Europäischer Gewerkschaftsverband für den Öffentlichen Dienst
Der Europäische Gewerkschaftsverband für den Öffentlichen Dienst (EGÖD), engl. European Federation of Public Service Unions (EPSU) ist ein Europäischer Gewerkschaftsverband mit Sitz in Brüssel. Er vertritt 8 Millionen Mitglieder in etwa 270 Gewerkschaften in 49 Ländern.[1] Der EGÖD ist die europäische Regionalstruktur der Internationale der Öffentlichen Dienste (IÖD) / Public Services International (PSI) und Mitglied des Europäischen Gewerkschaftsbundes.
Fachbereiche
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Gesundheit und Soziale Dienste
- Kommunal- und Regionalverwaltungen
- Bundes-/Zentralverwaltungen / Europäische Behörden
- Ver- und Entsorgung
Ausschüsse
- Frauen- und Chancengleichheit
- Jugend
Arbeitsgruppen Feuerwehr, Strafvollzug, Soziale Dienste, aber auch themenbezogen: internationale Handelsabkommen
Europäische Betriebsräte z. B. bei Engie, Veolia, Capio, Falck
Funktionsweise und Themenschwerpunkte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Vertretung gegenüber europäischen Institutionen durch Gespräche, Redeauftrite, Teilnahme an formalen Konsultationen
- Lobbying, z. B. Neuordnung der öffentlichen Vertragvergabe 2014
- Kampagnen, z. B. Verteidigung von Gewerkschaftsrechten in der Türkei, Steuergerechtigkeit
- Europäische Bürgerinitiative "Recht auf Wasser"
- sozialer Ungleichheit in Europa
- Digitalisierung der Arbeitswelt und der Klimawandel
- Vernetzung, um stärkere Durchsetzung zu erreichen
Präsidentin des EGÖD ist Mette Nord, Generalsekretär ist Jan Willem Goudriaan.[2] Sekretariat in Brüssel mit 19 hauptamtlichen Beschäftigten, darüber hinaus Regionalbüros in Moskau, Bukarest, Kiew und Prag.
EGÖD-Kongresse finden alle fünf Jahre statt, der letzte vom 4. bis 7. Juni 2019 war in Dublin. Neu zur EGÖD-Präsidentin gewählt wurde die Norwegerin Mette Nord. Die 60-Jährige ist die Präsidentin der Gewerkschaft Fagforbundet mit über 367000 Mitgliedern. Nord löst Isolde Kunkel-Weber ab.[3]
Mitgliedsgewerkschaften in Deutschland, Österreich und der Schweiz
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Mitgliedsorganisationen sind[4]
- aus Deutschland: ver.di, Marburger Bund und der Zentralverband Deutscher Schornsteinfeger,
- aus Österreich: die Gewerkschaft GPA, die GÖD / FSG, die VAAÖ, vida und younion.
- aus der Schweiz: Schweizerischer Verband des Personals öffentlicher Dienste.
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Carola Fischbach-Pyttel: Building the European Federation of Public Service Unions: the history of EPSU (1978–2016). Brüssel 2017, ISBN 978-2-87452-452-3, online, (englisch).
- Hans-Wolfgang Platzer, Torsten Müller: Die globalen und europäischen Gewerkschaftsverbände: Handbuch und Analysen zur transnationalen Gewerkschaftspolitik. Ed. Sigma, Berlin 2009, Halbbd. 2, Inhaltsverzeichnis, dort insbes. S. 629–654.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Homepage des EGÖD, abgerufen am 21. März 2018
- Satzung, abgerufen am 29. März 2018
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Seite "Affiliated Unions Directory" ( vom 29. März 2018 im Internet Archive) (abgerufen am 29. März 2018); die Seite hat 272 Einträge, enthält aber auch die Adresse der EPSU selbst
- ↑ Seite "About us" des EGÖD, abgerufen am 21. März 2018.
- ↑ ver.di-News 6/2019
- ↑ Trade Unions Affiliated to the ETF ( vom 29. März 2018 im Internet Archive), abgerufen am 29. März 2018