Bahnhof Duisburg-Ruhrort

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
(Weitergeleitet von EDRU)
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Duisburg-Ruhrort
Haltepunkt Duisburg-Ruhrort, 2015
Haltepunkt Duisburg-Ruhrort, 2015
Haltepunkt Duisburg-Ruhrort, 2015
Daten
Betriebsstellenart Bahnhof (1848–1985)
Haltepunkt (seit 1985)
Bahnsteiggleise 1
Abkürzung EDRU
IBNR 8001611
Preisklasse 6
Eröffnung 14. Oktober 1848
bahnhof.de Duisburg-Ruhrort-1034986
Lage
Stadt/Gemeinde Duisburg
Ort/Ortsteil Ruhrort
Land Nordrhein-Westfalen
Staat Deutschland
Koordinaten 51° 27′ 26″ N, 6° 44′ 7″ OKoordinaten: 51° 27′ 26″ N, 6° 44′ 7″ O
Eisenbahnstrecken Bahnstrecken bei Duisburg-Ruhrort
Bahnhöfe in Nordrhein-Westfalen
i16i16

Duisburg-Ruhrort ist ein Haltepunkt und ehemaliger Bahnhof im Duisburger Stadtteil Ruhrort im westlichen Ruhrgebiet in Nordrhein-Westfalen. Er ist der westliche Endbahnhof an der heute nur im Personenverkehr befahrenen Bahnstrecke Oberhausen Hbf – Duisburg-Ruhrort. Unter der Bezeichnung Ruhrort Bf ist er auch eine von der Duisburger Verkehrsgesellschaft bediente Bus- und Straßenbahnhaltestelle der Linien 901, 907 und 909 sowie NE1 im Nachtverkehr.

Die Cöln-Mindener Eisenbahn-Gesellschaft (CME) weihte am 14. Oktober 1848 die Strecke von Oberhausen nach Ruhrort ein. Diese war eine Stichstrecke zur Bahnstrecke Duisburg – Dortmund, einem Teil der Stammstrecke der Köln-Mindener Eisenbahn-Gesellschaft. Sie sollte hauptsächlich dem Kohletransport zum Rhein dienen und wurde ohne Zwischenstationen ausgeführt.[2] Ab dem 12. November 1852 bestand mit der Ruhrort-Homberger Trajektanstalt ein Rheinübergang.[3] In Homberg bestand Anschluss an die Strecke nach Gladbach.

Im Jahr 1866 übernahm die Bergisch-Märkische Eisenbahn-Gesellschaft (BME) die Königliche Direktion der Aachen-Düsseldorf-Ruhrorter Eisenbahn, zusammen mit ihrer Strecke Ruhrort – Gladbach. Ausgehend vom Bahnhof Styrum, verlängerte die BME ihre Ruhrgebietsstrecke zunächst bis Meiderich und zehn Monate später parallel zur Strecke der CME nach Ruhrort.[4]

Bahnübergang am Bahnhof Duisburg-Ruhrort, 1906, mit einem Straßenbahnzug der Kreis Ruhrorter Straßenbahn AG. Ringbahn Ruhrort–Laar–Meiderich

Vor 1873 erweiterte die BME ihre Strecke Meiderich–Ruhrort um ein zweites Gleis,[4] 1881 folgte das zweite Gleis an der Strecke der CME. Somit führten nun vier Gleise von Meiderich nach Ruhrort.[2] Mit der Emschertalbahn der Cöln-Mindener Eisenbahn erhielt der Bahnhof 1875 Anschluss an eine dritte Strecke.[5] Der Trajektverkehr endet 1883.[6] Ab 1905 trug der Bahnhof die Bezeichnung Duisburg-Ruhrort.[7]

Bereits 1930 stellte die Reichsbahndirektion Essen den Personenverkehr auf der Emschertalbahn ein.[5] Während des Zweiten Weltkrieges wurde das Empfangsgebäude von 1848 zu zwei Dritteln zerstört und daraufhin aufgegeben. 1959 entstand ein neues Bahnhofsgebäude im Stil der damaligen Zeit. Es war ein Flachbau in Ziegelbauweise. An die Schalterhalle schloss sich ein großes Flachdach zum Bahnsteigbereich an.[8]

Ende der 1980er-Jahre legte die Bundesbahndirektion Essen die zweiten Streckengleise beider Strecken still und baute den Bahnhof zu einem Haltepunkt zurück. Der Personenverkehr auf der Strecke nach Mülheim-Styrum endete 1995.[4] Der Bahnsteig wurde Ende der 1990er-Jahre nördlich des Empfangsgebäudes verlegt, die Strecke endet seitdem stumpf vor der Friedrich-Ebert-Straße. Das Gebäude war seitdem stark verfallen und wurde 2007 abgerissen.[7][8]

