Verlag Ed. Hölzel

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Hoelzel Verlag GmbH

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Rechtsform GmbH
Gründung 1844
Sitz Wien
Leitung Lukas Birsak
Mitarbeiterzahl 46
Branche Verlag
Website www.hoelzel.at
Stand: 2022

Ed. Hölzel (heute Hölzel Verlag) ist ein Verlag für Lernmedien in Wien, der vor allem für seine Atlanten bekannt ist, die überwiegend in österreichischen Schulen verwendet werden.

Eduard Hölzel eröffnete 1844 in Olmütz eine Buchhandlung und begann mit einer Verlagstätigkeit.[1] Nach der Eröffnung einiger Zweigbuchhandlungen in Mähren verlagerte er 1861 den Schwerpunkt seiner Tätigkeiten nach Wien. Hier übernahm er die Lithographische Kunstanstalt K. Horegschl, wo er in der Luisengasse 5 im 4. Wiener Gemeindebezirk ein Geographisches Institut gründete. Im selben Jahr erschien unter der Leitung von Blasius Kozenn der Geographische Schul-Atlas für die Gymnasien, Real- und Handelsschulen, auch als Kozenn-Atlas bekannt. Dieser wurde nicht nur in der deutschen, sondern auch in den anderen Sprachen der Monarchie gedruckt. Der in vielen Ausgaben ständig erweiterte und redigierte Kozenn-Atlas wird heute noch unter diesem Namen verwendet. Neben den Atlanten wurden bald auch andere Produkte für den Geographie-Unterricht an Schulen wie Schulbücher, Wandkarten und Wandtafeln erzeugt. Der Verlag war ab 1850 führend beim Einsatz der damals neuen und modernen Farblithographie, u. a. für Kunstdrucke.

Nach dem Tod Eduard Hölzels 1885 führte sein älterer Sohn Hugo (1852–1895), der bereits 1879 in das Unternehmen kam, zusammen mit seinem Schwager Emil Kosmack (1840–1893) die Verlegertätigkeit u. a. mit geographischer Reiseliteratur fort.[2] Nach dem Tod Hugo Hölzels übernahm 1895 Wilhelm Zwierzina die Geschäftsleitung, das Eigentum an der Firma ging an Hugo Hölzels Witwe Louise Hölzel. 1899 verkaufte sie die Mehrheitsanteile des Verlages an Theodor Eichmann, den Besitzer einer Papierfabrik in Arnau/Hostinné. Das Unternehmen wurde in eine Kommanditgesellschaft umgewandelt, Zwierzina wurde persönlich haftender Gesellschafter und Geschäftsführer.[3]

Das Ende des Ersten Weltkrieges brachte einen starken Einbruch in diesem Geschäft, da nur mehr das heutige Österreich als Marktgebiet übrigblieb. Trotzdem konnte der Verlag seine Tätigkeit wieder ausweiten. Nach dem Zweiten Weltkrieg musste Ed. Hölzel ebenfalls wieder neu beginnen. Mit Hilfe des Kriegsberichterstatters und Offiziers der britischen Armee, Moshe Brawer, konnte die Produktion auch mit ausländischen Atlanten, wie im neu gegründeten Israel, wieder ausgebaut werden.[4] Es folgten Lizenzausgaben für Frankreich (Editions Bordas), Südtirol (Athesia), Katar und viele andere Länder. Im Jahr 1968 erhielt der Verlag die Berechtigung als „Staatliche Auszeichnung“ das Bundeswappen im Geschäftsverkehr zu verwenden.

Viele Jahre lieferte der Verlag die Offizielle Straßenkarte von Österreich 1:150.000 für den Österreichischen Automobil-, Motorrad- und Touring Club (ÖAMTC).

2018 übernahm der Eigentümer des Verlags, die österreichische Druck- und Verlagsgruppe P&V Holding, den Verlag im berufsbildenden Bereich, MANZ Verlag Schulbuch. Rückwirkend mit 1. März 2020 wurden beide Verlage in der Hölzel Verlag GmbH vereinigt. Der Hölzel Verlag als Bildungsverlag bietet Lernmedien und -services als Unterstützung für den Unterricht und den Lernprozess. Mit rund 40 Mitarbeitern publiziert der Hölzel Verlag rund 360 Schulbücher für die Sekundarstufe I und II und ist Herausgeber des Online-Bildungsmagazins Hölzel Journal für Schule und Berufsbildung.[5]

Einzelnachweise

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  1. Hans Slanar: Das Kartenschaffen im Verlag Ed. Hölzel, Wien. In: Erik Arnberger (Hrsg.): Kartographie der Gegenwart in Österreich. Wien 1984, ISBN 978-3-85084-598-4, S. 78.
  2. Über uns, auf alt.hoelzel.at, abgerufen am 17. Mai 2022
  3. Barbara N. Wiesinger: Innovation aus Tradition · 175 Jahre Verlag Ed. Hölzel, Festschrift, abgerufen am 25. November 2020
  4. Moshe Brawer: Der "Israelische Atlas": Die Geschichte eines Atlas seit 1945. In: Barbara Wiesinger (Hrsg.): Innovation aus Tradition. 175 Jahre Verlag Ed. Hölzel. Ed. Hölzel, Wien 2019.
  5. Impressum, auf journal.hoelzel.at, abgerufen am 17. Mai 2022