis chos gling; chin. Zhaxi Qulin si 扎西曲林寺) im Kreis Nang von Nyingchi als Dungkar Rinpoche (chin. Dongga huofo) anerkannt.[5]

Im Alter von sieben bis zehn Jahren lernte er am Kloster Zhaxiqulin[6]. 1937, im Alter von zehn Jahren, ging er zum Studium nach Lhasa an das Me-Kolleg des Sera-Klosters[7], 1947 erwarb er dort den akademischen Grad eines Geshe Lharamapa[8], den höchsten der Gelug-Schule des tibetischen Buddhismus.[9] Danach studierte er in Lhasa an der „Oberen Tantrischen Fakultät“[10]. In den Jahren 1959–65 und ab 1978 - in der Zeit der chinesischen Kulturrevolution war er für elf Jahre nach Tibet zurückgekehrt - arbeitete er am Zentralen Nationalitäten-Institut[11] in Peking (heute die Zentrale Nationalitäten-Universität), wo er 1986 Professor wurde. Hier schrieb er sein Snyan ngag la 'jug tshul tshig rgyan rig pa'i sgo 'byed („Opening the door to the study of ornamentation for writing poetry“, 1982). 1987 erhielt er vom Ministerium für Personalangelegenheiten die Auszeichnung eines „Herausragenden Experten auf Staatsebene“[12]. Er war auch Professor an der Tibet-Universität in Lhasa.

Dungkar Lobsang Thrinle war Vorstandsmitglied der Chinesischen Buddhistischen Gesellschaft, Mitglied des Tibet-Zweiges der Chinesischen Buddhistischen Gesellschaft, Mitglied des ständigen Ausschusses der Politischen Konsultativkonferenz des Autonomen Gebiets Tibet, Ehrenpräsident der Tibetischen Akademie der Sozialwissenschaften, Stellvertretender Generalsekretär des Chinesischen Forschungszentrums für Tibetologie (engl. Abk. CTRC), und Mitglied der sechsten bis achten Konsultativkonferenz des Chinesischen Volkes.[3]

„Unsere Hoffnungen auf die Zukunft, die Entwicklung im allgemeinen, unsere kulturelle Identität und die Bewahrung unseres Erbes – all das hängt nur von einem ab, dem Schicksal der tibetischen Sprache. Ohne gebildete Menschen, die fähig sind, sich auf allen Gebieten in ihrer eigenen Sprache auszudrücken, laufen die Tibeter Gefahr, unausweichlich assimiliert zu werden. Wir haben diesen Punkt bereits erreicht.[13]

„Obwohl Tibetisch zu der Sprache erklärt wurde, die in Regierungsämtern und bei Sitzungen, sowie bei der offiziellen Korrespondenz an erster Stelle zu verwenden ist, wird Chinesisch überall als die Arbeitssprache verwendet.[14]

„In spite of Tibetan being declared the first official language to be used in all government offices and meetings and in official correspondence, Chinese is used everywhere as the working language, and since the level of Tibetan is so low our people are being led by the nose and have no power over their own destiny.[15]

  • དུང་དཀར་བློ་བཟང་འཕྲིན་ལས (Hg.): དེབ་ཐེར་དམར་པོ་རྣམས་ཀྱི་དང་པོ་ཧུ་ལན་དེབ་ཐེར (Beijing, མི་རིགས་དཔེ་སྐྲུན་ཁང / Mínzú chūbǎnshè 民族出版社 1981).
  • Dung dkar tshig mdzod chen mo (Großes tibetologisches Wörterbuch von Dungkar)
  • Bod-kyi Chos Srid Zung-'brel Skor Bshad-pa („The Merging of Religious and Secular Rule in Tibet“, 1981/3), 1991 von Chen Guansheng 陈观胜 ins Englische übersetzt (Foreign Language Press, Beijing 1993, ISBN 0-8351-2217-4, siehe web; chin. Lun Xizang zhengjiaoyihe zhidu 论西藏政教合一制度)

Einzelnachweise und Fußnoten

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  1. tbrc.org: blo bzang 'phrin las (b. 1927 d. 1997)@1@2Vorlage:Toter Link/www.tbrc.org (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im April 2018. Suche in Webarchiven)  Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
  2. chinesisch 东嘎•洛桑赤列, Pinyin Dongga Luosang Chilie, auch 洛桑赤烈, Luosang Chilie
  3. a b c xzass.org (Memento vom 20. Mai 2010 im Internet Archive): Dongga Luosang Chilie, abgerufen am 14. April 2024.
  4. engl. Dungkar monastery (Dorje, S. 224); chin. Dongga si, nicht zu verwechseln mit anderen Klöstern dieses Namens: xzwwj.sach.gov.cn (Memento vom 16. Juli 2011 im Internet Archive): Dongga si im Kreis Dromo (Yadong), Tibet, und 5fcb.org@1@2Vorlage:Toter Link/www.5fcb.org (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im April 2018. Suche in Webarchiven)  Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.: Dongga si im Kreis Sêrtar (Seda), Sichuan
  5. In voller chin. Bezeichnung: Linzhi Juemuzong Zhaxiqulin si Bashi Dongga huofo 林芝觉木宗扎西曲林寺第八世东嘎活佛. gelu.org (Memento vom 16. August 2009 im Internet Archive) (gefunden am 11. November) merkt zu dem Zhaxiqulin-Kloster an:

    东嘎活佛管辖有六个隶属于色拉寺的寺庙,其中林芝的扎西确林寺是母寺。(Dem Dungkar-Trülku (Dongga huofo) unterstanden sechs dem Sera-Kloster untergeordnete Klöster, davon ist das Zhaxiqulin-Kloster in Nyingchi das Mutterkloster.)“

    Dieser Lebende Buddha (Dongga huofu 东嘎活佛) trägt nach gelu.org (Memento vom 16. August 2009 im Internet Archive) einen der in der Kangxi-Zeit der Qing-Dynastie verliehenen Kuutuktu-Titel. - Dung-Dkar, bzw. in chin. Schreibung 东嘎 (Dongga), bedeutet "Weiße Trompetenschnecke" (chin. baihailuo 白海螺); engl. White Conch (Turbinella pyrum).
  6. chin. Zhaxiqulin si 扎西曲林寺, das ursprünglich zum Sera-Kloster gehörte, vgl. fudan.edu.cn@1@2Vorlage:Toter Link/www.fudan.edu.cn (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im April 2018. Suche in Webarchiven)  Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. (gefunden am 11. November)
  7. tib. Se-ra sMad Grva-tshang; chin. Mai zhacang 麦扎仓
  8. chin. Laranba gexi 拉然巴格西
  9. xzass.org (Memento vom 20. Mai 2010 im Internet Archive): Dongga Luosang Chilie (gefunden am 11. November 2009); vgl. Das monastische Ausbildungssystem der Gelug im Überblick (Alexander Berzin)
  10. Shangmiyuan 上密院; vgl. Ramoche-Tempel.
  11. Zhongyang minzu xueyuan 中央民族学院
  12. Guojiaji you tuchu gongxian 国家级有突出贡献
  13. tibetkinder.de (Memento vom 31. März 2008 im Internet Archive), abgerufen am 14. April 2024.
  14. igfm-muenchen.de (gefunden am 11. November 2009)
  15. Leading Scholar Dies, Cultural Criticism Stepped Up TIN, London, 4. August 1997