Im Schienenpersonennahverkehr wurde der Bahnhof ausschließlich von der Regionalbahn RB 36 im Halbstundentakt bedient. 2010 gewann die NordWestBahn die Ausschreibung bis 2025 und setzte Dieseltriebwagen vom Typ LINT 41 ein.[9]

Linie Verlauf Takt Betreiber
RB 36 Ruhrort-Bahn:
Oberhausen Hbf – Duisburg-Obermeiderich – Duisburg-Meiderich Ost – Duisburg-Meiderich Süd – Duisburg-Ruhrort
Stand: Fahrplanwechsel Dezember 2021
30 min (wochentags)
60 min (Wochenenden und Feiertage)
NWB

Die Linie wurde mit Fahrplanwechsel zum 15. Dezember 2024 auf Omnibusbetrieb umgestellt[10], der Fahrplan im Internet aber bislang nicht entsprechend aktualisiert.

Am früheren Bahnhof besteht seit dem 24. Dezember 1881 eine Umsteigemöglichkeit zur Duisburger Straßenbahn.[11] Zu folgenden Linien der Duisburger Verkehrsgesellschaft (DVG) kann umgestiegen werden:

Linie Verlauf
901 DU-Obermarxloh – Marxloh Pollmann – Bruckhausen – Beeck – Laar – Ruhrort Bf – Ruhrort Friedrichsplatz – Kaßlerfeld – Rathaus – König-Heinrich-Platz – Duisburg Hbf – Zoo/Uni – Mülheim-Raffelberg – Speldorf – Schloß Broich – MH-Stadtmitte – Mülheim Hbf SEV zwischen Landesarchiv NRW und Scholtenhofstraße/Obermarxloh
917 DU-Hochheide Markt – Homberg Bismarckplatz – Ruhrort Friedrichsplatz – Ruhrort Bf –Laar Scholtenhofstraße – Beeck Brauerei – Mittelmeiderich – Auf dem Damm – Meiderich Bf – Meiderich Ost Bf – Obermeiderich Oberhauser Straße
922 Beeckerwerth Godesberger Straße – Ruhrort Bf – Ruhrort Friedrichsplatz –Homberg – Rheinhausen Markt – Rheinhausen Ost Bf – Rheinhausen Bf/Kaiserstraße – Friemersheim Markt
NE1 Duisburg Hbf Osteigang – Duisburg Hbf → Friedrich-Wilhelm-Platz – Kaßlerfeld – Ruhrort Verteilerkreis – Ruhrort Bf – Beeck Denkmal – Marxloh Pollmann – Röttgersbach – Neumühl Hohenzollernplatz
  • Zeitzeugenbörse Duisburg: Die Duisburger Eisenbahnen in historischen Fotografien, Sutton Verlag Erfurt, 2017, ISBN 978-3-95400-789-9
  • Bernd Franco Hoffmann: Die Köln-Mindener Eisenbahn: Schienenwege durch Rheinland und Ruhrgebiet. Sutton-Verlag, Erfurt 2018, ISBN 3-9540-0972-2.
Commons: Haltepunkt Duisburg-Ruhrort – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  1. a b André Joost: Streckenarchiv 2274 – Oberhausen Hbf – Duisburg-Ruhrort. In: NRWbahnarchiv. Abgerufen am 8. Mai 2016.
  2. Thomas Barthels, Armin Möller, Klaus Barthels: Bahnen am Niederrhein. Barthels, Mönchengladbach 2007, ISBN 978-3-9810183-3-2, S. 15.
  3. a b c André Joost: Streckenarchiv 2300 – Duisburg-Ruhrort – Essen Hbf. In: NRWbahnarchiv. Abgerufen am 8. Mai 2016.
  4. a b André Joost: Streckenarchiv 2206 – Wanne-Eickel Hbf – Duisburg-Ruhrort. In: NRWbahnarchiv. Abgerufen am 8. Mai 2016.
  5. Thomas Barthels, Armin Möller, Klaus Barthels: Bahnen am Niederrhein. Barthels, Mönchengladbach 2007, ISBN 978-3-9810183-3-2, S. 24.
  6. a b André Joost: BetriebsstellenArchiv – Duisburg-Ruhrort. In: NRWbahnarchiv. Abgerufen am 8. Mai 2016.
  7. a b Martin Schack: Neue Bahnhöfe. VBN Verlag B. Neddermeyer, Berlin 2004, ISBN 3-933254-49-3, S. 143.
  8. André Joost: Linieninfo RB36 – Ruhrort-Bahn. In: NRWbahnarchiv. Abgerufen am 8. Mai 2016.
  9. https://www.vrr.de/de/aktuelles/meldungen/fachkraeftemangel-fuehrt-zu-einschraenkungen-im-spnv/
  10. Dieter Höltge: Straßen- und Stadtbahnen in Deutschland. Band 4: Ruhrgebiet. EK-Verlag, Freiburg 1994, ISBN 3-88255-334-0, S. 158–159.